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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 4. September 2012

Nachruf: MICHAEL CLARKE DUNCAN (1957-2012)

Der US-amerikanische Schauspieler Michael Clarke Duncan ist tot.

Aufgewachsen als Sohn einer alleinerziehenden Mutter in Chicago, mußte er sein Studium abbrechen und schlecht bezahlte Jobs u.a. als Grabengräber annehmen, um seine Schwester und seine kranke Mutter finanziell zu unterstützen. So konnte er sich erst mit über 35 Jahren seinem großen Traum von einer Schauspielkarriere widmen. Als er 1995 nach Los Angeles zog, ergatterte der afroamerikanische Hüne vor allem aufgrund seiner beeindruckenden Statur schnell meist namenlose Mini-Rollen als Bodyguard oder Wachmann in Filmen wie "Friday" und TV-Serien wie "Eine schrecklich nette Familie".

Seinen Durchbruch in Hollywood konnte Clarke 1998 mit einer größeren Nebenrolle in Michael Bays humorvollem Katastrophen-Blockbuster "Armageddon" feiern. Dies gilt umso mehr, da er ohne "Armageddon" niemals die prägende Rolle seines Schauspiellebens bekommen hätte; denn als die Produzenten der aufwendigen Stephen King-Verfilmung "The Green Mile" (1999) keine passende Besetzung für die Hauptrolle des sanften, zu Unrecht zum Tode verurteilten Riesen John Coffey fanden, riet ihnen Bruce Willis zu seinem "Armageddon"-Kollegen Michael Clarke Duncan. Er bekam den Job und lieferte neben Tom Hanks eine sensationell einfühlsame und charismatische Leistung ab, die ihm eine hochverdiente OSCAR-Nominierung einbrachte und ihn endgültig nicht nur als Muskelprotz, sondern als richtig guter Schauspieler in der Filmbranche etablierte.

Zwar wurden seine Fähigkeiten leider nie mehr ansatzweise so ausgereizt wie in "The Green Mile", doch mit großen Nebenrollen in Filmen wie "Keine halben Sachen", "Planet der Affen", "Daredevil" oder "Sin City" war er gut beschäftigt. Nach dem Kassenflop "Die Insel" im Jahr 2005 sank sein Stern ein wenig und er wurde kaum noch für große Prestigeprojekte engagiert, sondern vermehrt für Independentfilme. Zudem avancierte er mit seiner markanten, tiefen Stimme zu einem beliebten Sprecher bei Animationsfilmen (darunter "Kung Fu Panda" und "Cats & Dogs") und -serien sowie Videospielen. 2012 gehörte er zum Stammensemble der leicht exzentrischen Krimiserie "The Finder", die aber nach einer Staffel wieder eingestellt wurde. Ende des Jahres hätte er wahrscheinlich seine Rolle als Manute für Robert Rodriguez' und Frank Millers "Sin City 2" wiederaufgenommen, doch Mitte Juli erlitt er einen Herzinfarkt, von dem er sich nicht mehr richtig erholte.

Michael Clarke Duncan starb am 3. September 2012 im Alter von nur 54 Jahren im Cedars Sinai Medical Centre in Los Angeles an den Folgen seines Herzinfarkts. R.I.P.

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