Montag, 1. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Die kleine Diebin" (1988)
Charlotte Gainsbourg ("Melancholia") spielt in Claude Millers ("Das Verhör") im Nachkriegs-Frankreich spielenden Drama die 16-jährige Janine, die bei Verwandten in einer Kleinstadt lebt, sich aber nach ihrer abwesenden Mutter sehnt. Die unglückliche Janine lenkt sich mit kleinen Diebstählen ab und als sie erwischt wird, haut sie nach Paris ab, wo sie eine Affäre mit einem 40-jährigen Mann beginnt ...
Arte, 23.55 Uhr: "Maigret - Um eines Mannes Kopf" (1933)
Sehr späte Free-TV-Premiere des französischen Schwarzweiß-Krimis nach einem Roman von Georges Simenon. Neben Agatha Christie-Schöpfungen wie Miss Marple und Hercule Poirot dürfte Kommissar Maigret zu den populärsten Krimi-Ermittlern aller Zeiten gehören. Seine Fälle wurden entsprechend häufig verfilmt, wobei heutzutage die Kino-Reihe ab 1959 mit Jean Gabin und die leider kurzlebige britische TV-Reihe mit Rowan Atkinson (2016-2017) die bekanntesten Versionen sein dürften. Eine der ersten Adaptionen schuf Julien Duvivier ("Don Camillo und Peppone") mit Harry Baur ("Die Verdammten") als Maigret, der als einziger an der Schuld des schwer mordverdächtigen Willy (Gaston Jacquet) zweifelt.
Außerdem:
Aliens vs. Predator 2 (diese Beleidigung des "Alien"- wie auch des "Predator"-Franchises ist höchstens hartgesottenen Trashfans zu empfehlen; 22.40 Uhr um eine knappe Minute gekürzt bei Kabel Eins, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht auf Mittwoch um 0.50 Uhr)
Dienstag, 2. Februar:
HR, 23.55 Uhr (um etwa 10 Minuten gekürzte deutsche Kinofassung): "Die große blaue Straße" (1957)
In dem neorealistischen französisch-italienischen Drama von Gillo Pontecorvo ("Schlacht um Algier") agiert Yves Montand ("Lohn der Angst") als Fischer Giovanni, der seine Familie durch illegales Sprengfischen zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Als ein neuer Wachtmeister ein strengeres Auge auf diese kriminelle Fischereipraktik wirft, wird es aber immer komplizierter für Giovanni, zumal er sich auch bei den sich an die Gesetze haltenden Fischern nicht gerade beliebt gemacht hat ... Alida Valli ("Der dritte Mann") spielt Giovannis Frau, ein junger Terence Hill ist in einer Nebenrolle zu sehen.
Last Night (gut gespieltes, aber arg lahmes und zu geschwätziges Beziehungsdrama mit Keira Knightley, Sam Worthington und Eva Mendes; 22.00 Uhr bei Servus TV)
Mittwoch, 3. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Girl" (2018)
Free-TV-Premiere des vielfach prämierten, auch für einen Golden Globe nominierten belgisch-niederländischen Transgender-Coming of Age-Dramas, das ausgesprochen sensibel von der im Körper eines Jungen geborenen 15-jährigen Lara (Victor Polster) erzählt, die Ballerina werden möchte. Inspiriert von einer wahren Geschichte.
Donnerstag, 4. Februar:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Gottes Werk und Teufels Beitrag" (1999)
Sir Michael Caine gewann für seine Nebenrolle als Arzt in dieser stimmungsvollen John Irving-Adaption seinen zweiten OSCAR, auch sonst ist Lasse Hallströms mit Tobey Maguire und der damaligen Newcomerin Charlize Theron in den Hauptrollen besetztes 1940er Jahre-Drama über ein Waisenhaus (das auch als Klinik fungiert) und seine Bewohner rundum gelungen.
Freitag, 5. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein" (2019)
Free-TV-Premiere der für drei Österreichische Filmpreise nominierten Familiengeschichte nach einer autobiographisch geprägten Erzählung von André Heller, in deren Zentrum Paul Silberstein (Valentin Hagg) steht. Der jüngste Sohn einer wohlhabenden Zuckerbäckerdynastie wächst in den späten 1950er Jahren auf und hat häufig Konflikte mit seinem verbitterten Vater Roman (Karl Markovics, "Die Fälscher"), der von den Nazis ins Exil getrieben wurde und nach seiner Rückkehr auf Vergeltung an all jenen sinnt, die das zugelassen haben. Als die Spannungen immer größer werden, wird Paul auf ein jesuitisches Internat geschickt, aus dem er nur in seine Phantasie entfliehen kann.
Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Okko und ihre Geisterfreunde" (2018)
Free-TV-Premiere des positiv rezensierten, auf einer beliebten Kinderbuch-Reihe basierenden japanischen Animationsfilms über die kleine Okko, die nach dem Unfalltod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter aufwächst. Die betreibt eine kleine Herberge, die auch von einigen wohlgesonnenen Geistern bewohnt wird - die nur Okko sehen kann ...
Außerdem:
Parker (mittelmäßiger Actionfilm mit Jason Statham und Jennifer Lopez; 20.15 Uhr um fünf Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.30 Uhr)
68 Kill (herrlich überdrehte, brutale und extrem schwarzhumorige Exploitation-Actionkomödie, die Genrefans mit durchgeknallten Figuren und aberwitzigen Wendungen jenseits jeder Logik und Glaubwürdigkeit belohnt; 23.55 Uhr bei Tele 5)
Samstag, 6. Februar:
Servus TV, 22.35 Uhr: "Auge um Auge" (2013)
Scott Coopers ("Crazy Heart") hochkarätig besetzter Thriller über einen frisch entlassenen Häftling (Christian Bale), der seinen verschwundenen kleinkriminellen Bruder (Casey Affleck) sucht, welcher immer noch unter den traumatischen Folgen seines Einsatzes im Golfkrieg leidet. Weitere Rollen spielen Woody Harrelson, Willem Dafoe und Forest Whitaker.
Außerdem:
The Jungle Book (Jon Favreaus exzellente Realfilmversion des Zeichentrickklassikers, deren technische Brillanz neue Maßstäbe setzte; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Macbeth (opulente, stark gespielte Shakespeare-Adaption mit Michael Fassbender und Marion Cotillard, die aber zu wenig Augenmerk auf Figurenzeichnung und Handlung legt; 23.15 Uhr bei 3sat).
Sonntag, 7. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Die letzte Schlacht" (1965)
Der selten im Free-TV gezeigte, zweieinhalbstündige Zweiter Weltkriegs-Film von Ken Annakin ("Der längste Tag") - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Vietnam-Kriegsfilm aus dem Jahr 1978 - schildert die deutsche Ardennen-Offensive, mit der Ende 1944 die siegessicheren US-Truppen überrascht wurden. In Hauptrollen agieren Stars wie Henry Fonda, Robert Shaw, Telly Savalas, Charles Bronson und Robert Ryan.
Tele 5, 22.35 Uhr: "Hellraiser - Das Tor zur Hölle" (1987)
Zwar wurde Clive Barkers Horrorklassiker - als Regisseur verfilmte er die eigene Kurzgeschichte - bereits 2013 in Deutschland vom Index genommen, doch dies dürfte tatsächlich die erste ungeschnittene Free-TV-Ausstrahlung sein. Es geht um einen mysteriösen Würfel, dessen komplizierte Öffnung das Tor zu einer anderen Dimension aufschließt - deren Bewohner, die experimentierfreudigen Zenobiten, nichts Gutes im Schilde führen ... Vorsicht: Wer nicht zuletzt anhand der Indizierung einen klassischen 1980er Jahre-Slasher erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein, denn so viel Action und Gewalt gibt es hier gar nicht - dafür dominieren eine schaurig-verstörende Atmosphäre und viele bizarre Einfälle. Die direkte Fortsetzung "Hellbound - Hellraiser II", inzwischen ebenfalls deindiziert, folgt im Anschluß um 0.40 Uhr.
Tele 5, 2.25 Uhr: "Elvis & Nixon" (2016)
Free-TV-Premiere der positiv besprochenen, auf einer absurd wirkenden wahren Begebenheit basierenden US-Komödie von Liza Johnson nach einem Skript von Cary Elwes (der "Die Braut des Prinzen"-Darsteller feierte hiermit sein Drehbuch-Debüt): Am 21. Dezember 1970 erschien Elvis Presley (Michael Shannon, "Man of Steel") höchstpersönlich im Weißen Haus und erbat eine Unterredung mit dem amtierenden US-Präsidenten Richard Nixon (Kevin Spacey). Diese wurde ihm gewährt, woraufhin Elvis wortreich seine patriotische Einstellung und die Verachtung gegenüber Hippie-Szene und Drogenmißbrauch zum Ausdruck brachte. Folgerichtig (für ihn) bat er darum, zu einem Undercover-Agenten der Anti-Drogenbehörde DEA ernannt zu werden! Nixon fand das Ansinnen wohl eher merkwürdig, u.a. wegen Elvis' freundschaftlicher Verbindung zu den Beatles (deren Drogenkonsum bekannt war), dennoch erhielt der King of Rock 'n' Roll nach dem Treffen ein Abzeichen der Behörde und war damit so eine Art "Ehren-Drogenfahnder" ...
Außerdem:
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten (Luc Bessons aufwendige SciFi-Comic-Adaption mit Dane DeHaan und Cara Delevingne schöpft ihr erzählerisches Potential zwar nicht aus, ist für Genrefreunde aber definitiv einen Blick wert; 20.15 Uhr bei RTL)
Deadpool 2 (herrlich durchgeknallter, vor wahnwitzigen Ideen sprühender und im Vergleich zum Vorgänger noch mal eine ganze Schippe an Aberwitz drauflegender zweiter Solo-Auftritt von Ryan Reynolds als großmäuliger Anti-Superheld; 20.15 Uhr um drei Minuten gekürzt bei Pro 7)
Riddick (der dritte Teil der SF-Horror-Reihe mit Vin Diesel - stilistisch näher am starken ersten Teil "Pitch Black" orientiert als am überambitionierten Nachfolger "The Chronicles of Riddick", dramaturgisch jedoch arg schlicht gehalten; 22.50 Uhr bei RTL)
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