Montag, 17. Juni:
Arte, 20.15 Uhr und 22.15 Uhr: "Die letzte Vorstellung" (1971) und "Saint Jack" (1979)
Arte zeigt zwei selten im TV gezeigte Werke von Meisterregisseur Peter Bogdanovich ("Is' was, Doc?"): Der in Schwarzweiß gehaltene und bei acht Nominierungen mit zwei OSCARs (für die Nebendarsteller Ben Johnson und Cloris Leachman) ausgezeichnete "Die letzte Vorstellung", ein Schlüsselfilm des die US-Filmbranche revolutionierenden "New Hollywood", ist das präzise beobachtete Portrait einer trostlosen Kleinstadt in Texas zu Beginn der 1950er Jahre und ihrer Bewohner. Im Mittelpunkt stehen die beiden heranwachsenden Freunde Duane (Jeff Bridges) und Sonny (Timothy Bottoms), die kurz vor ihrem Schulabschluß und daher vor einem großen Einschnitt in ihren jungen Leben stehen - zumal Duane in die Armee eintritt und in Korea stationiert wird. Nur das örtliche Kino sorgt für etwas Abwechslung für die Jugendlichen - bis es nach dem Tod des Besitzers geschlossen werden soll. Im weniger bekannten Charakterdrama "Saint Jack" spielt Ben Gazzara ("Mord an einem chinesischen Buchmacher") Jack Flowers, einen Mann mittleren Alters, der eigentlich ein solides Leben führt, aber von großem Reichtum träumt und daher in Singapur ein Bordell eröffnet (wäre persönlich nicht meine allererste Wahl, um reich zu werden, aber gut ...). Die einheimische Konkurrenz ist davon nicht begeistert.
Dienstag, 18. Juni:
Tele 5, 20.15 Uhr (um etwa drei Minuten gekürzt, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht von Sonntag auf Montag um 0.05 Uhr)
Michael Manns komplexes Thriller-Meisterwerk (Platz 123 in
den IMDb Top 250) zählt ohne jeden Zweifel zu den besten Vertretern des Genres.
Das erbitterte, aber durchaus respektvolle Duell zwischen Cop (Al Pacino) und
Bankräuber (Robert De Niro) begeistert mit pausenloser Hochspannung, für
Genreverhältnisse vielschichtigen Figuren und einem der spektakulärsten und
besten Shootouts der Filmgeschichte!
Servus TV, 20.15 Uhr: "Das unerwartete Glück der Familie Payan" (2016)
Free-TV-Premiere der französischen Komödie, in der die Endvierzigerin Nicole (Karin Viard aus "Verstehen Sie die Béliers?") zu ihrer Überraschung feststellen muß, daß sie schwanger ist - obwohl sie davon ausging, längst in den Wechseljahren zu sein! Soll sie, deren beide bisherige Kinder bereits erwachsen sind, tatsächlich in ihrem Alter noch ein drittes Kind bekommen? Die Meinungen in der Familie sind geteilt ...
Außerdem:
Big Fish (Tim Burtons wunderbares, vor Phantasie übersprudelndes Erwachsenen-Märchen mit Ewan McGregor; 20.15 Uhr beim Disney Channel)
A Lonely Place to Die - Todesfalle Highlands (spannender Survival-Thriller mit Melissa George, 1.45 Uhr bei ZDF Neo, das leider nur die um zwei Minuten gekürzte FSK 16-Fassung zeigt)
Mittwoch, 19. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Süßes Gift" (2000)
In dem kammerspielartigen Thriller von Claude Chabrol ("Biester") spielt Isabelle Huppert Mika, die nach dem Tod ihrer Eltern deren Schokoladen-Unternehmen erbt und zudem den bekannten Pianisten André (Jacques Dutronc) heiratet, der bereits einen Sohn aus erster Ehe namens Guillaume hat. Als die junge Pianistin Jeanne (Anna Mouglalis) erfährt, daß sie am gleichen Tag wie Guillaume in der gleichen Klinik geboren und dort kurzzeitig mit ihm verwechselt wurde, glaubt sie, daß sie Andrés Tochter ist und sucht deshalb als Klavierschülerin dessen Nähe. Dabei schöpft sie schnell Verdacht, daß Mika ein düstere Geheimnis hegt ...
ZDF Neo, 23.15 Uhr: "Serial Mom - Warum läßt Mama das Morden nicht?" (1994)
Amüsante und schwarzhumorige Krimikomödie von John Waters ("Hairspray"), in der Kathleen Turner ("Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten") als nur scheinbar biedere Familienmutter glänzt, die aber heimlich und mitleidlos jeden ermordet, der ihrer Familie auf irgendeine Art und Weise Unrecht tut ...
Außerdem:
Burn After Reading (amüsante Spionage-Komödie von den Coen-Brüdern mit George Clooney, Brad Pitt und Tilda Swinton; 0.30 Uhr im BR)
Donnerstag, 20. Juni (Fronleichnam):
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Hello, My Name is Doris: Älterwerden für Fortgeschrittene" (2015)
Free-TV-Premiere der vor allem für die Leistung der Hauptdarstellerin Sally Field hochgelobten Tragikomödie von Michael Showalter ("The Big Sick") über eine lebenslustige Frau Anfang 60 (Field), die sich von einem Selbsthilfe-Kurs dazu inspirieren läßt, um ihren deutlich jüngeren Kollegen John (Max Greenfield aus der TV-Serie "New Girl") zu werben ...
Kabel Eins, 23.20 Uhr: "Deliverance - Beim Sterben ist jeder der Erste" (1972)
John Boormans ("Excalibur") kultiger und für drei OSCARs nominierter Horror-Thriller mit Burt Reynolds und Jon Voight handelt von vier Freunden, die gemeinsam eine Kanutour in einem abgelegenen Gebiet der Appalachen in Georgia unternehmen. Von Beginn an verhalten sich die einheimischen Hinterwäldler ablehnend bis aggressiv gegenüber den Großstädtern, schließlich wird das Quartett von zwei Bewaffneten folgenreich überfallen. Ab sofort geht es für die Freunde nur noch darum, in einer feindlichen und ihnen unbekannten Umgebung irgendwie so lange zu überleben, bis sie es wieder zurück in die Zivilisation schaffen ... Vorsicht: Der Film ist definitiv nichts für schwache Nerven!
Außerdem:
Ziemlich beste Freunde (französischer Tragikomödien-Hit über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem gelähmten Millionär u. seinem vorlauten, afrikanischstämmigen Pfleger; 21.45 Uhr im SWR)
Freitag, 21. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Mahana - Eine Maori-Saga" (2016)
Free-TV-Premiere des mehrfach ausgezeichneten neuseeländischen Dramas von "Die letzte Kriegerin"-Regisseur Lee Tamahori, basierend auf einem Roman des "Whale Rider"-Autors Witi Ihimaera. In den 1960er Jahren gerät der 14-jährige Simeon Mahana in den Mittelpunkt einer lange anhaltenden Fehde zwischen den Schafscherer-Familien der Mahanas und der Poatas, wobei er aufgrund seines ausgeprägten Gerechtigkeitssinns immer wieder mit dem engstirnigen und herrischen Familienpatriarchen Tamihana (Temuera Morrison, "Aquaman") aneckt. Als sich Simeon ausgerechnet in eine Poata-Tochter verliebt, wird er aus der Familie ausgeschlossen ...
Außerdem:
Interstellar (Christopher Nolans fast dreistündiges philosophisches Science Fiction-Abenteuer mit Matthew McConaughey, Anne Hathaway und Jessica Chastain; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Samstag, 22. Juni:
RTL II, 1.00 Uhr: "Universal Soldier" (1992)
In Roland Emmerichs storymäßig wenig bahnbrechendem, aber unterhaltsamen SciFi-Action-Klassiker spielt Jean-Claude van Damme den Soldaten Luc, der wie der bösartige Sergeant Scott (Dolph Lundgren) im Vietnam-Krieg fällt. 23 Jahre später werden beide und einige andere Soldaten als scheinbar gefühllose Cyborgs ohne Erinnerung an ihr früheres Leben reanimiert, um in Geheimoperationen Terroristen zu eliminieren. Doch Luc beginnt, sich wieder an seine Vergangenheit zu erinnern, trennt sich von dem Team und arbeitet mit der Journalistin Veronica (Ally Walker) daran, die Wahrheit herauszufinden ...
Außerdem:
Captain Phillips (Tom Hanks liefert in Paul Greengrass' hochspannendem Survival-Thriller als Kapitän eines von somalischen Piraten gekaperten Frachtschiffes eine der besten Leistungen seiner Karriere ab; 20.15 Uhr bei RTL II)
Sonntag, 23. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses" (1988)
Siehe meine Empfehlung von Oktober 2015 für den OSCAR-prämierten Rassismus-Thriller mit Gene Hackman und Willem Dafoe, der bedauerlicherweise wieder sehr aktuell erscheint ...
Außerdem:
Jupiter Ascending (bildgewaltiges, inhaltlich allerdings nur mittelmäßiges SciFi-Epos von den Wachowskis, mit Channing Tatum und Mila Kunis in den Hauptrollen; 20.15 Uhr bei Pro 7)
The Amazing Spider-Man (gut gemachte Origin-Geschichte mit zwei starken Hauptdarstellern Andrew Garfield und Emma Stone, die aber auch nicht vergessen machen können, daß dieser letztlich eher kurzlebige Neuanfang zu viele Déjà-vu-Momente enthält; 22.50 Uhr bei Pro 7)
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