Empfohlener Beitrag

In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 3. September 2013

A LONELY PLACE TO DIE – TODESFALLE HIGHLANDS (2011)

Regie: Julian Gilbey, Drehbuch: Will und Julian Gilbey, Musik: Michael Richard Plowman
Darsteller: Melissa George, Ed Speleers, Eamonn Walker, Sean Harris, Karel Roden, Alec Newman, Kate Magowan, Stephen McCole, Holly Boyd, Garry Sweeney, Matthew Zajac, Eric Barlow, Douglas Russell, Alan Steele, Paul Anderson
 A Lonely Place to Die
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 74% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $0,5 Mio.
FSK: 18, Dauer: 99 Minuten.
Alison (Melissa George, "Triangle") unternimmt mit einigen Freunden eine Klettertour durch die schottischen Highlands. Der Ausflug nimmt jäh eine höchst unerwartete Wendung, als die Gruppe seltsame Geräusche hört und beim Nachforschen über ein Kind stolpert, das in einer im Boden vergrabenen Kiste gefangengehalten wird und ihre Sprache nicht spricht. Natürlich graben sie das Mädchen schnell aus und wollen es umgehend zur nächstgelegenen Ortschaft bringen. Doch schon nach kurzer Zeit müssen sie erkennen, daß die Kidnapper ihnen dicht auf der Spur sind – und diese brutalen Gangster kennen keinerlei Skrupel, wenn es darum geht, ihre kriminellen Pläne durchzuziehen ...

Kritik:
Die Story von "A Lonely Place to Die" klingt zunächst nach einem klassischen Horrorfilm mit "Zehn kleine Negerlein"-Prinzip, nach einem "The Descent" oder "Beim Sterben ist jeder der Erste" in den Bergen. Und in der ersten Filmhälfte wird diese Erwartungshaltung auch ziemlich genau erfüllt. Die Freunde und das befreite Mädchen teilen sich auf, hetzen durch die sonst so idyllische schottische Landschaft und versuchen verzweifelt, ihren Häschern zu entkommen. Dieses Bedrohungsszenario ist von Regisseur und Co-Autor Julian Gilbey ("Footsoldier") nach einer gewissen Aufwärmzeit rasant und spannend in Szene gesetzt, auch wenn er es dabei mit der Logik nicht immer ganz so genau nimmt.

In dieser ersten Hälfte wäre "A Lonely Place to Die" also als ein zwar sehr solider, aber doch reichlich unorigineller Action-/Horrorfilm mit von Kameramann Ali Asad großartig eingefangenen Landschaftsaufnahmen aus den schottischen Highlands einzustufen. Doch dann wendet sich das Blatt: Eine weitere Personengruppe entert das Geschehen, aus der bis dahin stringenten Handlung entwickelt sich im Nu eine erstaunlich komplexe, gut konstruierte Thriller-Handlung mit etlichen überraschenden Wendungen und sogar leichten James Bond-Anleihen. Zwar wird die Sache mit der Logik und Glaubwürdigkeit durch diesen unerwarteten Stilwechsel nicht besser, vielmehr sei dem Zuschauer sogar ausdrücklich angeraten, nicht zu genau über die Handlungsentwicklung nachzudenken – aber dank der temporeichen Inszenierung bleibt dazu sowieso kaum Zeit.

Die Australierin Melissa George zeigt in der Hauptrolle wieder einmal, daß sie nicht nur gut aussieht, sondern eine wirklich exzellente Genredarstellerin ist, die mit ihrer Ausstrahlung und Präsenz Horrorfilme, Thriller und ähnliches locker tragen kann. Das ihr zur Seite gestellte Ensemble – darunter "Eragon"-Held Edward Speleers und die beiden höchst zuverlässigen Nebendarsteller Sean Harris ("Prometheus", "Harry Brown") und Eamonn Walker (TV-Serie "Oz", "Unbreakable") – macht seine Sache ebenfalls sehr ordentlich, ohne aber zu glänzen. Abgesehen vielleicht vom Tschechen Karel Roden, der wie bereits in "Hellboy", "Die Bourne Verschwörung" oder "RocknRolla" einen exzellenten Bösewicht abgibt.

Fazit: "A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands" ist ein sehr unterhaltsamer Action-Thriller mit Horrorelementen, der mit einer starken Hauptdarstellerin, atmosphärischen Aufnahmen der schottischen Highlands und einer wenig glaubwürdigen, aber spannenden, wendungsreichen Story punktet.

Wertung: 7,5 Punkte.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen