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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 12. September 2012

COCKNEYS VS. ZOMBIES (2012)

Regie: Matthias Hoene, Drehbuch: James Moran und Lucas Roche, Musik: Jody Jenkins
Darsteller: Harry Treadaway, Rasmus Hardiker, Michelle Ryan, Alan Ford, Ashley "Bashy" Thomas, Jack Doolan, Honor Blackman, Georgia King, Tony Gardner, Dudley Sutton, Richard Briers, Georgina Hale, Dexter Fletcher
Cockneys vs Zombies
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 76% (5,8); weltweites Einspielergebnis: $0,1 Mio.
FSK: 18, Dauer: 88 Minuten.
Die Brüder Andy (Harry Treadaway, "Fish Tank") und Terry (Rasmus Hardiker, "Your Highness") leben in London den Tag hinein und halten sich mit Gelegenheitsjobs finanziell über Wasser. Auf diese Weise kommen sie ganz gut zurecht, doch als sie erfahren, daß das Altersheim ihres geliebten Großvaters Ray (Alan Ford, "Bube, Dame, König, grAS", "Snatch – Schweine und Diamanten") wegen akuten Geldmangels in wenigen Wochen geschlossen werden soll, entscheiden sie sich, gemeinsam mit ihrer rabiaten Cousine Katy (Michelle Ryan aus den TV-Serien "Jekyll" und "Bionic Woman") und dem durchgeknallten Macho-Gangster "Mental" Mickey (Rapper Ashley "Bashy" Thomas) eine kleine Bank zu überfallen. Zunächst läuft der Bankraub sogar besser als erwartet, denn mit einer Beute von ₤3,5 Mio. hatten sie beim besten Willen nicht gerechnet; vor der Tür wartet allerdings bereits die Polizei, weshalb Mickey prompt zwei Geiseln nimmt. Als sie wenige Minuten später mit den Geiseln die Bank verlassen wollen, ist die Polizei jedoch ihr geringstes Problem, denn London wird soeben von einer Zombiewelle überrollt ...

Kritik:
Kein einziger deutscher Film hat es in das mit 70 Filmen durchaus umfangreiche Programm des Fantasy Filmfest 2012 geschafft. Zumindest gibt es mit Daniel Brühl in dem elegischen spanischen Science-Fiction-Drama "Eva" einen deutschen Hauptdarsteller und mit Matthias Hoene ("Beyond the Rave") sogar einen deutschen Regisseur, der mit der respektlosen Horrorkomödie "Cockneys vs. Zombies" sein Kinodebüt gibt. Großes Vorbild ist offensichtlich Edgar Wrights kultiger "Shaun of the Dead", doch damit es nicht langweilig wird, haben sich die beiden Drehbuch-Autoren auch gleich noch bei Don Coscarellis "Bubba Ho-tep" bedient und einen zweiten Handlungsstrang eingebaut, in dem sich der weltkriegserfahrene und noch sehr rüstige Großvater Ray und seine Altersheim-Mitbewohner (darunter das ehemalige Bondgirl Honor Blackman aus "Goldfinger" und der Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone") mit Krücke und Rollator gegen die (wie einst bei Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" langsam schlurfenden) Untoten verteidigen.

Diese Kombination erweist sich als geschickter Schachzug, denn für sich genommen wären beide Storyelemente nicht gut und originell genug, um das genreerfahrene Publikum vom Hocker zu hauen. Der beständige Wechsel zwischen der relativ konventionellen, wenngleich mit einigen sehr witzigen (und teilweise höchst politisch unkorrekten) Einfällen garnierten Geschichte von Andy und Terry und der schon durch die Absurdität der Situation fast noch amüsanteren Altersheim-Storyline hält das Interesse wach und sorgt für gute Laune.

Die Charaktere sind erwartungsgemäß nicht gerade ausgefeilt und ungünstigerweise bleiben ausgerechnet die beiden eigentlichen Protagonisten Andy und Terry vergleichsweise blaß. Dafür überzeugen die Nebenfiguren umso mehr: Allen voran der hartgesottene "Mental" Mickey und der schroffe Großvater Ray sorgen für etliche Lacher und Szenenapplaus im Publikum, während die attraktive Michelle Ryan als toughe Amazone Katy gekonnt in die Fußstapfen von Milla Jovovich und Co. tritt. Das bescheidene Budget ist der Independent-Produktion "Cockneys vs. Zombies" übrigens durchaus in einigen Szenen anzumerken, aber die handgemachten Splatter-Effekte und die beeindruckende Anzahl an Zombie-Statisten (die einen entsprechend langen Abspann nach sich zieht ...) überspielen das insgesamt überzeugend.

Fazit: "Cockneys vs. Zombies" ist eine typisch britische Zombie-Komödie irgendwo zwischen "Shaun of the Dead" und "Bubba Ho-tep", die Genrefans mit einigen netten Einfällen sowie einer ordentlichen Menge Gore für diverse budgetbedingte Beschränkungen wie auch für die wenig originelle Handlung entschädigt.

Wertung: 7 Punkte.


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