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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

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Montag, 1. Oktober 2012

OSCAR-News (1.10.2012, "Life of Pi", "Looper", Moderator)

Die Kür des Moderators (oder der Moderatorin oder der Moderatoren) der OSCAR-Verleihung wird jedes Jahr mit Spannung und begleitet von vielen Spekulationen erwartet. Diesmal ist die Academy erstaunlich schnell zu einem Ergebnis bei ihrer Suche gekommen und konnte heute einen Namen verkünden, mit dem wohl die wenigsten gerechnet hatten: Seth MacFarlane! Das 38-jährige US-amerikanische Multitalent wurde als Schöpfer der beiden anarchischen Cartoon-Serien "Family Guy" und "American Dad" berühmt, ist aber auch Gelegenheitsschauspieler mit Gastrollen in Serien wie "Enterprise" und "Gilmore Girls", Synchronsprecher (bei seinen eigenen Zeichentrickserien, aber auch bei Filmen wie "Hellboy 2"), Komiker und vieles mehr. Seinen endgültigen Durchbruch feierte er im Sommer dieses Jahres mit der Komödie "Ted", die sein Kinodebüt als Regisseur und Drehbuch-Autor markierte und alleine in den USA über $200 Mio. einspielte (weltweit über $400 Mio.). Was vermutlich ausschlaggebend dafür war, daß die Entscheidungsträger in der Academy – stets bedacht, alles zu tun, um ein jüngeres Publikum vor den Fernsehbildschirmen zu versammeln – überhaupt auf ihn aufmerksam wurden.
Auf jeden Fall ist MacFarlane eine mutige und auch eine vielversprechende Wahl, nachdem die Academy in dieser Hinsicht in den letzten Jahren nicht allzu viel Glück hatte (2010 lieferten Steve Martin und Alec Baldwin eine mittelmäßige Performance ab, 2011 gab es das Debakel mit Anne Hathaway und James Franco, 2012 kam Altmeister Billy Crystal auch nicht über eine solide Vorstellung hinaus).

Doch auch in Sachen OSCAR-Kandidaten gibt es aus den vergangenen Tagen Entwicklungen zu vermelden:

Zunächst konnte Ang Lees ungewöhnliche 3D-Romanverfilmung "Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger" mit der Weltpremiere beim New York Film Festival ihren Status vom chancenreichen Außenseiter (mindestens) zum Mitfavoriten verbessern. Die Rezensionen der renommierten Kritiker sind fast ausnahmslos hervorragend ausgefallen und auch das Publikum beim Festival zeigte sich begeistert. Eine gute Voraussetzung, um eine stabile Rolle in der anstehenden Awards Season zu spielen.
Eine weitere Literaturverfilmung, "Der Wolkenatlas" von den Wachowskis und Tom Tykwer, hatte beim Festival in Toronto mit gemischten Kritiken einen Dämpfer erhalten, könnte nun aber nach einer umjubelten und mit Standing Ovations belohnten Vorstellung beim Fantastic Fest  in Austin wieder Fahrt aufnehmen. Zugegeben, das Publikum des Fantastic Fest hat in seinem Filmgeschmack wohl kaum größere Überschneidungen mit dem durchschnittlichen Academy-Mitglied, das über die OSCAR-Nominierungen entscheidet; dennoch können die sehr gute Mundpropaganda und die positiven Medienberichte dem ambitionierten Episoden-Epos nur guttun. Vorerst bewerte ich "Der Wolkenatlas" weiterhin als chancenreichen Außenseiter.
Und schließlich hat noch ein neuer, ziemlich unerwarteter Kandidat das Feld betreten: Rian Johnsons intelligenter Zeitreise-Thriller "Looper" mit Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis und Emily Blunt. Viele erhofften vom Regisseur des Independent-Meisterwerks "Brick" und der charmanten Gaunerkomödie "Brothers Bloom" einen guten Film, so gut wie niemand rechnete mit auch nur geringen OSCAR-Chancen. Doch vergangenes Wochenende feierte "Looper" in den USA zu überragenden Kritiken einen Kinostart über den Erwartungen und befindet sich plötzlich in Augenhöhe mit den Superhelden-Blockbustern "The Dark Knight Rises" und "The Avengers". Zwar wird "Looper" bei weitem nicht deren Einspielergebnisse erreichen, sollte er aber dank einer langen Laufzeit über die traditionelle Blockbuster-Schwelle von $100 Mio. kommen, könnte auch die Academy auf ihn aufmerksam werden. Deshalb reihe ich Johnsons Film vorerst am unteren Ende der chancenreichen Außenseiter ein.

Die volle, aufgrund der obigen Entwicklungen leicht aktualisierte Liste der OSCAR-Favoriten und -Kandidaten gibt es hier:

Quellen:

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