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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 3. April 2024

KINOVORSCHAU APRIL 2024

Nach dem zumindest quantitativ recht mageren März protzt das deutsche Kinoprogramm im April 2024 geradezu mit Abwechslung - von großen US-Blockbustern bis zu europäischem Qualitätskino ist so ziemlich alles vertreten und nach dem letzten April-Wochenende eröffnet "The Fall Guy" die Hollywood-Sommersaison:
 
4. April:
"Godzilla x Kong: The New Empire" (3D):
Der fünfte Film des "MonsterVerse" bringt erneut die beiden Hauptpfeiler Godzilla und King Kong zusammen auf die Leinwand – nachdem sie im Vorgänger "Godzilla vs. Kong" noch (zunächst) gegeneinander antraten, müssen sie sich diesmal von Beginn an gemeinsam gegen eine monströse Bedrohung aus der Hohlwelt stellen. Achja, ein paar Menschen gibt es auch, dargestellt u.a. von Dan Stevens ("The Guest") und den drei Rückkehrern Rebecca Hall, Brian Tyree Henry und Kaylee Hottle; aber die werden wie üblich im Kaiju-Genre nur eine Nebenrolle spielen. Regie führte erneut Adam Wingard.

"Immaculate":
Die Sydney Sweeney-Festspiele gehen weiter: Nach dem Überraschungs-Hit "Wo die Lüge hinfällt" und dem kolossalen Flop "Madame Web" ist der in Deutschland erst ab 18 Jahren freigegebene psychologische Horrorfilm "Immaculate" bereits ihr dritter Kinostart im Jahr 2024 und der ordnet sich qualitativ zum Glück eher bei "Wo die Lüge hinfällt" ein. Zwar sind die US-Kritiken eher verhalten wohlwollend als begeistert ausgefallen, über Sweeneys Leistung sind sie sich in ihrem großen Lob aber einig. Sie spielt unter der Regie von Michael Mohan (mit dem sie bereits bei "The Voyeurs" zusammengearbeitet hatte) die junge, zutiefst gläubige Cecilia, die Nonne in einem italienischen Kloster werden möchte. Doch dort wird sie – obwohl Jungfrau – bereits nach kurzer Zeit schwanger! Zudem scheint der Orden ein finsteres Geheimnis zu verbergen ...

"Monkey Man":
Das Langfilm-Regiedebüt des für "Lion" OSCAR-nominierten britischen Schauspielers Dev Patel ("The Green Knight") ist ein hochgelobter, brutaler Rache-Actionthriller (startet in Deutschland ohne Jugendfreigabe), in dem Patel selbst die titelgebende Hauptrolle eines Mannes spielt, der sich irgendwo in einer asiatischen Großstadt über Wasser hält, indem er mit einer Gorillamaske an illegalen Kämpfen teilnimmt (deren Organisator von "District 9"-Star Sharlto Copley verkörpert wird). Gleichzeitig sinnt er nach Rache für den Tod seiner Mutter durch einen Polizisten, der inzwischen Polizeichef der Stadt ist … Kritiker vergleichen "Monkey Man" mit Genregrößen wie "John Wick", durch die sich Patels Film allerdings durch eine recht starke politische Note abhebt.

"Andrea lässt sich scheiden":
In der gewohnt schrulligen und mit rabenschwarzem Humor angereicherten Tragikomödie des Österreichers Josef Hader ("Wilde Maus") geht es um die Land-Polizistin Andrea (Birgit Minichmayr), die mit einer Scheidung und einem Umzug nach St. Pölten einen Neuanfang wagen will. Mit ihren Plänen stößt sie bei einem Großteil der Dorfgemeinschaft auf Unverständnis, zumal ihr Mann Andy (Thomas Stipsits) sehr beliebt ist. Dann überfährt Andrea ihren Mann versehentlich tödlich und begeht spontan Fahrerflucht – und ist daher umso überraschter, als der Religionslehrer Franz (Josef Hader) noch in der gleichen Nacht ein Geständnis ablegt ...

"Morgen ist auch noch ein Tag":
Der mit gut 5,4 Millionen Kinogängern erfolgreichste Kinofilm des Jahres 2023 in Italien ist eine mehrfach ausgezeichnete Schwarzweiß-Tragikomödie von Regie-Debütantin Paola Cortellesi (als Schauspielerin u.a. bekannt aus der TV-Krimireihe "Mord in Genua"), die kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielt. Cortellesi spielt auch die Hauptrolle der Delia, die in dieser Zeit der Armut und des Wiederaufbaus versucht, ihre Familie zu versorgen, wobei ihr gewalttätiger Gatte nicht unbedingt eine Hilfe ist. Delia findet sich damit wohl oder übel ab – bis sie einen Brief erhält, der sie dazu bringt, mehr für sich zu wollen ...

"Ich Capitano":
Und gleich der nächste italienische Hit, wenngleich Matteo Garrones ("Das Märchen der Märchen") u.a. für einen OSCAR, einen Golden Globe und zwei Europäische Filmpreise nominiertes Migranten-Drama "nur" auf knapp 850.000 Zuschauer kam. Es geht um die beiden senegalesischen Teenager Seydou und Moussa, die auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa zahlreiche Entbehrungen ertragen müssen – und das bereits vor der lebensgefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer.

11. April:
"Das erste Omen":
Das Recycling von Horror-Klassikern aus den 1970er Jahren scheint in Hollywood derzeit in Mode zu sein (und beschert uns zudem den zweiten Nonnen-Horror des Monats nach "Immaculate"). Erst letzten Herbst kam die sehr späte "Der Exorzist"-Fortsetzung "Der Exorzist – Bekenntnis" in die Kinos, erhielt allerdings ziemlich schlechte Kritiken, die sich auch auf die Einspielergebnisse auswirkten. Zwar war der Film dennoch ein kommerzieller Erfolg, die bereits vor dem Kinostart angekündigten zwei Fortsetzungen liegen aktuell dennoch auf Eis und Regisseur David Gordon Green (der zuvor bereits die neue "Halloween"-Trilogie verantwortet hatte) hat sich vom Franchise verabschiedet. Mal sehen, ob es "Das erste Omen" besser ergeht – hierbei handelt es sich, wie der Titel bereits vermuten läßt, um ein Prequel zu Richard Donners unerreichtem Genre-Meisterwerk aus dem Jahr 1976. Unter der Leitung der Kino-Regiedebütantin Arkasha Stevenson (TV-Serie "Channel Zero") spielt die junge Britin Nell Tiger Free (AppleTV-Serie "Servant") die zutiefst religiöse Amerikanerin Margaret, die in Rom Nonne werden möchte, dort zuvor aber in einem katholischen Waisenhaus arbeitet. Dabei kommt sie einer großen Verschwörung auf die Spur, die die Geburt des Antichristen zum Ziel hat … Zur Besetzung zählen auch Bill Nighty ("Tatsächlich … Liebe"), Ralph Ineson ("The Witch") und Sônia Braga ("Kuß der Spinnenfrau").

"Back to Black":
Das Biopic von Sam Taylor-Johnson ("Fifty Shades of Grey") widmet sich dem zu kurzen Leben der mit 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung verstorbenen britischen Musikerin Amy Winehouse – deren letztes und erfolgreichstes Album den Titel "Back to Black" trug. Marisa Abela ("Rogue Agent") verkörpert Winehouse, Eddie Marsan ("The Gentlemen") ihren Vater, Lesley Manville ("Der seidene Faden") ihre Großmutter und Jack O'Connell ("Unbroken") ihre große Liebe Blake Fielder-Civil.

"Ein Glücksfall":
Auf seiner Europareise ist US-Filmemacher Woody Allen nach Großbritannien (u.a. "Match Point"), Spanien ("Vicky Cristina Barcelona") und Italien ("To Rome with Love") nun erneut in Frankreich angekommen, wo er mit "Midnight in Paris" bereits seinen erfolgreichsten und wohl auch besten Film nach der Jahrtausendwende gedreht hat. "Ein Glücksfall" ist ein romantischer Thriller, der Allen seit seiner Premiere in Venedig im Spätsommer 2023 seine besten Kritiken seit Jahren eingebracht hat (aktuell 85% positive Rezensionen bei Rotten Tomatoes). Im Zentrum des Geschehens steht das glückliche Pariser Paar Fanny (Lou de Laâge, "Weiß wie Schnee") und Jean (Melvil Poupaud, "Jeanne du Barry"), das erleben muß, wie schnell sich das Leben ändern kann, als Fanny zufällig ihrem alten Schulfreund Alain (Niels Schneider, "Sibyl – Therapie zwecklos") begegnet und sich sofort zu ihm hingezogen fühlt ...

"White Bird":
In Marc Forsters ("Ein Quantum Trost") Adaption eines Jugendromans der "Wunder"-Autorin Raquel J. Palacio erzählt Helen Mirren als Sara ihrem Enkel Julian die Geschichte einer 15-jährigen Jüdin (Ariella Glaser), die den Zweiten Weltkrieg in Frankreich überlebt hat, weil ihr von einer Polio-Erkrankung entstellter Mitschüler Julien sie vor den Nazis versteckt hat – obwohl sie und die anderen Schüler ihn immer wegen seines Aussehens schikaniert hatten. Enkel Julian hatte übrigens bereits in der erfolgreichen "Wunder"-Verfilmung von Stephen Chbosky eine Nebenrolle und wird in beiden Filmen von Bryce Gheisar gespielt.

"High & Low – John Galliano":
Der Schotte Kevin Macdonald feierte 2006 mit dem mit einem OSCAR ausgezeichneten historischen Politthriller "Der letzte König von Schottland" einen großen Erfolg und drehte danach noch einige weitere mehr oder weniger einträgliche Spielfilme wie "State of Play","Der Adler der neunten Legion", "Black Sea" und zuletzt "Der Mauretanier". Eigentlich kommt der Enkel der ungarisch-britischen Filmemacher-Legende Emeric Pressburger (schuf gemeinsam mit Michael Powell solche Klassiker wie "Irrtum im Jenseits", "Leben und Sterben des Colonel Blimp" und "Panzerschiff Graf Spee") jedoch aus dem Dokumentarbereich, wo er bereits 1999 für "Ein Tag im September" einen OSCAR gewann und weitere vielbeachtete Werke wie "Sturz ins Leere" und diverse Musiker-Dokus drehte. Auch "High & Low" ist eine Doku, in der sich Macdonald dem extravaganten britischen Modedesigner John Galliano widmet. Dessen Karriere lief glänzend, bis 2011 ein Video auftauchte, indem er sich rassistisch und antisemitisch äußerte. Macdonald versucht, der widersprüchlichen Figur John Galliano auf den Grund zu gehen, wobei auch zahlreiche prominente Bekannte des Modemachers wie Charlize Theron, Penélope Cruz oder Naomi Campbell zu Wort kommen.

18. April:
"Civil War":
Gerade erst hat der britische "Ex Machina"-Schöpfer Alex Garland angekündigt, sich zumindest vorläufig als Regisseur zurückzuziehen, um sich wieder ganz aufs Drehbuch-Schreiben zu konzentrieren – doch wenigstens bekommen wir zuerst noch seine vierte Regiearbeit "Civil War" zu sehen, die in den USA wegen des Inhalts für Kontroversen sorgte, dann aber richtig starke Kritiken erhalten hat. Quelle besagter Kontroversen ist in erster Linie die Prämisse eines neuen Bürgerkrieges in den USA, denn angesichts der seit Jahren zunehmenden und vor allem von Trump und seinen Anhängern eifrig vorangetriebenen Spaltung der US-Gesellschaft wirkt ein neuer Bürgerkrieg inzwischen etwas zu realistisch, um einen Film über die Thematik unbeschwert genießen zu können. Das ist nachvollziehbar, wenngleich die Ausgangslage in "Civil War" kaum auf die Realität übertragbar ist. Immerhin werden hier die Sezessionisten von Kalifornien und Texas angeführt – ein Bündnis, das in der Realität angesichts der immer noch ziemlich stark republikanerlastigen Texaner (mit ihrem Rechtsaußen-Gouverneur Abbott) und des betont progressiven kalifornischen Gouverneurs Newsom praktisch unvorstellbar ist. Im Film stellen sich diese beiden Bundesstaaten jedoch an die Spitze einer Bewegung, die sich gegen den verfassungswidrig in seiner dritten Amtszeit befindlichen US-Präsidenten (Nick Offerman, "Bad Times at the El Royale") stellt, der darauf wiederum denkbar unversöhnlich mit Militärschlägen antwortet. Zentrale Protagonisten von "Civil War" sind die renommierte Kriegsberichterstatterin Lee (Kirsten Dunst, "Melancholia") und einige ihrer Kollegen.

"Abigail":
Das "Ready or Not"-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett präsentiert mit "Abigail" einen weiteren Horrorfilm. Dessen Titelheldin Abigail (Alisha Weir, die wunderbare Hauptdarstellerin von "Matilda – Das Musical") ist eine 12-jährige Ballerina, deren Vater ein mächtiger Gangster ist. Einige Kleinkriminelle erhalten den Auftrag, Abigail zu entführen und eine Nacht lang in einem abgelegenen Herrenhaus zu bewachen – am Ende soll ein Lösegeld von $50 Mio. stehen! Klitzekleines Problemchen: Abigail scheint nicht einfach nur ein junges, harmloses Mädchen zu sein – und schon verschwindet nach und nach ein Entführer nach dem anderen spurlos … Zur Besetzung des in Irland gedrehten Films zählen mit Dan Stevens, Giancarlo Esposito (TV-Serie "Breaking Bad"), Melissa Barrera ("Scream VI"), Matthew Goode ("Stoker"), Kevin Durand ("Resident Evil: Retribution") und Kathryn Newton ("Freaky") einige immer gern gesehene Genre-Hochkaräter, zudem ist es eine der letzten Rollen des Ende Juli 2023 mit nur 25 Jahren verstorbenen "Euphoria"-Stars Angus Cloud.

"Es sind die kleinen Dinge":
Auf fast 950.000 Kinogänger kam die französische Komödie von Mélanie Auffret ("Roxane") in ihrer Heimat und war damit durchaus ein Erfolg. Michel Blanc ("Ein Doktor auf Bestellung") spielt den Mitt-Sechziger Emile, der nie Lesen und Schreiben gelernt hat, aber nach dem Tod seines Bruders – der alle Dinge für ihn geregelt hatte, in denen das nötig war – beschließt, zur Schule zu gehen. Davon ist Alice (Julia Piaton, "Monsieur Claude und seine Töchter") nicht allzu sehr begeistert, denn als Lehrerin und zugleich Bürgermeisterin des kleinen bretonischen Dorfes hat sie schon genug zu tun. Und dann droht auch noch die Schließung der Schule ...

"Evil Does Not Exist":
Nachdem der japanische Filmemacher Ryûsuke Hamaguchi 2021 mit dem dreistündigen "Drive My Car" einen OSCAR-gekrönten Arthouse-Welthit schaffte, legt er mit "Evil Does Not Exist" mit einem weiteren hochgelobten Film nach, der u.a. fünf Preise beim Festival von Venedig gewann. Es geht um Takumi (Hitoshi Omika), der mit seiner Tochter Hana (Ryo Nishikawa) sehr naturverbunden in einem Dorf nahe Tokio lebt. Doch das friedvolle Leben in nahezu unberührter Natur wird durch die Pläne eines Unternehmens bedroht, dort eine Glamping-Unterkunft – also eine Art Luxus-Campingplatz – für wohlhabende Touristen aus der nahen Hauptstadt zu bauen ...

25. April:
"Challengers – Rivalen":
US-Schauspielerin und Ex-Kinderstar Zendaya schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle: Sowohl als Peter Parkers Freundin MJ in den "Spider-Man"-Filmen als auch in der "Dune"-Reihe und der HBO-Erfolgsserie "Euphoria" überzeugt sie auf der ganzen Linie und hat für "Euphoria" auch schon zwei Emmys gewonnen. Ihr neuester Streich zielt – wie 2021 die Netflix-Produktion "Malcolm & Marie" – eher nicht auf das ganz große Massenpublikum ab. Unter der Regie des Italieners Luca Guadagnino ("Suspiria") verkörpert sie in dem sportlichen Dreiecks-Liebesdrama die einstige Profi-Tennisspielerin Tashi, die inzwischen als Trainerin arbeitet und ihren Ehemann Art (Mike Faist, "West Side Story") zu großen Erfolgen führt. Doch irgendwann erleidet Art einen heftigen Karriereknick und muß sogar in einem Challenger-Turnier – quasi der zweiten Liga der Tennis-Profitour – antreten, wo er ausgerechnet auf seinen einstigen besten Freund und Tashis Ex-Partner Patrick (Josh O'Connor, "Emma") trifft …

"Sterben":
Satte neun Nominierungen für den Deutschen Filmpreis hat Matthias Glasner ("Der freie Wille") für sein dreistündiges, sich nicht klar einem Genre zurechnendes Familienportrait erhalten, dazu u.a. den Drehbuch-Preis bei der diesjährigen Berlinale. Leichte Kost ist der Film sicher nicht, was ja schon der Titel vermuten läßt. Denn es geht tatsächlich in mehrfacher Hinsicht ums Sterben: So wird bei der Mitt-Siebzigerin Lissy (Corinna Harfouch) u.a. eine unheilbare Krebserkrankung diagnostiziert, ihr Lebensende ist damit absehbar. Passend dazu arbeitet Lissys entfremdeter Dirigenten- und Komponistensohn Tom (Lars Eidinger) an einem neuen Werk mit dem Titel "Sterben". Zur hochkarätigen Besetzung des Films zählen zudem Lilith Stangenberg (als Toms freigeistige Schwester Ellen), Michael Gwisdek, Saskia Rosendahl und Ronald Zehrfeld.

"Arthur der Große":
Der britische Regisseur Simon Cellan Jones ("The Family Plan") hat die wahre Geschichte des titelgebenden Hundes Arthur verfilmt. Der ecuadorianische Straßenhund freundete sich 2014 während eines 435-Meilen-Langstreckenrennens durch Südamerika mit dem schwedischen Läufer Mikael Lindnord an und begleitete ihn und sein Team bis zum Ziel. Im Film wurde das ein wenig abgeändert, so ist der Läufer nun ein Amerikaner namens Michael Light (Mark Wahlberg, "Uncharted"), der Schauplatz ist die Dominikanische Republik und das Rennen findet im Jahr 2018 statt. Die US-Rezensionen sind einigermaßen wohlwollend ausgefallen, wobei aber vor allem die konventionelle, überraschungsarme Erzählweise kritisiert wird.

"Winnie the Pooh: Blood and Honey II":
Als das Copyright der beliebten Kinderbuch-Figur Pu der Bär Anfang 2022 auslief, nutzte der Brite Rhys Frake-Waterfield die Gelegenheit, um einen Low Budget-Horrorfilm mit den Kinderbuch-Figuren als blutrünstigen Killern zu drehen. "Winnie the Pooh: Blood and Honey" erhielt wenig überraschend katastrophale Kritiken (3% bei Rotten Tomatoes!), sammelte durch das niedrige Budget und die dann doch bei einigen Genrefreunden Neugierde weckende Prämisse aber genügend Geld an den Kinokassen und im Heimkinomarkt ein, um eine schnelle Fortsetzung zu ermöglichen. Und an dieser Stelle gibt es einen unerwarteten Twist: "Blood and Honey II" ist den US-Kritikern zufolge tatsächlich ein recht ordentlicher Horrorfilm geworden (52% bei Rotten Tomatoes) – weit entfernt von einem Meisterwerk, aber viel besser als der erste Teil. Zur Handlung muß man wohl nicht viel sagen, es dürfte reichen zu wissen, daß Pu und seine Freunde diesmal ihren Wald verlassen, um in der Kleinstadt Ashdown ihr Unwesen zu treiben. Ein dritter Teil befindet sich bereits in Vorbereitung.
 
"The Fall Guy" (30.4.):
"Ein Colt für alle Fälle" war eine der beliebtesten TV-Serien der 1980er Jahre und der Kopfgeldjäger-Stuntman Colt Seavers (Lee Majors) auch einer meiner Kindheitshelden. Bekanntlich bleibt in Hollywood nichts für ewig tot und so wird die diesjährige Sommersaison mit einem Reboot von "The Fall Guy" – so der Originaltitel der Serie – eröffnet. Wobei dieses Reboot abgesehen von der Stuntman-Prämisse kaum etwas mit dem Original zu tun haben dürfte, aber den US-Kritikern zufolge trotzdem eine sehr unterhaltsame Actionkomödie ist. Vor allem die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Ryan Gosling ("The Nice Guys", als Colt Seavers) und Emily Blunt ("Jungle Cruise", als seine Ex-Freundin Jody) wird überschwänglich gelobt, aber auch sonst dem Film ein hoher Unterhaltsamkeitsgrad attestiert. Kurz zur Story: Nach einer langen, erfolgreichen Karriere als Stuntman hat sich Colt nach einem beinahe verhängnisvollen Unfall aus dem Filmgeschäft zurückgezogen – kehrt aber noch einmal zurück, als seine Ex-Freundin Jody (eigentlich eine Kamerafrau) mit einer Großproduktion ihr Regiedebüt feiern darf. Doch dann verschwindet Hauptdarsteller Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson, "Bullet Train") – Colt macht sich auf die Suche nach ihm.

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