Drei interessante Filmnews aus der vergangenen Woche, die übrigens mit dem Gewinn der Goldenen Palme bei den Filmfestspielen von Cannes durch Michael Hanekes neues Drama "Liebe" abgeschlossen wurde:
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Der französische Star-Regisseur Luc Besson ("Das fünfte Element",
"Leon – Der Profi"), der seit Jahren vor allem als Produzent und
Drehbuch-Autor tätig ist, tut sich für seine neue Regiearbeit mit keinem
geringeren als Altstar Robert DeNiro zusammen. In "Malavita", einem
schwarzhumorigen Action-Thriller, wird DeNiro das Oberhaupt der Mafia-Familie
Manzoni verkörpern, die komplett ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird.
Doch der Neustart in der Normandie, wo sich die Familienmitglieder möglichst
unauffällig verhalten und in die Nachbarschaft einfügen sollten, fällt den
Manzonis nicht so leicht. Kurioses Detail am Rande: "Malavita" wird
die Verfilmung eines Romans von Tonino Benacquista sein, das im Englischen
"Badfellas" heißt – passend, daß "Goodfellas"-Hauptdarsteller
DeNiro involviert ist ... Die Drehbuch-Adaption übernimmt Besson selbst. Die
Dreharbeiten sollen im August beginnen, der Kinostart ist für 2013 vorgesehen.
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"Nymphomaniac" lautet der Titel des neuesten Werks des dänischen
Regisseurs Lars von Trier ("Melancholia", "Dogville").
Charlotte Gainsbourg, die bereits die weibliche Hauptrolle in von Triers
"Antichrist" und eine wichtige Nebenrolle in "Melancholia"
spielte, wird die zentrale Figur der selbsternannten Nymphomanin Joe
übernehmen. Der Film wird sich ihrer Geschichte von ihrer Geburt an widmen bis
zu dem Zeitpunkt, als sie im Alter von 50 Jahren von einem Mann namens Seligman
(Stellan Skarsgård) übel zusammengeschlagen auf der Straße gefunden wird.
Seligman nimmt sich Joes an und während er sie gesundpflegt, erzählt sie ihm
ihre ereignis- und sexreiche Lebensgeschichte. Diese Geschichte soll in zwei
Filmen erzählt werden, von denen der erste Joes Kindheit und der zweite ihr
Erwachsenenleben behandeln soll. Angeblich will von Trier die Filme zudem
sowohl in einer "normalen" Version drehen als auch in einer
pornografischen Variante samt Hardcore-Szenen. Aber wer von Triers
eigentümlichen Sinn für Humor kennt, der wird das erst glauben, wenn er das
Resultat im Kino sieht ... Die Produktion soll diesen Sommer in Deutschland beginnen, als Kinostart wird Mitte 2013 angepeilt.
- Peter Bogdanovich war in den 1970er Jahren einer der erfolgreichsten
Regisseure des sogenannten "New Hollywood", das die Filmbranche mit
seiner Abkehr vom früheren Hochglanzkino zugunsten härterer, grimmigerer und
pessimistischerer Filme revolutionierte (z.B. "Bonnie und Clyde",
"Chinatown", "Taxi Driver"). Bogdanovich steuerte dazu so
unterschiedliche Filme wie das Coming-of-age-Drama "Die letzte Vorstellung",
die Komödie "Is' was, Doc?" mit Barbra Streisand und die Tragikomödie
"Paper Moon" bei. Nachdem er an diese frühen Höhepunkte qualitativ und
kommerziell nie mehr richtig anknüpfen konnte, konzentrierte er sich vor allem
ab den 1990er Jahren auf das TV-Geschäft, in dem er sowohl als Regisseur von
Filmen und Serien als auch als Schauspieler (z.B. in einer wiederkehrenden Gastrolle bei "Die Sopranos") gut beschäftigt war und ist. Nun wird er jedoch seinen ersten Kinofilm seit
über zehn Jahren drehen, bei dem er sich auch noch erstmals seit 1990 als
Drehbuch-Autor betätigte: In der Komödie "Squirrels to the Nuts" geht
es um eine junge New Yorker Prostituierte (Brie Larsen, "21 Jump
Street", TV-Serie "Taras Welten"), die nach einem Schäferstündchen
mit einem Broadway-Regisseur (Owen Wilson) mit dessen Hilfe Karriere als
Schauspielerin macht. Weiterhin wird Olivia Wilde ("Tron Legacy",
"Dr. House") eine Psychiaterin spielen und Jason Schwartzman
("Marie Antoinette", "Moonrise Kingdom") ist ebenfalls im
Gespräch für eine nicht näher benannte Rolle. Als Produzenten fungieren Wes
Anderson ("Die Royal Tenenbaums", "Moonrise Kingdom") und
Noah Baumbach ("Der Tintenfisch und der Wal"), deren Humorgeschmack
auf jeden Fall mit Bogdanovichs kompatibel sein sollte. Der Drehstart ist für diesen Herbst geplant.
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