Montag, 22. März:
Arte, 21.45 Uhr: "Rollerball" (1975)
Norman Jewisons ("In der Hitze der Nacht") SciFi-Sportklassiker mit leichtem B-Movie-Charme ist nicht wirklich für eine tiefgründige Story berühmt, sondern erlangte seinen Klassiker-Status vor allem mit einer gelungenen dystopischen Atmosphäre, die mit einem relativ klassischen Sportfilm kombiniert wurde. Die Handlung findet in einer nahen Zukunft statt, in welcher Mega-Konzerne die Herrschaft übernommen haben - und ganz im Sinne des alten Römer-Mottos "Brot und Spiele" richten sie zur Unterhaltung und Ablenkung der Massen brutale sportliche Wettkämpfe aus, genannt "Rollerball". Einer der Stars dieser wilden Mischung aus American Football, Motorradrennen und Eishockey ist Jonathan E. (James Caan, "Der Pate"). Doch ein "Held der Massen" ist in den Plänen der Konzerne nicht vorgesehen, schließlich könnte ihnen jemand wie er irgendwann gefährlich werden. Als Jonathan den geforderten Rücktritt verweigert, werden die Rollerball-Regeln immer weiter verschärft (respektive gelockert, je nach Blickwinkel) - die ersten Todesopfer lassen nicht lange auf sich warten.
Außerdem:
Jason Bourne (Matt Damons Rückkehr als titelgebender Ex-CIA-Killer erreicht leider bei weitem nicht die Qualität der ursprünglichen Trilogie; 22.15 Uhr im ZDF)
Dienstag, 23. März:
Servus TV, 20.15 Uhr und 22.15 Uhr: "Le Mans" (1971) und "Der Gauner" (1969)
Servus TV zeigt ein Steve McQueen-Double Feature: Im Rennfahrer-Film "Le Mans" spielt der Superstar der 1960er und 1970er Jahre den Porsche-Fahrer Michael Delaney, der sich beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit dem deutschen Ferrari-Fahrer Erich Stahler (Siegfried Rauch) einen zähen Kampf um den Sieg liefert - dabei jedoch von Schuldgefühlen wegen eines einst von ihm verursachten tödlichen Rennunfalls beeinträchtigt wird. Lee H. Katzins Film setzt ganz auf einen semidokumentarischen Stil mit langen und spektakulären Rennsequenzen, die Story kann man dagegen guten Gewissens als "zweckmäßig" einordnen. In Mark Rydells ("Am goldenen See") Komödie "Der Gauner" nach einem Roman von William Faulkner agiert McQueen als leichtlebiger Chauffeur Boon, der sich im Jahr 1905 mit dem elfjährigen Sohn seines neuen Arbeitgebers anfreundet. Gemeinsam machen sie sich, während Lucius' Eltern verreist sind, auf den eintägigen Weg nach Memphis, wo Boon seine Lieblings-Prostituierte Corrie (Sharon Farrell) besuchen will. Die will allerdings ihren Beruf an den Nagel hängen ...
Außerdem:
Captain Phillips (Tom Hanks liefert in Paul Greengrass' hochspannendem Survival-Thriller als Kapitän eines von somalischen Piraten gekaperten Frachtschiffes eine der besten Leistungen seiner Karriere ab; 20.15 Uhr bei Nitro)
Drag Me to Hell (etwas unausgewogener, schwarzhumoriger Horrorfilm mit grandiosem Finale, von "Tanz der Teufel"-Regisseur Sam Raimi und mit der inzwischen leider weitestgehend ins Privatleben zurückgezogenen Alison Lohman in der Hauptrolle; 0.20 Uhr bei Nitro)
Mittwoch, 24. März:
Arte, 20.15 Uhr: "Capernaum - Stadt der Hoffnung" (2018)
Free-TV-Premiere des von der Kritik gefeierten und OSCAR-nominierten libanesischen Dramas von Nadine Labaki ("Caramel") über den 12-jährigen Zain (gespielt vom syrischen Flüchtling Zain al Rafeea), der seine Eltern verklagt, weil diese ihn in diese hoffnungslose Welt geboren haben. In Rückblenden wird gezeigt, was er als Kind einer elfköpfigen, bitterarmen Familie in seinen wenigen Lebensjahren bereits alles durchleben mußte.
Arte, 23.40 Uhr: "Atlas" (2018)
Free-TV-Premiere des für zwei Deutsche Filmpreise nominierten Dramas von David Nawrath, in dem Rainer Bock ("Stereo") als Walter agiert, 60-jähriger Möbelpacker für Zwangsräumungen in einem eher zwielichtigen Unternehmen. Eines Tages soll Walter ausgerechnet die Wohnung seines ihm seit langem entfremdeten Sohnes Jan (Albrecht Schuch) ausräumen, welcher ihn nicht erkennt und sich der Zwangsräumung verweigert. Das nutzt Walter, um sich Jan wieder anzunähern, während sein Chef allerdings erwartet, daß Walter schnellstmöglich seinen Job erledigt und Jan aus dem Haus drängt ...
Außerdem:
Scoop - Der Knüller (in Woody Allens schwarzhumoriger, in London gedrehter Krimikomödie versucht Scarlett Johansson als Nachwuchs-Journalistin mit Hilfe von Bühnenzauberer Allen, den mordverdächtigen Adligen Hugh Jackman zu überführen; 20.15 Uhr bei Servus TV)
50/50 - Freunde fürs (Über)Leben (gelungene Krebs-Tragikomödie mit Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen und Anna Kendrick; 0.05 Uhr im RBB)
Freitag, 26. März:
MDR, 0.10 Uhr: "Die gefrorenen Blitze" (1967)
Der zweieinhalbstündige DDR-Spionagefilm von János Veiczi ("For Eyes Only") erzählt nach realen Geschehnissen von den Versuchen des Widerstands zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, Hitlers gefährliches V-2-Raketenprogramm in Peenemünde zu sabotieren.
Außerdem:
X-Men: Apocalypse (sehenswerter dritter Teil der Prequel-Reihe mit James McAvoy, Michael Fassbender und Jennifer Lawrence, in dem es die Heroen mit dem von Oscar Isaac gespielten gottgleichen Urmutanten Apocalypse zu tun bekommen; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Samstag, 27. März:
VOX, 20.15 Uhr: "Maria Stuart, Königin von Schottland" (2018)
Free-TV-Premiere des für zwei OSCARs nominierten Historiendramas der britischen Theater-Regisseurin Josie Rourke. Die Titeldarstellerin Saoirse Ronan liefert ebenso wie die als Königin Elizabeth I. leider etwas kurz kommende Margot Robbie eine schauspielerisch starke Leistung ab, mit der die (bis auf ein erfundenes, aber stark ausgespieltes Treffen der beiden Königinnen) arg konventionelle und oberflächliche Inszenierung nicht wirklich mithalten können. Für Freunde von Kostümfilmen (und/oder tollen Schauspielern) trotzdem sehenswert.
3sat, 20.15 Uhr: "Der Untertan" (1951)
Wolfgang Staudtes ("Rosen für den Staatsanwalt") Heinrich Mann-Adaption wurde damals zwar aus Westdeutschland teils kommunistische Propaganda vorgeworfen, dennoch gilt der DEFA-Film als ein Klassiker deutscher Literaturverfilmungen. Werner Peters spielt die Titelrolle des idealtypischen preußischen Untertans Diederich, ein unbedeutender Papierfabrikant, der kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges loyal zum Kaiser steht und immer tut, was die Obrigkeiten von ihm verlangen. Schnell erkennt er aber, daß es durchaus angenehm ist, selbst etwas Macht zu haben. Mit allen Mitteln und frei von jeglichen Prinzipien versucht Diederich, in der Rangordnung aufzusteigen (das geflügelte Wort vom "nach oben buckeln und nach unten treten" stammt aus diesem Roman) ...
One, 22.05 Uhr: "König der Fischer" (1991)
Robin Williams glänzt in Terry Gilliams ("Brazil") OSCAR-prämierter Tragikomödie als verwirrter Obdachloser Parry, der eines Abends eher zufällig den depressiven Jack (Jeff Bridges) vor einem Überfall rettet und sich daraufhin mit diesem anfreundet. Jack war einst ein erfolgreicher Radiomoderator, berühmt für seine Scharfzügigkeit. Als diese eine Tragödie mitverursachte, stürzte Jack ab und ist selbstmordgefährdet, als er drei Jahre später Parry kennenlernt. Jack erkennt bald, daß Parry eigentlich ein Literaturprofessor ist, dessen Frau ausgerechnet der von Jack ausgelösten Tragödie zum Opfer fiel - nun will er dem Obdachlosen wieder zurück ins Leben helfen, in der Hoffnung, so auch selbst wieder Mut zu schöpfen. Dafür muß Jack Parry helfen, dessen großes Ziel zu erreichen: den heiligen Gral zu finden ...
Außerdem:
Open Range (Oldschool-Western von und mit Kevin Costner mit einem fabelhaften Showdown; 20.15 Uhr im NDR)
Sonntag, 28. März:
Pro 7, 20.15 Uhr: "Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich" (2019)
Free-TV-Premiere der unverschämt witzigen Komödie von "50/50"-Regisseur Jonathan Levine, in welcher der heruntergekommene, kifffreudige investigative Journalist Fred (Seth Rogen) nach einem zufälligen Wiedersehen mit seiner großen Jugendliebe versucht, sie zu erobern. Kleines Problem: Charlotte (Charlize Theron) ist nicht nur wunderschön, sondern auch noch die allseits umschwärmte US-Außenministerin und potentielle Präsidenschaftsanwärterin - kurz gesagt: Sie spielt in einer ganz anderen Liga als Fred! Doch davon läßt sich der nicht abhalten, zumal Charlotte überraschenderweise (und zum Entsetzen ihrer Berater) gar nicht abgeneigt zu sein scheint ...
Arte, 20.15 Uhr: "Der Zug" (1964)
In John Frankenheimers ("Ronin") sehenswertem, lose von wahren Begebenheiten inspirierten Anti-Kriegsfilm spielt Burt Lancaster den Eisenbahner Paul, der im Zweiten Weltkrieg mit der Hilfe der Résistance versucht, den Abtransport unschätzbar wertvoller Kunstwerke aus Paris nach Deutschland zu verhindern. Weitere Hauptrollen in dem Schwarzweiß-Film spielen Jeanne Moreau und Paul Scofield.
Tele 5, 20.15 Uhr: "Starman" (1984)
Jeff Bridges verkörpert in dem romantischen Science Fiction-Film von Horrorspezialist John Carpenter ("Die Klapperschlange") den titelgebenden Außerirdischen, der die Erde besuchen will. Sein Raumschiff wird allerdings beschossen und muß notlanden. Starman nimmt anhand einer DNA-Probe die Gestalt eines kürzlich Verstorbenen an und zwingt dessen Witwe Jenny (Karen Allen), ihn nach Arizona zu fahren, wo er von Artgenossen abgeholt werden soll. Auf dem Weg entwickeln sich trotz der unglücklichen Umstände Gefühle zwischen Starman und Jenny ...
Außerdem:
John Wick (Keanu Reeves' ebenso geradliniger wie bleihaltiger erster Einsatz als titelgebender Ex-Profikiller und Hundeliebhaber; 22.55 Uhr bei Pro 7)
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