Montag, 22. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Diebe der Nacht" (1996)
In dem französischen Noir-Drama von André Téchiné ("Wilde Herzen") geht es um drei sehr unterschiedliche, auf ihre eigene Weise jeweils in ihrem Leben orientierungslose Menschen, die das Schicksal zusammenführt: den zynischen Polizisten Alex (Daniel Auteuil, "Ein Mann sieht rosa"), die liebenswürdig-naive junge Kleinkriminelle Juliette (Laurence Côte, "Hippolytes Fest") und die desillusionierte Philosophie-Professorin Marie (Catherine Deneuve).
Arte, 22.05 Uhr: "Der Mann, der zweimal lebte" (1966)
Sehr späte Free-TV-Premiere des kafkaesken Schwarzweiß-Thrillers von John Frankenheimer ("Ronin"), in dem der vor allem mit seinen romantischen Komödien an der Seite von Doris Day berühmt gewordene Rock Hudson gekonnt gegen sein Image anspielt. Erzählt wird die Story des in einer Midlife-Crisis steckenden Bankkaufmanns Arthur (John Randolph), der eines Tages von seinem Freund Charlie angerufen wird - der eigentlich tot sein sollte! Doch wie er erzählt, hat er seinen Tod mit der Hilfe einer Geheimorganisation nur vorgetäuscht und ein neues Leben mit neuer Identität begonnen. Dies bietet er nun Arthur an, der letztlich einwilligt und sich nach einer Gesichts-OP fortan als Künstler Tony (Hudson) versucht. Doch das geht nicht lange gut. Beim Kinostart erwies sich "Der Mann, der zweimal lebte" trotz einer OSCAR-Nominierung für die Kameraführung als kommerzieller Flop und erhielt gemischte Kritiken, über die Jahre und Jahrzehnte hinweg hat er sich aber speziell im englischsprachigen Bereich echten Kultstatus erarbeitet.
Dienstag, 23. Oktober:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Die Geheimnisse der Spiderwicks" (2008)
Sympathischer und phantasievoller Familienfilm mit Fantasyelementen von Genreexperte Mark Waters ("Freaky Friday", "Mr. Poppers Pinguine"), in dem die geschiedene New Yorker Mutter Helen (Mary-Louise Parker) mit ihren drei Kindern in das leerstehende Haus ihres seit langem verschwundenen Großonkels Arthur auf dem Land zieht. Wie der neugierige Jared (Freddie Highmore, aktuell als Hauptdarsteller in der Erfolgsserie "The Good Doctor" bei VOX zu sehen) schnell herausfindet, hausen hier diverse Zauberwesen - und Jared stößt auf ein Buch von Arthur, in dem dieser von einer Welt voller Feen und Kobolde berichtet. Seine Geschwister glauben Jared zunächst nicht, doch dann wird sein Zwillingsbruder Simon von einem Kobold entführt ...
Außerdem:
Brothers Grimm (dramaturgisch enttäuschende, aber durchaus unterhaltsame Fantasykomödie von Terry Gilliam, in der Heath Ledger und Matt Damon als die Gebrüder Grimm als Hexenjäger unterwegs sind; 20.15 Uhr bei Nitro)
Sucker Punch (Zack Snyders optisch und akustisch eindrucksvoller, inhaltlich unausgereifter Genremix mit Computerspiel-Anleihen; 22.25 Uhr bei Nitro)
Cockneys vs. Zombies (recht amüsante britische Low Budget-Horrorkomödie mit "Shaun of the Dead"-Anleihen; 0.05 Uhr bei Tele 5)
Mittwoch, 24. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "45 Years" (2015)
Free-TV-Premiere des sensiblen Beziehungsdramas über das betagte Ehepaar Kate (OSCAR-Nominierung für Charlotte Rampling) und Geoff (Tom Courtenay, "Doktor Schiwago"), das kurz vor seinem 45. Hochzeitstag durch eine viele Jahrzehnte zurückliegende Begebenheit in eine ernsthafte Krise schlittert.
Kabel Eins, 22.40 Uhr: "Halloween - Die Nacht des Grauens" (1978)
Am Donnerstag kommt David Gordon Greens sehr positiv besprochener Horrorfilm "Halloween" in die deutschen Kinos, der in den USA gerade den zweiterfolgreichsten Horrorfilm-Start aller Zeiten hingelegt hat und nach 40 Jahren eine direkte Fortsetzung zu John Carpenters Slasher-Klassiker darstellt (die alle vorherigen Sequels ignoriert). Ein idealer Zeitpunkt folglich, um sich vorher noch einmal die Geschichte der jungen Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) und des sie verfolgenden psychopathischen Killers Michael Myers ins Gedächtnis zu rufen ...
Donnerstag, 25. Oktober:
3sat, 22.25 Uhr und 23.30 Uhr: "Frankenstein" (1931) und "Frankensteins Braut" (1935)
Passend zu Halloween zeigt 3sat nicht nur James Whales Gruselklassiker "Frankenstein" nach dem Roman von Mary Shelley, sondern ebenso die von vielen (auch von mir) sogar als deutlich besser und ausgereifter betrachtete Fortsetzung, in der Frankensteins Kreatur (erneut: Boris Karloff) den wahnsinnigen Dr. Prätorius bittet, ihm eine Gefährtin zu erschaffen.
Arte, 23.10 Uhr: "Hügel der blutigen Augen" (1977)
Free-TV-Premiere des in Deutschland bis ins Jahr 2007 indizierten kontroversen Horrorfilms von Wes Craven ("Nightmare on Elm Street") über eine amerikanische Durchschnitts-Familie, die mitten in der Wüste in der Nähe eines Atomwaffentestgebietes eine Autopanne hat und es bald mit blutrünstigen, degenerierten Kannibalen zu tun bekommt ... 2006 gab es das heute sicher bekanntere und gar nicht schlechte Remake "The Hills Have Eyes" von Alexandre Aja.
Außerdem:
Thor - The Dark Kingdom (Chris Hemsworths zweitem Solo-Einsatz als Thor mangelt es zwar an einem überzeugenden Antagonisten, dennoch ist die Story unterhaltsam geraten; 20.15 Uhr bei VOX)
Freitag, 26. Oktober:
BR, 23.45 Uhr: "Der Clan der Sizilianer" (1969)
Erstklassiger französischer Gangsterfilmklassiker von Henri Verneuil ("Die Glorreichen") über einen sizilianischen Mafia-Clan in Paris. Dessen Anführer spielt Jean Gabin, während Alain Delon einen brutalen Außenseiter spielt, der im Clan Karriere machen will. Lino Ventura gibt den Polizei-Inspektor, der ihnen das Handwerk legen will.
Außerdem:
Olympus Has Fallen (mittelprächtiger Actionkracher mit Gerard Butler und Aaron Eckhart über einen Terrorangriff auf das Weiße Haus; 20.15 Uhr um gut fünf Minuten geschnitten bei RTL II, ungekürzte Nachtwiederholung um 2.45 Uhr)
Samstag, 27. Oktober:
3sat, 22.45 Uhr: "Eine dunkle Begierde" (2011)
David Cronenbergs historisches psychologisches Drama spielt im Wien und Zürich des frühen 20. Jahrhunderts, wo der junge Arzt Carl Gustav Jung (Michael Fassbender) in dem bekannten, wenn auch umstrittenen Psychotherapeuten Sigmund Freud (Viggo Mortensen) eine Art Mentor findet. Für Differenzen sorgt allerdings Jungs Patientin Sabina (Keira Knightley), zu der er sich zunehmend hingezogen fühlt.
Außerdem:
Johnny English (im Kino läuft Teil 3 der James Bond-Parodiereihe mit Rowan Atkinson als schusseligem Geheimagenten seit letzter Woche, mit diesem Film fing vor 15 Jahren alles an; 20.15 Uhr bei ZDF Neo)
Sonntag, 28. Oktober:
Arte, 21.35 Uhr: "The Town - Stadt ohne Gnade" (2010)
Ben Afflecks zweite Regiearbeit (nach "Gone Baby Gone") etablierte ihn endgültig als einen ernstzunehmenden Filmemacher - was ihm sehr gelegen kam, da seine Schauspielerkarriere eher stagnierte. Praktischerweise gab er dieser mit "The Town" auch gleich einen Schub, da er im düsteren Boston-Thriller die Hauptrolle des Verbrechers Doug spielt, der mit seiner Bande Banken und Geldtransporter ausraubt. Das läuft ziemlich gut, bis Dougs Komplize und bester Freund James (OSCAR-Nominierung für Jeremy Renner) bei einem Überfall zur Absicherung die Geisel Claire (Rebecca Hall) mitnimmt. Die lassen sie zwar rasch wieder frei, doch als sie herausfinden, daß Claire in ihrer Nähe wohnt, befürchten sie, sie könnte sie erkannt haben. So beschatten sie Claire erst einmal, wobei sich Doug dummerweise in sie verliebt ...
Außerdem:
Brügge sehen ... und sterben? (grandiose, ungemein atmosphärische Tragikomödie von "Three Billboards ..."-Macher Martin McDonagh, mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes in den Hauptrollen; 0.05 Uhr im NDR)
To the Wonder (Free-TV-Premiere von Terrence Malicks ästhetisch sehr ansprechendem, aber allzu langatmigen und inhaltlich arg nihilistischen Liebesdrama mit Ben Affleck, Olga Kurylenko und Rachel McAdams; 0.20 Uhr in der ARD)
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