Regie und Drehbuch: Don Coscarelli, Musik: Brian Tyler
Darsteller: Bruce Campbell, Ossie Davis, Bob Ivy, Ella Joyce, Heidi Marnhout, Larry Pennell, Daniel Roebuck
FSK: 12, Dauer: 92 Minuten.
Elvis (Bruce Campbell, "Tanz der Teufel") lebt! Doch, ganz ehrlich! Na schön, er ist ziemlich alt geworden, hat eine kaputte Hüfte, ein Krebsgeschwür auf dem Penis und vegetiert in einem Pflegeheim irgendwo im Nirgendwo dahin. Aber er lebt! Elvis' bester Freund ist Jack (Ossie Davis, "Do the Right Thing", "Der Klient"), der behauptet, John F. Kennedy zu sein. Zugegeben, er ist schwarz, was seine Behauptung doch minimal fragwürdig erscheinen läßt – aber daran erkennt man erst, mit welch perfiden Methoden seine politischen Gegner um den damaligen Vize-Präsidenten Lyndon B. Johnson ihn 1963 nach dem beinahe tödlichen Attentat von Dallas loswurden! Sowohl Elvis als auch Jack sind also ziemlich frustriert und haben einen Großteil ihres Lebensmuts verloren. Es muß schon zu einigen mysteriösen Todesfällen im Pflegeheim kommen, um speziell in Elvis wieder alten Tatendrang zu wecken. Denn wie es scheint, treibt eine uralte ägyptische Mumie ihr Unwesen und saugt den Alten und Wehrlosen ihre Seelen aus. Kein Zweifel: Elvis (mit Gehhilfe) und Jack (im elektrischen Rollstuhl) müssen die Mumie bekämpfen und sie dahin zurückschicken, wo sie hingehört …
Kritik:
Viele Leute beschweren sich ja gerne darüber, daß es in Hollywood keine neuen Ideen mehr gebe – nunja, damit liegen sie nicht gänzlich falsch, aber immer wieder mal gibt es eben doch so richtig originelle Geschichten wie diese hier. Zugegeben, es ist (obwohl auch in Los Angeles gefilmt wurde) kein echter Hollywood-Film, sondern eine unabhängig realisierte Low Budget-Produktion des Genre-Regisseurs Don Coscarelli (bekannt durch den 1980er Jahre-Fantasyfilm "Beastmaster" und die "Das Böse" / "Phantasm"-Filmreihe, von der zwischen 1979 und 2016 fünf Teile gedreht wurden), zudem keine originäre Idee, sondern Adaption einer Kurzgeschichte des mehrfach ausgezeichneten Autors Joe R. Lansdale (dessen "Hap & Leonard"-Reihe jüngst von Amazon Prime als Serie adaptiert wurde) – aber immerhin! Und mit dieser phantasievoll-schrulligen Prämisse ist es Coscarelli gelungen, den Fanliebling Bruce Campbell und die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 84-jährige schwarze Filmlegende Ossie Davis zu verpflichten. Denn angesichts eines Gesamtbudgets von gerade einmal einer Million Dollar kann es wohl kaum am Gehalt gelegen haben ...
Viele Leute beschweren sich ja gerne darüber, daß es in Hollywood keine neuen Ideen mehr gebe – nunja, damit liegen sie nicht gänzlich falsch, aber immer wieder mal gibt es eben doch so richtig originelle Geschichten wie diese hier. Zugegeben, es ist (obwohl auch in Los Angeles gefilmt wurde) kein echter Hollywood-Film, sondern eine unabhängig realisierte Low Budget-Produktion des Genre-Regisseurs Don Coscarelli (bekannt durch den 1980er Jahre-Fantasyfilm "Beastmaster" und die "Das Böse" / "Phantasm"-Filmreihe, von der zwischen 1979 und 2016 fünf Teile gedreht wurden), zudem keine originäre Idee, sondern Adaption einer Kurzgeschichte des mehrfach ausgezeichneten Autors Joe R. Lansdale (dessen "Hap & Leonard"-Reihe jüngst von Amazon Prime als Serie adaptiert wurde) – aber immerhin! Und mit dieser phantasievoll-schrulligen Prämisse ist es Coscarelli gelungen, den Fanliebling Bruce Campbell und die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 84-jährige schwarze Filmlegende Ossie Davis zu verpflichten. Denn angesichts eines Gesamtbudgets von gerade einmal einer Million Dollar kann es wohl kaum am Gehalt gelegen haben ...
Tatsächlich macht es viel Spaß, diesen beiden Haudegen beim Spielen zuzusehen. Vor allem Campbells Elvis-Imitation ist in der Originalfassung hervorragend gelungen (im Gegensatz zum wenig geglückten Versuch seines deutschen Synchronsprechers) und wurde vom angesehenen Branchen-Magazin "Hollywood Reporter" gar als "a performance for the ages" gefeiert, auch das Zusammenspiel zwischen Elvis und Jack sorgt für etliche amüsante Momente. Zudem gelingt es Coscarelli erstaunlich gut, die Budgetbeschränkungen mit an sich simplen, aber sehr effektiv eingesetzten Tricks wie Zeitlupen- und Zeitraffer-Sequenzen elegant zu überspielen und die Musik von Brian Tyler ist ausgesprochen gelungen – das tröstet darüber hinweg, daß man aufgrund des Geldmangels leider keine Rechte an echten Elvis-Songs ergattern konnte (wobei es sowieso Phantasie erfordert, sich deren Einsatz im Verlauf der Handlung vorzustellen). Selbst die Mumie ist trotz des fast völligen Fehlens von Computereffekten recht ansprechend gestaltet.
Leider kann "Bubba Ho-Tep" inhaltlich nicht mit dem liebevollen Drumherum mithalten. Natürlich ist die Story nicht gerade auf Tiefgang ausgelegt (wenngleich Coscarelli immerhin am Rande ein bißchen Kritik am Umgang der heutigen Gesellschaft mit Senioren einfließen läßt), aber letztlich passiert in den gerade mal eineinhalb Stunden trotzdem zu wenig; es mangelt einfach an Einfällen, die aus einer Kurzgeschichte einen vollends überzeugenden abendfüllenden Film machen würden. So unterhaltsam es ist, dem alten Elvis Presley (Campbell wurde 20 Jahre älter geschminkt, was bemerkenswert gut gelungen ist) und dem steinalten (angeblichen) John F. Kennedy bei ihren Bemühungen im Kampf mit Gehhilfe und Rollstuhl gegen das Alter und gegen die Mumie zuzusehen – die laut Abspann übrigens nicht von Bob Ivy verkörpert wird, sondern vom altägyptischen Hohepriester Imhotep, Filmfans sicherlich bekannt als von Boris Karloff respektive Arnold Vosloo verkörperte Titelfigur von "Die Mumie" (1932 und 1999) … –, etwas mehr Action vor dem nicht allzu einfallsreichen Showdown wäre schon nett gewesen. In der Tat macht "Bubba Ho-Tep" vor dem Auftreten der Mumie eigentlich mehr Spaß als danach. Die im Abspann angekündigte Fortsetzung "Bubba Nosferatu: Curse of the She-Vampires" war übrigens ein reiner Gag, nach dem Erfolg von "Bubba Ho-Tep" wurde dann jedoch in der Tat ein Sequel geplant, das jedoch trotz eines fertigen Drehbuchs als Folge einer Kombination aus kreativen Differenzen zwischen Coscarelli und Campbell (der irgendwann komplett ausstieg) und Problemen bei der Finanzierung bis zum Jahr 2016 nicht realisiert wurde.
Fazit: "Bubba Ho-Tep" ist eine ganz nette Horrorkomödie mit einem stark aufspielenden Bruce Campbell, die aber das erzählerische Potential der herrlich absurden Prämisse nur ankratzt.
Wertung: 6,5 Punkte.
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