Regie: Steven Soderbergh, Drehbuch:
Lem Dobbs, Musik: David Holmes
Darsteller: Gina Carano, Ewan
McGregor, Channing Tatum, Michael Douglas, Bill Paxton, Michael Fassbender, Antonio
Banderas, Michael Angarano, Mathieu Kassovitz
Mallory Kane (Gina Carano) ist eine
Spezialistin für verdeckte Operationen, die für ein privates Unternehmen
arbeitet, zu dessen Auftraggebern auch die US-Regierung zählt. Als bei einem
vermeintlich leichten Einsatz plötzlich ihr Partner versucht, sie zu töten,
erkennt Mallory, daß sie offensichtlich einer Verschwörung in den Weg geraten ist. Also muß sie nun fliehen und kämpfen, bis sie die Hintergründe der Verschwörung
aufdecken kann ...
Kritik:
Steven Soderbergh ist mit Sicherheit einer der vielseitigsten Regisseure ganz Hollywoods. Ob klassische Independentfilme ("Sex, Lügen und Video", "The Limey"), Hochglanzkino ("Out of Sight", "Ocean´s Eleven"), eine Mischung aus beidem ("Der Informant!", "Contagion") oder sogar experimentelle Werke wie "Bubble" und "The Girlfriend Experience", die kaum jemand gesehen hat. Bei letzterem hat Soderbergh offenbar auch Gefallen daran gefunden, seine Filme um Quereinsteiger herum aufzubauen, denn in "The Girlfriend Experience" spielte Pornostar Sasha Grey die zentrale Rolle. Und nun hat er die attraktive Mixed Martial Arts-Kämpferin Gina Carano zur Hauptdarstellerin seines Action-Thrillers "Haywire" gemacht.
Steven Soderbergh ist mit Sicherheit einer der vielseitigsten Regisseure ganz Hollywoods. Ob klassische Independentfilme ("Sex, Lügen und Video", "The Limey"), Hochglanzkino ("Out of Sight", "Ocean´s Eleven"), eine Mischung aus beidem ("Der Informant!", "Contagion") oder sogar experimentelle Werke wie "Bubble" und "The Girlfriend Experience", die kaum jemand gesehen hat. Bei letzterem hat Soderbergh offenbar auch Gefallen daran gefunden, seine Filme um Quereinsteiger herum aufzubauen, denn in "The Girlfriend Experience" spielte Pornostar Sasha Grey die zentrale Rolle. Und nun hat er die attraktive Mixed Martial Arts-Kämpferin Gina Carano zur Hauptdarstellerin seines Action-Thrillers "Haywire" gemacht.
Ob "Haywire" für Carano –
die optisch wie eine Mischung aus Drew Barrymore und Mariska Hargitay
(aus der TV-Serie "Law & Order: Special Victims Unit") wirkt – tatsächlich das
Sprungbrett zu einer erfolgreichen Schauspieler-Karriere bildet, läßt sich
schwer beurteilen, da ihre Rolle darstellerisch wahrlich nicht allzu fordernd
ist. Die Figur der Mallory Kane bringt sie aber auf jeden Fall überzeugend auf
die Leinwand und gutaussehende Hollywood-Stars nach Strich und Faden verprügeln kann sie zweifellos. Insofern sind ähnliche Rollenangebote wohl nur eine Frage der Zeit
und da es seit Cynthia Rothrock eigentlich keinen echten weiblichen Kampf-Star
gab, stehen ihre Chancen sicher nicht schlecht – wenngleich sich erst noch
zeigen muß, ob sie sich im Kino etablieren kann oder doch eher zu
Direct-to-DVD-Produktionen zurückfällt.
Seine Inspiration für
"Haywire" hat sich Steven Soderbergh inhaltlich, formal und auch
musikalisch bei den zahllosen Actionstreifen der 1970er Jahre geholt, bei
Blaxploitationfilmen á la "Shaft" oder "Foxy Brown" ebenso
wie bei den Filmen mit Charles Bronson. "Haywire" ist betont
altmodisch in Szene gesetzt und sieht tatsächlich so aus wie seine Vorbilder,
auch wenn Soderbergh hin und wieder zur Handkamera greift (was übrigens
wörtlich zu nehmen ist, denn er fungiert nicht nur als Regisseur, sondern unter
Pseudonym auch als Kameramann). Bezüglich der Handlung hätte
"Haywire" sich aber durchaus von diesen filmischen Vorbildern lösen
dürfen, denn die Verschwörungsgeschichte ist wirr erzählt und ehrlich gesagt
sowieso ziemlich langweilig – auch wenn sie immerhin erfreulich schlüssig zu
Ende geführt wird. Leider sind zudem die spektakulären Kampfszenen, die erwartungsgemäß die größte Stärke von "Haywire" sind, zu rar gesät. Jene Teile des
Films, die letztlich nur als Überbrückung zwischen den Actionsequenzen dienen,
hat Soderbergh zu ausführlich ausgewälzt. Das wäre lobenswert, wenn es eine
ausgeklügelte und interessante Handlung gäbe. Da dies nicht der Fall ist, geht
jedoch einfach nur immer wieder das gerade mühsam gewonnene Tempo verloren.
Auch wenn "Haywire" sowieso nur 90 Minuten dauert – eine Straffung
wäre definitiv vorteilhaft gewesen.
Fazit: "Haywire" ist ein
solider Action-Thriller, der unter einer ziemlich lahmen Story und einigen
unglaubwürdigen Szenen leidet, aber eine spannende Hauptdarstellerin zu bieten
hat, die sich inmitten eines Aufgebots von Hollywoodstars (buchstäblich)
hervorragend schlägt.
Wertung: 6 Punkte.
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