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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 12. November 2013

SHERLOCK HOLMES (2009)

Regie: Guy Ritchie, Drehbuch: Michael Robert Johnson, Anthony Peckham, Simon Kinberg, Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Mark Strong, Rachel McAdams, Geraldine James, Eddie Marsan, Kelly Reilly, Robert Maillet, Hans Matheson, James Fox, Clive Russell, William Houston, David Garrick, William Hope
Sherlock Holmes
(2009) on IMDb Rotten Tomatoes: 70% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $524,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 128 Minuten.

England im 19. Jahrhundert: Nachdem Meister-Detektiv Sherlock Holmes (Robert Downey Jr., "Iron Man") und sein Freund und Kollege Dr. Watson (Jude Law, "Anna Karenina") den sinistren Lord Blackwood (Mark Strong, "The Guard") überführt haben, langweilt sich Holmes zu Tode – und nervt dabei den mitten in seinen Hochzeitsvorbereitungen mit Mary Morstan (Kelly Reilly, "Flight") steckenden Watson enorm. Insofern ist dieser beinahe froh, als Lord Blackwood kurze Zeit nach seiner öffentlichen Exekution wundersamerweise von den Toten auferstanden zu sein scheint. Gemeinsam versuchen Holmes und Watson, dem unerklärlichen Mysterium auf die Spur zu kommen und Blackwood erneut zu stellen, so er denn tatsächlich noch oder wieder leben sollte. Dabei stoßen sie allerdings auf eine Verschwörung unerwarteten Ausmaßes ...

Kritik:
"Sherlock Holmes", einst als literarische Figur erschaffen von Sir Arthur Conan Doyle, ist ohne Zweifel eine Ikone und der wohl berühmtesten Detektiv aller Zeiten. Unzählige Male wurde er zum Mittelpunkt von Filmen und TV-Serien gemacht, die sich mal mehr (etwa die alte Filmreihe aus den 1940er Jahren mit Basil Rathbone oder die BBC-Serie mit Jeremy Brett aus den 1980er Jahren), mal weniger (Billy Wilders "Das Privatleben des Sherlock Holmes" oder Herbert Ross' "Kein Koks für Sherlock Holmes") stark an die Vorlage halten. Gerade in den letzten Jahren hat der altbekannte Stoff unter anderem durch die britische TV-Serie "Sherlock" und ihr amerikanisches Pendant "Elementary" wieder stark an Popularität gewonnen, woran auch Guy Ritchies ("Bube, Dame, König, GrAs") erfolgreiche Kinoversion von 2009 samt der Fortsetzung "Spiel im Schatten" (2011) ihren Anteil hatte.

Dabei erinnert an dem nun von Superstar Robert Downey Jr. verkörperten Holmes eigentlich nicht mehr viel an seine Vorgänger. Ritchies "Sherlock Holmes" ist kein gemächlich erzählter Tüftelkrimi mit ausgefeilten Charakteren, sondern ein rasanter und unterhaltsamer Abenteuer-Blockbuster, der vor allem durch seine beiden glänzend aufgelegten Hauptdarsteller und die knackigen Dialoge zu gefallen weiß. Puristen werden bemängeln, daß das nicht mehr "ihr" Sherlock Holmes sei, und auch wenn dieser neue Holmes einige Aspekte der alten Doyle-Geschichten wiederaufnimmt (in denen der Detektiv nämlich als in den Kampfkünsten versiert beschrieben wird), die in den Verfilmungen für gewöhnlich ignoriert werden, ist eine solche Beschwerde durchaus nachvollziehbar. Zwar läßt sich konstatieren, daß diese neue Art, von Sherlock Holmes' Abenteuern zu erzählen, ziemlich gut funktioniert – allerdings müßten die präsentierten Figuren dafür nicht Sherlock Holmes, Dr. Watson, Inspektor Lestrade oder Irene Adler heißen. Ein Stück weit wirkt Guy Ritchies "Sherlock Holmes" beliebig und hat seine eigene Identität verloren.

Aber wie gesagt, für sich genommen macht das den Film keineswegs schlecht. Er könnte sogar richtig gut sein, wenn er sich weniger auf seine beiden zugkräftigen und ausgesprochen spielfreudigen Protagonisten verlassen müßte und stattdessen ein ausgefeilteres Drehbuch spendiert bekommen hätte. Denn die Story ist recht lahm und trotz gelegentlicher Highlights wie einem einfallsreich choreographierten Kampf im Hafen auch wenig spannend erzählt. Die prominent besetzten Nebenfiguren kommen sogar ganz und gar nicht zur Entfaltung, die Talente von Rachel McAdams ("Alles eine Frage der Zeit") als geheimnisvolle Irene Adler und von Mark Strong als Bösewicht Lord Blackwood werden besonders achtlos verschwendet. Das können Downey und Law mit ihren schlagfertigen Dialogen zwar teilweise kompensieren, auch Hans Zimmers für ihn recht ungewöhnlicher, aber sehr hörenswerter, von irischen Klängen geprägter Soundtrack wertet "Sherlock Holmes" auf (und wurde mit einer OSCAR-Nominierung belohnt). Zu einem echten qualitativen Hit reicht es aber nicht.

Fazit: "Sherlock Holmes" ist ein Detektivfilm im modernen Blockbuster-Gewand, der mit zwei charismatischen Hauptdarstellern sowie optischen und akustischen Reizen punktet, vor allem in Sachen Handlung und Figurenzeichnung aber noch jede Menge Steigerungspotential für die geplanten Fortsetzungen offenbart.

Wertung: 7 Punkte.


3 Kommentare:

  1. Jupp. Sehr gute Schauspieler und das Thema ist immer noch toll. Kennst Du
    eigentlich den neuen Blogger System Anbieter qwer.com ? Ich würde mich sehr über eine Antwort auch per Email von Dir freuen. Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog.

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  2. Mir kam Teil 1 auch eine Spur zu belanglos vor, um mir so richtig zu gefallen. Teil 2 ist meiner Meinung nach schon wesentlich besser erzählt.

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    1. Dazu komme ich dann morgen, aber ich kann schon mal verraten, daß "Spiel im Schatten" meines Erachtens sowohl mehr Stärken als auch mehr Schwächen als der qualitativ recht ebenmäßige erste Teil hat ...

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