Regie: Gavin O'Connor, Drehbuch: Eric Guggenheim, Musik:
Mark Isham
Darsteller: Kurt Russell, Patricia Clarkson, Noah Emmerich,
Kenneth Welsh, Eddie Cahill, Sean McCann, Nathan West, Patrick O'Brien Demsey,
Michael Mantenuto, Kenneth Mitchell
FSK: 6, Dauer: 136 Minuten.
Die Sowjetunion hat das internationale Eishockey
jahrzehntelang beherrscht. Von 1964 bis 1976 gewann die
"Sbornaja" jeden olympischen Eishockey-Wettbewerb und dazwischen fast jede
Weltmeisterschaft. Sie galt als unbesiegbar. Dann kommen die Winterspiele 1980
in Lake Placid. Nachdem mehrere Startrainer für das vermeintlich aussichtslose
Unterfangen abgesagt haben, will der eigenwillige Herb Brooks (Kurt Russell,
"Death Proof") mit seinem Assistenz-Trainer Craig Patrick (Noah
Emmerich, "Little Children") das scheinbar Unmögliche erreichen und
den Olympiasieg in die USA holen. Brooks geht unbeirrt seinen Weg und eckt
immer wieder mit den Verbandsoberen an, als er beispielsweise in seinem
Olympia-Kader auf einige Eishockey-Stars verzichtet, weil ihm ein
funktionierendes Mannschaftsgefüge wichtiger ist als eine Ansammlung von
Einzelkönnern. So stellt Brooks ein Team aus Collegespielern mit einem
Altersschnitt von gerade einmal 21 Jahren zusammen – und nach und nach gelingt
es ihm, ein funktionierendes und lernwilliges Team zu formen, das den Kampf mit
den übermächtigen Sowjets aufnehmen will ...
Kritik:
Obwohl "Miracle – Das Wunder von Lake Placid" eine der erstaunlichsten Stories in der langen Geschichte des Eishockey-Sports nacherzählt, folgen Regisseur Gavin O'Connor ("Warrior") und Autor Eric Guggenheim im Grunde genommen den üblichen Sportfilm-Mustern, wie man sie vor allem aus vielen amerikanischen Football-Filmen kennt. Es wird das harte Training gezeigt, die kleinen Fortschritte und die vorübergehenden Rückschläge, während zeitgleich die Familie des Trainers und vor allem seine Ehefrau Patty (Patricia Clarkson, "Pieces of April") unter dessen sportlicher Besessenheit leidet. Erwartungsgemäß wird nicht an Patriotismus und Pathos gespart, was man angesichts der sporthistorischen Dimension des Ereignisses aber sogar nachvollziehen kann. Mark Isham ("Der Nebel") übertreibt es bei seiner musikalischen Begleitung mit dem Pathos dann allerdings doch ein wenig.
Obwohl "Miracle – Das Wunder von Lake Placid" eine der erstaunlichsten Stories in der langen Geschichte des Eishockey-Sports nacherzählt, folgen Regisseur Gavin O'Connor ("Warrior") und Autor Eric Guggenheim im Grunde genommen den üblichen Sportfilm-Mustern, wie man sie vor allem aus vielen amerikanischen Football-Filmen kennt. Es wird das harte Training gezeigt, die kleinen Fortschritte und die vorübergehenden Rückschläge, während zeitgleich die Familie des Trainers und vor allem seine Ehefrau Patty (Patricia Clarkson, "Pieces of April") unter dessen sportlicher Besessenheit leidet. Erwartungsgemäß wird nicht an Patriotismus und Pathos gespart, was man angesichts der sporthistorischen Dimension des Ereignisses aber sogar nachvollziehen kann. Mark Isham ("Der Nebel") übertreibt es bei seiner musikalischen Begleitung mit dem Pathos dann allerdings doch ein wenig.
Im Großen und Ganzen ist "Miracle" also kein
wirklich besonderer Film. Allerdings spielt Kurt Russell seine grummelige,
leicht exzentrische Rolle der späteren Trainerlegende Herb Brooks glänzend und sehr
unterhaltsam und sorgt somit fast im Alleingang dafür, daß "Miracle"
positiv im Gedächtnis bleibt. Was den Handlungsaufbau und speziell die Szenen
auf dem Eis selbst betrifft, muß sich O'Connors Werk vor allem an der ziemlich
unumstrittenen Nummer 1 unter den Eishockey-Filmen messen: George Roy Hills
"Schlappschuß" aus dem Jahr 1977 mit Paul Newman in der Hauptrolle.
In Sachen Story nehmen sich beide Filme nicht viel – es geht letztlich schlicht
ums Gewinnen, um Underdogs, die sich zusammenraufen müssen, um am Ende über
sich hinauszuwachsen. Da gibt es einfach nicht allzu viele Variationsmöglichkeiten
– "Schlappschuß" hat seinerzeit eine gefunden, indem es als
Action-Comedy-Element einen Nebenhandlungsstrang um die grandiosen "Hanson
Brothers" eingeflochten hat, drei Brüder mit nur mäßigem
spielerischen Talent, die aber durch ihren extrem harten (und unfairen) Einsatz
die Gegner regelmäßig zur Weißglut treiben (auf Youtube kann man die verrücktesten Szenen der Brüder anschauen). "Miracle" jedenfalls kann so etwas natürlich nicht bieten,
da er eine wahre Geschichte erzählt. Das kann man dem Film kaum vorwerfen,
es macht ihn dennoch gewöhnlicher und auch weniger unterhaltsam. Die stets rasant und
spannend inszenierten Spielszenen von "Miracle" müssen sich
allerdings nicht hinter denen von "Schlappschluß" verstecken, und das eigentliche Spiel Eishockey
ist für einen Eishockey-Film schließlich nicht ganz unwichtig ...
Fazit: "Miracle – Das Wunder von Lake Placid" ist ein seriös gemachter Sportfilm, der mit authentisch inszenierter Eis-Action und einem stark aufspielenden Kurt Russell punktet, aber zu sehr in altbekannten Sportfilm-Schemata verhaftet ist und mit deutlich über zwei Stunden auch etwas zu lange dauert, um wirklich begeistern zu können.
Wertung: 7 Punkte.
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