Eine ziemlich dünne Woche:
Montag, 8. Juni:
Arte, 22.05 Uhr: "Bittersüße Schokolade" (1992)
In dem für einen Golden Globe nominierten poetischen mexikanischen Drama von Alfonso Arau ("Dem Himmel so nah") nach einem Roman seiner Ehefrau Laura Esquivel (die ihr Werk selbst adaptierte) verlieben sich im Mexiko des frühen 20. Jahrhunderts Pedro (Marco Leonardi) und Tita (Lumi Cavazos) ineinander. Heiraten dürfen sie aber nicht, da Tita als jüngstes Kind der Familie von der Mutter dazu bestimmt wird, bis zu ihrem Tod unverheiratet zu bleiben und sie im Alter zu pflegen. Um wenigstens in Titas Nähe zu sein, heiratet Pedro stattdessen deren ältere Schwester, während Tita Köchin des Haushalts ist. Beim für Tita logischerweise wenig ersprießlichen Hochzeitsessen erkennt sie aber, daß sich die intensiven Gefühle, die sie beim Kochen und Backen hat, auf die Esser übertragen ...
HR, 0.00 Uhr: "Ein Engel für den Teufel" (1966)
Der italienische Schwarzweiß-Grusler von Camillo Mastrocinque zeigt die britische Genreikone Barbara Steele ("Die Stunde, wenn Dracula kommt") als junge Schloßerbin Harriet, die einer Statue aufs Haar gleicht, von der die Dorfbewohner gemäß einer örtlichen Legende glauben, daß sie eine verfluchte Frau darstellt und Unglück bringt. Und in der Tat ereignen sich bald seltsame Dinge und Harriet verhält sich immer merkwürdiger - der junge Bildhauer Roberto (der spätere Italo-Western-Star Anthony Steffen) will der Sache auf den Grund gehen.
Außerdem:
Godzilla (Gareth Edwards' Monster-Reboot mit Aaron Taylor-Johnson und Elizabeth Olsen hat zwar in den von Menschen getragenen Passagen seine Mängel, die Kreaturen-Sequenzen sind aber über jeden Zweifel erhaben; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Dienstag, 9. Juni:
Kabel Eins, 2.25 Uhr: "Todesgrüße aus Schanghai" (1972)
In seiner zweiten großen Kino-Hauptrolle spielte Bruce Lee den Kampfkünstler Chen, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts im teilweise von den Japanern besetzten China den verdächtigen Tod seines Meisters rächen will und eine erbitterte Fehde zwischen seiner Kampfsportschule und einer rivalisierenden japanischen startet. "Fist of Fury", so der Originaltitel, wurde damals zum erfolgreichsten Hongkong-Film aller Zeiten (vorher war es Bruce Lees erster großer Film "Die Todesfaust des Cheng Li", abgelöst wurde er wenig später von Lees drittem großen Film "Die Todeskralle schlägt wieder zu" ...).
Mittwoch, 10. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Das Leben ist ein Spiel" (1997)
In Claude Chabrols Krimikomödie spielen Isabelle Huppert und Michel Serrault ("Ein Käfig voller Narren") das Betrüger-Paar Betty und Victor, das mit seiner Masche - Betty verführt einen reich wirkenden Mann und verpaßt ihm K.O.-Tropfen, wonach er leicht bestohlen werden kann - sehr erfolgreich ist. Als sie in der Schweiz an den Geldkurier Maurice (François Cluzet) geraten, stellt der sich allerdings als nicht so leichtes Opfer heraus, vielmehr hat er es selbst faustdick hinter den Ohren. Es entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, zumal Maurice Betty schöne Augen macht ...
Donnerstag, 11. Juni (Fronleichnam):
BR, 22.45 Uhr: "Räuber Kneißl" (2008)
In der tragikomischen Räuberpistole von Marcus H. Rosenmüller ("Wer früher stirbt, ist länger tot") spielt Maximilian Brückner (TV-Serie "Hindafing") den Wilderer Mathias Kneißl, der um das Jahr 1900 herum nach einem Gefängnisaufenthalt aus purer Geldnot zum gefürchteten bayerischen Räuber wird. Mit dabei sind außerdem Maria Furtwängler, Michael Fitz, Rosalie Thomass und Brigitte Hobmeier.
Freitag, 12. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Das Leben meiner Tochter" (2019)
Free-TV-Premiere des deutschen Dramas von Steffen Weinert, in dem Christoph Bach (TV-Serie "Charité") und Alwara Höfels ("Keinohrhasen") Micha und Natalie spielen, die Eltern einer todkranken achtjährigen Tochter, die nur mit einem Spenderherz überleben kann. Weil sich das nicht so einfach finden läßt, beschließt Micha, sich mit illegalen Organhändlern einzulassen ...
Samstag, 13. Juni:
Servus TV, 22.15 Uhr: "Last Exit Reno" (1996)
Das Langfilm-Regiedebüt von Paul Thomas Anderson reicht noch nicht an die teilweise extrem hohe Qualität seiner späteren Filme wie "Magnolia" oder "There Will Be Blood" heran, brachte ihm aber bereits einige Preise sowie fünf Independent Spirit-Nominierungen ein. John C. Reilly ("Gangs of New York") agiert als junger Spieler John Finnegan, der in einem Casino in Reno, Nevada auf den erfahrenen Sydney (Philip Baker Hall) trifft, welcher zu einer Art Mentor für ihn wird. Ihre enge Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als John die schöne Kellnerin Clementine (Gwyneth Paltrow) kennenlernt. Das Drehbuch von "Last Exit Reno" ist erkennbar noch etwas unausgereift, vor allem die starken Darsteller-Leistungen (in einer weiteren Rolle ist auch Samuel L. Jackson zu sehen) machen das charaktergetriebene Spieler-Drama jedoch durchaus sehenswert.
Außerdem:
Open Range (Oldschool-Western von und mit Kevin Costner mit einem fabelhaften Showdown; 23.40 Uhr in der ARD)
Sonntag, 14. Juni:
Tele 5, 22.30 Uhr: "Vera Cruz" (1954)
Der Filmemacher Robert Aldrich ("Das dreckige Dutzend") war bekannt dafür, in seinen Werken einen grimmigen bis zynischen Blick auf die Welt zu werfen - und das war bereits in seinem ersten großen Film "Vera Cruz" so. In dem harten Western, der sich deutlich von den meisten damaligen Genrevertretern abhebt, tun sich unmittelbar nach dem Ende des US-Bürgerkrieges der Ex-Südstaaten-Offizier Ben Trane (Gary Cooper) und der Gauner Joe Erin (Burt Lancaster) widerwillig zusammen, um für den österreichischen Kurzzeit-Kaiser von Mexiko Maximilian die Gräfin Marie Duvarre (Denise Darcel) nach Vera Cruz zu geleiten. Das klingt einigermaßen harmlos, stellt sich jedoch als Finte heraus und der wahre Grund des Transports wird zum Ziel diverser Gruppierungen ... In weiteren Rollen agieren Cesar Romero (heutzutage am besten als Joker in der 1960er Jahre-"Batman"-TV-Serie bekannt), Ernest Borgnine, Charles Bronson und Jack Elam.
Außerdem:
300 - Rise of an Empire (die epische Fortsetzung der antiken Spartaner-Schlachtplatte, in der erneut klar die Devise "style over substance" herrscht, was aber dank grandioser Optik, toller Kampfchoreographien, einer mitreißenden Musik und vor allem der umwerfenden Eva Green gut verschmerzbar ist; 23.00 Uhr bei Pro 7)
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