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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 8. Mai 2018

Marvel Cinematic Universe - Überblick und Ranglisten

Im Zuge des Monsterstarts von "Avengers: Infinity War" - der gemeinsam mit der im Frühjahr 2019 startenden Fortsetzung wahrscheinlich einen großen Wendepunkt im Marvel Cinematic Universe darstellen wird - waren überall Ranglisten nachzulesen, die die aktuell 19 Filme des MCU nach den jeweiligen persönlichen Vorlieben einsortierten, teilweise auch einzelne Aspekte wie die Schurken. Zugegeben, es ist nicht gerade innovativ, daß ich dadurch (und speziell, weil keine der Ranglisten, die ich gelesen habe, weitgehend mit meiner Meinung übereinstmmt) auf die Idee kam, das Gleiche zu tun, aber bei genauerem Nachdenken macht es schon Sinn, das immer größer werdende MCU (das inzwischen auch das, nicht inflationsbereinigt, kommerziell erfolgreichste Franchise der Kinogeschichte ist) in einem einzelnen Blogpost zu vereinen, den ich dann zusätzlich zu den Einzelkritiken immer wieder aktualisieren kann. Also mache ich das hiermit und beginne ganz klassisch mit der chronologischen Auflistung der Filme mitsamt meiner Punktwertung:

(zuletzt aktualisiert am 23. Oktober 2024)

Infinity Saga (2008-2019):
Phase 1 (2008-2012):
Iron Man (2008) 8,5 Punkte

Phase 2 (2012-2015):

Phase 3 (2016-2019):

Multiverse Saga (2021-?):
Phase 4 (2021-2022):
 
Phase 5 (2023-2025):
Captain America: Brave New World (12.2.2025)
Thunderbolts* (30.4.2025)
 
Phase 6 (2025-?):
The Fantastic Four: First Steps (23.7.2025)
Avengers: Doomsday (29.4.2026)
Avengers: Secret Wars (5.5.2027)


Ang Lees kontrovers aufgenommener "Hulk" (2003) mit Eric Bana zählt offiziell nicht zum MCU; da die Handlung von "Der unglaubliche Hulk" direkt an das Ende von "Hulk" anschließt, werte ich persönlich ihn aber als eine Art inoffizielles Prequel.

Damit kommen wir zu meiner persönlichen Rangliste inklusive kurzer Kommentare, wobei ich nicht nur nach meinen jeweils direkt nach der Kino-Erstsichtung vergebenen Punktwertungen gehe, sondern nach meiner subjektiven aktuellen Präferenz (die Positionen können sich also durchaus immer wieder mal leicht verändern):

1. Avengers: Infinity War
Die Russo-Brüder lassen zehn Jahre MCU in einem Film kulminieren, der mit sehr mutigen und unerwarteten, aber umso spektakuläreren Entscheidungen einen Meilenstein in der Geschichte des Popcorn-Kinos darstellt - auch wenn man eigentlich erst nach der Auflösung der Story in "Avengers 4" final über den Stellenwert von "Infinity War" wird entscheiden können.

2. Marvel's The Avengers
Die von Joss Whedon orchestrierte erste Zusammenarbeit der Marvel-Superhelden gegen einen gemeinsamen Feind ist fast perfektes Popcorn-Kino mit Humor und wunderbar harmonierenden Protagonisten, aber etwas zu viel Action.

3. Guardians of the Galaxy Vol. 2
Etliche Kritiker halten das zweite Weltraumabenteuer der bunt zusammengewürfelten Truppe für schwächer, da es "nur" mehr vom Gleichen sei. Eine Ansicht, die ich nicht nachvollziehen kann, denn für mich baut Regisseur und Drehbuch-Autor James Gunn die Stärken des ersten Teils konsequent aus und bietet zudem einen besseren Bösewicht sowie mehr emotionale Tiefe - in meinen Augen einfach ein toller Film!

4. Thor: Tag der Entscheidung
Würde Taika Waititis unkonventioneller Mix aus einer Comedy-Storyline rund um Thor und Hulk auf der einen Seite und einem hochdramatischen Handlungsfaden in Asgard auf der anderen im Zusammenspiel etwas besser funktionieren und die erstaunlich zahlreichen Opfer umfassender honorieren, wäre "Tag der Entscheidung" ein Platz auf dem Treppchen beschieden - denn für sich genommen sind die Einzelteile exzellent gestaltet.

5. Avengers: Endgame
Das jahrelang über viele Filme hinweg akribisch vorbereitete Ende der "Infinity-Sage" erreicht nicht ganz die dramatische Wucht des direkten Vorgängers "Infinity War", bereitet den Original-Avengers aber einen ungemein befriedigenden und hochemotionalen (teils nur vorübergehenden) Abschied.

6. Guardians of the Galaxy Vol. 3
Das letzte gemeinsame Abenteuer der Guardians in dieser Ausprägung leidet zwar ein wenig unter dem schwächsten Bösewicht der Reihe, begeistert ansonsten aber erneut mit einer interessanten Story, liebenswert-skurrilen Charakteren, einem tollen Soundtrack, gewitzten Dialogen und einem sehr emotionalen Finale.
 
7. Guardians of the Galaxy
Das Zueinanderfinden der höchst diversen, ausnahmslos schillernden Charaktere der zunächst noch eher ironisch betitelten "Wächter der Galaxie" ist eine aufregende und musikgetriebene Achterbahnfahrt mit ganz viel Humor - nur der etwas blasse Bösewicht Ronan und das recht generische Actionfinale sorgen für Abzüge in der B-Note.

8. Doctor Strange
Der erste Auftritt des exzentrischen MCU-Magiers umschifft zu Beginn nicht alle Superhelden-Origin-Klischees, steigert sich aber rasant und begeistert mit einer von "Inception" inspirierten Optik sowie einem Finale, das ausnahmsweise mal nicht vorrangig auf lange Kampfsequenzen setzt!
 
9. Spider-Man: No Way Home
Tom Hollands dritter Spidey-Solofilm ist der mit Abstand düsterste, aber durch die Öffnung des Multiversums für Schurken und Heroen aus früheren Spider-Man-Kino-Inkarnationen auch der spektakulärste und wohl unterhaltsamste.

10. The First Avenger: Civil War
Der größte Kritikpunkt am inoffiziellen dritten "Avengers"-Film, der wie später "Infinity War" von den Russos verantwortet wurde, ist der Mangel an echten Konsequenzen des "Bürgerkrieges" zwischen den in zwei Fraktionen aufgespaltenen Superhelden - ansonsten ist der besonders actionreiche dritte "Captain America"-Teil mit Daniel Brühl als Antagonist sehr unterhaltsam.

11. Iron Man
Regisseur Jon Favreau gelang im Zusammenspiel mit dem charismatischen Hauptdarsteller Robert Downey Jr. ein exzellenter Start in ein Filmuniversum, um dessen Ausmaße damals wohl höchstens Marvel-Mastermind Kevin Feige wußte.

12. Spider-Man: Far From Home
Der zweite Spidey-Solofilm und Abschluß von Phase 3 des MCU ist trotz einer gelungenen Verarbeitung der Folgen von "Avengers: Endgame" ein richtiges Feelgood-Movie und verbindet eine lustige Klassenfahrt durch Europa mit Angriffen von Elementarmonstern.
 
13. Deadpool & Wolverine
Das Debüt des großmäuligen Mutanten-Söldners im MCU sowie die Rückkehr von Wolverine von den Toten sorgt für jede Menge Lacher, viel Action und dank Multiversums-Thematik auch reichlich X-Men-Nostalgie, die Story selbst ist jedoch nichts Besonderes.

14. Doctor Strange in the Multiverse of Madness
Benedict Cumberbatchs zweiter Solofilm als mächtiger Zauberer erreicht auch aufgrund eines zu starken Action-Schwerpunkts nicht die Qualität des Vorgängers, macht aber dank Sam Raimis ungezügelt kreativer Inszenierung, starker Darstellerleistungen und einiger spektakulärer Multiversums-Gastauftritte trotzdem viel richtig.

15. Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
Der chinesische "Master of Kung Fu" wird mit einem prachtvoll anzuschauenden Asia-Fantasy-Abenteuer eingeführt, das zwar wie so oft etwas zu actionlastig geraten ist, aber trotzdem viel Spaß macht und interessante neue Superhelden einführt.
 
16. Thor: Love and Thunder
Thors vierter Solofilm bietet zwar inhaltlich wenig Neues und verschwendet das Potential seines von Christian Bale verkörperten Bösewichts sträflich - dennoch macht das neue Abenteuer der hochgradig sympathischen, von Rückkehrerin und Ex-Thor-Freundin Dr. Jane Foster verstärkten Asgard-Truppe wieder sehr viel Spaß.

17. Iron Man 3
Unter Comicfans wegen einiger deutlicher Abweichungen von der Comicvorlage eher unbeliebt, überzeugt der wohl letzte "Iron Man"-Solofilm (zumindest mit Downey Jr. in der Rolle) mit einer ungewöhnlich intimen, persönlichen Geschichte, auch wenn der Showdown eher enttäuschend gerät.

18. Black Widow
Der überfällige Solofilm für die von Scarlett Johansson einnehmend verkörperte MCU-Avenger der ersten Stunde bietet ein erstaunlich humorvolles Action-Spionageabenteuer, dessen Story zwar wenig Neues zu erzählen hat, das aber etliche spannende neue Figuren gekonnt einführt und Natasha Romanoff einen würdigen Abschied bereitet.

19. Black Panther
Die gesellschaftliche Bedeutung gerade in den USA des ersten Solofilmes eines schwarzen Superhelden im MCU kann gar nicht überschätzt werden, doch für eine höhere Plazierung in meiner Rangliste hätte Regisseur Coogler (trotz eines der besten Schurken des Franchises) mehr auf Story und weniger auf Action setzen müssen - das trifft zwar auf die meisten MCU-Filme zu, hier hat es mich aber besonders gestört.

20. Thor - The Dark Kingdom
Das zweite Soloabenteuer des nordischen Donnergottes gilt vielen als einer der schwächsten MCU-Filme, was ich insofern nachvollziehen kann, als die Handlung von "The Dark Kingdom" innerhalb des Franchises recht bedeutungslos erscheint und außerdem die Dunkelelfen als Bösewichte ziemlich blaß bleiben. Trotzdem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, was vor allem daran liegen dürfte, daß Thor und Loki sich nach und nach zu meinen Lieblingsfiguren des MCU entwickelt haben und sie hier so viele gemeinsame Momente haben wie in keinem anderen Film.

21. Captain Marvel
Der erste MCU-Solofilm einer Superheldin führt die enorm mächtige, mit außerirdischen Kräften ausgestattete Carol Danvers alias Captain Marvel ein - und das macht nach einem ungewohnt zähen SciFi-Auftakt dank der bemerkenswerten Buddy-Chemie zwischen Brie Larson und dem digital verjüngten Samuel L. Jackson richtig Laune.

22. Spider-Man: Homecoming
Der x-te "Spider-Man"-Reboot gewinnt schon dadurch Sympathiepunkte, daß er die bekannte Origin-Geschichte diesmal ausspart, außerdem ist Tom Holland als noch jugendlicher Spidey eine gute Besetzung und die Idee, "Homecoming" zu einer Art Highschool-Komödie á la John Hughes im Superhelden-Genre zu machen, funktioniert ebenso gut wie Michael Keaton als bemerkenswert geerdeter Antagonist (sowie Tony Stark als Mentor). Trotzdem fehlt der Story irgendwie das gewisse Etwas, das "Homecoming" von einem guten zu einem sehr guten MCU-Beitrag machen würde.

23. The Return of the First Avenger 
Captain Americas zweiter Soloauftritt (naja, mit tatkräftiger Unterstützung von Black Widow) gilt vielen als eines der Highlights des MCU, da es mit seiner Politthriller-Thematik eine neue Farbe und Ernsthaftigkeit in das Franchise gebracht habe. Dem stimme ich zwar grundsätzlich zu, nur fand ich die Politthriller-Elemente leider viel zu oberflächlich und kurz abgehandelt, als daß sie mich wirklich hätten überzeugen können. Trotzdem ein guter, für das MCU wichtiger Film, aber definitiv keiner meiner persönlichen Lieblinge.
 
24. Black Panther: Wakanda Forever
Die schwierige Aufgabe, den Tod von Titeldarsteller Chadwick Boseman cineastisch zu erarbeiten, erledigt "Wakanda Forever" würdevoll und trotz ein paar Längen insgesamt überzeugend, indem er die Nachfolge T'Challas als Black Panther in den Mittelpunkt stellt. Darunter leidet allerdings ein wenig die Story rund um die geheimnisvolle Unterwasserstadt Talocan und ihren gottähnlichen Anführer König Namor.

25. Ant-Man and the Wasp
Die zwischen "Avengers: Infinity War" und "Avengers 4" plazierte Actionkomödie setzt noch stärker auf Comedy als der erste Teil, was zwar trotz mancher Albernheit gut funktioniert und für viele Lacher sorgt, aber etwas substanzarm daherkommt und das Potential der Figuren und ihrer Darsteller ziemlich brachliegen läßt.

26. The Marvels
Als Weltraum-Buddy-Komödie funktioniert Nia DaCostas Film dank des grundsympathischen Titel-Trios ausgezeichnet, leider läßt die "Schuld und Sühne"-Story aber fast jegliches erzählerisches Potential liegen.

27. Thor
Die MCU-Filme aus Phase 1 können überwiegend nicht mit den späteren Werken mithalten, was aber natürlich auch daran liegt, daß sie eben allesamt (abgesehen von "Iron Man 2" und "The Avengers") neue Helden einführen mußten und somit storytechnisch etwas limitiert waren. Shakespeare-Experte Sir Kenneth Branagh hatte es besonders schwer, da er mit Thor für den ersten außerirdischen Superhelden des Filmuniversums verantwortlich zeichnete. Doch alles in allem hat er seine Sache gut gemacht, auch wenn die irdischen Szenen im Vergleich zu den Asgard-Sequenzen weniger interessant (dafür aber deutlich humorvoller) ausfallen.

28. Eternals
Das erste Abenteuer der langlebigen außerirdischen Superhelden ist überambitioniert und überlang und kann storytechnisch nur bedingt überzeugen, punktet aber mit einer selbstbewußt melodramatischen Inszenierung mit wunderschönen Bildern und einem großen, sehr gut besetzten Figurenensemble.

29. Ant-Man
Die Einführung des kleinsten MCU-Superhelden in Form eines recht klassischen Gaunerfilms macht Laune und offenbart viel Potential für weitere Auftritte, wirkt aber auch dank eines arg langweiligen Bösewichts relativ belanglos.

30. Avengers: Age of Ultron
Der zweite "Avengers"-Teil hat vor allem das Problem, daß er den extrem hohen Erwartungen nach dem hervorragenden Vorgänger nicht gerecht werden konnte. Der Film ist immer noch sehenswert und unterhaltsam, doch Joss Whedon gelingt es hier bei weitem nicht so gut wie im ersten Teil, die zahlreichen Handlungsfäden zu einem harmonierenden Ganzen zu vereinen.
 
31. Ant-Man and the Wasp: Quantumania
Ein actionreiches Quasi-Weltraum-Abenteuer im phantasievoll und farbenfroh gestalteten Quantenreich, das den neuen Oberbösewicht Kang recht gekonnt einführt, aber unter einer mediokren Story und einem auffälligen Mangel an Humor leidet.
 
32. Iron Man 2
Die größte Leistung von "Iron Man 2" ist es, Scarlett Johansson als Black Widow in das MCU einzubringen, ansonsten bietet der Film "nur" ordentliche Unterhaltung ohne größeren Nachhall.

33. Captain America: The First Avenger
Die erste Hälfte des während des Zweiten Weltkrieges angesiedelten Films ist ausgesprochen unterhaltsam und erstaunlich humorvoll, die zweite langweilt mit Nonstop-Actionsequenzen.

34. Der unglaubliche Hulk
Edward Norton macht in seinem einzigen Auftritt als Bruce "Hulk" Banner zwar eine gute Figur, die Geschichte nimmt aber nie so richtig Fahrt auf.

Fazit (von 2018):
Wie man sieht, hat sich das MCU nicht nur meiner Meinung nach von Phase zu Phase immer weiter gesteigert, mit nur ganz wenigen Ausrutschern (die aber nie unter das Urteil "gehobenes Mittelmaß" abfielen). Das erklärt auch, warum selbst nach 10 Jahren noch nicht die immer wieder vorhergesagte Superhelden-Müdigkeit beim Publikum eintrat, sondern der Erfolg sogar immer weiter anwuchs. Gut möglich, daß mit "Infinity War" oder "Endgame" der Höhepunkt erreicht ist und es danach langsam bergab geht. Aber solange die gebotene Qualität weiterhin in etwa auf dem bisherigen Niveau bleibt, dürfte das MCU noch lange erfolgreich sein.

Abschließend noch die Top 10-Listen für mich besten Superhelden und Schurken des MCU:

Superhelden:
1. Thor
2. Scarlet Witch
3. Loki (ab "Thor 2")
4. Drax der Zerstörer
5. Iron Man
6. Captain America
7. Black Widow
8. Yondu Udonta
9. Hulk
10. Doctor Strange

Schurken:
1. Thanos ("Infinity War")
2. Loki (bis "Avengers")
3. Scarlet Witch ("Doctor Strange 2") 
4. Kang der Eroberer ("Ant-Man 3")
5. Hela ("Thor 3")
6. Killmonger ("Black Panther")
7. Mysterio ("Spider-Man: Far From Home")
8. Ultron ("Avengers 2")
9. Ego ("Guardians of the Galaxy 2")
10. Helmut Zemo ("Captain America 3")

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