Montag, 8. Mai:
Arte, 21.55 Uhr und 0.15 Uhr: "Boudu - Aus den Wassern gerettet" (1932) und "Die Hündin" (1931)
In seiner Jean Renoir-Reihe zeigt Arte zwei frühe Werke des einflußreichen Vertreters des Poetischen Realismus, beide im Originalton mit deutschen Untertiteln und jeweils mit Michel Simon in der Hauptrolle. In der gesellschaftskritischen Komödie "Boudu" rettet ein freundlicher Buchhändler einen Obdachlosen vor dem Selbstmord in der Seine und nimmt ihn bei sich auf - zum Schrecken seiner Familie (1986 entstand das Hollywood-Remake "Zoff in Beverly Hills" mit Richard Dreyfuss, 2005 gab es noch das französische Remake "Boudu - Ein liebenswerter Schnorrer" mit Gérard Depardieu in der Titelrolle - beide reichen aber bei weitem nicht an das Original heran). Im Drama "Die Hündin" (Renoirs erstem Tonfilm) verliebt sich ein unglücklich verheirateter Angestellter in eine schöne Prostituierte, wird allerdings von ihr und ihrem Zuhälter schamlos ausgenommen (auch hiervon gibt es mit "Straße der Versuchung" ein US-Remake, das allerdings bereits 1945 entstand, von Fritz Lang inszeniert wurde und dementsprechend der Vorlage qualitativ ebenbürtig ist).
WDR, 0.00 Uhr: "No!" (2012)
Ehe er mit "Jackie" ein gelungenes Hollywood-Debüt gab, bescherte Regisseur Pablo Larraín seinem Heimatland Chile mit diesem politischen Drama mit Gael García Bernal seine erste OSCAR-Nominierung überhaupt. Basierend auf wahren Ereignissen geht es um ein Referendum über die Amtszeitverlängerung des diktatorisch herrschenden General Pinochet im Jahr 1988, dessen Gegner auf internationalen Druck hin unter großen Schwierigkeiten eine Kampagne durchführen dürfen, die für eine Ablehnung der Verlängerung wirbt. Der WDR zeigt "No!" im Originalton mit Untertiteln.
Außerdem:
The Warrior's Way (trashiger, aber durchaus spaßiger Kung Fu-Western mit Geoffrey Rush und einer ungewöhnlichen Pastell-Optik im "300"-Stil; um 22.35 Uhr um knapp drei Minuten gekürzt bei Kabel Eins, ungeschnittene Nachtwiederholung um 2.40 Uhr)
Dienstag, 9. Mai:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Foolproof - Einbrechen, ausbrechen, abrechnen" (2003)
In dem amüsanten kanadischen Gaunerfilm mit Ryan "Deadpool" Reynolds planen drei Freunde seit ihrer Studienzeit perfekte Einbrüche - rein hypothetisch, als bloßes Gedankenspiel. Als ein Profi-Einbrecher (David Suchet, der langjährige Titeldarsteller der britischen Krimireihe "Agatha Christie's Poirot") davon Wind bekommt, erpreßt er das Trio, seine Pläne für reale Einbrüche einzusetzen ...
Außerdem:
Witching & Bitching (überdrehte spanische Horrorkomödie über einen Hexenzirkel; 22.05 Uhr bei Tele 5)
Mittwoch, 10. Mai:
Arte, 23.00 Uhr: "Die Hoffnungslosen" (1966)
Der im Originalton mit Untertiteln gezeigte ungarische Filmklassiker von Miklós Jancsós spielt im Jahr 1869 und zeigt die schlimmen Erlebnisse einiger Rebellen, die von der österreichisch-ungarischen Armee inhaftiert werden. Die Parallelen zum von den Sowjets niedergeschlagenen ungarischen Aufschlag zehn Jahre vor der Filmveröffentlichung sind offensichtlich (auch wenn sie seinerzeit vom Regisseur öffentlich verneint werden mußten).
ARD, 1.55 Uhr: "Red Rock West" (1993)
Spannender Thriller mit Noir-Anleihen von John Dahl, der heutzutage vor allem als Regisseur bei TV-Serien wie "Dexter", "Justified" oder "Ray Donovan" bekannt ist. Nicolas Cage spielt die Hauptrolle des arbeitssuchenden Mike, der mit einem Auftragskiller verwechselt wird und gleich mal den Vorschuß für dessen Job erhält. Mike läßt sich zum Schein darauf ein und wird so in ein kompliziertes Katz-und-Maus-Spiel verwickelt, zu dessen Schlüsselfiguren das potentielle Mordopfer (Lara Flynn Boyle) und der echte Killer (Dennis Hopper in einer Paraderolle) zählen.
Donnerstag, 11. Mai:
Zee.One, 20.15 Uhr: "Englisch für Anfänger - English Vinglish" (2012)
In der sehr erfolgreichen, auch von den Kritikern gelobten indischen Wohlfühlkomödie besucht die verheiratete indische Köchin Shashi (Sridavi) New York, um ihrer dort lebenden älteren Schwester bei den Vorbereitungen für die Hochzeit ihrer Tochter zu helfen. Als ihre mangelnden Englischkenntnisse wiederholt für Chaos sorgen, meldet sie sich bei einem Sprachkurs an, wo sie unter den Teilnehmern aus der ganzen Welt schnell viele Freunde findet - und sogar einen französischen Verehrer ...
Außerdem:
Sherlock Holmes - Spiel im Schatten (mitunter etwas langatmiger zweiter Teil der actionreichen Detektivgeschichten mit Robert Downey Jr. und Jude Law, der aber ein starkes Finale abliefert; 20.15 Uhr bei VOX)
Cloud Atlas (ein episodisches, sehr komplexes und bildgewaltiges Drei-Stunden-Epos von Tom Tykwer und den Wachowskis über Schicksal, den Sinn des Lebens und Reinkarnation; 22.25 Uhr bei 3sat)
Freitag, 12. Mai:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Oben" (2009)
Für mich aufgrund eines etwas zu actionreichen und klischeehaften letzten Drittels keiner der allerstärksten Pixar-Animationsfilme, aber die Geschichte des unwahrscheinlichen Abenteuers des grantelnden Ruheständlers Carl und eines kleinen Pfadfinders, die in Carls mit unzähligen Luftballons versehenem Haus einfach wegfliegen, ist fraglos trotzdem ein guter, stark animierter Film mit einem wunderbaren ersten Akt.
ZDF, 2.10 Uhr: "Ein Fressen für die Geier" (1970)
In der witzigen Westernkomödie von Actionspezialist Don
Siegel ("Dirty Harry") macht Shirley McLaine in Mexiko als renitente
Nonne dem armen Söldner Clint Eastwood (der sie vor einigen Fieslingen rettet)
das Leben schwer. Natürlich entwickelt sich trotzdem eine ... nun, sagen wir
mal, "interessante" Beziehung zwischen den beiden ...
Außerdem:
G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra (mittelmäßiges Actionabeteuer mit Channing Tatum und Sienna Miller; um 20.15 Uhr um über Minuten gekürzt bei Pro 7, ungeschnittene Wiederholung am Samstag um 22.20 Uhr)
Sin City 2: A Dame to Kill For (Free-TV-Premiere der leider deutlich schwächeren, aber immer noch sehenswerten Fortsetzung des Kultfilms von Robert Rodriguez und Frank Miller, die als hochkarätige Neuzugänge Eva Green, Joseph Gordon-Levitt und Josh Brolin vorweisen kann; 23.30 Uhr bei RTL II)
Samstag, 13. Mai:
SAT. 1 Gold, 20.15 Uhr: "Der Schneider von Panama" (2001)
Noch während seiner Zeit als beliebter James Bond-Darsteller schlüpfte Pierce Brosnan in eine andere Geheimagentenrolle - die aber wenig mit 007 zu tun hat. In John Boormans ("Excalibur") schwarzhumoriger Verfilmung eines Politthrillers von John le Carré nimmt Brosnan sein Image vielmehr gekonnt auf die Schippe, indem er den MI6-Spion Andrew Osnard als schmieriges, moralisch flexibles Schlitzohr verkörpert, das nach einer Affäre mit einer Politikergattin nach Panama strafversetzt wurde. Um wieder die Gunst seiner Vorgesetzten zu erlangen, engagiert Andrew gegen dessen Willen den Schneider Harry (Geoffrey Rush), der Kontakte zur örtlichen Politprominenz hat. Er soll für Andrew Regierungsgeheimnisse stehlen, liefert dem Spion - der unterdessen mit Harrys Gattin (Jamie Lee Curtis) anbandelt - aber größtenteils phantasievolle Hirngespinste ...
RBB, 1.30 Uhr: "Dünkirchen, Juni 1940" (1964)
Am 27. Juli kommt Christopher Nolans mit Spannung erwarteter Kriegsfilm "Dunkirk" in die deutschen Kinos, das gleiche historische Thema wurde schon früher cineastisch verarbeitet: Unter der Regie von Henri Verneuil ("Angst über der
Stadt") entstand dieser schonungslose Anti-Kriegsfilm, in dem Jean-Paul
Belmondo einen Soldaten spielt, der mit Hunderttausenden französischen und
britischen Kameraden beim Rückzug vor den deutschen Truppen am Strand von
Dünkirchen auf die Verschiffung nach England wartet, als deutsche Bomber
angreifen.
Außerdem:
Match Point (Woody Allens raffinierter London-Thriller mit Jonathan Rhys-Meyers und Scarlett Johansson; 20.15 Uhr bei Servus TV)
Sonntag (Muttertag), 14. Mai:
Arte, 20.15 Uhr: "Mommy" (2014)
Am 17. Mai beginnt die diesjährige Ausgabe des renommierten Filmfestivals von Cannes, der deutsch-französische Kultursender Arte startet bereits drei Tage früher seine traditionelle Reihe mit früheren Festivalbeiträgen. Den Auftakt macht am Muttertag die Free-TV-Premiere des Dramas "Mommy" vom kanadischen Filmemacher-Wunderkind Xavier Dolan (der mit noch nicht einmal 30 Jahren schon mehr von der Kritik gefeierte Filme geschaffen hat als manch anderer Regisseur in einer jahrzehntelangen Karriere), das vor drei Jahren in Cannes mit dem Jurypreis ausgezeichnet wurde. In dem autobiographisch angehauchten Film geht es um eine komplexe Mutter-Sohn-Beziehung, die durch die neue Nachbarin kräftig durchgerüttelt wird.
Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "The Time Machine" (2002)
Die Kritiker waren nicht sehr angetan von Simon Wells' Neuverfilmung des Romanklassikers "Die Zeitmaschine" von seinem Urgroßvater H.G. Wells, aber für mich ist der phantasievolle, actionreiche Abenteuerfilm mit Guy Pearce, Jeremy Irons und der Sängerin Samantha Mumba ein Paradebeispiel für die sprichwörtliche Sonntagnachmittag-Unterhaltung: Harmlos und relativ seicht, aber schön anzuschauen und unterhaltsam.
Außerdem:
Captain America 2: The Return of the First Avenger (Chris Evans' zweiter Soloeinsatz - jedoch unter tatkräftiger Mithilfe von Scarlett Johansson als Black Widow - als Supersoldat ist dank eines stärkeren Drehbuchs mit Politthriller-Elementen viel besser als der erste; 20.15 Uhr bei RTL)
Taffe Mädels (eine recht derbe, aber witzige Actionkomödie mit Sandra Bullock und Melissa McCarthy als ungleiche Ermittlerinnen; 20.15 Uhr bei Pro 7)
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