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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 4. Juni 2012

Neues aus Hollywood (22/2012)


Aufgrund des Memorial Days in den USA gab es in der letzten Woche verhältnismäßig wenig Neuigkeiten über kommende Filmprojekte. Die drei in meinen Augen interessantesten davon:

- Der britische "Shame"-Regisseur Steve McQueen widmet sich nach seinem Langfilmdebüt "Hunger" (der sich mit dem Nordirland-Konflikt befasste) erneut einem historischen Thema: Mit "12 Years a Slave" verfilmt er die Autobiographie des Afro-Amerikaners Solomon Northrup, der im 19. Jahrhundert in Amerika als freier Mann geboren wurde, aber 1841 in Washington entführt und als Sklave an eine Baumwollplantage in Louisana verkauft wurde. Erst nach zwölf Jahren gelang es ihm, seine Familienangehörigen über sein Schicksal zu informieren. Diese trugen den Fall dem Gouverneur von New York zu, woraufhin Northrup nach einem Gerichtsverfahren endlich seine Freiheit zurückerlangte. McQueen selbst hat Northrups Aufzeichnungen mit dem Roman-, Theater- und TV-Autor John Ridley ("Barbershop") zu einem Drehbuch umgearbeitet.
Brad Pitt wird als Produzent fungieren und die Rolle des Anwalts übernehmen, der letztendlich Northrups Freilassung erwirkt. Die Hauptrolle ging bereits vor einiger Zeit an Chiwetel Ejiofor ("Children of Men", "Serenity"). Paul Dano ("There Will Be Blood", "Little Miss Sunshine") wird einen grausamen Sklavenhalter spielen, während Benedict "Sherlock" Cumberbatch nun als vergleichsweise freundlicher Plantagenbesitzer besetzt wurde. Als ein weiterer vorübergehender Besitzer Northrups wird zudem Michael Fassbender (der in McQueens "Hunger" und "Shame" jeweils die Hauptrolle verkörperte) zu sehen sein. Die Produktion von "12 Years a Slave" soll bereits Ende Juni beginnen, der Kinostart ist für 2013 geplant.
 
- Malcolm McDowell, in die Filmgeschichte eingegangen als moralisch verrohter Alex in Stanley Kubricks Meisterwerk "Uhrwerk Orange" aus dem Jahr 1971, hat nach rund 25 Jahren endlich die Finanzierung für sein Wunschprojekt aufgetrieben: "Monster Butler". Der Titel mag zunächst nach einem neuen Animationsfilm für Kinder klingen – glücklicherweise ist die Story jedoch sehr viel interssanter. Basierend auf einer wahren Begebenheit wird McDowell Roy Fontaine (in Wirklichkeit hieß er Archibald Hall) spielen, einen bisexuellen Juwelendieb und Serienmörder, der Großbritannien in den 1970er Jahren in Angst und Schrecken versetzte. Als "Monster Butler" wurde in der Boulevardpresse bekannt, da er einige seiner Untaten beging, während er in Diensten englischer Aristokraten stand. Zudem wurden Gary Oldman ("The Dark Knight", "Dame, König, As, Spion") und Dominic Monaghan ("Der Herr der Ringe", "Lost") als vorübergehende Komplizen Fontaines besetzt, eine weitere Rolle ging an Joanne Whalley ("Willow", "Die Borgias"). Das Drehbuch stammt von Peter Bellwood ("Highlander"), Regie wird Douglas Rath führen, für den es sein Kinodebüt ist (bislang arbeitete er vorwiegend in verschiedenen technischen Positionen bei TV-Shows). Die Dreharbeiten werden im Juni in Schottland beginnen, als Kinostart ist auch hier 2013 avisiert.

- "Get Smart"-Regisseur Peter Segal wird als nächstes wohl die Box-Komödie "Grudge Match" drehen. Interessant wird diese Meldung vor allem durch die Besetzung des Films. Die beiden Hauptrollen zweier deutlich gealterter Ex-Boxer, die in einem letzten Kampf gegeneinander antreten wollen, sollen nämlich die Altstars Sylvester Stallone und Robert DeNiro übernehmen (beide befinden sich noch in Verhandlungen mit dem Studio). Das wäre an sich schon eine sehr interessante und ziemlich kuriose Kombination, die aber noch interessanter wird durch den Umstand, daß beide Schauspieler zwei der ikonischsten Boxer der Filmgeschichte verkörpert haben: Stallone spielte bekanntlich in (bislang?) sechs Filmen den "Italian Stallion" Rocky Balboa (und erhielt für den ersten davon immerhin sogar eine OSCAR-Nominierung als Hauptdarsteller und eine als Drehbuch-Autor), während DeNiro 1980 in Martin Scorseses "Wie ein wilder Stier" in der Verfilmung der Lebensgeschichte von Jake La Motta begeisterte und dafür OSCAR und Golden Globe gewann. Das Drehbuch zu "Grudge Match" steuern die TV-Autoren Tim Kelleher und Doug Ellin ("Entourage") bei. Da die Dreharbeiten erst Anfang 2013 beginnen sollen, ist ein Kinostart frühestens Ende 2013 denkbar.
 
Quellen:

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