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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 30. April 2018

Keine TV-Tips für die Woche 18/2018

Meine TV-Tips für die kommende Woche entfallen, da es erneut nur wenige sehenswerte Filme gibt, die ich nicht bereits in früheren Ausgaben empfohlen hätte. Man könnte fast meinen, wir wären bereits mitten im Sommerloch - jedoch wäre das falsch, denn tatsächlich gibt es dann traditionell wesentlich mehr empfehlenswerte (neue) Filme, da die Sender die Sommerpause ihrer Talkshows (Öffentlich-Rechtliche) respektive Castingshows (große Privatsender) gerne mit Filmreihen kompensieren. Davon kann jetzt natürlich noch keine Rede sein ...

Bei der Gelegenheit kündige ich am besten auch gleich an, daß es möglicherweise bis zum Samstag keine neuen Blogposts von mir geben wird, da ich diese Woche nach einem halben Jahr mal wieder die Rotten Tomatoes-Werte und Einspielergebnisse aller von mir besprochenen Filme manuell aktualisieren werde.

Samstag, 28. April 2018

Samstags-Update (17/2018)

Das modernisierte Remake des Blaxploitation-Klassikers "SuperFly" wurde von Ende Juni auf Mitte September verschoben, dafür gibt es für sehr experimentierfreudige Zuschauer Anfang Juni eine Wiederaufführung des brillant-verstörenden japanischen Zeichentrickfilms "Belladonna of Sadness" aus dem Jahr 1973:


Box Office-News:
Nach einer Reihe von extrem mageren Wochenenden - das letzte war das siebtschwächste in Deutschland überhaupt (fünf der noch schwächeren wurden durch Fußball-Weltmeisterschaften beeinträchtigt) - sorgt Marvel mit seinen Superhelden endlich für erleichtertes Aufatmen bei den Kinobetreibern: "Avengers: Infinity War", auf den das Marvel Cinematic Universe zehn Jahre lang penibel hingearbeitet hat, gelingt der mit Abstand beste Start des Jahres und mit etwas Glück wird sogar die Marke von einer Million Zuschauern überschritten. Das ist natürlich auch der beste MCU-Start (bisher: "Guardians of the Galaxy 2" mit 750.000) und eine sehr verdiente Belohnung für ein grandioses, mutiges Werk, das als Meilenstein des Blockbuster-Kinos in die Historie eingehen wird! Kaum erwähnenswert sind die Zahlen der übrigen Filme: "Jim Knopf", "A Quiet Place" und "Der Sex-Pakt" sollten mit jeweils um die 50.000 Besuchern die Plätze 2 bis 4 unter sich ausmachen, während für den Knetmasse-Animationsfilm "Early Man" von Aardman ("Shaun das Schaf") mit etwa 30.000 Kinogängern bestenfalls Platz 5 drin sein dürfte.
In den USA läuft es erwartungsgemäß noch besser, aktuell sieht es nach einem Startergebnis von annähernd $240 Mio. aus, was mit sehr großer Wahrscheinlichkeit den zweitbesten Start aller Zeiten hinter "Star Wars Episode VII" ($248 Mio.), aber vor "Star Wars Episode VIII" ($220 Mio.) bedeutet - wobei manche Analysten nicht mal ausschließen, daß sogar der Rekord noch geknackt werden könnte! Interessant wird anschließend sein, wie stark sich "Infinity War" in den kommenden Wochen halten wird. Vor Kinostart war von einigen Kritikern die Erwartung zu lesen, daß "Infinity War" wohl deutlich weniger zu jenen Wiederholungssichtungen animieren würde, die wenige Wochen zuvor "Black Panther" zu solch einem Megaerfolg gemacht hatten - aber die bisherige Mundpropaganda ist überragend und viele frühe Zuschauer planen sehr wohl bereits eine weitere Sichtung (teils angeblich hauptsächlich, um die Reaktionen des Publikums während des Abspanns zu beobachten ...); ich übrigens auch. Ein globales Ergebnis von über einer Milliarde US-Dollar ist sowieso garantiert, mal sehen, wie weit es dann noch gehen wird. Mit Riesenabstand auf Platz 2 wird an diesem Wochenende der Horror-Hit "A Quiet Place" mit etwa $10 Mio. landen, gefolgt von "I Feel Pretty" mit ungefähr $8 Mio. auf dem dritten Rang. Ach, und nach den aktuellen Zahlen von Deadline Hollywood scheint übrigens "Black Panther" von seinem Doppel-Einsatz überraschenderweise zu profitieren und in den Charts mit knapp $4 Mio. von Platz 8 auf 5 zu steigen!

Quellen:

Donnerstag, 26. April 2018

AVENGERS: INFINITY WAR (3D, 2018)

Regie: Anthony und Joe Russo, Drehbuch: Christopher Markus und Stephen McFeely, Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Robert Downey Jr., Josh Brolin, Chris Hemsworth, Benedict Cumberbatch, Chris Pratt, Zoe Saldana, Tom Holland, Mark Ruffalo, Chris Evans, Chadwick Boseman, Elizabeth Olsen, Paul Bettany, Bradley Cooper, Dave Bautista, Scarlett Johansson, Anthony Mackie, Don Cheadle, Pom Klementieff, Karen Gillan, Peter Dinklage, Benedict Wong, Danai Gurira, Letitia Wright, Sebastian Stan, Carrie Coon, Tom Vaughan-Lawlor, Michael James Shaw, Tom Hiddleston, Gwyneth Paltrow, William Hurt, Winston Duke, Idris Elba, Benicio Del Toro, Terry Notary, Vin Diesel (Stimme), Sean Gunn, Ross Marquand, Kerry Condon (Stimme), Florence Kasumba, Jacob Batalon, Samuel L. Jackson, Cobie Smulders, Stan Lee
Avengers: Infinity War
(2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 85% (7,6); weltweites Einspielergebnis: $2052,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 149 Minuten.

Thanos (Josh Brolin, "Sicario") kommt! Das ist die wenig verheißungsvolle Botschaft, die Bruce "Hulk" Banner (Mark Ruffalo, "Can a Song Save Your Life?") seinen Mit-Avengers überbringt, nachdem Heimdall (Idris Elba, "Pacific Rim") ihn mit letzter Kraft via Bifröst zur Erde befördert, als Thanos und seine Schergen die Raumschiffe überrennen, mit denen die Asgardianer sich nach der Zerstörung ihrer Heimat (in "Thor 3") ins Asyl auf der Erde flüchten wollten. Jawohl, Thanos kommt wirklich – und wie! Schnell wird klar, daß der mächtige Titan die mit Abstand größte Herausforderung ist, der sich die Avengers je gegenübersahen. Thanos' Ziel ist es, alle sechs "Infinity-Steine" einzusammeln, die ihn zum fast allmächtigen Herr über das Universum machen würden. Zwei der Steine befinden sich bekanntlich auf der Erde: Einer wird vom Magier Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) bewacht, der andere ist Teil der künstlichen Intelligenz Vision (Paul Bettany, "Der große Crash"). Die Avengers versuchen, schnell einen Abwehrplan zu entwickeln, allerdings können sie nach der Ankunft von Thanos' Vorhut eigentlich nur noch reagieren und sind gezwungen, sich aufzuteilen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist, daß auch die "Guardians of the Galaxy" um Peter "Star-Lord" Quill (Chris Pratt, "Jurassic World") in den Konflikt eingreifen schließlich ist Thanos der verhasste Ziehvater von Gamora (Zoe Saldana, "Star Trek") …

Mittwoch, 25. April 2018

GHOST STORIES (2017)

Regie und Drehbuch: Jeremy Dyson und Andy Nyman, Musik: Frank Ilfman
Darsteller: Andy Nyman, Martin Freeman, Paul Whitehouse, Alex Lawther, Macie Allen, Kobna Holdbrook-Smith, Nicholas Burns, Jeremy Dyson
Ghost Stories
(2017) on IMDb Rotten Tomatoes: 85% (7,1); weltweites Einspielergebnis: $4,2 Mio.
FSK: 16, Dauer: 98 Minuten.

Der britische Professor Phillip Goodman (Andy Nyman, "Sterben für Anfänger") hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, in seiner TV-Sendung falsche Hellseher und ähnliche Scharlatane zu entlarven. Als er eines Tages einen Brief mit einer Einladung seines Kollegen Charles Cameron erhält, ist das für Prof. Goodman eine große Sache: Nicht nur war Cameron mit seinen eigenen Nachforschungen in den 1970er Jahren sein großes Vorbild, er verschwand außerdem vor vielen Jahren spurlos und wird seitdem allgemein für tot gehalten. Das mit Spannung erwartete Treffen verläuft für Prof. Goodman allerdings eher ernüchternd, denn Cameron ist nicht wirklich ein Fan seines Nachfolgers im Geiste. Dennoch bittet er ihn, drei mysteriöse Fälle zu überprüfen, bei denen es Cameron nicht gelang, übernatürliche Vorkommnisse auszuschließen. Im ersten geht es um Nachtwächter Tony (Paul Whitehouse, "The Death of Stalin"), der in einer ehemaligen psychiatrischen Anstalt für Frauen eine grauenhafte Nacht überlebte; der zweite Fall handelt von dem Jugendlichen Simon (Alex Lawther, "The Imitation Game"), der nachts mit dem Auto seines Vaters ein merkwürdiges Wesen überfuhr; in Fall 3 geht es um ein Poltergeist-Erlebnis des arroganten Investmentbankers Mike (Martin Freeman, "Der Hobbit"). Findet Prof. Goodman eine Erklärung?

Montag, 23. April 2018

TV-Tips für die Woche 17/2018

Montag, 23. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Ein Platz an der Sonne" (1951)
In dem mit sechs OSCARs prämierten (aber meiner Meinung nach eher soliden), lose von einer wahren Geschichte inspirierten Hochglanz-Melodram - das wohl Inspirationsquelle für Woody Allens "Match Point" war - spielt Montgomery Clift ("Verdammt in alle Ewigkeit") den höchst ehrgeizigen George, der hofft, in der sozialen Hierarchie durch die Liaison mit der reichen Erbin Angela (Elizabeth Taylor) emporzusteigen. Da ist es natürlich hinderlich, daß seine bisherige Freundin Alice (Shelley Winters, "Die Höllenfahrt der Poseidon"), eine Fabrikarbeiterin, ihm ihre Schwangerschaft verkündet ...

Arte, 22.15 Uhr: "Blackout - Anatomie einer Leidenschaft" (1980)
Seinerzeit ein Skandalfilm, der in den USA ob für damalige Verhältnisse expliziter Sexszenen mit der berüchtigten "X"-Altersfreigabe abgestraft wurde (die bedeutete, daß der jeweilige Film nur in sehr wenigen unabhängigen Kinos gezeigt wurde), ist das in Wien spielende erotische Psychodrama des "Wenn die Gondeln Trauer tragen"-Regisseurs Nicolas Roeg bis heute ein ziemlich polarisierendes Werk. Während die einen die in Rückblenden erzählte Story eines Psychiaters, der von der schönen, scheinbar selbstmordgefährdeten Milena (Theresa Russell) besessen ist, als ein weiteres inhaltlich wie auch formal anspruchsvolles, wenngleich sperriges Meisterwerk Roegs feiern, halten die anderen den Film für völlig mißglückt, nicht zuletzt dank des ihrer Meinung nach fehlbesetzten Hauptdarstellers Art Garfunkel (jawohl, der von Simon & Garfunkel). Heutzutage gilt "Blackout" durchaus als Klassiker, der seiner Zeit voraus war, doch letztlich gilt wohl wieder einmal: Am besten selbst ein Urteil bilden!

Außerdem:
Beowulf & Grendel (gemächlich erzählte, aber in ihrer Rauheit doch sehenswerte isländische Verfilmung der Beowulf-Saga mit Gerard Butler und Sarah Polley; 22.25 Uhr bei Tele 5)
The Imitation Game (ein OSCAR-prämiertes britisches Historiendrama über den von Benedict Cumberbatch verkörperten Mathematiker Alan Turing, der im Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Entschlüsselung von Nazi-Codes beteiligt war; 23.10 Uhr im MDR)

Dienstag, 24. April:
Tele 5, 20.15 Uhr: "The Others" (2001)
In dem stimmungsvollen und cleveren spanischen Gruselfilm von Alejandro Amenábar ("Agora") glänzt Nicole Kidman als zweifache Mutter Grace, die 1945 in ihrem Landhaus vergeblich auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg wartet. Dann geschehen merkwürdige Dinge: Alle Bediensteten verschwinden spurlos, das Klavier spielt von selbst und wiederholt sind Schritte und ähnliche Geräusche zu hören, ohne daß es dafür einen sichtbaren Verursacher gibt ...

Samstag, 21. April 2018

Samstags-Update (16/2018)

Keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
Langsam wird es wirklich deprimierend: Die unglückliche Kombination aus Sommerwetter und überschaubar attraktiver Filmauswahl sorgt für eines der schlechtesten Kinowochenenden in Deutschland überhaupt - und dabei läuft noch nicht mal die Fußball-WM! 50.000 Zuschauer reichen "Ready Player One" vermutlich aus, um auf Platz 1 zu landen - es gibt Wochenenden, da braucht man mehr, um auch nur in die Top 10 zu kommen ... "A Quiet Place" sollte laut InsideKino-Hochrechnung knapp dahinter auf dem zweiten Rang landen, Platz 3 könnte an die für fünf OSCARs nominierte Indie-Tragikomödie "Lady Bird" mit Saoirse Ronan gehen, die in den Arthouse-Kinos einen guten Start mit mindestens 30.000 Zuschauern hinlegt und damit auf einem Niveau mit "Jim Knopf" und "Der Sex-Pakt" liegt. Über den Rest (inklusive der durchaus hochkarätigen Neustarts "Ghost Stories" mit Martin Freeman und "Roman J. Israel" mit Denzel Washington, die beide mit Mühe auf fünfstellige Besucherzahlen kommen können) breiten wir lieber beschämt den Mantel des Schweigens und freuen uns schon mal auf nächste Woche, wenn "Avengers: Infinity War" unabhängig vom Wetter für starke Zahlen sorgen wird.
Besser sieht es wieder einmal in den USA aus, das ist aber diesmal auch nicht so schwer. Eigentlich war auch in Nordamerika ein eher müdes Wochenende erwartet worden, doch beide landesweiten Neustarts übertreffen die Erwartungen, womit es insgesamt gar nicht so schlecht aussieht. Um die Spitze der Charts gibt es überraschend ein Duell zwischen dem gefeierten Horrorfilm "A Quiet Place" und der neuen Komödie "I Feel Pretty" mit der in den USA populären Amy Schumer, die beide auf etwa $20 Mio. abzielen. Auch um den dritten Platz gibt es einen Zweikampf, hier zwischen dem letztwöchtigen Spitzenreiter "Rampage" mit Dwayne Johnson und dem zweiten Neustart, der per Crowdfunding finanzierten Komödie "Super Troopers 2" - beide werden auf etwa $15 Mio. kommen. Das ist für "Super Troopers 2" schon deshalb höchst bemerkenswert, weil der Vorgänger vor 15 Jahren auf ein Endergebnis von $18,5 Mio. kam, was die Fortsetzung nun also bereits spätestens zu Beginn des zweiten Wochenendes übertreffen wird. In Deutschland kommt "I Feel Pretty" am 10. Mai in die Kinos, "Super Troopers 2" folgt am 12. Juli.

Quellen:

Donnerstag, 19. April 2018

KINOVORSCHAU SOMMER 2018 (Teil 1)

Letztes Update vom 5. Mai: Ich habe am 24. Mai den europäischen Animationsfilm "Luis und die Aliens" hinzugefügt, dessen Erfolgsaussichten ich zunächst wohl unterschätzt hatte. Am gleichen Tag startet zudem die hochgelobte Doku "Taste of Cement" über syrische Flüchtlinge im Libanon. Am 31. Mai hat des weiteren der OSCAR-prämierte französische Dokumentarfilm "Augenblicke" einen Startplatz gefunden.

Der Sommer steht bevor und damit auch die Hollywood-Blockbuster- und Superhelden-Saison auch wenn die sogar schon Ende April mit "Avengers: Infinity War" begonnen hat. Dazu gibt es auch einen neuen "Star Wars"-Film, Dinosaurier und einige Indie-Hits u.a. von Wes Anderson jedoch wird ab Mitte Juni die Fußball-WM in Russland für eine größere Dürre in den deutschen Multiplex-Kinos sorgen. Genug Auswahl gibt es trotzdem:

3. Mai:
"No Way Out – Gegen die Flammen":
Der "Tron: Legacy"-Regisseur Joseph Kosinski erzählt die dramatische wahre Geschichte eine Elite-Feuerwehreinheit, die im Juni 2013 unter großen eigenen Opfern den verheerenden Yarnell Hill-Waldbrand bekämpfte. Klingt nach einer typisch amerikanischen, inspirierenden Hollywood-Heldengeschichte, die mit Josh Brolin ("Everest"), Miles Teller ("Whiplash"), Jeff Bridges sowie Jennifer Connelly hochkarätig besetzt ist. Umso überraschender, daß der Film trotz starker Kritiken sogar in den USA kommerziell meilenweit hinter den Erwartungen zurückblieb – was auch nicht unbedingt für die internationalen Erfolgsaussichten spricht.

"Sherlock Gnomes":
Ebenfalls enttäuschend lief in den USA die Fortsetzung des animierten Überraschungserfolgs "Gnomeo und Julia" aus dem Jahr 2011. Während der erste Teil Shakespeare mehr oder weniger liebevoll verballhornte, steht für die Fortsetzung Sir Arthur Conan Doyles berühmteste Erfindung Pate: Sherlock Holmes. Die Songs trägt wiederum Sir Elton John bei, allerdings sind die US-Kritiken deutlich negativer ausgefallen als beim (auch nur mittelmäßig aufgenommenen) Vorgänger.

"Eleanor & Colette":
Bille August, der dänische Spezialist für Literaturadaptionen ("Pelle, der Eroberer", "Nachtzug nach Lissabon", "Das Geisterhaus"), verfilmt zur Abwechslung mal eine wahre Geschichte. Es handelt sich um ein Biopic von Eleanor Riese (Helena Bonham Carter) und Colette Hughes (Hilary Swank), die in den 1980er Jahren in den USA engagiert für Patientenrechte eintraten – nachdem Eleanor selbst gegen ihren Willen in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen und mit Medikamenten ruhiggestellt wurde. Als Colette, Krankenschwester und Anwältin, von Eleanors Fall hört, setzt sie sich engagiert für sie und ihre Rechte als Patientin ein.

"HERRliche Zeiten":
Der polarisierende deutsche Autorenfilmer Oskar Roehler ("Elementarteilchen") präsentiert eine vermutlich wieder sehr skurrile Gesellschaftssatire nach dem Roman "Subs" von Thor Kunkel, in der das gutsituierte Ehepaar Claus (Oliver Masucci, "Er ist wieder da") und Evi Müller-Todt (Katja Riemann) nach dem Verschwinden ihrer Putzfrau per Zeitungsannonce um einen Sklaven oder eine Sklavin wirbt. Das ist natürlich nicht ernstgemeint, bringt zu ihrer Überraschung aber sehr wohl einige Interessierte vor ihre Haustür! Nach einigem Zögern stellen sie zwei davon tatsächlich ein – mit erwartungsgemäß unabsehbaren Konsequenzen …

"7 Tage in Entebbe":
Der brasilianische "Elite Squad"-Regisseur José Padilha erzählt mit Rosamund Pike ("Gone Girl"), Daniel Brühl und Eddie Marsan ("Atomic Blonde") in Hauptrollen die wahre Geschichte der Entführung eines Air France-Flugzeugs im Sommer 1976 nach Uganda und der nach einwöchiger Geiselnahme der Passagiere folgende militärische Befreiungsaktion? Klingt doch vielversprechend! Bedauerlicherweise wurde das offenbar zu konventionelle und tempoarme Resultat schon bei der Premiere auf der Berlinale weder vom Festivalpublikum noch von den Kritikern sonderlich positiv aufgenommen, auch seitdem hat sich daran nichts geändert und in den USA ist der Film bereits gefloppt.

"Rewind – Die zweite Chance":
In dem deutschen Zeitreise-Thriller von Johannes Sievert verkörpert der Deutsch-Spanier Alex Brendemühl ("Transit", "Die Vermessung der Welt") Kommissar Lenders, der in einem Mordfall ermittelt, bei dem dem Opfer ein Chip in den Kopf eingesetzt wurde. Wie es scheint, stammt dessen Technik aus der Zukunft …

Dienstag, 17. April 2018

THE DEATH OF STALIN (2017)

Regie: Armando Iannucci, Drehbuch: David Schneider, Ian Martin, Armando Iannucci, Musik: Christopher Willis
Darsteller: Steve Buscemi, Simon Russell Beale, Jeffrey Tambor, Michael Palin, Jason Isaacs, Adrian McLoughlin, Olga Kurylenko, Paul Chahidi, Dermot Crowley, Paul Whitehouse, Andrea Riseborough, Rupert Friend, David Crow, Paddy Considine, Sylvestra Le Touzel, Roger Ashton-Griffiths, Diana Quick
The Death of Stalin
(2017) on IMDb Rotten Tomatoes: 95% (8,0); weltweites Einspielergebnis: $24,6 Mio.
FSK: 12, Dauer: 108 Minuten.

Sowjetunion, 1953: Als Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei hat Josef Stalin (Adrian McLoughlin) das Riesenreich fest in seinem Griff, alle auch nur potentiellen Gefahren für seine Macht werden schnellstmöglich in diktatorischer Manier entsorgt – die von seinem skrupellosen Geheimdienstchef Beria (Simon Russell Beale, "My Week with Marilyn") erstellten Listen umfassen über die Jahre hinweg Millionen von Bürgern, die ohne Prozeß ins Gefängnis geworfen oder gleich exekutiert werden. Als Stalin einen Schlaganfall erleidet und im Sterben liegt, beginnt unverzüglich der Machtkampf um seine Nachfolge. Die neun verbliebenen Mitglieder des Politbüros bringen sich in Stellung und intrigieren, was das Zeug hält, wobei neben Beria sowie Stalins eitlem Stellvertreter und designierten Nachfolger Malenkow (Jeffrey Tambor, "Hellboy") vor allem der ehrgeizige Erste Sekretär des Zentralkomitees Chruschtschow (Steve Buscemi, "The Big Lebowski") und der zuletzt bei Stalin in Ungnade gefallene frühere Außenminister Molotow (Monty Python-Legende Michael Palin) gute Aussichten haben. Zudem muß nach Stalins Tod eine angemessen pompöse Trauerfeier bereitet werden und mit Stalins Kindern Svetlana (Andrea Riseborough, "Birdman") und Wassili (Rupert Friend, "Stolz und Vorurteil") sowie dem Armeechef und Kriegshelden Schukow (Jason Isaacs, "Herz aus Stahl") kommen weitere Akteure ins Spiel …

Montag, 16. April 2018

TV-Tips für die Woche 16/2018 (Mini-Ausgabe)

Im Grunde genommen könnte ich die TV-Tips für diese Woche komplett ausfallen lassen, weil es nicht wirklich viel zu empfehlen gibt (das ich nicht bereits früher empfohlen habe). Daher an dieser Stelle nur eine kurze Übersicht über drei ausgewählte Filme:

- Montag, 22.20 Uhr bei Arte: "Point Blank" (1967), John Boormans harter Noir-Actionklassiker mit Lee Marvin, der gut 30 Jahre später als lose Vorlage für "Payback" mit Mel Gibson diente.

- Nacht von Samstag auf Sonntag, 1.00 Uhr im ZDF: "Mama" (2013), die Free-TV-Premiere des Horrorfilms mit Jessica Chastain, der dem argentinischen Regisseur Andy Muschietti vier Jahre später die Regie beim Stephen King-Hit "Es" bescherte.

- Sonntag, 23.00 Uhr bei Tele 5: "Das Omen" (1976), der in meinen Augen beste Horrorfilm aller Zeiten mit Gregory Peck als US-Botschafter, dessen Sohn möglicherweise der Antichrist ist. Grandiose Atmosphäre auch dank der denkwürdigen, OSCAR-prämierten Musik von Jerry Goldsmith, ein erstklassiges Drehbuch, eine starke Besetzung und jede Menge richtig starke Gruselszenen - etwas altmodisch (daher gemächlicher erzählt als viele heutige Genrevertreter), aber brillant!

Samstag, 14. April 2018

Samstags-Update (15/2018)

Erneut keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende April:


Box Office-News:
Das Wetter bleibt schön, die Besucherzahlen in den deutschen Kinos bleiben im Keller. Nach aktuellem Stand werden an diesem Wochenende nur vier Filme auf über 50.000 Zuschauer kommen - die meisten davon wird mit weniger als 150.000 voraussichtlich Steven Spielbergs "Ready Player One" versammeln, knapp dahinter folgen mit den eigentlich recht hochkarätigen und positiv bis euphorisch besprochenen Neustarts "Der Sex-Pakt" und "A Quiet Place" sowie "Jim Knopf" nur noch drei Werke mit (niedrigen) sechsstelligen Besucherzahlen. Rückblickend war es sicherlich nicht die beste Idee, an diesem Wochenende gleich acht Filme mehr oder weniger landesweit (also in mindestens 100 Kinos) anlaufen zu lassen, wobei sich einige von denen auch bei schlechterem Wetter gegenseitig Zuschauer weggenommen hätten. Allen voran trifft das auf die beiden, jeweils durchaus wohlwollend rezensierten deutschen Thriller "Steig. Nicht. Aus!" und "Spielmacher" zu, von denen ersterer immerhin noch im unteren Mittelfeld der Top 10 landet, während "Spielmacher" komplett untergeht. Der einzige wirklich überzeugende Neuzugang (die Resultate von "A Quiet Place" und "Der Sex-Pakt" kann man bestenfalls als "okay" einordnen) ist das im Wettbewerb der Berlinale gezeigte deutsche Romy Schneider-Drama "3 Tage in Quiberon" mit Marie Bäumer, das in den Arthouse-Kinos klar dominiert und insgesamt mit mindestens 30.000 Zuschauern im Mittelfeld der Top 10 landen wird.
Auch in den USA tut sich der breiteste Neustart schwer, was da aber eher weniger am Wetter liegt. Überraschend in Führung bleibt der gefeierte Horrorfilm "A Quiet Place", der im Vergleich zum bereits sehr starken Startwochenende nur etwa ein Drittel verliert und damit bei knapp $35 Mio. landen sollte. Das dürfte reichen, um den Superstar Dwayne Johnson mit seinem neuen familientauglichen Actionfilm "Rampage" auf Distanz zu halten - die lose Videospieladaption mit zerstörungswütigen, genmutierten Riesenmonstren ist mit $30 Mio. zwar kein Flop, bleibt aber doch etwas unter den Erwartungen, was weniger an den mediokren Kritiken als vor allem an der Übersättigung des genreaffinen Publikums liegen dürfte, das in den letzten Wochen mit "Tomb Raider", "Ready Player One" oder auch dem immer noch stark in den Top 10 präsenten "Black Panther" gut bedient wurde. Den nächsten Hit können derweil die Horrorspezialisten von Blumhouse Productions verbuchen, denn der eher harmlose Teenie-Horrorfilm "Wahrheit oder Pflicht" mit den TV-Serienstars Lucy Hale ("Pretty Little Liars") und Tyler Posey ("Teen Wolf") trotzt den miesen Kritiken und eröffnet mit bis zu $20 Mio. (bei einem Mini-Budget von $3,5 Mio.) auf Platz 3; hilfreich ist natürlich, daß der Starttag Freitag, der 13 war. Wes Andersons Stop Motion-Animationsfilm "Isle of Dogs", der zwei Wochen im limitierten Einsatz glänzte, läuft nun auch landesweit, bleibt jedoch bei etwas enttäuschenden $5 Mio. hängen, was eine Plazierung zwischen 6 und 8 nach sich ziehen sollte. "Rampage", "Wahrheit oder Pflicht" und auch "Isle of Dogs" kommen in Deutschland alle am 10. Mai in die Kinos.

Quellen:

Nachruf: Miloš Forman (1932-2018)

Wegen des Eisernen Vorhangs haben es nach dem Zweiten Weltkrieg wenige osteuropäische Filmemacher zu Weltruhm gebracht - eigentlich würde ich nur den Polen Roman Polanski, den Ungarn István Szabó, den Russen Andrei Tarkowski und den Tschechen Miloš Forman in diese Kategorie einordnen, vielleicht noch den früh verstorbenen Polen Krzystof Kieslowski und den Serben Emir Kusturica. Es wird höchste Zeit für Nachwuchs, denn Miloš Forman ist gestern gestorben, womit nur noch Polanski (84), Szabó (80) und Kusturica (63) übrig bleiben. Forman hat zwar gar nicht so viele Spielfilme gedreht - neun in Hollywood, vier in der Tschechoslowakei bzw. Tschechien -, dafür ist die Anzahl der auch nur tendentiell mißlungenen bewundernswert niedrig. Miloš Forman war ein gewissenhafter und perfektonistischer Regisseur (und manchmal auch Drehbuch-Autor), der sich Zeit für seine Filme - in denen es oft um Künstler respektive Freigeister ging - ließ, um sie wirklich so gut wie nur irgend möglich hinzubekommen. Und das hat sich meist gelohnt.

Forman - der bereits als Teenager seine Eltern verlor, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden - begeisterte sich schon früh für Film und Theater und schuf mit Mitte 20 erste Dokumentarfilme. Sein erster Spielfilm war 1964 "Der schwarze Peter", eine dokumentarisch anmutende Schwarzweiß-Charakterstudie des vom Pech verfolgten 17-jährigen Peter, für den Miloš Forman gleich etliche internationale Auszeichnungen erhielt. Den endgültigen Durchbruch feierte die Leitfigur der "Tschechoslowakischen Neuen Welle" der 1960er Jahre mit ihren beiden nächsten, ebenfalls vorwiegend mit Laiendarstellern besetzten Werken, die sich wieder durch Formans präzise Beobachtungsgabe auszeichnen, die er sich vermutlich in seinen Anfängen als Dokumentarfilmer aneignete: "Die Liebe einer Blondine" (1965) ist eine Kombination aus tragikomischer Charakterstudie und melancholischer Analyse einer unterdrückten Gesellschaft, "Der Feuerwehrball" (1967) eine köstliche und noch offener gesellschaftskritische (laut Forman von eigenen Erlebnissen inspirierte) Satire über die von unfähigen Funktionären mehr schlecht als recht organisierte titelgebende Feierlichkeit. Bei der kommunistischen Führung kam dies naturgemäß nicht so gut an und nach der blutigen Niederschlagung des Prager Frühlings war es vorbei mit der relativen Freiheit des osteuropäischen Kinos. Forman, der sich da gerade in Paris aufhielt, durfte nicht in seine Heimat zurückkehren und zog deshalb schließlich in die USA, wo er seine Karriere nach einem holprigen Start in Hollywood (die stark vom Stil seiner Frühwerke geprägte Satire "Taking Off" überforderte scheinbar die amerikanischen Zuschauer und Kritiker und floppte trotz einer Auszeichnung beim Filmfestival von Cannes) in ganz neue Höhen katapultierte.

Hauptsächlich dafür verantwortlich ist seine kongeniale Adaption des Romans "Einer flog über das Kuckucksnest" von Ken Kesey (sowie dessen Theaterumsetzung von Dale Wassermann). Das in einer psychiatrischen Anstalt spielende, von Michael Douglas koproduzierte Drama ist ohne jeden Zweifel einer der besten Filme aller Zeiten (aktuell Platz 16 in den IMDb Top 250!) und auch einer meiner persönlichen Favoriten. Es ist schier unglaublich, wie es Forman gelingt, die im Kern zutiefst tragische Story so zu inszenieren, daß sie das Publikum abwechselnd zum Lachen und zum Weinen bringt, es aufrüttelt und wütend macht, aber zugleich inspiriert und berührt mit der großen Menschlichkeit, die den Film jederzeit durchströmt. Jack Nicholson spielt die vielleicht beste Rolle seiner großartigen Karriere als charismatischer Kleinkrimineller und Koreaveteran Randle McMurphy, der wegen Verführung einer Minderjährigen verurteilt wird. Um nicht erneut ins Gefängnis zu müssen, verhält sich Randle wie ein Wahnsinniger und wird prompt in die Psychiatrie eingewiesen. Lange ist er darüber jedoch nicht froh, denn die Station, in die er kommt, wird von Schwester Ratched (Louise Fletcher) mit sadistischer, gnadenloser Strenge geleitet. Randle, der sich nicht anpassen will und zunehmend für Unruhe unter den Patienten sorgt, ist ihr natürlich ein besonders großer Dorn im Auge - doch Randle, der sich ja eigentlich nur aus Egoismus einweisen ließ, entwickelt zunehmend den Drang, den schlecht behandelten und mit Medikamenten betäubten Mitpatienten (die u.a. von Will Sampson, Brad Dourif, Christopher Lloyd und Danny DeVito verkörpert werden) wirklich zu helfen. "Einer flog über das Kuckucksnest" gewann fünf OSCARs (für Nicholson, Fletcher, Drehbuch, Regie und als Bester Film), seine größte Leistung war aber, daß er maßgeblich dazu beitrug, daß die höchst umstrittene Hirnoperationstechnik der Lobotomie in Verruf geriet und schließlich keine Anwendung mehr fand.

Nach dem gewaltigen Erfolg von "Einer flog über das Kuckucksnest" hatte Forman mehr oder weniger freie Hand, was er für eine abseits der hervorragenden Musiksequenzen jedoch eher mittelmäßig besprochene Adaption des Anti-Kriegsmusicals "Hair" im Jahr 1979 nutzte sowie zwei Jahre später für eine Verfilmung von E.L. Doctorows kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges spielendem Roman "Ragtime". Beide Filme enttäuschten kommerziell, obwohl es für "Ragtime" mit James Cagney stolze acht OSCAR-Nominierungen gab, von denen allerdings keine in einen Gewinn umgemünzt werden konnte. Das sollte sich mit der Theaterverfilmung "Amadeus" (1984) ändern, denn das kunstvolle Mozart-Biopic aus der Sicht seines Erzrivalen Antonio Salieri (F. Murray Abraham), für dessen Dreharbeiten Forman erstmals wieder in die Tschechoslowakei zurückkehren durfte, gewann acht Academy Awards bei elf Nominierungen und war ein Hit an den Kinokassen! Anschließend ließ sich Forman zunehmend Zeit bei neuen Projekten, seine letzten vier Filme verteilen sich auf rund 20 Jahre: "Valmont" (1989) mit Colin Firth und Annette Bening war eine gefällige und opulente, aber inhaltlich unspektakuläre und überraschend zahm wirkende Verfilmung des Briefromans "Gefährliche Liebschaften", die vor allem darunter litt, daß Stephen Frears' konkurrierende und deutlich bessere Adaption mit John Malkovich und Glenn Close ein Jahr früher die Leinwände eroberte.

Mehr Erfolg zumindest bei den Kritikern und Arthouse-Fans hatte Forman in den 1990er Jahren mit seinem schwarzhumorigen Biopic "Larry Flynt - Die nackte Wahrheit" (1996) mit Woody Harrelson in der Titelrolle des Gründers des Männermagazins "Hustler". Der Film positioniert sich klar zugunsten von Meinungs- und Kunstfreiheit, im Zentrum steht Flynts Verurteilung und vorübergehende Inhaftierung wegen Pornographie in den 1970er Jahren. Sein letztes, wenn auch unbequemes Meisterwerk gelang Miloš Forman 1999 mit dem tragikomischen Künstler-Biopic "Der Mondmann", in dem Jim Carrey mit der mit Abstand besten schauspielerischen Leistung seines Lebens (die ihm einen Golden Globe einbrachte) den höchst unkonventionellen US-Komiker Andy Kaufman spielt, der kein klassisches Stand-Up-Programm macht, sondern sein Publikum schon mal mit dem Singen von Kinderliedern irritiert oder seinen Auftritt dazu nutzt, F. Scott Fitzgeralds kompletten Roman "Der große Gatsby" vorzulesen ... Nachdem Forman im Jahr 2000 sogar als Schauspieler überzeugte (als Pfarrer in Edward Nortons sehr unterhaltsamem Regiedebüt "Glauen ist alles!"), sollte 2006 die spanische Produktion "Goyas Geister" seine letzte große Regiearbeit werden. Auch hier vermengte er wieder Künstlerportrait und Gesellschaftsstudie, wobei der spanische Maler Francisco de Goya (Stellan Skarsgård), seine junge Muse Inés (Natalie Portman) und die Untaten der spanischen Inquisition um das Jahr 1800 herum im Zentrum stehen. Leider ist der Film recht mittelmäßig geraten und floppte, was abgesehen von dem außerhalb seiner alten Heimat kaum wahrgenommenen, gemeinsam mit seinem Sohn Petr in Tschechien inszenierten Musical "A Walk Worthwile" (2009) auch ob seines Alters das Ende von Formans aktiver Karriere bedeutete (ein letztes Projekt mit Gérard Depardieu konnte nicht die nötige Finanzierung sichern).

Am Freitag, dem 13. April 2018 starb der große Filmemacher Miloš Forman im Alter von 86 Jahren nach kurzer Krankheit in den USA. R.I.P.

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Donnerstag, 12. April 2018

READY PLAYER ONE (3D, 2018)

Regie: Steven Spielberg, Drehbuch: Zak Penn und Ernest Cline, Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Tye Sheridan, Olivia Cooke, Ben Mendelsohn, Mark Rylance, Lena Waithe, Philip Zhao, Win Morisaki, T.J. Miller, Simon Pegg, Hannah John-Kamen, Neet Mohan, Susan Lynch, Ralph Ineson, Perdita Weeks, Letitia Wright, Clare Higgins
Ready Player One
(2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 72% (6,8); weltweites Einspielergebnis: $607,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 140 Minuten.

Im Jahr 2045 sieht es recht ungemütlich aus auf der Erde: Die Städte sind überfüllt und voller verdreckter Slums, weil die Menschen irgendwann sogar aufgegeben haben zu versuchen, die Probleme zu lösen. Vor der unschönen Realität flüchten sich die meisten Menschen per Virtual Reality-Set in eine riesige virtuelle Welt namens OASIS, in der jeder sein und tun kann, was er oder sie will. Kreiert wurde die OASIS von dem exzentrischen und idealistischen Genie James Donovan Halliday (Mark Rylance, "Bridge of Spies"). Als dieser stirbt, wird eine letzte Botschaft im Spiel aktiviert: Er fordert alle Spieler auf, an der höchst anspruchsvollen Jagd nach einem von ihm kunstvoll versteckten "Easter Egg" teilzunehmen. Wer das Ei findet – wozu erst drei nicht minder gut verborgene Schlüssel aufgetrieben werden müssen – tritt Hallidays Erbe an und wird somit erstens stinkreich und zweitens Herr über die OASIS. Zu den ehrgeizigen Ei-Jägern zählen die beiden Jugendlichen Wade (Tye Sheridan, "The Tree of Life") mit dem Avatar Parzival und Samantha / Art3mis (Olivia Cooke, "Ich und Earl und das Mädchen"), aber ebenso die hochgerüsteten Schergen von Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn, "Rogue One"), Chef des zweitgrößten Videospielkonzerns, der die OASIS unter seine Kontrolle bringen und finanziell ausschlachten will. Nachdem sich lange Zeit alle Spieler schon an der ersten Herausforderung – einem spektakulären Rennen zum ersten Schlüssel – die Zähne ausgebissen haben, findet schließlich Wade einen erfolgversprechenden Weg …

Dienstag, 10. April 2018

TOMB RAIDER (3D, 2018)

Regie: Roar Uthaug, Drehbuch: Geneva Robertson-Dworet und Alastair Siddons, Musik: Tom Holkenborg
Darsteller: Alicia Vikander, Dominic West, Walton Goggins, Daniel Wu, Kristin Scott Thomas, Sir Derek Jacobi, Nick Frost, Jaime Winstone, Alexandre Willaume, Keenan Arrison, Hannah John-Kamen, Josef Altin, Billy Postlethwaite, Duncan Airlie James, Antonio Aakeel, Annabel Wood
Tomb Raider
(2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 52% (5,5); weltweites Einspielergebnis: $275,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 118 Minuten.

Lara Croft (Alicia Vikander, "Ex Machina"), Anfang 20, arbeitet als Fahrradkurierin in London und ist ziemlich pleite – zumindest scheint es so, denn in Wirklichkeit ist sie die Tochter des reichen adligen Unternehmers Lord Richard Croft (Dominic West, "Centurion"). Der ist aber vor sieben Jahren auf einer Fernost-Reise verschwunden, weshalb seine Geschäftspartnerin Anna (Kristin Scott Thomas, "Lachsfischen im Jemen") ihn nun endlich offiziell für tot erklären lassen will – denn erst dann kann sie sein Unternehmen dauerhaft leiten und Lara ihr Erbe antreten. Gerade als Lara nachgeben will, stößt sie auf eine verschlüsselte Botschaft ihres Vaters, aus der sie Unglaubliches erfährt: Richard hat seinen Fokus nach dem Tod von Laras Mutter auf die Suche nach dem Übernatürlichen gerichtet! Und die Reise, bei der er verschwand, sollte ihn zum Grabmal der legendenumwobenen ersten japanischen Königin Himiko führen, die der Sage gemäß Herrin über Leben und Tod war und schließlich von ihren Generälen lebendig auf einer unbewohnten kleinen Insel vor der japanischen Küste begraben wurde. Richard war überzeugt, daß sie noch immer lebt und, sollte sie wiedergefunden werden, erneut Tod und Verderben über die Menschheit bringen kann – was er unbedingt verhindern wollte. Da Lara nun endlich eine Spur hat, bricht sie kurzerhand auf und findet tatsächlich besagte Insel – diese ist allerdings keineswegs unbewohnt, vielmehr läßt dort der brutale Söldner Mathias Vogel (Walton Goggins, "Lincoln") für die mysteriöse Geheimorganisation "Trinity" Zwangsarbeiter nach Himikos Grab suchen …

Montag, 9. April 2018

TV-Tips für die Woche 15/2018

Montag, 9. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Aus Mangel an Beweisen" (1990)
Harrison Ford spielt in Alan J. Pakulas elegantem Thriller den stellvertretenden Staatsanwalt Rusty, der die Ermittlungen nach der Ermordung einer Kollegin von ihm übernehmen soll - obwohl er eine heimliche Affäre mit dem Opfer hatte, die kürzlich von ihr beendet wurde. Sollte das bekannt werden, wäre Rusty also der erste Verdächtige ...

WDR, 23.20 Uhr: "Elle" (2016)
Free-TV-Premiere von Paul Verhoevens ("RoboCop") polarisierendem französisch-deutschen Psychothriller, der Hauptdarstellerin Isabelle Huppert in der Rolle einer Unternehmerin, die nach einer Vergewaltigung auf ganz eigene Weise zurückschlägt, eine OSCAR-Nominierung brachte.

Außerdem:
Memories of Murder (Free-TV-Premiere des hochgelobten südkoreanischen Serienkiller-Thrillers nach wahren Begebenheiten, der aktuell Platz 200 in den IMDb Top 250 belegt; 22.20 Uhr bei Arte)
Brothers Bloom (schwarzhumorige Gauner-Tragikomödie mit Mark Ruffalo, Rachel Weisz und Adrien Brody, inszeniert von "Star Wars"-Regisseur Rian Johnson; 23.15 Uhr im NDR)

Dienstag, 10. April:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Ein Freund von mir" (2006)
In Sebastian Schippers ("Victoria") Tragikomödie spielen Daniel Brühl und Jürgen Vogel zwei sehr unterschiedliche Charaktere - Brühl einen steifen Autoversicherungsmanager, Vogel einen freigeistigen Lebenskünstler -, zwischen denen sich eine ungewöhnliche Freundschaft aufbaut, in der sie gegenseitig voneinander lernen.

Tele 5, 22.00 Uhr: "Antikörper" (2005)
Mit diesem für deutsche Verhältnisse ungewöhnlichen, aber trotz einiger Klischees ziemlich guten Serienkiller-Thriller empfahl sich der Regisseur Christian Alvart für Hollywood, auch wenn seine Zeit dort (mit u.a. "Pandorum") nicht allzu erfolgreich verlief. In der an "Das Schweigen der Lämmer" erinnernden Geschichte wird der berüchtigte Serienkiller Gabriel Engel (André M. Hennicke) endlich gefaßt und der erfahrene Kommissar Seiler (Heinz Hoenig) soll ihn befragen. Dazu kommt der Provinzpolizist Michael Martens (Wotan Wilke Möhring), der hofft, von Engel zu erfahren, ob er für den ungeklärten Mord an einem Jungen aus seinem Dorf verantwortlich ist. Engel beginnt bei der Befragung schnell Psychospielchen, die ihre Wirkung auf Martens nicht verfehlen ... In einer kleinen Nebenrolle als Polizist ist übrigens der spätere "The Walking Dead"-Star Norman Reedus zu sehen.

Servus TV, 22.05 Uhr: "Durchgeknallt" (1996)
James Mangolds ("Logan") intensive Verfilmung der Autobiographie der Psychiatrieinsassin Susanna Kaysen bescherte Angelina Jolie den Durchbruch als seriöse Schauspielerin und außerdem ihren bis heute einzigen OSCAR. Sie spielt die rebellische Soziopathin Lisa, die sich in der Psychiatrie mit der 18-jährigen Susanna (Winona Ryder) anfreundet, die nach einem Selbstmordversuch eingewiesen wurde. Die Story verbrät zwar einige Klischees, das wird aber durch einen glänzenden Cast mehr als aufgefangen.

Samstag, 7. April 2018

Samstags-Update (14/2018)

Erneut keine nennenswerten Änderungen am deutschen Kinostartplan bis Ende April:


Box Office-News:
Das frühsommerliche Wetter in Deutschland treibt den Kinobetreibern mal wieder Sorgenfalten auf die Stirn, denn an diesem Wochenende gibt es so voraussichtlich ganze drei Filme, die die 50.000 Zuschauer-Marke knacken! Platz 1 sollte mit ca. 200.000 Besuchern Steven Spielbergs Ostereiersuche "Ready Player One" belegen, dicht gefolgt vom deutschen Familienfilm "Jim Knopf". Seit 2011 ("Tim & Struppi") hat in Deutschland kein Spielberg-Film mehr über eine Million Kinogänger gezählt, mit diesem wetterbedingt mittelmäßigen Auftakt wird es auch für "Ready Player One" nicht so einfach ... Mit knapp 150.000 Zuschauern belegt "Peter Hase" den dritten Rang. Für die übrigen breiten Neustarts sieht es nicht gut aus: Die Actionkomödie "Gringo" mit Charlize Theron landet mit etwa 30.000 Besuchern im Mittelfeld der Top 10, der französisch-kanadische Horrorfilm "Ghostland" von "Martyrs"-Regisseur Pascal Laugier wird die Top 10 verfehlen.
Viel besser läuft es in den USA, wo es gleich zwei positiv überraschende Neustarts gibt: John Krasinskis origineller, grandios besprochener (97% bei Rotten Tomatoes) Horrorthriller "A Quiet Place" legt mit mindestens $45 Mio. los, was locker für die Chartsspitze reicht und nebenbei einen der besten Horrorstarts aller Zeiten bedeutet! "Ready Player One" läßt sich davon nicht schocken und hält sich am zweiten Wochenende mit einem Rückgang unter 50% gut, deutlich über $20 Mio. bedeuten höchstwahrscheinlich Platz 2. Dicht dahinter lauert aber "Der Sex-Pakt" mit etwa $20 Mio. - auch die derbe, aber überraschend positiv rezensierte Komödie mit Wrestling-Star John Cena in einer der Hauptrollen schafft damit einen guten Start. Am unteren Ende der Top 10 übertrifft auch das Drama "Chappaquiddick" mit Jason Clarke als Ted Kennedy die Erwartungen leicht; $6 Mio. sind zwar nicht wirklich viel für einen Film, der ursprünglich als OSCAR-Hoffnung galt (und in der Tat gute Kritiken erhält), aber immerhin etwas mehr, als die Experten gedacht hatten. Das gilt auch für den vierten an das christliche Publikum gerichteten Film innerhalb von vier Wochen: "The Miracle Season" könnte mit $4 Mio. zumindest noch knapp die Top 10 knacken. In Deutschland starten "A Quiet Place" und "Der Sex-Pakt" bereits am kommenden Donnerstag, "Chappaquiddick" und "The Miracle Season" haben noch keinen Starttermin und werden vermutlich direkt fürs Heimkino ausgewertet werden.

Quellen:

Donnerstag, 5. April 2018

POLDARK (TV-Serie, 2017, 3. Staffel)

Regie: Joss Agnew und Stephen Woolfenden, Drehbuch: Debbie Horsfield, Musik: Anne Dudley
Darsteller: Aidan Turner, Eleanor Tomlinson, Jack Farthing, Heida Reed, Gabriella Wilde, Luke Norris, Caroline Blakiston, Harry Richardson, Tom York, Ellise Chappell, Christian Brassington, Harry Marcus, Josh Whitehouse, Beatie Edney, Tristan Sturrock, Sean Gilder, John Hopkins, John Hollingworth, James Wilby, Pip Torrens, Turlough Convery, Ed Browning, Richard Hope, Esme Coy, Ciara Charteris, Ruby Bentall, John Nettles, Richard McCabe, Robin Ellis
 Poldark
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 100% (7,3); FSK: 12, Dauer: 540 Minuten.
Ende der 1790er Jahre: Die französische Revolution ist immer noch im vollen Gange, was im britischen Empire in mindestens zweierlei Hinsicht die Sorgen schürt. Erstens davor, daß die geknechtete, von wiederholten Ernteausfällen geplagte Landbevölkerung sich inspiriert fühlen und ebenfalls rebellieren könnte und zweitens davor, daß die französischen Revolutionäre eine Invasion Großbritanniens starten – wovon Cornwall wohl als erstes betroffen wäre. Während der kriegserfahrene Ross Poldark (Aidan Turner, "Der Hobbit") die Ausbildung einer Art Bürgerwehr übernimmt und der fortschrittliche Abgeordnete Sir Francis Bassett (John Hopkins, TV-Reihe "Inspector Barnaby") Verbündete im Kampf gegen Vetternwirtschaft und Eliten-Korruption sucht – am liebsten wäre ihm Ross, der aber auf keinen Fall Politiker werden will –, hat Ross' bester Freund Dr. Dwight Enys (Luke Norris) auf einem Kriegsschiff angeheuert. Als er wie viele seiner Kameraden nach einem schweren Gefecht in Gefangenschaft der französischen Revolutionäre gerät, macht sich Ross mit einigen Getreuen auf den Weg, um ihn zu retten. Derweil muß sich seine tüchtige Ehefrau Demelza (Eleanor Tomlinson, "Colette") um die Poldark-Ländereien und ihre Bewohner kümmern und außerdem noch um ihre beiden Brüder Sam (Tom York, TV-Serie "Olympus") und Drake (Harry Richardson, "Dunkirk"), die einen Neuanfang suchen und dabei komplizierte potentielle Romanzen finden. Das gilt speziell für Drake, der sich ausgerechnet in Morwenna (Ellise Chappell) verliebt, Gouvernante des jungen Geoffrey Charles (Harry Marcus, "Die Schöne und das Biest") – Sohn von Ross' Ex-Verlobter Elizabeth (Heida Reed, "Zwei an einem Tag") und Stiefsohn seines Rivalen George Warleggan (Jack Farthing, "The Riot Club"), der unterdessen seine Macht auch wegen Ross' Untätigkeit immer weiter ausbauen kann …

Dienstag, 3. April 2018

I, TONYA (2017)

Regie: Craig Gillespie, Drehbuch: Steven Rogers, Musik: Peter Nashel
Darsteller: Margot Robbie, Sebastian Stan, Allison Janney, Julianne Nicholson, Caitlin Carver, Paul Walter Hauser, Bobby Cannavale, Bojana Novakovic, Jason Davis, Cory Chapman, Ricky Russert, Anthony Reynolds
I, Tonya
(2017) on IMDb Rotten Tomatoes: 90% (7,8); weltweites Einspielergebnis: $53,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 120 Minuten.

In den 1970er Jahren wird die gerade mal dreijährige Tonya von ihrer wenig fürsorglichen, aber umso durchsetzungsstärkeren Mutter LaVona (Allison Janney, "The Help") zum Eiskunstlaufen gebracht – die Trainerin Diane (Julianne Nicholson, "Black Mass") nimmt zwar eigentlich keine so kleinen Kinder in ihre Gruppe auf, doch als sie sieht, was Tonya bereits drauf hat, macht sie eine Ausnahme. Und tatsächlich ist das Kind ein Naturtalent, das bereits früh Wettbewerbe gewinnt und als junge Erwachsene (Margot Robbie, "The Wolf of Wall Street") auf dem Weg zu Olympia 1992 in Albertville ist. Privat läuft es allerdings nicht so gut, da sie noch immer unter der Fuchtel ihrer Mutter steht und ihre stürmische Beziehung zu Jeff (Sebastian Stan, "Captain America") mehr Tiefen als Höhen hat. Dazu kommt noch, daß die Eiskunstlaufrebellin Tonya – die zu rockigen Klängen anstatt zu der üblichen klassischen Musik läuft, sich wenig damenhaft gibt und sich ihre Kostüme aus Geldnot selbst näht – von den Jurymitgliedern klar benachteiligt wird. Auch deshalb entwickeln irgendwann der nicht allzu helle Jeff und sein bester Freund (und Tonyas Bodyguard) Shawn (Paul Walter Hauser, TV-Serie "Kingdom") den Plan, Tonyas größte nationale Konkurrentin Nancy Kerrigan (Caitlin Carver, "Margos Spuren") auszuschalten …

Montag, 2. April 2018

TV-Tips für die Woche 14/2018

Ostermontag, 2. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Was diese Frau so alles treibt" (1963)
In einer der besten romantischen Komödien mit Doris Day spielt sie die Arztfrau Beverly, die durch den Unternehmer-Vater einer Patientin ihres Ehemannes Gerald (James Garner) zum Werbegesicht für dessen Seifen wird. Obwohl ihr erster TV-Einsatz (live!) ziemlich in die Hose geht, kommt sie gut an und wird schnell zu einer kleinen, vielbeschäftigten Berühmtheit - was Gerald aber nicht wirklich schmeckt ...

Arte, 0.35 Uhr: "König der Könige" (1927)
Als besonderes Ostergeschenk für die Cineasten unter uns zeigt Arte die Free-TV-Premiere von Cecil B. DeMilles ("Die zehn Gebote") zweieinhalbstündigem Stummfilm-Klassiker über das Leben von Jesus Christus (H. B. Warner, "Mr. Deeds geht in die Stadt") - bis auf zwei wichtige Sequenzen in Schwarzweiß gehalten.

Außerdem:
Spy - Susan Cooper Undercover (gewitzte, mit Melissa McCarthy, Jason Statham und Jude Law gut besetzte Spionagefilm-Parodie, die aber noch besser wäre, würde sie weniger auf den typischen derben McCarthy-Humor setzen; 22.30 Uhr bei Pro 7)

Dienstag, 3. April:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding" (1999)
Peter Thorwarths ("Was nicht paßt, wird passend gemacht") turbulente Ruhrpottkomödie über den Kleinkriminellen Keek (Oliver Korittke), der in immer stärker ausartende, tarantinoeske Schwierigkeiten gerät, nachdem er einen nicht ihm gehörenden Teil der Beute eines Bankraubs verspielt, zählt ohne Frage zu den witzigsten und einfallsreichsten deutschen Komödien der letzten Jahrzehnte.