Montag, 26. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Rosa Luxemburg" (1986)
Margarethe von Trottas Portrait der später ermordeten Mitgründerin der Kommunistischen Partei in Deutschland bescherte Titeldarstellerin Barbara Sukowa den renommierten Schauspielpreis bei den Festspielen von Cannes. Eigentlich sollte den Film übrigens Rainer Werner Fassbinder drehen, zu dessen Gesamtwerk die Thematik hervorragend gepaßt hätte; nach seinem frühen Tod übernahm von Trotta und schaffte damit ihren größten Erfolg.
Arte, 22.10 Uhr: "Rocco und seine Brüder" (1960)
Luchino Viscontis neorealistischer, von Thomas Mann inspirierter Klassiker des europäischen Kinos machte Alain Delon in der Rolle des Rocco, dessen in ärmlichen Verhältnissen lebende Familie vom Land nach Mailand zieht, zum internationalen Star. Während seine vier Brüder den Verlockungen der Großstadt zu erliegen drohen und schlechte Entscheidungen treffen, versucht Rocco, die Familie zusammenzuhalten.
ZDF, 22.15 Uhr: "Mortal - Mut ist unsterblich" (2020)
Free-TV-Premiere des recht positiv rezensierten norwegischen Fantasy-Actionfilms von André Øvredal ("Trollhunter"), in dem der junge Amerikaner Eric (Nat Wolff, "Das Schicksal ist ein mieser Verräter") in Norwegen entdeckt, daß er über göttliche Kräfte verfügt! Da er damit versehentlich einen Menschen tötet, wird er festgenommen und von der Psychologin Christine (Iben Akerlie) untersucht. Sie glaubt ihm seine unwahrscheinliche Geschichte und verhilft ihm zur Flucht. Gemeinsam versuchen die beiden herauszufinden, wer oder was genau Eric ist.
Außerdem:
Sherlock Holmes (Guy Ritchies erstes Action-Abenteuer mit Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes und Jude Law als Mr. Watson; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Die Frau des Nobelpreisträgers (stark gespieltes Charakterdrama mit der OSCAR-nominierten Glenn Close sowie Jonathan Pryce und Christian Slater; 23.10 Uhr im MDR)
Dienstag, 27. Juni:
Tele 5, 20.15 Uhr (gekürzt, ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.35 Uhr): "Settlers" (2021)
Free-TV-Premiere des auch als "Life in Space" bekannten, ziemlich wohlwollend besprochenen britischen SciFi-Thrillers von Wyatt Rockefeller. Im Mittelpunkt steht eine kleine Familie, die im Jahr 2078 einen Außenposten auf dem Mars bewohnt. Als dieser von Banditen überfallen und der Vater getötet wird, bleiben Mutter Ilsa (Sofia Boutella, "Atomic Blonde") und Tochter Remmy zurück - und der Bandit Jerry (Ismael Cruz Córdova aus "Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht"). Ilsa will den Mörder ihres Mannes töten, doch der bittet um eine Bewährungsfrist von 30 Tagen, um zu zeigen, daß er für die verbleibende Familie lebendig wertvoller ist ...
Außerdem:
Spy - Susan Cooper undercover (gewitzte, mit Melissa McCarthy, Jason Statham und Jude Law gut besetzte Spionagefilm-Parodie, die aber noch besser wäre, würde sie weniger auf den typischen derben McCarthy-Humor setzen; 20.15 Uhr bei Kabel Eins - in der Nachtwiederholung um 3.35 Uhr wird wohl die zehn Minuten längere und mit FSK 16 bewertete Extended-Fassung gezeigt)
Mittwoch, 28. Juni:
Tele 5, 22.00 Uhr: "Mama" (2013)
Das Langfilm-Debüt des argentinischen späteren "Es"- und "The Flash"-Regisseurs Andy Muschetti ist ein stimmungsvoller spanisch-kanadischer Gruselfilm, in dem das Paar Lucas (Nikolaj Coster-Waldau) und Annabel (Jessica Chastain) die beiden kleinen Töchter von Lucas' Schwester bei sich aufnimmt. Das wird erheblich verkompliziert durch die Tatsache, daß die beiden nach dem Tod ihrer Mutter jahrelang ohne menschliche Gesellschaft in einer kleinen Waldhütte überleben mußten - wobei sie nach eigener Aussage von einer von ihnen "Mama" genannten Kreatur versorgt wurden! Das wird von den Erwachsenen natürlich als Auswuchs ihrer Phantasie abgetan - doch "Mama" existiert tatsächlich und sie ist nicht bereit, "ihre" Kinder einfach so herzugeben ... Neben der gelungenen Gruselstimmung überzeugt "Mama" vor allem mit der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Jessica Chastain, deren Annabel sich auch deswegen als für das Genre überdurchschnittlich komplexe Figur erweist.
Nitro, 22.25 Uhr: "Good Morning, Vietnam" (1987)
In Barry Levinsons ("Rain Man") Tragikomödie liefert Robin Williams eine grandiose One-Man-Show als Radiomoderator ab, der zu Beginn des Vietnam-Krieges die US-Soldaten in ihren kampffreien Zeiten unterhalten soll. Anfangs enthusiastisch bei der Sache, merkt er schon bald, daß in diesem Konflikt keineswegs nur Schwarz und Weiß existieren ...
Donnerstag, 29. Juni:
RBB, 20.15 Uhr: "Der ewige Gärtner" (2005)
Der britische Schriftsteller und Ex-Spion John Le Carré war vor allem für seine vielfach verfilmten Spionageromane berühmt (z.B. "Dame, König, As, Spion"), doch in "Der ewige Gärtner" widmete er sich zur Abwechslung den Machenschaften der westlichen Pharmaindustrie in Afrika. Die Adaption von Fernando Meirelles ("City of God") als Verschwörungs-Thriller wirkt zwar manchmal etwas übertrieben (wobei: wer weiß, womöglich geht es in der Realität noch viel schlimmer zu ...), glänzt aber mit einer spannenden, aufwühlenden Handlung und den grandios aufspielenden Hauptdarstellern Ralph Fiennes und Rachel Weisz (die für ihre Rolle als Aktivistin Tessa ihren bislang einzigen OSCAR gewann).
BR, 23.15 Uhr: "Tove" (2020)
Free-TV-Premiere des finnisch-schwedischen Biopics von Zaida Bergroth über die 1914 in Helsinki geborene Künstlerin Tove Jansson (Alma Pöysti, "Fallende Blätter"), deren bekannteste Kreation die trollartigen, aber wie Nilpferde aussehenden "Mumins" sind. Im Mittelpunkt der Handlung steht etwa ein Jahrzehnt kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem Toves künstlerische Karriere Fahrt aufnahm und sie zudem romantische Beziehungen zu einem Politiker und einer Theaterregisseurin unterhielt.
Außerdem:
Wasser für die Elefanten (betont altmodisch in Szene gesetztes Zirkus-Liebesdrama mit Robert Pattinson, Reese Witherspoon und Christoph Waltz; 20.15 Uhr im Disney Channel)
RocknRolla (handlungstechnisch überschaubare, aber spaßige Actionkomödie von Guy Ritchie mit Gerard Butler und Thandiwe Newton in den Hauptrollen; 22.05 Uhr bei Tele 5)
Freitag, 30. Juni:
BR, 22.50 Uhr: "Mercenario - Der Gefürchtete" (1968)
In dem Italowestern von Sergio Corbucci ("Leichen pflastern seinen Weg") spielt Franco "Django" Nero den Söldner Kowalski, der von einem revolutionären Minenarbeiter (Tony Musante) angeheuert wird, um sein kleines Dorf vor einem gierigen Großgrundbesitzer und dem Militär zu beschützen respektive sie zu trainieren, damit sie sich selbst verteidigen können. Hollywood-Star Jack Palance ("City Slickers") spielt einen weiteren Söldner.
Außerdem:
Green Lantern (ehe er als Marvel-Antiheld "Deadpool" Erfolge feierte, scheiterte Ryan Reynolds als DC-Superheld Green Lantern in diesem optisch recht beeindruckenden, inhaltlich allerdings komplett unausgegorenen SciFi-Abenteuer; 20.15 Uhr bei RTL II)
Samstag, 1. Juli:
SAT. 1, 20.15 Uhr: "Angry Birds 2 - Der Film" (2019)
Free-TV-Premiere des zweiten Teils der erfolgreichen Handyspiel-Adaption als familienfreundlicher Animationsfilm. Während Teil 1 bestenfalls mittelmäßige Rezensionen erhielt, schnitt die Fortsetzung bei den Kritikern erheblich besser ab - dafür waren die Einspielergebnisse deutlich niedriger ... Die Story: Der König der fiesen grünen Schweine plant einen Rachefeldzug für die Niederlage gegen die Vögel - doch die Ankunft der eroberungswütigen, bisher in der Arktis beheimateten Adlerchefin Zeta zwingt Schweine und Vögel zu einer unwahrscheinlichen Allianz.
One, 21.40 Uhr: "Tom of Finland" (2017)
Free-TV-Premiere des mehrfach ausgezeichneten finnischen Biopics von Dome Karukoski ("Tolkien") über den Künstler Touko Valio Laaksonen (Pekka Strang), der nach dem Zweiten Weltkrieg durch seine homoerotischen Werke international bekannt wurde. Da in Finnland Homosexualität erst 1971 entkriminalisiert wurde, mußte er lange unter dem Pseudonym "Tom of Finland" arbeiten.
Außerdem:
Verblendung (David Finchers Adaption von Teil 1 der "Millennium"-Saga, mit Daniel Craig und Rooney Mara in den Hauptrollen; 22.00 Uhr bei ZDF Neo)
Feinde - Hostiles (exzellentes Westerndrama mit Christian Bale und Rosamund Pike; 23.00 Uhr im ZDF)
Super 8 (nostalgisches Coming of Age-Abenteuer im Stil der 1980er Jahre von "Star Wars"-Regisseur J.J. Abrams; 0.15 Uhr bei SAT. 1)
Sonntag, 2. Juli:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Farbe Lila" (1985)
Nachdem er mit Welterfolgen wie "Der weiße Hai", "E.T." oder "Indiana Jones" zum Superhelden des Blockbuster-Kinos wurde, bewies Steven Spielberg mit dem engagierten, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den US-Südstaaten spielenden Rassismus-Drama nach einem Roman von Alice Walker, daß er auch anspruchsvolle Stoffe sehr überzeugend und publikumswirksam umsetzen kann. Dafür gab es beeindruckende 11 OSCAR-Nominierungen (u.a. für Hauptdarstellerin Whoopi Goldberg und Nebendarstellerin Oprah Winfrey), von denen allerdings keine in einen Sieg umgewandelt werden konnte.
RTL, 23.20 Uhr: "The Hunt" (2020)
Free-TV-Premiere des recht wohlwollend besprochenen satirischen Horrorthrillers von Craig Zobel ("Z for Zachariah"). Die freie Adaption von Richard Connells bereits mehrfach verfilmter Kurzgeschichte "Das grausamste Spiel" aus dem Jahr 1924 handelt von einem Dutzend einander unbekannten Menschen (gespielt u.a. von "GLOW"-Star Betty Gilpin, Justin Hartley aus "This Is Us" und Emma Roberts), die auf einer Lichtung im Wald aufwachen, ohne zu wissen, wie sie dort hinkommen. Wie sich herausstellt, sind sie unfreiwilliger Teil einer sadistischen Menschenjagd, die von der steinreichen Athena (Hilary Swank) organisiert wurde - doch die auserwählten Opfer setzen sich zur Wehr ...
RTL, 1.05 Uhr: "The House at Night" (2020)
Free-TV-Premiere des hochgelobten, auch als "The Night House" bekannten psychologischen Mysterythrillers von David Bruckner ("The Ritual"). Rebecca Hall ("Iron Man 3") spielt die junge Witwe Beth, die in einem Haus am See ihre Trauer verarbeiten will, das ihr Mann einst für sie gebaut hatte. Allerdings wird sie in dem Haus schon bald von Alpträumen und düsteren Visionen geplagt. Sie beginnt nachzuforschen und lernt bald, daß es so einiges gibt, das sie noch nicht über ihren Gatten und seine Vergangenheit wußte ...
Außerdem:
Saving Mr. Banks (hochklassiges Feelgood-Movie über die schwierigen Verhandlungen des von Tom Hanks verkörperten Walt Disney mit der von Emma Thompson gespielten eigenwilligen "Mary Poppins"-Autorin über die Filmrechte ihres Buches; 20.15 Uhr im Disney Channel)
Kingsman: The Golden Circle (leider deutlich schwächerer zweiter Teil der auf einer Comicreihe basierenden parodistischen Geheimagenten-Reihe mit Taron Egerton und Colin Firth; um gut zwei Minuten geschnitten um 20.15 Uhr bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.20 Uhr)
Blade Runner (Ridley Scotts stimmungsvoller Cyberpunk-Klassiker mit Harrison Ford und Rutger Hauer; 22.00 Uhr bei Tele 5, das die "Final Cut"-Fassung zeigt)
Bloodshot (mittelmäßige Comicverfilmung mit Vin Diesel als Cyborg auf Rachefeldzug; 23.05 Uhr bei Pro 7)
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