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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 20. Februar 2017

TV-Tips für die Woche 8/2017

Montag, 20. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Weites Land" (1958)
William Wylers beinahe dreistündiger, für zwei OSCARs nominierter Edelwestern zählt zu den großen Klassikern des Genres. Das liegt nicht nur an der aufwendigen Produktion und dem gelungenen Drehbuch, das geschickt ein episches, fast shakespear'sches Beziehungsgeflecht aufbaut, sondern auch und vor allem an der grandiosen Besetzung: Gregory Peck spielt James, einen Mann aus einer reichen Ostküsten-Reederfamilie, der im Wilden Westen ankommt, wo er seine Verlobte, Rancher-Tochter Patricia (Carroll Baker), heiraten will. Von den rauen Cowboys wird James' Besonnenheit als Feigheit interpretiert, womit er schnell einen schweren Stand hat. Noch komplizierter wird die Situation, als James zwangsläufig in die erbitterte Fehde zwischen Patricias Vater und dem Viehzüchter Hannassey (OSCAR für Burl Ives) hineingezogen wird, ebenso wie Patricias schöne Freundin Julie (Jean Simmons) ...

NDR, 23.15 Uhr: "Sommer in Orange" (2011)
Sympathische Komödie von Marcus H. Rosenmüller über eine freigeistige Bhagwan-Kommune (deren Mitglieder u.a. von Petra Schmidt-Schaller und Oliver Korittke verkörpert werden), die sich ausgerechnet in der tiefsten bayerischen Provinz ansiedeln will und wenig überraschend nicht uneingeschränkt willkommen geheißen wird ...

Außerdem:
Ninja Assassin (elegant gefilmtes, aber trashiges und brutales B-Movie von "V wie Vendetta"-Regisseur James McTeigue; 23.20 Uhr bei Kabel Eins)

Dienstag, 21. Februar:
ARD, 0.35 Uhr: "Die bleierne Zeit" (1981)
Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta ("Hannah Arendt") schaffte den internationalen Durchbruch mit diesem mit dem Goldenen Löwen in Venedig prämierten politischen Drama, das sich an der Biographie der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin und ihrer Schwester Christiane orientiert, ohne wirklich ein Biopic zu sein - so heißen die Schwestern hier auch Juliane (Jutta Lampe) und Marianne (Barbara Sukowa).

Außerdem:
Super - Shut up, Crime (sehr witzige, schwarzhumorige, aber brutale Superhelden-Parodie á la "Kick-Ass" von "Guardians of the Galaxy"-Regisseur James Gunn und mit Rainn Wilson, Ellen Page und Kevin Bacon; 0.05 Uhr bei Tele 5)

Mittwoch, 22. Februar:
Kabel Eins, 23.00 Uhr: "Payback - Zahltag" (1999)
Brian Helgelands loses Remake des John Boorman-Klassikers "Point Blank" mit Lee Marvin aus dem Jahr 1967 reicht in der hier gezeigten, vom Studio abgeänderten und abgeschwächten Kinofassung (Jahre später erschien ein deutlich kompromißloserer Director's Cut) zwar nicht ganz an dessen Qualität heran, bietet aber trotzdem unterhaltsame Action-Thriller-Unterhaltung mit einem gewohnt charismatisch-zynischen Mel Gibson in der Hauptrolle. Er verkörpert den Kriminellen Porter, der einen Mordanschlag von seiner Frau und seinem besten Freund gerade eben so überlebt und nun auf blutige Rache sinnt. Das ist allerdings nicht ganz so einfach, da er rasch korrupte Polizisten und gleich zwei skrupellose Verbrecherbanden auf den Fersen hat.

Arte, 23.15 Uhr: "Tod den Hippies!! Es lebe der Punk! (2015)
Free-TV-Premiere von Oskar Roehlers bei der Berlinale 2015 vorgestellter Verfilmung seines eigenen, mehr als lediglich autobiographisch angehauchten Romans über seine Jugend als unangepaßter Punk. Tom Schilling spielt Roehlers Alter Ego Robert, der in den 1980er Jahren aufwächst und vor der ländlichen Langeweile als Punk ins schillernde Westberlin flieht.

Donnerstag, 23. Februar:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Take Shelter" (2011)
Siehe meine Empfehlung von Februar 2016 für Jeff Nichols' psychologisches Thriller-Drama mit Michael Shannon.

Freitag, 24. Februar: 
Arte, 20.15 Uhr: "Zug um Zug" (2014)
Gelungenes romantisches TV-Drama über die Pendler Carl (David Morrissey aus "The Walking Dead") und Sally (Sheridan Smith), die sich zuerst um einen freien Sitz im morgendlichen Zug zur Arbeit streiten, sich danach aber täglich unterhalten und - obwohl beide liiert sind - kräftig miteinander flirten.

Zee.One, 20.15 Uhr: "Omkara" (2006)
Free-TV-Premiere der hochgelobten und modernisierten indischen Adaption von Shakespeares "Othello".

Samstag, 25. Februar:
3sat, 20.15 Uhr: "Cabaret" (1972)
Siehe meine Empfehlung von Januar 2016 für das meisterhafte Musical mit Liza Minnelli.

Servus TV, 20.15 Uhr: "Herr der Gezeiten" (1991)
Barbra Streisands zweite Regie-Arbeit (nach dem Musical "Yentl") ist eine Romanverfilmung mit ihr selbst und Nick Nolte in den Hauptrollen. Es gab sieben OSCAR-Nominierungen für das romantische Drama über eine verheiratete Psychiaterin und ihren gleichfalls verheirateten, von einem Kindheits-Trauma geprägten Patienten, die sich ineinander zu verlieben beginnen.

Außerdem:
Hotel Ruanda (eine extrem intensiv und beklemmend inszenierte wahre Geschichte aus dem Völkermord in Ruanda in den 1990er Jahren, mit Don Cheadle und Joaquin Phoenix; Servus TV um 0.35 Uhr)

Sonntag, 26. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Rebecca" (1940)
Die für elf OSCARs nominierte Verfilmung eines Romans von Daphne du Maurier ("Die Vögel") war Sir Alfred Hitchcocks erster Hollywood-Film und das romantische Mysterydrama zählt zu seinen allerbesten Werken (was bei Hitchcock bekanntlich etwas heißen will). Joan Fontaine spielt eine schüchterne junge Frau, die sich nach einem zufälligen Treffen in den älteren, sehr reichen Maxim de Winter (Sir Laurence Olivier) verliebt und den Witwer kurz darauf heiratet. Sie ziehen in Maxims britisches Familienanwesen Manderley, ein prachtvolles, aber auch düsteres Gebäude, in dem eine stille und bedrückende Atmosphäre herrscht - noch verstärkt durch die unfreundliche Haushälterin, die die vor einem Jahr verstorbene Rebecca de Winter sehr verehrte und der zweiten Mrs. de Winter mit eisiger Ablehnung begegnet. Aktuell belegt "Rebecca", das einzige Hitchcock-Werk, das den begehrten "Bester Film"-OSCAR gewann, Platz 171 in den IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten.

Disney Channel, 20.15 Uhr: "Das verflixte 7. Jahr" (1955)
Billy Wilders vergnügliche Screwball-Komödie mag nicht Marilyn Monroes bester Film sein und auch nicht ihr bekanntester (diese Ehre dürfte jeweils "Manche mögen's heiß", ebenfalls von Billy Wilder, gebühren), aber er enthält die wohl ikonischste Marilyn-Filmszene überhaupt, die vermutlich jeder schon einmal gesehen hat: "MM" (die im Film namenlos bleibt) stellt sich nach einem Kinobesuch über einen U-Bahn-Luftschacht und läßt sich von der Zugluft einer darunter hinwegfahrenden U-Bahn genüßlich den weißen Rock hochwehen - was damals nicht nur ihren Filmpartner Tom Ewell begeisterte! Der spielt den braven New Yorker Familienvater Richard, der seine Familie im Sommer aufs Land schickt und alleine zurückbleibt. Dann zieht eine schöne, naive Blondine in die Wohnung über seiner ein und Richards Treue wird auf eine harte Probe gestellt ...

Pro 7, 2.30 Uhr: OSCAR-Verleihung 2017
Wer lange wachbleibt, der darf die 89. Verleihung der Academy Awards genießen, erstmals moderiert vom amerikanischen Comedian und Late Night-Moderator Jimmy Kimmel. Favorit ist mit 14 Nominierungen (Rekord eingestellt!) das Musical "La La Land" mit Emma Stone und Ryan Gosling. Eine ausführliche Vorschau auf alle Kategorien werde ich kommende Woche posten. Die dieses Jahr besonders umfangreiche Vorberichterstattung bei Pro 7 beginnt bereits um 23.20 Uhr.

Außerdem:
Gone Girl - Das perfekte Opfer (Free-TV-Premiere des raffinierten Mixes aus Beziehungsdrama und Thriller von David Fincher, mit der OSCAR-nominierten Rosamund Pike und Ben Affleck in den Hauptrollen; leider nur (vermutlich leicht) geschnitten um 20.15 Uhr bei Pro 7)
Vicky Cristina Barcelona (Woody Allens temperamentvolle und gewitzte erotische Komödie mit Scarlett Johansson, Javier Bardem und der OSCAR-gekrönten Penelope Cruz; 21.45 Uhr bei 3sat)
The Guard - Ein Ire sieht schwarz (eine wunderbare, schwarzhumorige irische Buddy-Komödie mit Brendan Gleeson und Don Cheadle; 0.35 Uhr in der ARD)

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