Derzeit scheint sich in der Filmbranche fast alles nur um
"Star Wars" und James Bond zu drehen, das wirkt sich natürlich auch auf diese
wöchentliche Rubrik aus:
- Seit vor knapp zwei Wochen der Verkauf von Lucasfilm an Disney
und damit einhergehend die Produktion weiterer "Star Wars"-Filme
bekanntgegeben wurde, überschlagen sich nur wenig überraschend die Gerüchte und
Spekulationen. Nun gibt es immerhin eine erste Tatsache: Der bekennende
"Star Wars"-Fan Michael Arndt präsentierte vergangene Woche den Produzenten
einen detaillierten, knapp 50-seitigen Storyentwurf und hat damit
offenbar Eindruck gemacht, denn am Freitag wurde er offiziell als
Drehbuch-Autor für Episode VII benannt. Und er ist eine durchaus vielversprechende Wahl, denn mit
seinen Skripts für "Little Miss Sunshine" (für das er den OSCAR
gewann) und "Toy Story 3" (OSCAR-Nominierung) konnte er bereits
eindrucksvoll nachweisen, daß er großes Kino für die ganze Familie erschaffen
kann. Zuletzt hat er das Drehbuch für die kommende "Die Tribute von Panem"-Fortsetzung "Catching Fire" verfaßt.
Details zu Arndts Ideen für die für 2015 geplante "Star
Wars"-Fortsetzung wurden noch nicht offiziell verlautbart, es halten sich
jedoch hartnäckig Gerüchte, wonach Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han
Solo eine Rolle darin spielen – und da deren Darsteller Mark Hamill, Carrie
Fisher und sogar Harrison Ford (der sich eigentlich oft über die Filme
beschwert) ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Mitwirkung kundgetan haben,
könnte das durchaus etwas werden. Anzunehmen ist aber sicherlich, daß sie eher
Nebenrollen spielen würden.
Die Suche nach einem geeigneten Regisseur für den Film erinnert derweil
stark an das "Moderatorencasting" für "Wetten, dass ..?"
nach dem Abgang von Thomas Gottschalk: Die Medien bringen so ziemlich jeden ins
Spiel, der schon einmal eine Filmkamera in der Hand hielt und die Fans wollen per
Internet ihre persönlichen Lieblinge ins Spiel bringen, von denen etliche aber
bereits vorsorglich absagen, bevor sie überhaupt gefragt werden können. Letztere Gruppe umfaßt so illustre Namen wie Steven Spielberg, Quentin
Tarantino und "300"-Regisseur Zack Snyder. Zu den verbliebenen, nach
diversen Medienberichten angeblich aussichtsreichen Kandidaten zählen u.a. Matthew Vaughn
("X-Men: Erste Entscheidung"), Brad Bird ("Mission: Impossible – Phantom Protokoll") und J.J. Abrams ("Star Trek"). Wetten, daß
es am Ende aber doch jemand wird, den momentan kaum jemand auf der Rechnung
hat?
- Von einem der vermutlich teuersten Filme aller Zeiten zu
einem deutlich günstigeren Projekt: OSCAR-Gewinner Tim Robbins ist noch immer
vor allem als Darsteller in modernen Klassikern wie "Die
Verurteilten" oder "Mystic River" bekannt, doch auch als
Regisseur hat er in den 1990er Jahren mit der bitterbösen Politsatire "Bob
Roberts" und dem Todesstrafen-Drama "Dead Man Walking" auf sich
aufmerksam gemacht. Nachdem seine letzte Kino-Regiearbeit "Das schwankende
Schiff" 1999 ziemlich floppte, konzentrierte er sich wieder verstärkt auf
die Schauspielerei, doch durch die Inszenierung zweier Episoden der HBO-Serie
"Treme" in den Jahren 2011 und 2012 kam er wohl wieder auf den
Geschmack: Bei der schwarzen Komödie "Man Under" wird er jedenfalls sowohl Regie als auch männliche Hauptrolle übernehmen. In der unabhängig finanzierten Produktion, die
laut offizieller Mitteilung an Werke wie "American Beauty" oder
"Die Royal Tenenbaums" erinnern soll, geht es um eine
dysfunktionale New Yorker Familie, deren Leben gewaltig durcheinandergebracht
wird, als sie durch ein im berühmten Museum of Modern Art präsentiertes Foto zu
nationaler Berühmtheit gelangt. Das Drehbuch stammt von Ann Cherkis, die
bislang lediglich am Skript zu dem romantischen Drama "In deiner
Haut" mit David Duchovny und Lili Taylor beteiligt war. Robbins wird den
Vater verkörpern, die weiteren Rollen der zentralen Familie gingen an Michelle
Pfeiffer ("Gefährliche Liebschaften", "Scarface") und Chloë
Grace Moretz ("Hugo Cabret", "(500) Days of Summer"), die
kurioserweise bereits kürzlich in Tim Burtons "Dark Shadows" Mutter
und Tochter spielten. Wann die Dreharbeiten zu "Man Under" beginnen
sollen, wurde noch nicht bekanntgegeben, ergo gibt es auch keine Informationen,
für wann der Kinostart geplant ist.
- Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, daß das 23. Bond-Abenteuer
an den weltweiten Kinokassen weiterhin von Erfolg zu Erfolg eilt: In
Großbritannien ist "Skyfall" nach drei Wochen bereits der nach (nicht
inflationsbereinigtem) Umsatz fünfterfolgreichste Film aller Zeiten (hinter
"Avatar", "Titanic", "Toy Story 3" und
"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2"), in
Deutschland legte er vergangene Woche mit mehr als zwei
Millionen Zuschauern (inklusive Previews) das beste Startwochenende des Jahres 2012 hin. Und nun
kann "Skyfall" auch beim leicht verspäteten Start in den USA mit rund $90
Mio. den sogar inflationsbereinigt mit Abstand besten Start in der 50-jährigen
Geschichte der Reihe vorweisen. Das globale Einspielergebnis hat inzwischen locker
die $500-Mio.-Marke überschritten und angesichts der bisher gezeigten
sensationellen Standfestigkeit sehe ich selbst die Milliardengrenze als keineswegs
utopisches Ziel an. Es läßt sich wohl nicht anders formulieren: "Skyfall"
rocks!
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