Originaltitel: Død snø
Regie: Tommy Wirkola, Drehbuch: Stig Frode Henriksen und
Tommy Wirkola, Musik: Christian Wibe
Darsteller: Vegal Hoel, Stig Frode Henriksen, Charlotte
Frogner, Jeppe Laursen, Evy Kasseth Røsten, Lasse Valdal, Jenny Skavlan, Ǿrjan
Gamst
Kritik:
"Tanz der Teufel" im Schnee mit Nazi-Zombies – auf solch eine Idee muß man erst einmal kommen. Der norwegische Regisseur Tommy Wirkola und sein Co-Autor Stig Frode Henriksen (der außerdem eine der Hauptrollen spielt), beide international bei Genrefreunden zu mäßiger Bekanntheit gelangt mit ihrer "Kill Bill"-Parodie "Kill Buljo" (2007), hatten diesen verrückten Einfall und setzten ihn in eine sehr blutige und schwarzhumorige Low-Budget-Splatterkomödie um. Das Resultat ist zwar bei weitem nicht so unterhaltsam geworden, wie man es (zumindest als Freund durchgeknallter Story-Ideen) ausgehend von der Prämisse erhoffen durfte; aber zumindest für Regisseur Wirkola hat sich "Dead Snow" definitiv rentiert, stellte der Film doch seine Eintrittskarte für Hollywood dar. Sein für 2013 geplantes englischsprachiges Debüt mit dem hübschen Titel "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" (mit Jeremy Renner und Gemma Arterton in den Titelrollen) wird wenig überraschend ebenfalls eine Horrorkomödie werden.
"Tanz der Teufel" im Schnee mit Nazi-Zombies – auf solch eine Idee muß man erst einmal kommen. Der norwegische Regisseur Tommy Wirkola und sein Co-Autor Stig Frode Henriksen (der außerdem eine der Hauptrollen spielt), beide international bei Genrefreunden zu mäßiger Bekanntheit gelangt mit ihrer "Kill Bill"-Parodie "Kill Buljo" (2007), hatten diesen verrückten Einfall und setzten ihn in eine sehr blutige und schwarzhumorige Low-Budget-Splatterkomödie um. Das Resultat ist zwar bei weitem nicht so unterhaltsam geworden, wie man es (zumindest als Freund durchgeknallter Story-Ideen) ausgehend von der Prämisse erhoffen durfte; aber zumindest für Regisseur Wirkola hat sich "Dead Snow" definitiv rentiert, stellte der Film doch seine Eintrittskarte für Hollywood dar. Sein für 2013 geplantes englischsprachiges Debüt mit dem hübschen Titel "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" (mit Jeremy Renner und Gemma Arterton in den Titelrollen) wird wenig überraschend ebenfalls eine Horrorkomödie werden.
Hoffentlich wird die innovativer als "Dead Snow", denn leider hält
der Film nicht das, was die Grundkonstellation verspricht. Als größtes Problem
erweist sich das altbackene Drehbuch, das ohne einen nennenswerten Spannungsbogen ein Horrorklischee nach dem anderen
verbrät (für wohlwollende Kritiker handelt es sich dabei um Genrezitate, für
mein Empfinden sind die aber viel zu einfallslos umgesetzt, um als solche
durchzugehen) und im Comedy-Bereich zu stark auf niveaulose
Pennäler-Sexwitzchen setzt. Die von mäßig talentierten Darstellern verkörperten sieben Freunde wirken dabei so absolut austauschbar und
langweilig, daß man im Filmverlauf fast in Versuchung geraten könnte, den
Nazi-Zombies die Daumen zu drücken – immerhin sorgt dessen Anführer mit
einer gewissen diabolischen Präsenz und hervorragendem Zombie-Makeup ansatzweise für
Gänsehaut.
Generell kann "Dead Snow" mit seiner Optik
protzen. Das gilt gleichermaßen für das gelungen-schaurige Zombiedesign wie
auch für die handwerklich einwandfreien, ausgesprochen blutigen, hemmungslos übertrieben inszenierten und dabei
teilweise ziemlich ekligen Splatterszenen, die weit innovativer ausgefallen sind als die Handlung. Wer auf
Fun-Splatter á la Peter Jacksons "Braindead" steht, wird an
"Dead Snow" sicher seine Freude haben. Ich persönliche hätte es
eindeutig bevorzugt, wenn die Filmemacher mehr auf Figurenzeichnung und schwarzen Humor
gesetzt hätten und weniger auf Splatterszenen um ihrer selbst willen.
Besonders ärgerlich ist, wie wenig aus der durchaus reizvollen Nazi-Zombie-Idee
gemacht wird. Anstatt diese inhaltlich auszureizen, bleibt sie im Grunde
genommen eine Ein-Witz-Prämisse. Zwar wird kurz auf den Hintergrund der
Zombieentstehung eingegangen, mehr als alibihaft kommt das aber nicht rüber. Eindeutig eine verschenkte Gelegenheit.
Fazit: "Dead Snow" ist eine höchst mittelmäßige,
trotz einiger netter Einfälle enttäuschend unoriginelle und nicht allzu überzeugend gespielte Horrorkomödie mit fraglos überzeugenden, effektiven
Splatter-Effekten. Nur für Genrefans zu empfehlen.
Wertung: 5 Punkte.
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