Wie bereits im Juli ist auch im August 2025 die zahlenmäßige Auswahl an Kinofilmen nicht die allergrößte, genügend Interessantes gibt es aber auch ohne ganz große Hollywood-Blockbuster - vor allem, wenn man auf Fortsetzungen steht ...
7. August:
"Freakier
Friday":
Als
im Sommer 2003 mit Mark Waters' "Freaky Friday" ein Remake
der Körpertauschkomödie "Ein ganz verrückter Freitag"
aus dem Jahr 1976 (mit der sehr jungen Jodie Foster) in die Kinos kam, zeigten sich nicht nur die
Kritiker sehr angetan, sondern auch das zahlende Publikum –
dementsprechend wurde "Freaky Friday" ein großer
kommerzieller Hit. So gesehen ist es erstaunlich, dass es ganze 22
Jahre bis zu einer Fortsetzung dauerte, die nun von der Kanadierin
Nisha Ganatra ("Late Night") inszeniert wurde. Die beiden
glänzend miteinander harmonierenden Hauptdarstellerinnen, die den
ersten Teil überhaupt erst zum Erfolg machten, sind natürlich
wieder mit dabei: Lindsay Lohan ("Machete") verkörpert erneut die inzwischen
erwachsene Anna, Jamie Lee Curtis ("Halloween") ihre Mutter Tess. Anna hat
inzwischen selbst eine Tochter namens Harper (Julia Butters aus "Once
Upon a Time in … Hollywood") und steht kurz vor der Hochzeit
mit Eric (Manny Jacinto aus der grandiosen TV-Serie "The Good
Place"). Einziges Problem ist, dass sich Harper und Erics etwa
gleichaltrige Tochter Lily (Sophia Hammons) nicht ausstehen können –
doch dann kommt es erneut zu einem ungewollten Körpertausch, und
zwar einem doppelten. Denn während wie im Vorgänger erneut Mutter
und Tochter ihre Körper tauschen – nur jetzt eben Anna und Harper
–, finden sich zusätzlich auch noch Annas Mutter Tess und Lily im
Körper der jeweils anderen wieder. Die erwartbare Folge: Chaos pur!
"Weapons –
Die Stunde des Verschwindens":
Mit
"Barbarian" schuf der junge US-Indie-Filmemacher Zach
Cregger vor drei Jahren einen echten Überraschungserfolg, der
bereits als moderner Klassiker des Horrorgenres gilt. Entsprechend
gespannt sind Kritiker und Genrefans auf seinen Mystery-Thriller "Weapons", der mit
ähnlich atmosphärisch-mysteriösen Trailern auffällt. Zur Handlung
ist noch nicht viel mehr bekannt als die Prämisse: "Weapons"
spielt in der US-Kleinstadt Maybrook, in der eines Nachts um 2.17 Uhr
17 Schüler und Schülerinnen einer Grundschulklasse spurlos
verschwinden. Als ihre Lehrerin Justine (Julia Garner, "The
Fantastic Four: First Steps") behauptet, Kontakt zu den Geistern
der Verschollenen zu haben, halten die meisten sie natürlich für
verrückt oder sogar für irgendwie in das Verschwinden involviert.
Nur ein verzweifelter Vater (Josh Brolin, "Dune") glaubt Justine und erhofft
sich von ihr Antworten … Erste US-Kritiken klingen ausgesprochen vielversprechend.
14.
August:
"Das Kanu
des Manitu":
Apropos
späte Fortsetzungen: Sogar noch zwei Jahre älter als "Freaky
Friday" ist "Der Schuh des Manitu", mit mehr als 11,7
Millionen Kinogängern ungefähr auf Platz 15 der meistbesuchten
Kinofilme in Deutschland seit 1955 ("ungefähr" deshalb,
weil genaue Zuschauerzahlen anfangs noch nicht oder nur unregelmäßig
erhoben wurden). Der erste Kinofilm zur kultigen Sktech-Comedy
"Bullyparade" von und mit Michael "Bully" Herbig,
Rick Kavanian und Christian Tramitz traf damals mit seiner von einer
gekonnten Marketingskampagne begleiteten Karl May-Parodie einen Nerv
und sorgte beim Publikum für Begeisterung. Es folgten mit
"(T)Raumschiff Surprise – Periode 1" (2004), dem
animierten "Lissi und der wilde Kaiser" (2007) und
"Bullyparade – Der Film" (2017) drei weitere
"Bullyparade"-Auskopplungen mit allerdings nachlassendem
Erfolg. Diesen Trend wollen Bully und Co. jetzt umkehren mit ihrer
ersten echten Fortsetzung "Das Kanu des Manitu" und die
Chancen sollten sehr gut stehen. Die Handlung dürfte dabei wie
üblich Nebensache sein (eine neue Bande Gesetzloser sorgt für
Unruhe), prominenten Nebendarsteller sind Jessica Schwarz, Jasmin
Schwiers und Rückkehrer Sky du Mont als Santa Maria.
"Bring Her
Back":
In
den ersten beiden Kinostart-Augustwochen zeichnen sich gewisse
Parallelen ab: Es startet jeweils eine sehr späte
Komödien-Fortsetzung an der Seite eines US-Indie-Horrorfilms, der
auf einen Überraschungserfolg der jeweiligen Filmemacher folgt und
ähnlich tolle Kritiken erhält. Bei "Bring Her Back"
handelt es sich um den zweiten Spielfilm der australischen
Zwillings-YouTuber Danny und Michael Philippou, die mit ihrem
gefeierten Debüt "Talk To Me" für Furore und volle
Kinokassen sorgten. In "Bring Her Back" geht es um die
Halbgeschwister Andy (Billy Barratt) und die blinde Piper (Sora
Wong), die nach dem Tod ihres alleinerziehenden Vaters im Landhaus
der Pflegemutter Laura (Sally Hawkins, "Shape of Water")
und ihres stummen ersten Pflegesohnes Ollie (Jonah Wren Phillips)
landen. Was Andy und Piper noch nicht ahnen: Laura hat sie nicht aus
Herzensgüte aufgenommen, sondern weil ihre leibliche Tochter ein
Jahr zuvor verstorben ist und sie plant, diese mithilfe eines
furchterregenden magischen Rituals zurückzuholen ...
"Die Farben
der Zeit":
Cédric
Klapischs ("L'auberge espagnole") targikomischer Coming of
Age-Krimi sammelte in Frankreich über 800.000 Kinogänger ein und
erzählt rückblickend aus der Perspektive ihrer Nachkommen von der
damals 21-jährigen Adèle (Suzanne Lindon), die im Jahr 1895 ihren
Heimatort in der Normandie verläßt, um in Paris nach ihrer Mutter
suchen. Der Beginn eines aufregenden Großstadt-Lebens.
21.
August:
"Nobody 2":
Die
nächste Fortsetzung, diesmal jedoch in eher üblichem Abstand zum
Vorgänger: Vier Jahre ist es her, daß "Better Call Saul"-Star
Bob Odenkirk im Actionfilm "Nobody" als vermeintlich
langweiliger Büroangestellter Hutch seine Vergangenheit als
Ex-Auftragskiller enthüllen mußte, um seine Familie zu retten. An
den Folgen der Ereignisse knabbert Hutch noch immer, denn um immense
Schulden abzubauen, arbeitet er wieder in seinem alten "Beruf"
– was seiner Ehe mit Becca (Connie Nielsen, "Gladiator II") nicht unbedingt
förderlich ist. Die Spannungen soll ein Kurzurlaub mit den beiden
Kindern und Hutchs Vater (Christopher Lloyd) kitten, doch stattdessen
werden sie vor Ort in einen gefährlichen Konflikt zwischen einem
Sheriff (Colin Hanks, "Elvis & Nixon"), einem korrupten Unternehmer (John Ortiz, "Kong: Skull Island") und
einem weiblichen Gangsterboß (Sharon Stone, "Basic Instinct") hineingezogen.
"Was ist
Liebe wert – Materialists":
Die
US-Kritiker waren sehr angetan von Celine Songs ("Past Lives")
romantischer Tragikomödie, die sich auch in den Kinos zu einem
kleinen kommerziellen Hit mauserte. Dakota Johnson ("Bad Times
at the El Royal") spielt die New Yorkerin Partnervermittlerin
Lucy, der der Ruf vorauseilt, wirklich jedem seine oder ihre große
Liebe finden zu können – gegen einen entsprechenden Preis,
versteht sich. Dummerweise landet der Großteil der Kohle jedoch
nicht bei Lucy, sondern bei ihrem Arbeitgeber, weshalb sie sich immer
noch eine Wohnung mit ihrem Ex-Freund John (Chris Evans, "Knives
Out") teilt. Doch dann entwickelt einer von Lucys Kunden, der
stinkreiche Harry (Pedro Pascal), ein romantisches Interesse an ihr –
und auch John ist wohl noch nicht so ganz abgeschrieben ...
"Afterburn":
In
dem in der Slowakei gedrehten postapokalpytischen
SciFi-Actionthriller von J.J. Perry ("Day Shift") hat eine
katastrophale Sonneneruption die Erde getroffen, die Menschheit
dezimiert und einen Großteil der Technologie zerstört. In Europa
soll der Ex-Soldat Jake (Dave Bautista, "Hotel Artemis") für seinen Auftraggeber
(Samuel L. Jackson) die Mona Lisa bergen, wofür er sich mit der
Rebellin Drea (Olga Kurylenko, "Oblivion") zusammentut. Dummerweise wird das
Gebiet, in dem das legendäre Gemälde vermutet wird, von einem
brutalen Warlord ("Game of Thrones"-Star Kristoffer Hivju)
beherrscht ...
"Lilly und
die Kängurus":
In
der australischen Familienkomödie von Kate Woods ("Das
Geheimnis der Alibrandis") geht es um den abgehalfterten
TV-Moderator Chris (Ryan Corr, "Wolf Creek 2"), der im
Outback versehentlich ein Känguru-Junges anfährt. Beim Versuch, es
zu retten, trifft Chris aus die 11-jährige Indigene Lilly (Lily
Whiteley), die ihm hilft. Für beide soll es den Beginn einer Mission
sein, verletzte Kängurus zu retten ... Lose auf wahren Geschehnissen
basierend.
28.
August:
"Die
Gangster Gang 2":
Und
natürlich kommt auch die vierte August-Startwoche nicht ohne eine
Fortsetzung aus: Vor drei Jahren entpuppte sich der
DreamWorks-Animationsfilm "Die Gangster Gang" als
veritabler Hit ($250 Mio. Einspielergebnis bei einem Budget von
$70-80 Mio.), weshalb jetzt das Sequel folgt. Erneut unter der Regie
von Pierre Perifel hat die titelgebende tierische Gang um ihren
Anführer Mr. Wolf (im Originalton gesprochen von Sam Rockwell, in
der deutschen Synchronfassung von Sebastian Bezzel) inzwischen der
Kriminalität abgeschworen und versucht, stattdessen Gutes zu tun –
mit gemischten Resultaten. Doch dann taucht eine neue Gang auf, die
"Bad Girls" rund um die Schneeleopardin Kitty Kat (Danielle
Brooks respektive Vera Teltz), die die Gangster Gang zu einem letzten
(gemeinsamen) Coup drängen will.
"Caught
Stealing":
Der
US-Filmemacher Darren Aronofsky ist bekannt für anspruchsvolle, oft
schräge Arthouse-Filme wie "Requiem for a Dream", "The
Fountain", "Black Swan" oder "mother!". Doch
ab und zu wagt er sich auch einmal in etwas mainstreamigere Gefilde
wie beim Sportler-Drama "The Wrestler" oder dem Bibelfilm
"Noah". Daran knüpft wohl auch sein neuestes Werk an, denn
"Caught Stealing" ist eine in den 1990er Jahren spielende
actionreiche Krimikomödie, die auf einem Roman von Charlie Huston
basiert (welcher auch das Drehbuch schrieb). Dabei kann Aronofsky wie
gewohnt auf eine hochkarätige Besetzung bauen: Austin "Elvis"
Butler spielt Hank, dessen erhoffte Profi-Baseball-Karriere nicht
geklappt hat, weshalb er nun mit seiner Freundin Yvonne (Zoë Kravitz, "The Batman") in New York lebt und
als Barkeeper arbeitet. Sein geruhsames und eigentlich auch ziemlich
glückliches Leben wird jedoch komplett auf den Kopf gestellt, als er
zusagt, für seinen Nachbarn Russ (Matt Smith, "Official Secrets") für ein paar Tage auf
dessen Katze aufzupassen. Denn aus irgendwelchen Gründen sind
plötzlich diverse wenig freundliche Gestalten aus der New Yorker
Unterwelt hinter ihm her … Mit Liev Schreiber, Vincent D'Onofrio,
Regina King und Bad Bunny.
"Die
Rosenschlacht":
Neben
all den Hollywood-Fortsetzungen ist ein Remake ja fast schon wieder
eine willkommene Abwechslung – zumal wenn das Original wie hier in
der Zwischenzeit etwas in Vergessenheit geraten ist. "Die
Rosenschlacht" von "Austin Powers"-Regisseur Jay Roach
ist eine Neuauflage von Danny DeVitos für drei Golden Globes
nominierter zweiter Kino-Regiearbeit "Der Rosenkrieg" aus
dem Jahr 1989 (nach einem Roman von Warren Adler), die alleine in
Deutschland fast 4,2 Millionen Kinogänger zählte (und damit Platz 4
in den Jahrescharts 1990 landete). Dabei ist der Titel ziemlich
selbsterklärend: Hier wie dort geht es um einen maßlos ausufernden
Ehekrieg, der aus allen Beteiligten das Schlechteste herauskitzelt.
1989 glänzten in der schwarzhumorigen Komödie Michael Douglas und
Kathleen Turner in den Hauptrollen, 36 Jahre später sind es Benedict "Doctor Strange" Cumberbatch und Olivia Colmlan ("The Favourite").
"Bride
Hard":
Simon
Wests ("Con Air") in den USA gnadenlos gefloppte
Actionkomödie handelt von der Geheimagentin Sam (Rebel Wilson,
"Pitch Perfect"), die sich mit ihrer besten Freundin Betsy
(Anna Camp, ebenfalls "Pitch Perfect") verkracht, als sie
wegen eines Auftrags die ehrenvolle Aufgabe als ihre Trauzeugin
ablehnt. Zur Hochzeit schafft Sam es trotzdem, allerdings als normale
Brautjungfer – dummerweise wird die Feier dann aber von Söldnern
überfallen und Sam muß all ihre Fähigkeiten einsetzen, um Betsys
Leben zu retten (und ihre Freundschaft zu kitten).
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