Empfohlener Beitrag

In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 30. Oktober 2023

TV-Tips für die Woche 44/2023

Montag, 30. Oktober:

Arte, 20.15 Uhr: "Moby Dick" (1956)

Von den zahlreichen Verfilmungen des Literaturklassikers von Herman Melville gilt diese aus Hollywoods Goldener Ära vielen immer noch als die beste - obwohl der Film von John Huston ("Die Spur des Falken") aus heutiger Perspektive definitiv seine Längen hat. Dafür überzeugt neben der glänzend eingefangenen Atmosphäre die Besetzung um Gregory Peck (obwohl der damals von vielen als Fehlbesetzung bewertet wurde) als obsessiver Walfänger-Kapitän Ahab auf Rachefeldzug gegen den titelgebenden weißen Wal, der ihn einst sein Bein kostete. In einer kleinen Gastrolle als Pfarrer ist auch Orson Welles mit von der Partie.

Außerdem:

Aliens vs. Predator 2 (diese Beleidigung des "Alien"- wie auch des "Predator"-Franchises ist höchstens hartgesottenen Trashfans zu empfehlen; 22.10 Uhr minimal gekürzt bei Kabel Eins, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht auf Mittwoch um 3.50 Uhr)

Terminator: Dark Fate (sehr ordentliche, direkt an "Terminator 2" anschließende späte Fortsetzung, in der Linda Hamilton zeigt, daß ihr als Actionheldin noch immer niemand so schnell etwas vormacht; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 31. Oktober:

Disney Channel, 20.15 Uhr: "Muppets Haunted Mansion" (2021)

Free-TV-Premiere des amüsanten, für den Streamingdienst Disney+ produzierten 50-minütigen Muppets-Halloween-Specials, in dem Gonzo und Pepe eine Nacht in einem Spukhaus überstehen wollen.

Nitro, 22.00 Uhr: "Freaky" (2020)

Free-TV-Premiere von Christopher Landons ("Happy Death Day") sympathischer Körpertausch-Horrorkomödie, in der die 17-jährige Schülerin Millie (stark: Kathryn Newton, "Ant-Man 3") ins Visier eines brutalen Serienkillers (Vince Vaughn) gerät - doch ein uralter Fluch sorgt dafür, daß beide den Körper tauschen! Nur einen Tag hat Millie Zeit, um den Fluch mit der Hilfe ihrer Freunde zu brechen, während der "Blissfield Butcher" sein unschuldiges neues Aussehen genüßlich zu weiteren Bluttaten nutzt ...

Arte, 0.05 Uhr: "Die Islandfischer" (1924)

Sehr späte Free-TV-Premiere des französischen Stummfilm-Dramas von Jacques de Baroncelli ("S.O.S. Sahara") nach einem Roman von Pierre Loti. Es geht um bretonische Fischer, die jeden Sommer zum Fischfang nach Island aufbrechen. Einer von ihnen ist der junge Yann (Charles Vanel, "Pesthauch des Dschungels"), der sich in Gaud (Sandra Milovanoff) verliebt - doch sie muß mit seiner mindestens ebenso großen Liebe zum Meer konkurrieren ...

Montag, 23. Oktober 2023

TV-Tips für die Woche 43/2023

Montag, 23. Oktober:

Arte, 21.40 Uhr: "Leben im Schloß" (1966)

In Jean-Paul Rappeneaus ("Cyrano von Bergerac") Regiedebüt, einer romantischen Komödie mit für das Genre ungewöhnlichem Kriegshintergrund, spielen Catherine Deneuve und Philippe Noiret das Ehepaar Marie und Jerome, das während der deutschen Besetzung Frankreichs in einem Schloß in der Normandie wohnt. Dort machen bald sowohl ein ein deutscher Offizier als auch ein französischer Widerstandskämper Marie schöne Augen.

ZDF, 22.15 Uhr: "The Protégé - Der Racheengel" (2021)

Free-TV-Premiere des recht wohlwollend besprochenen britisch-amerikanischen Actionthrillers des zweimaligen James Bond-Regisseurs Martin Campell ("GoldenEye", "Casino Royale"). Im Zentrum der Geschichte steht Anna (Maggie Q, TV-Serie "Nikita"), die als Kind von dem Profikiller Moody (Samuel L. Jackson) gerettet und fortan selbst als Killerin aufgezogen und trainiert wurde. Als Moody ermordet wird, startet Anna einen unerbittlichen Rachefeldzug. Dabei trifft sie auch auf einen rätselhaften älteren Berufskollegen namens Michael (Michael Keaton) ...

Außerdem:

Alien vs. Predator (ordentlich beginnendes, in der zweiten Hälfte jedoch stark nachlassendes Crossover der beiden Kult-Horrorfilmreihen; 22.10 Uhr bei Kabel Eins)

The Autopsy of Jane Doe (einfallsreiches, in einem Leichenschauhaus spielendes Horror-Kammerspiel mit Emile Hirsch und Brian Cox; 23.10 Uhr im MDR)

Dienstag, 24. Oktober:

Servus TV, 21.55 Uhr: "Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming" (1965)

Angesichts der Unzahl von Western, die in Hollywood vor allem in den 1950er und 1960er Jahren gedreht wurden, ist die Anzahl der Westernkomödien eigentlich erstaunlich gering; erst recht natürlich die Anzahl der gelungenen. Elliot Silversteins ("Der Mann, den sie Pferd nannten") höchst vergnüglicher "Cat Ballou" mit Jane Fonda ("Barbarella") als kesser Lehrerin auf Rachetrip, Lee Marvin ("Das dreckige Dutzend") in einer Doppelrolle als fieser Killer und versoffener Ex-Revolverheld (dafür gewann er sogar einen OSCAR) und Musiklegende Nat King Cole als die Handlung in Songs begleitender und kommentierender Musikant zählt definitiv dazu.

Außerdem:

Black Swan (Natalie Portmans OSCAR-prämierte Performance als am Druck zu zerbrechen drohender Ballett-Star in Darren Aronofskys faszinierendem Psychogramm; 22.05 Uhr bei Tele 5)

Donnerstag, 19. Oktober 2023

ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA (2023)

Regie: Peyton Reed, Drehbuch: Jeff Loveness, Musik: Christophe Beck
Darsteller: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Jonathan Majors, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Kathryn Newton, Corey Stoll, Katy O'Brian, William Jackson Harper, David Dastmalchian, Bill Murray, Randall Park, Patricia Belcher, Tom Hiddleston, Owen Wilson
Ant-Man and the Wasp: Quantumania (2023) on IMDb Rotten Tomatoes: 46% (5,5); weltweites Einspielergebnis: $476,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 125 Minuten.
Scott "Ant-Man" Lang (Paul Rudd, "Wanderlust") schwebt im siebten Himmel: Seit dem Sieg über Thanos ist er als Teil der Avengers ein Superstar, seine Memoiren sind zum Bestseller geworden und auch privat läuft es mit seiner großen Liebe Hope "Wasp" van Dyne (Evangeline Lilly, "Der Hobbit 2") und der inzwischen erwachsenen Tochter Cassie (Kathryn Newton, "Ben is Back") glänzend. Doch als Cassie Scott ihr neues wissenschaftliches Projekt vorführen will, an dem sie mit Hope und deren Vater Hank (Michael Douglas, "Wall Street") gearbeitet hat, ist Hopes jahrzehntelang im Quantenreich gefangen gewesene Mutter Janet (Michelle Pfeiffer, "Dark Shadows") alarmiert und fordert panisch den sofortigen Abbruch – denn Cassie hat ein Gerät entwickelt, mit dem man Kontakt zum Quantenreich aufnehmen kann. Doch es ist zu spät und das Quintett wird unvermittelt durch ein Portal ins Quantenreich hineingezogen. Erst jetzt kann Janet ihren Mitstreitern beichten, daß sie ihnen bei weitem nicht alles über ihre Zeit im Quantenreich erzählt hatte – beispielsweise hatte sie nicht erwähnt, daß es dort Bewohner gibt. Vor allem hatte sie verschwiegen, daß sie die Bekanntschaft eines weiteren Gefangenen namens Kang (Jonathan Majors, "Da 5 Bloods") gemacht hatte, der zunächst sehr hilfreich war, sich aber als größenwahnsinniger Exilant mit Multiversums-Eroberungs-Phantasien entpuppte. Daher verhinderte Janet seine Flucht aus dem Quantenreich und ist nun Ziel der Rachegelüste des mithilfe seiner gesichtslosen "Quantumnauten" tyrannisch herrschenden und immer noch nach einem Ausweg suchenden Kang ...

Montag, 16. Oktober 2023

TV-Tips für die Woche 42/2023

Montag, 16. Oktober:

Arte, 20.15 Uhr: "Gefahr im Verzug" (1985)

Michel Devilles ("Das wilde Schaf") Adaption eines Romans von René Belletto wurde für beeindruckende acht Césars nominiert und gewann zwei davon (für Regie und Schnitt). Christophe Malavoy ("Der Schrei der Eule") spielt den Gitarrenlehrer David, der von einer wohlhabenden Industriellenfamilie angeheuert wird, um der ältesten Tochter Gitarrestunden zu geben. Schon bald beginnt er eine Affäre mit der Hausherrin Julia (Nicole Garcia, inzwischen als Regisseurin von u.a. "Die Frau im Mond" erfolgreich) und wird immer tiefer in die familieninternen Intrigen verstrickt - dann taucht auch noch ein Profikiller (Richard Bohringer, "Der Krieg ist aus") auf ... Weitere Hauptrollen spielen Michel Piccoli (als Julias Gatte) und Anémone (als neue Nachbarin Edwige).

Arte, 21.55 Uhr: "Dancer in the Dark" (2000)

Das musikalische Sozialdrama mit Björk und Catherine Deneuve ist einer der besten Filme von Lars von Trier: Die isländische Musiker-Legende Björk (die eine OSCAR-Nominierung für einen der Songs im Film erhielt, dazu für ihre Hauptrolle Golden Globe und Europäischen Filmpreis gewann) zeigt eine bemerkenswerte Leistung als Selma, eine tschechoslowakische Immigrantin und alleinerziehende Mutter eines kranken Kindes in den 1960er Jahren, deren Hoffnungen in Amerika wieder und wieder enttäuscht werden. Nur die Liebe zu ihrem Sohn und zur Musik hält ihre Hoffnung am Leben ...

MDR, 23.10 Uhr: "Ich habe den englischen König bedient" (2006)

Späte Free-TV-Premiere der u.a. bei der Berlinale ausgezeichneten und für einen Europäischen Filmpreis nominierten tschechisch-slowakischen historischen Tragikomödie von Jirí Menzel ("Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin"), basierend auf einem Roman von Bohumil Hrabal. Im Zentrum der Geschichte steht der kleine, aus einfachen Verhältnissen stammende Jan (jung: Ivan Barnev, alt: Oldrich Kaiser), der in den 1930er Jahren in Prag als Kellner arbeitet und jede Gelegenheit nutzt, um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern - auch, als der Zweite Weltkrieg ausbricht und die Nazis das Land besetzen ... Die weibliche Hauptrolle als Jans sudetendeutsche Freundin Lisa spielt Julia Jentsch ("Sophie Scholl").

Donnerstag, 12. Oktober 2023

BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER (2022)

Regie: Ryan Coogler, Drehbuch: Ryan Coogler und Joe Robert Cole, Musik: Ludwig Göransson
Darsteller: Letitia Wright, Angela Bassett, Lupita Nyong'o, Danai Gurira, Dominique Thorne, Tenoch Huerta Mejía, Martin Freeman, Julia Louis-Dreyfus, Trevor Noah (Stimme), Winston Duke, Florence Kasumba, Michaela Coel, Mabel Cadena, Alex Livinalli, Isaach De Bankolé, Danny Sapani, Dorothy Steel, Zainab Jah, Sope Aluko, Richard Schiff, Robert John Burke, Lake Bell, Anderson Cooper, Michael B. Jordan
Rotten Tomatoes: 83% (7,1); weltweites Einspielergebnis: $859,2 Mio.
Ant-Man and the Wasp: Quantumania (2023) on IMDb FSK: 12, Dauer: 162 Minuten.
König T'Challa von Wakanda ist tot. Und da der Usurpator Killmonger (Michael B. Jordan, "Creed") alle verbliebenen Exemplare des geheimnisvollen herzförmigen Krauts zerstört hat, kann es auch keinen neuen, mit Superkräften ausgestatteten Black Panther als Beschützer Wakandas mehr geben. Dies versuchen andere Nationen auszunutzen, um an das mächtige Vibranium heranzukommen, das es nur in Wakanda gibt – oder so dachte man zumindest. Die Amerikaner spüren nämlich durch eine neue Erfindung auf dem Meeresboden einen Vibranium-Vorrat auf – allerdings wird die gesamte Besatzung des Forschungsschiffes von unbekannten Angreifern getötet! Verdächtigt wird natürlich Wakanda, doch in Wirklichkeit handelte es sich um die Bewohner der Unterwasserstadt Talocan, die bislang ihre Existenz geheimgehalten hat, sich nun aber von den Menschen bedroht sieht und daher einen Krieg mit der Oberwelt starten will. Talocans seit Jahrhunderten regierender König Namor (Tenoch Huerta Mejía, "The Forever Purge") will hierfür Wakandas neue (und alte) Königin Ramonda (Angela Bassett, "Mission: Impossible - Fallout") als Verbündete gewinnen, jedoch ist die trotz der politischen Spannungen nicht zu einem Krieg bereit – zumal Namor darauf besteht, die junge US-Wissenschaftlerin Riri Williams (Dominique Thorne, "Judas and the Black Messiah") zu töten, deren Erfindung die Entdeckung der unterseeischen Vibranium-Vorräte ermöglicht hatte. Doch es gelingt Namor, Riri und T'Challas jüngere Schwester Shuri (Letitia Wright, "Ready Player One") nach Talocan zu entführen ...

Montag, 9. Oktober 2023

TV-Tips für die Woche 41/2023

Montag, 9. Oktober:

Kabel Eins, 20.15 Uhr (knapp drei Minuten geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 0.40 Uhr): "Terminator" (1984)

James Camerons erster Hit mit Arnold Schwarzenegger als titelgebender Killermaschine aus der Zukunft auf der Jagd nach Linda Hamilton hat auch fast 40 Jahre später kaum an Aktualität verloren (vielleicht sogar eher dazugewonnen) und belegt im Moment Platz 218 in den IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten.

Dienstag, 10. Oktober:

Nitro, 20.15 Uhr: "Zurück in die Zukunft" (1985)

Der erste Teil von Robert Zemeckis' Kultfilm-Trilogie über einen zeitreisenden Teenager (Michael J. Fox) und den schrulligen Erfinder "Doc" Brown (Christopher Lloyd), die in einem Auto versehentlich 30 Jahre in die Vergangenheit reisen und versuchen müssen, nicht die Zukunft durcheinanderzubringen, liegt derzeit auf Rang 31 in den IMDb Top 250. Direkt im Anschluß um 22.25 Uhr zeigt Nitro die einstündige Doku "Zurück in die Zukunft: Wir retten den DeLorean". "Zurück in die Zukunft 2" läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr, Teil 3 am Mittwoch in einer Woche.

Außerdem:

Die drei Musketiere (actionreiche Version des Dumas-Klassikers von "Resident Evil"-Regisseur Paul W.S. Anderson; 22.00 Uhr bei Kabel Eins)

Mittwoch, 11. Oktober:

Arte, 20.15 Uhr: "An Impossible Love" (2018)

Free-TV-Premiere des für vier Césars nominierten Melodrams von Catherine Corsini ("La Belle Saison") nach einem Roman von Christine Angot. Im konservativen Frankreich der 1950er Jahre verlieben sich die Büroangestellte Rachel (Virginie Efira, "Birnenkuchen mit Lavendel") und der aus einer wohlhabenden Familie stammende Philippe (Niels Schneider, "Gemma Bovery") ineinander und werden Eltern der kleinen Chantal. Aufgrund des Standesunterschieds weigert sich Philippe allerdings, Rachel zu heiraten oder auch nur seine Vaterschaft anzuerkennen. Damit will sich Rachel aber nicht abfinden ...

Arte, 23.20 Uhr: "Der Schein trügt" (2021)

Free-TV-Premiere der mehrfach ausgezeichneten episodischen Satire des serbischen Filmemachers Srdjan Dragojevic ("Dörfer in Flammen"), in der im Jahr 1993 der liebevolle Familienvater Stojan (Goran Navojec) nach einem Kurzschluß plötzlich permanent einen Heiligenschein um seinen Kopf hat! Logischerweise erhält er deshalb jede Menge Aufmerksamkeit, was seiner Gattin Nada (Ksenija Marinkovic) aber bald tierisch auf die Nerven geht. Also verlangt sie von Stojan, ordentlich zu sündigen, bis der Heiligenschein endlich wieder verschwindet ...

Außerdem:

Cloud Atlas (episodisches, sehr komplexes und bildgewaltiges Drei-Stunden-Epos von Tom Tykwer und den Wachowskis über Schicksal, den Sinn des Lebens und Reinkarnation; 0.30 Uhr im BR)

Donnerstag, 5. Oktober 2023

KINOVORSCHAU OKTOBER 2023

Update vom 7. Oktober: Craig Gillespies "Dumb Money" wurde um eine Woche vom 26. Oktober auf den 2. November verschoben.

Im Halloween-Monat Oktober gibt es auf den deutschen Kino-Leinwänden natürlich wieder einige Horrorfilme wie "Der Exorzist: Bekenntnis" und "Five Nights at Freddy's" zu bestaunen – aber mit Scorseses "Killers of the Flower Moon" auch bereits einen der ganz großen OSCAR-Favoriten dieser Saison. Und dann ist da noch Taylor Swift ...

5. Oktober:
"Der Exorzist: Bekenntnis":
Inflationsbereinigt zählt William Friedkins Horrorklassiker "Der Exorzist" auis dem Jahr 1973 immer noch zu den kommerziell erfolgreichsten Filmen aller Zeiten – kein Wunder also, daß das Franchise trotz vieler Mißerfolge nicht totzukriegen ist. So kamen 1977 und 1990 zwei direkte Fortsetzungen in die Kinos, 2001 der längere Director's Cut des Originals, 2004 ein Prequel, 2005 eine komplett unterschiedliche Alternativfassung dieses Prequels (die ursprünglich bei Testaufführungen durchgefallen war) und 2016 entstand erstmals eine TV-Serie, die sogar richtig gut war, aber leider wegen schwacher Quoten trotzdem nur zwei Staffeln lang durchhielt. Nun geht es wieder ins Kino, wo Regisseur und Drehbuch-Autor David Gordon Green – dank "Halloween" bereits erprobt in der Wiedererweckung legendärer Horror-Reihen – gleich eine komplette neue Trilogie in Angriff nimmt, deren Auftakt "Bekenntnis" darstellt. Dabei handelt es sich – wie bei "Halloween" – nicht etwa um ein Reboot, sondern um eine weitere direkte Fortsetzung des Originals, die mit der inzwischen 90-jährigen Ellen Burstyn sogar eine Darstellerin dieses Films in ihrer damaligen Rolle zurückbringt. Die Hauptrolle spielt allerdings Leslie Odom Jr. ("Mord im Orient Express"), der als alleinerziehender Vater Victor einen Alptraum erlebt: Seine Teenager-Tochter Angela (Lidya Jewett) und ihre Freundin Katherine (Olivia Marcum) verschwinden für ein paar Tage im Wald und sind nach ihrer Rückkehr (ohne Erinnerung, was passiert ist) merklich verändert, möglicherweise dämonisch besessen. Schließlich wendet sich Victor in seiner Verzweiflung an Chris MacNeil (Burstyn), die mit ihrer Tochter vor Jahrzehnten ähnliches durchgemacht und vor allem überlebt hat.

"Freelance":
In der Actionkomödie von "Taken"-Regisseur Pierre Morel spielt John Cena ("The Suicide Squad") den früheren Soldaten Mason, der inzwischen als (wenig erfolgreicher) Anwalt arbeitet. Als ein Ex-Kamerad ihm einen lukrativen Job als Bodyguard der Investigativ-Journalistin Claire ("Community"-Star Alison Brie) verschafft, schlägt er deshalb ein – und landet gemeinsam mit ihr mitten in einem Militärputsch in Südamerika! Gemeinsam mit dem gestürzten Despoten Venegas (Juan Pablo Raba) flüchten sie in den Dschungel … US-Kritiken gibt es noch keine (vermutlich noch nicht erlaubt), aber erste deutsche Rezensionen fallen leider ziemlich negativ aus und beklagen u.a. ein einfallsloses, langweiliges Drehbuch.

"Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen":
Vor vier Jahren kam mit "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten" der erste halbdokumentarische Kinofilm zur beliebten ARD-Kinderwissenssendung "Checker Tobi" in die deutschen Lichtspielhäuser und sammelte immerhin gut eine halbe Million Zuschauer ein. Offensichtlich genug für eine Fortsetzung, in der Tobias Krell alias Checker Tobi auf der Suche nach seiner besten Freundin Marina die Welt bereist – u.a. geht es nach Vietnam und Brasilien.

"The Lost King":
Nach sechs Jahren Pause bringt der inzwischen 82-jährige britische Filmemacher Stephen Frears ("Gefährliche Liebschaften") einen weiteren, positiv rezensierten Film in die Kinos: Die Tragikomödie "The Lost King" erzählt die wahre Geschichte der Amateurhistorikerin Philippa Langley (Sally Hawkins, "Shape of Water"), die 2012 das lange verschollene Grab des englischen Königs Richard III. fand – lustigerweise inspiriert von Shakespeares Theaterstück "Richard III.", in dem der König ihrer Meinung nach unfair negativ dargestellt wird … Weitere Rollen spielen Steve Coogan ("Philomena") und Harry Lloyd ("Die Frau des Nobelpreisträgers").

"Catch the Killer":
Der argentinische "Wild Tales"-Regisseur Damián Szifron gibt mit dem ruhig erzählten Thriller "Catch the Killer" sein Hollywood-Debüt, das allerdings recht mittelmäßige Kritiken erhielt. Shailene Woodley ("Snowden") spielt die hochtalentierte, aber sozial nur bedingt verträgliche Streifenpolizistin Eleanor, die in der Silvesternacht dem FBI-Chefermittler Lammark (Ben Mendelsohn, "Ready Player One") mit ihren Profiler-Fähigkeiten bei den Ermittlungen im Fall eines Scharfschützen helfen soll, der scheinbar wahllos 29 Menschen von einem Hochhausbalkon aus erschossen hat. Gelobt werden von den Rezensenten die schauspielerischen Leistungen und die bedrückende Atmosphäre, für Ernüchterung sorgt hingegen ein wenig einfallsreiches Drehbuch.

"Fair Play":
Der hervorragend besprochene erotische Psychothriller von Langfilm-Regiedebütantin Chloe Domont (war zuvor u.a. an der TV-Serie "Ballers" beteiligt) erzählt von Emily ("Bridgerton"-Star Phoebe Dynevor) und Luke (Alden Ehrenreich, "Solo"), die beide erfolgreich als Finanzanalysten arbeiten und miteinander verlobt sind. Allerdings sind bei ihrem Arbeitgeber Beziehungen untereinander verboten, weshalb sie ihre Verlobung geheimhalten müssen. Das wird immer schwieriger, zumal als überraschend Emily statt Luke befördert wird – womit Luke überhaupt nicht klarkommt … "Fair Play" wird nur eine kurze Kinoauswertung erhalten und bereits ab 13. Oktober bei Netflix zu sehen sein.

Montag, 2. Oktober 2023

TV-Tips für die Woche 40/2023

Montag, 2. Oktober:

ZDF, 22.15 Uhr: "The 355" (2022)

Free-TV-Premiere des hochkarätig besetzten, aber inhaltlich leider sehr mittelmäßigen Action-Spionagefilms von Simon Kinberg ("X-Men: Dark Phoenix"), in dem sich Jessica Chastain, Diane Kruger, Penélope Cruz und Lupita Nyong'o zusammenraufen müssen, um einen skrupellosen Gangsterboß (Jason Flemyng) zu stoppen.

Arte, 23.00 Uhr: "Die Bartholomäusnacht" (1994)

Patrice Chéreaus OSCAR-nominiertes und mit fünf Césars ausgezeichnetes Historiendrama zählt bis heute zu den teuersten europäischen Filmen. Mit gewaltigem Aufwand schuf Chéreau ein monumentales Epos über eine der schlimmsten Nächste in der europäischen Geschichte, denn in der Bartholomäusnacht (auch als "Pariser Bluthochzeit" bekannt), die zum traurigen Höhepunkt der Hugenottenkriege wurde, fielen 1572 in Paris und Umgebung viele Tausend Protestanten einem Massaker durch fanatische, von vor allem dem eigenen Machterhalt verpflichteten Adligen aufgehetzte Katholiken zum Opfer. "Die drei Musketiere"-Autor Alexandre Dumas schrieb darüber einen Roman, den Chéreau mit internationaler Starbesetzung verfilmte: Isabelle Adjani spielt Margot, die Schwester des katholischen Königs, die zur Versöhnung mit dem protestantischen König Heinrich von Navarra (Daniel Auteuil) verheiratet werden soll; doch bedrohen reichlich Intrigen am Königshof die Friedenshoffnungen. Jean-Hugues Anglade brilliert als König Karl IX., weitere Rollen spielen u.a. Virna Lisi (als Katharina von Medici), Vincent Perez, Thomas Kretschmann und Asia Argento. Den Film gibt es in mehreren Schnittfassungen, hier läuft voraussichtlich die um knapp 20 Minuten gekürzte zweieinhalbstündige deutsche Kinofassung. Direkt im Anschluß um 1.30 Uhr zeigt Arte die eineinhalbstündige französische Doku "Patrice Chereau - Frankreichs Theatergenie" aus diesem Jahr.