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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 3. September 2025

KINOVORSCHAU SEPTEMBER 2025

Ein praktisch garantierter deutscher Blockbuster ("Die Schule der magischen Tiere 4"), ein neuer Film von Paul Thomas Anderson ("One Battle After Another"), drei Horrorfilme ("Conjuring 4", "Dangerous Animals" und "The Long Walk"), ein Kultfilm-Remake ("Toxic Avenger") und etliche vielversprechende deutsche Produktionen - der September kann sich durchaus sehen lassen. Umso praktischer, daß es am Wochenende des 13. und 14. September wieder zum Kinofest mit stark reduzierten Preisen für viele Filme in den teilnehmenden Kinos kommt.

4. September:
"Conjuring 4: Das letzte Kapitel":
Die Zeit der großen Hollywood-Sommer-Blockbuster ist im September traditionell vorbei – das heißt aber natürlich noch lange nicht, dass es keine Fortsetzungen mehr geben würde! "Conjuring 4" leitet gewissermaßen die Halloween-Saison ein, wobei der vierte Teil der populären, auf angeblich wahren Geschehnissen basierenden Gruselreihe auch der letzte sein soll (aber natürlich gibt es bereits diverse Spin-Offs wie die "Annabelle"- und "The Nun"-Reihen). Somit ermitteln Patrick Wilson und Vera Farmiga ein angeblich letztes Mal gemeinsam als Ed und Lorraine Warren in Sachen Übernatürliches. Konkret geht es um die Familie Smurl, die über Jahre hinweg offenbar von einem Dämon drangsaliert wird. Regie führte wie beim dritten Teil Michael Chaves.

"Tafiti – Ab durch die Wüste":
Der deutsche Animationsfilm von Nina Wels ("Der kleine Drache Kokosnuß") adaptiert die gleichnamige Kinderbuchreihe von Julia Boehme und erzählt vom titelgebenden jungen Erdmännchen (gesprochen von Cosima Henman), das in der afrikanischen Savanne diverse Abenteuer erlebt. Als Tafitis Großvater von einer Giftschlange gebissen wird, kann nur eine seltene blaue Blume helfen – Tafiti und das Pinselohrschwein Pinsel (Bürger Lars Dietrich) machen sich auf die nicht ungefährliche Suche.

"22 Bahnen":
In Mia Maariel Meyers ("Die Saat") Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Caroline Wahl geht es um die Studentin Tilda (Luna Wedler, "Je suis Karl"), die sich neben Studium und Arbeit als Kassiererin auch noch um ihre kleine Schwester Ida (Zoë Baier) und ihre alkoholkranke Mutter (Laura Tonke, "Zwei im falschen Film") kümmert. Als sie ein attraktives Jobangebot in Berlin erhält und dort auch ihre Doktorarbeit schreiben könnte, muß sie sich zwischen ihrer persönlichen Zukunft und ihrem Verantwortungsbewußtsein für Schwester und Mutter entscheiden. Dann lernt sie auch noch Viktor (Jannis Niewöhner, "Narziss und Goldmund") kennen, der wie sie stets 22 Bahnen im Schwimmbad absolviert ...

11. September:
"The Long Walk – Todesmarsch":
Francis Lawrences ("I Am Legend") Adaption eines frühen Romans (1979) von Stephen King spielt in einer dystopischen Zukunft, in dem der Major (Mark "Luke Skywalker" Hamill) in den USA einen repressiven Polizeistaat anführt. Getreu dem alten römischen Motto "Brot und Spiele" werden die unterdrückten Bürger u.a. mit einem jährlichen Wettkampf beglückt: 100 Jugendliche müssen so lange mit einem Tempo von mindestens 3 Meilen pro Stunde marschieren, bis nur noch einer übrigbleibt (alle anderen sterben). Der Gewinner darf sich auf ein sorgenfreies Leben freuen. Das ist auch der Ansporn für Ray (Cooper Hoffman, dessen Vater Philip Seymour Hoffman kurioserweise mit der "Die Tribute von Panem"-Reihe Erfahrungen in einer durchaus ähnlichen Dystopie sammelte), sich freiwillig für diesen "Todesmarsch" zu melden … In weiteren Rollen agieren Jungstars wie Roman Griffin Davis ("Jojo Rabbit"), Charlie Plummer ("All the Money in the World"), David Jonsson ("Alien: Romulus") und Ben Wang ("Karate Kid: Legends"). Kuriosum am Rande: Im Buch müssen sie sogar mindestens 4 Meilen pro Stunde schaffen, King selbst findet inzwischen aber, dass das unrealistisch schnell ist und bat die Filmemacher deshalb um die Korrektur. Erste US-Kritiken sind sehr positiv ausgefallen.

"Dangerous Animals":
In Sean Byrnes ("The Devil's Candy") US-australischem Survival-Horrorfilm wird die Surferin Zephyr (Hassie Harrison) vom exzentrischen Serienkiller Bruce (Jai Courtney, "Jack Reacher") entführt, der einen ernsthaften Hai-Fetisch hat und seine Opfer am Ende ebenjenen Haien zum Fraß vorwirft. Zephyr, die gemeinsam mit einem weiteren Mädchen namens Heather (Ella Newton aus der TV-Serie "Harrow") entführt wurde, will das aber keineswegs einfach kampflos zulassen … "Dangerous Animals" erhielt nicht nur erstaunlich gute Kritiken, sondern wurde sogar als erster Hai-Film überhaupt zum Filmfestival von Cannes eingeladen. Lob gibt es vor allem für Courtneys entfesselte Bösewicht-Darstellung und ein nicht ganz klischeefreies, aber dennoch cleveres Drehbuch mit einigen schön fiesen Einfällen.

"Honey Don't!":
Kult-Filmemacher Ethan Coen ("Fargo", "The Big Lebowski") gab 2024 sein Solo-Regiedebüt mit "Drive-Away Dolls", seinem ersten Spielfilm ohne Bruder Joel (dafür mit seiner Ehefrau Tricia Cooke als Koautorin). "Drive-Away Dolls" ist ein hübsch skurriler 80-Minüter mit etlichen Star-Gastauftritten, mit dem Coen eine "queere B-Movie-Trilogie" begann – deren Mittelteil nun mit "Honey Don't!" folgt. Während der Vorgänger jedoch recht positiv besprochen wurde, gibt es für "Honey Don't!" leider sehr mittelmäßige Kritiken. Die Hauptrolle spielt wie bei "Drive-Away Dolls" Margaret Qualley ("The Substance"), allerdings in einer anderen Rolle: Sie verkörpert die lesbische kalifornische Privatdetektivin Honey, die nach dem vermeintlichen Unfalltod einer Frau sinistre Hintergründe vermutet und diesen gemeinsam mit ihrer Assistentin Spider (Gabby Beans) nachgeht. Weitere Rollen in dem schwarzhumorigen Noir-Abenteuer spielen Chris Evans ("Knives Out"), Aubrey Plaza ("Emily the Criminal") und Charlie Day ("Pacific Rim").

"Kung Fu in Rome":
Ein mit viel Lob bedachter italienischer Martial Arts-Film von Gabriele Mainetti ("Sie nannten ihn Jeeg Robot") über die Chinesin Mei (Yaxi Liu), die in Rom nach ihrer verschwundenen Schwester sucht, die sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat. Dabei kommt sie schnell mit der Mafia in Berührung – gut, dass sie eine ausgebildete Kung Fu-Kämpferin ist ...

18. September:
"Downton Abbey – Das große Finale":
Im dritten und wohl wirklich letzten Kino-Sequel zur Hit-TV-Serie "Downton Abbey" lassen Regisseur Simon Curtis und Drehbuch-Autor und Serienschöpfer Julian Fellowes die adelige Familie Crawley und ihre Bediensteten einige neue Abenteuer erleben. Die Handlung spielt inzwischen in den 1930er Jahren und zeigt, wie Lady Mary (Michelle Dockery, "The Gentlemen") nach dem Tod ihrer Großmutter Violet Crawley (Maggie Smith) mehr Verantwortung übernimmt und sich in die feine Gesellschaft Londons einbringt – da ist es nicht unbedingt hilfreich, dass sie sich unverhofft im Zentrum eines öffentlichen Skandals wiederfindet ... Gleichzeitig bedrohen finanzielle Probleme die Arbeit der vielen Bediensteten auf Downton Abbey.

"Der Tiger":
Dennis Gansels ("Napola") Kriegsdrama ist eine Amazon-Produktion, die vor ihrem Streaming-Start lediglich in ausgewählten CineStar-Kinos zu sehen sein wird. Der Film spielt 1943 und folgt der Besatzung eines deutschen Tiger-Panzers, der auf einer gefährlichen Geheimmission jenseits der Ostfront ist. Mit David Schütter ("Werk ohne Autor"), Laurence Rupp ("In 3 Tagen bist du tot"), Sebastian Urzendowsky (TV-Serie "Babylon Berlin") und André Hennicke ("Sophie Scholl").

"Ganzer halber Bruder":
In Hanno Olderdissens ("Lassie – Ein neues Abenteuer") Komödie spielt Christoph Maria Herbst den frisch aus dem Knast entlassenen Betrüger Thomas, der eine überraschende Nachricht erhält: Seine Mutter, die ihn als Baby weggegeben hatte, ist gestorben und hat ihm ein Haus in Spanien vermacht. Das wird allerdings bereits von Thomas' ihm natürlich ebenfalls unbekannten und vom Down-Syndrom betroffenen Halbbruder Sunny (Nicolas Randel) bewohnt, der ein lebenslanges Wohnrecht hat. Da Thomas wenig Lust auf ein Leben mit seinem neuen Halbbruder hat, versucht er, ihn aus dem Haus wegzuekeln – bis Sunny ihm doch zusehends ans Herz wächst …

"Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – Infinity Castle, Teil 1":
Die japanische Animeserie "Demon Slayer" hat sich über die Jahre hinweg – ähnlich wie das allerdings meiner Ansicht nach noch deutlich bessere "Attack on Titan" – zu einem weltweiten Phänomen entwickelt. Der Durchbruch gelang dabei 2020 mit "Mugen Train", einer etwas gekürzten Filmfassung des gleichnamigen Handlungsstrangs der Serie, die weltweit beinahe $500 Mio. einspielte. Davon kam zwar der Löwenanteil immer noch aus Japan, aber auch die USA trugen dazu bemerkenswerte $50 Mio. bei. Im ersten Teil der "Infinity Castle"-Trilogie nehmen es die jungen Dämonenjäger um Tanjiro mit dem mächtigen Dämonenkönig Muzan auf, der sich in seinem magischen Schloß versteckt hält.

"Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes":
Selbst mit 92 Jahren denkt die deutsche Filmemacher-Legende Edgar Reitz ("Heimat"-Reihe) nicht an den Ruhestand, sondern bringt gemeinsam mit Anatol Schuster einen neuen anspruchsvollen Historienfilm in die Kinos. In dessen Mittelpunkt stehen die im beginnenden 18. Jahrhundert herrschende preußische Königin Sophie Charlotte (Antonia Bill, "Stasikomödie") und der berühmte Philosoph und Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz (Edgar Selge, "Poll"). Einst war Leibniz der Lehrer der Königin, die ihn seit seinem Abschied von Schloß Lietzenburg sehr vermisst. Also überredet sie ihn, ein Portraitgemälde von sich anfertigen zu lassen, damit er wenigstens auf diese Weise noch irgendwie anwesend ist. Obwohl Leibniz von der Aussicht auf stundenlanges Stillsitzen wenig begeistert ist, erkennt er schnell, dass die junge (fiktive) Malerin Aaltje van de Meer (Aenne Schwarz, "Vor der Morgenröte") ihn während der Sitzungen intellektuell sehr wohl fordern kann … In weiteren Rollen agieren Barbara Sukowa ("Rosa Luxemburg") und Lars Eidinger ("Das Licht").

25. September:
"Die Schule der magischen Tiere 4":
Bisher war jeder Film der Jugendbuch-Adaption erfolgreicher als der vorherige: Teil 1 (2021) erreichte in Deutschland 1,8 Millionen Kinogänger, Teil 2 (2022) bereits fast 2,9 Millionen und für den dritten Teil (2024) gab es mit knapp 3,1 Millionen eine Goldene Leinwand. Die Aufgabe für Teil 4 ist also klar … Nachdem bei den letzten beiden Filmen Sven Unterwaldt Regie geführt hatte, übernimmt diesmal das Duo Bernhard Jasper (der bei den letzten beiden Teilen als Kameramann fungierte) und Maggie Peren ("Der Passfälscher"). Im Zentrum der Geschichte steht Neuzugang Miriam (Tomomi Themann), die für eine Weile zu ihrer Freundin Ida (Emilia Meier) zieht und deshalb auch mit ihr die Wintersteinschule besucht – ohne zu wissen, dass es sich dabei um eine magische Schule handelt, bei der alle Schüler ein sprechendes Tier als Begleitung erhalten! Allerdings findet Ida zufällig heraus, dass die Schule akut von der Schließung bedroht ist ...

"One Battle After Another":
Woran merkt man, dass die OSCAR-Saison begonnen hat? Na klar, ein neuer Film von Paul Thomas Anderson ("There Will Be Blood") kommt in die Kinos! Okay, das geschieht eigentlich nur etwa alle vier Jahre, aber umso mehr können sich alle Freunde des anspruchsvollen Kinos darauf freuen. Diesmal wagt sich Anderson an einen lose von einem Roman von Thomas Pynchon (dessen "Natürliche Mängel" Anderson bereits 2014 adaptierte) inspirierten Thriller, der 16 Jahre spielt, nachdem eine Aktivistengruppe rund 200 Häftlinge aus der Gefangenschaft der umstrittenen US-amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE befreit hat. Einer der damaligen Anführer ist Bob (Leonardo DiCaprio), der untergetaucht ist, weil er noch immer die Rache des einstigen ICE-Colonels Lockjaw (Sean Penn, "Die Dolmetscherin") fürchtet – der inzwischen einer White Supremacy-Gruppierung angehört. Als Bobs Teenager-Tochter ins Visier von Lockjaw gerät, macht sich Bob mit einigen seiner früheren Mitaktivisten auf den Weg, um Lockjaw endgültig das Handwerk zu legen. Mit Benicio del Toro ("Sicario") und Regina Hall ("The Hate U Give").

"The Toxic Avenger":
Das Remake des berühmt-berüchtigten Troma-Kultfilms "Atomic Hero" wurde bereits 2023 gedreht und lag seitdem mehr oder weniger auf Halde – normalerweise ein klares Zeichen für einen heftig mißratenen Film. Diesmal aber offensichtlich nicht, denn die Kritiken für den schwarzhumorigen Splatterfilm sind richtig gut ausgefallen – Problem war offensichtlich ein Mangel an Ideen, wie man einen dermaßen durchgeknallten Film für ein möglichst breites Publikum vermarkten sollte … Immerhin, jetzt kommt Toxie tatsächlich in die Kinos: Unter der Regie von Macon Blair ("Fremd in der Welt") spielt "Game of Thrones"-Star Peter Dinklage den kleinwüchsigen Hausmeister Winston, der, nachdem er in ein Faß voller Giftmüll gestoßen wird, zu einem gräßlich entstellten Mutanten mit Superkräften wird. Diese Kräfte braucht er auch, um seinen Sohn Wade (Jacob Tremblay, "Raum") vor einem skrupellosen Industriellen (Kevin Bacon, "Black Mass") zu retten, dessen Machenschaften die gesamte Stadt bedrohen.

"The Negotiator":
Riz Ahmed ("Rogue One") überzeugt in David Mackenzies ("Outlaw King") positiv rezensiertem Spionagethriller als hochprofessioneller Fixer Ash, der sich darauf spezialisiert hat, zwischen korrupten Unternehmen und sie bedrohenden Whistleblowern zu vermitteln. Als sich die Wissenschaftlerin Sarah (Lily James, "Cinderella") hilfesuchend an Ash wendet, wirft er schon bald seine strengen Regeln über Bord, um ihr beizustehen ...

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