Empfohlener Beitrag

In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 26. August 2013

Neues aus Hollywood (34/2013)

Die Film-Nachrichten der letzten Woche wurden natürlich beherrscht von der Kür eines neuen Batman-Darstellers. Damit beginne auch ich, doch es gibt noch einige weitere interessante News zu vermelden:

  • Viele Spekulationen gab es, seit bekanntgegeben wurde, daß Superman (Henry Cavill) in der "Man of Steel"-Fortsetzung auf keinen Geringeren als Batman treffen würde. Gerüchte besagten bald, daß man einen bekannten, aber bereits etwas älteren Schauspieler für die Rolle suche – und dann machte sogar die (absurde) Meldung vielen Fans Hoffnung, daß Christian Bale $50 Mio. dafür geboten würden, noch einmal den maskierten Rächer zu spielen. Seit Donnerstag sind nun alle Mutmaßungen Makulatur, denn der neue Batman-Darsteller heißt: Ben Affleck! Eigentlich sollte man meinen, daß die meisten glücklich sind mit der Wahl eines zweimaligen OSCAR-Gewinners, der gerade mit dem Thriller "Argo" als Regisseur und Hauptdarsteller die Filmwelt begeistert hat. Aber nein, ein nicht geringer Teil der Internetgemeinde lief verbal Amok, in den USA wurde sogar eine offizielle Petition an das Weiße Haus gerichtet, Affleck als Batman zu verhindern! Als ob Obama nichts Wichtigeres zu tun hätte (natürlich wurde die Petition umgehend abgewiesen) ...                                                                                                Die Gründe für die Ablehnung der Personalie Affleck sind durchaus vielfältig: Häufig wird sein eher mißglückter erster Ausflug ins Superhelden-Genre als "Daredevil" (2003) genannt, auch werden Afflecks mimische Qualitäten generell angezweifelt. Ich gebe ja gerne zu, daß auch ich von Affleck als neuem Batman nicht unbedingt restlos begeistert bin, da er sicher nicht der beste Schauspieler der Welt ist. Allerdings ist das erstens für eine Rolle, in der er die meiste Zeit über maskiert herumlaufen wird, sowieso nicht nötig; und zweitens hat Affleck in einigen, meist weniger bekannten Filmen gezeigt, daß er durchaus ein sehr solider Schauspieler ist. Ironischerweise hat er seine wohl beste Leistung ausgerechnet in dem Drama "Die Hollywood-Verschwörung" gespielt (wofür er mit dem Darstellerpreis beim Festival in Venedig sowie einer Golden Globe-Nominierung geehrt wurde), in dem er den ersten Superman-Darsteller George Reeves verkörpert. Dabei ist er auch kurz im Superheldenkostüm zu sehen und macht darin eine gute Figur.                          Im Grunde genommen ist die geballte Ablehnung, die Affleck entgegenschlägt, sowieso eher ein gutes Omen. Denn ähnlich sah es u.a. aus, als der bis dahin nur als Komödiendarsteller bekannte Michael Keaton in den 1980er Jahren zu Tim Burtons "Batman" erkoren wurde, später waren dann die meisten begeistert (nicht wenige halten ihn sogar bis heute für den besten Batman). Auch Heath Ledgers Besetzung als Joker in "The Dark Knight" wurde heftig kritisiert, heute ist seine Darstellung Kult. Daniel Craigs Bekanntgabe als Nachfolger von Pierce Brosnan in der Rolle des James Bond führte zu Boykottaufrufen, doch als "Casino Royale" fertig war, wurde ein von Kritik und großen Teilen des Publikums gefeierter Hit. Wenn man dann noch bedenkt, daß die beiden Comic-Giganten Marvel und DC in den letzten Jahren eigentlich stets ein sehr glückliches Händchen beim Casting besaßen, dann sollte man auch Ben Affleck einen gewissen Vertrauensvorschuß nicht vorenthalten. Der wird das schon hinkriegen.

  • Die "Crazy, Stupid, Love."-Regisseure Glenn Ficarra und John Requa wagen sich als nächstes an eine Komödie namens "Focus", die sie auch selbst geschrieben haben. Superstar Will Smith wird darin nach seinem "After Earth"-Flop versuchen, verlorenen Boden beim Publikum wiedergutzumachen. Er hat die Hauptrolle eines Einbrechers übernommen, der in Liebeswirren mit seinem weiblichen "Lehrling" (gespielt von Margot Robbie aus der TV-Serie "Pan Am") gerät. Auf die hat es auch ein mächtiger Autorennstall-Besitzer (Rodrigo Santoro, "Tatsächlich ... Liebe") abgesehen, der Smith für einen Auftrag anheuert. Ursprünglich wollten Ficarra und Requa für die beiden Hauptrollen Emma Stone und Ryan Gosling engagieren, die ja bereits in "Crazy, Stupid, Love." gut miteinander harmonierten. Das klappte aber nicht, weshalb zwischenzeitlich Ben Affleck und Kristen Stewart vorgesehen waren. Und nun sind es eben Will Smith und Margot Robbie, was sicherlich nicht die schlechteste Wahl ist (Robbie ist zwar noch ziemlich unbekannt, aber aktuell sehr gefragt und wird u.a. demnächst in Martin Scorseses "The Wolf of Wall Street" neben Leonardo DiCaprio zu sehen sein). Die Dreharbeiten sollen ab Oktober in New Orleans und Buenos Aires stattfinden, was für einen Kinostart in der zweiten Jahreshälfte 2014 spricht.

  • Nach seinem großen Erfolg mit dem OSCAR-nominierten 3D-Dokumentarfilm "Pina" wagt sich der deutsche Regisseur Wim Wenders wieder einmal an einen englisch-sprachigen Film. Und für das Drama "Every Thing Will Be Fine" hat er sich bereits eine vielversprechende Besetzung zusammengesucht. James Franco ("127 Hours") wird die Hauptrolle des Tomas spielen, der für den Tod eines Kindes verantwortlich ist und seine Schuldgefühle schriftstellerisch ausdrückt. Damit hat er großen Erfolg, mit dem er über die Jahre hinweg allerdings nicht so ganz klarkommt. Charlotte Gainsbourg ("Melancholia") wird als Mutter des toten Jungen zu sehen sein, Robert Naylor ("Krieg der Götter") als dessen Bruder und Rachel McAdams ("To the Wonder") als Tomas' Freundin. Das Drehbuch stammt von dem norwegischen Autor Bjørn Olaf Johannessen. Die Dreharbeiten im kanadischen Montreal haben letzte Woche begonnen, in die Kinos soll der in 3D gedrehte Film voraussichtlich Ende 2014 kommen.

  • Abschließend noch zwei Updates zu früheren Meldungen: Der Scharfschützen-Film "American Sniper" mit Bradley Cooper, der vor zwei Wochen aus Budgetgründen Steven Spielberg als Regisseur und Co-Produzent verlor, hat schnell einen guten Ersatz gefunden: Clint Eastwood. Und da mittlerweile die Dreharbeiten zu "The Expendables 3" begonnen haben, gibt es auch hierfür den endgültigen Cast zu vermelden. Die hochkarätigen Neuzugänge Harrison Ford, Mel Gibson und Antonio Banderas waren ja bereits bekannt, ebenso wie der Abschied von Bruce Willis. Aus den ersten beiden Filmen werden zurückkehren: natürlich Stallone selbst, Arnold Schwarzenegger, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Randy Couture und Terry Crews. Neu dabei sind Wesley Snipes ("Blade"), der Boxer Victor Ortiz, die Kampfkünstlerin Ronda Rousey sowie Kellan Lutz ("Twilight"-Reihe) und der noch recht unbekannte Glen Powell. Umgekehrt bedeutet das, daß – vorausgesetzt, es gibt keine Cameos, die bislang geheimgehalten werden konnten – die ebenfalls gehandelten Nicolas Cage, Milla Jovovich und Jackie Chan leider nicht dabei sind, auch Mickey Rourke und Chuck Norris scheinen nicht zurückzukehren (Norris hatte das allerdings bereits angekündigt).

Quellen:
ComingSoon.net ("Man of Steel 2") 
Hollywood Reporter ("Focus") 
Hollywood Reporter ("Every Thing Will Be Fine") 
Twitch ("American Sniper") 
ComingSoon.net ("The Expendables 3") 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen