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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Samstag, 11. Juli 2015

Kurz-Nachruf: Omar Sharif (1932-2015)

Omar Sharif, der bekannteste ägyptische Schauspieler aller Zeiten, ist tot.

Seine größten Triumphe feierte Sharif bereits in den 1960er Jahren, als er zunächst 1962 in der OSCAR-nominierten Nebenrolle als unverschämt gutaussehender Sherif Ali in David Leans monumentalem Abenteuer-Epos "Lawrence von Arabien" an der Seite von Peter O'Toole den internationalen Durchbruch feierte. Nach weiteren Rollen in mehr oder weniger erfolgreichen Kostümfilmen ("Der Untergang des römischen Reiches", "Dschingis Khan", "Im Reich des Kublai Khan") folgte 1965 sein Aufstieg zum umschwärmten Weltstar: Als russischer Arzt Yuri zur Zeit des Ersten Weltkrieges und der Oktoberrevolution in (wiederum) David Leans mit fünf OSCARs ausgezeichneter romantisch-schwelgerischer Pasternak-Adaption "Doktor Schiwago" eroberte er die Herzen des weiblichen Publikums im Sturm. Weitere Erfolge für den Mann mit dem markanten Schnurrbart folgten etwa als deutscher Geheimdienst-Offizier in Anatole Litvaks Zweiter Weltkriegs-Krimi "Die Nacht der Generale" (erneut an der Seite von Peter O'Toole), in der Musical-Komödie "Funny Girl" oder selbst dem Western "Mackenna's Gold".

In den 1970er Jahren trat Sharif wieder häufiger im europäischen Kino auf, so neben Jean-Paul Belmondo in Henri Verneuils Action-Thriller "Der Coup", in Richard Lesters Katastrophenfilm "18 Stunden bis zur Ewigkeit" oder als Jules Verne-Held Kapitän Nemo in "Die geheimnisvolle Insel" (eigentlich eine Mini-Serie, die auch zu einem Kinofilm zusammengeschnitten wurde). Ab den 1980er Jahren wurde Sharif, der zwischenzeitlich auch eine sehr erfolgreiche Karriere als professioneller Bridge-Spieler einschlug, zunehmend nur noch als Nebendarsteller eingesetzt und trat vermehrt im Fernsehen auf. Ein kleines Comeback gelang ihm noch einmal um die Jahrtausendwende herum, als er in Michael Crichtons Wikinger-Abenteuer "Der 13. Krieger", Joe Johnstons Abenteuerfilm "Hidalgo" und vor allem als Titeldarsteller der preisgekrönten französischen Tragikomödie "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" zu sehen war. Seinen letzten Leinwandauftritt hatte Omar Sharif, der insgesamt drei Golden Globes gewann (einen als vielversprechendster Newcomer, dazu für "Lawrence von Arabien" und für "Doktor Schiwago") 2013 in der französisch-marokkanischen Komödie "Rock the Casbah".

Im Alter von 83 Jahren starb Omar Sharif, der inzwischen an Alzheimer erkrankt war, gestern in Kairo an einem Herzinfarkt. R.I.P.

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