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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Freitag, 28. September 2012

GAME OF WEREWOLVES (2011)

Originaltitel: Lobos de Arga
Regie und Drehbuch: Juan Martínez Moreno, Musik: Sergio Moure
Darsteller: Gorka Otxoa, Carlos Areces, Secun de la Rosa, Manuel Manquiña, Mabel Rivera, Luis Zahera, Marcos Ruiz
 Lobos de Arga
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: -; weltweites Einspielergebnis: $0,1 Mio.
FSK: 16, Dauer: 108 Minuten.
Als der mäßig erfolgreiche Schriftsteller Tomás (Gorka Otxoa) eine Einladung als Ehrengast zu einer Feier in seinem Heimatdorf irgendwo in der tiefsten spanischen Provinz erhält, fühlt er sich geschmeichelt und nimmt die Chance gerne wahr, erstmals seit langem wieder den Ort zu besuchen, an dem er einst aufwuchs. Von Calisto (Carlos Areces, "Mad Circus"), seinem besten Freund aus Kindheitstagen, wird er herzlich empfangen, wenngleich dieser insgeheim doch ein wenig sauer ist, daß Tomás sich nach seinem Wegzug nie mehr bei ihm gemeldet hat. Der Empfang durch die restliche Dorfgemeinschaft ist weit weniger freundlich, denn schnell findet Tomás heraus, daß er als Blutopfer dienen soll, um einen Werwolf-Fluch zu bannen, den eine Vorfahrin von ihm vor langer Zeit ausgelöst hat ...

Donnerstag, 27. September 2012

EXCISION (2012)

Regie und Drehbuch: Richard Bates Jr., Musik: Steve Damstra II und Mads Heldtberg
Darsteller: AnnaLynne McCord, Traci Lords, Roger Bart, Ariel Winter, Marlee Matlin, Ray Wise, Malcolm McDowell, Matthew Gray Gubler, Jeremy Sumpter, Molly McCook, Natalie Dreyfuss, John Waters
Excision
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 86% (6,8); weltweites Einspielergebnis: $0,003 Mio.
FSK: 18, Dauer: 81 Minuten.
Die 18-jährige Pauline (AnnaLynne McCord aus TV-Serien wie "90210" und "Nip/Tuck") ist in der Schule und in der eigenen Familie eine Außenseiterin. Sie hat offensichtliche psychische Probleme, wie nicht nur ihre (Tag-)Träume belegen, die eine ungesunde Obsession mit Blut offenbaren. Ihre Umwelt reagiert mit Unverständnis und Ablehnung auf die ungepflegt wirkende Schülerin, die unbedingt Ärztin werden will, angesichts ihrer schulischen Leistungen aber kaum eine Chance dazu bekommen dürfte. Und die gottesfürchtige Mutter Phyllis (Ex-Pornostar Traci Lords) schickt sie anstatt zu einem teuren Psychiater lieber zum Pfarrer ihrer Gemeinde – mit sehr überschaubarem Erfolg. Lediglich ihre jüngere, todkranke Schwester Grace (Ariel Winter aus der Sitcom "Modern Family"), die dringend eine Lungentransplantation benötigt, scheint Pauline trotz gelegentlicher geschwisterlicher Rivalitäten ebenso aufrichtig wie bedingungslos zu lieben. Wofür sich Pauline schließlich auf ihre ganz eigene Weise revanchieren will ...

Mittwoch, 26. September 2012

GRABBERS (2012)

Regie: Jon Wright, Drehbuch: Kevin Lehane, Musik: Christian Henson
Darsteller: Richard Coyle, Ruth Bradley, Russell Tovey, Bronagh Gallagher, David Pearse, Lalor Roddy, Pascal Scott, Micheál O'Gruagain, Ned Dennehy
Grabbers
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 70% (6,1); weltweites Einspielergebnis: $0,6 Mio.
FSK: 16, Dauer: 93 Minuten.
Als die hübsche, idealistische Polizistin Lisa (Ruth Bradley, "Flyboys", TV-Serie "Primeval") als Urlaubsvertretung auf der kleinen irischen Insel Erin Island ankommt, erwartet sie eigentlich kein sonderlich aufregender Job. Die schlimmsten Verbrechen, die sich hier üblicherweise ereignen, sind gelegentliche Pub-Schlägereien unter der trinkfreudigen Bevölkerung. Auch Lisas neuer Partner Ciarán (Richard Coyle, "Prince of Persia", TV-Serie "Coupling") spricht zu ihrer Entrüstung selbst während des Dienstes stark und häufig dem Alkohol zu. Doch genau dieser starke Alkoholkonsum erweist sich schon bald als Glücksfall, als die Insel unvermittelt von garstigen, scheinbar außerirdischen, jedenfalls blutsaufenden Meeres-Monstern attackiert wird, den "Grabbers". Denn diese Kreaturen reagieren, wie sich herausstellt, höchst empfindlich auf einen hohen Promillegehalt ihrer Opfer ...

Dienstag, 25. September 2012

NIGHTFALL (2012)

Originaltitel: Daai deoi bou
Regie: Roy Chow Hin Yeung, Drehbuch: Christine To Chi-Long und Roy Chow Hin Yeung, Musik: Shigeru Umebayashi
Darsteller: Simon Yam, Nick Cheung, Kay Tse, Michael Wong, Janice Man, Candice Yu, Gordon Liu, Felix Lok, Ken Hung, Cherry Ngan, Nicholas Atkinson
 Daai deoi bou
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: -; weltweites Einspielergebnis ohne China (1,5 Millionen Zuschauer): $2,4 Mio.; FSK: nicht geprüft, Dauer: 108 Minuten.
Als in Hongkong der Opernstar Han Tsui (Michael Wong, "Die sieben Schwerter") ermordet wird, richten sich die Ermittlungen des seit dem vermeintlichen Selbstmord seiner Frau von der Arbeit besessenen Inspector Lam (Simon Yam, "Ip Man", "Bullet in the Head") schnell auf den erst kürzlich aus der Haft entlassenen Wong (Nick Cheung, "Election"). Dieser wurde vor vielen Jahren wegen Mordes an seiner Freundin, Hans Tochter Eva, verurteilt und scheint es nun erneut auf die leidgeprüfte Familie abgesehen zu haben. Doch die sorgfältigen Ermittlungen von Inspector Lam enthüllen bald, daß der Fall keineswegs so klar ist wie zunächst angenommen: Wongs Verurteilung erscheint im Nachhinein zweifelhaft, außerdem scheint der ermordete Han im stillen Kämmerlein ein ziemlicher Tyrann gewesen zu sein. Dennoch bleibt Wong vorerst der Hauptverdächtige, zumal er Hans jüngere Tochter Zoe (Model Janice Man) regelrecht zu stalken scheint – sich dabei aber immer wieder dem Zugriff der Polizei entziehen kann ...

Montag, 24. September 2012

Neues aus Hollywood (38/2012)

Nach der letztwöchigen Pause gibt es heute zumindest wieder einmal zwei recht spannende Entwicklungen aus der internationalen Filmbranche zu berichten:

- Der französische Regisseur Pascal Chaumeil dürfte bislang außerhalb seiner Heimat den wenigsten Filmfans ein Begriff sein, doch mit seiner auch in Deutschland mit knapp 250.000 Kinobesuchern einigermaßen erfolgreichen Komödie "Der Auftragslover" mit Vanessa Paradis, die im Jahr 2010 in Frankreich 3,8 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser lockte, hat er offenbar das Interesse der englischsprachigen Filmwirtschaft geweckt. Sein nächstes Projekt ist nämlich die britische Tragiokomödie "A Long Way Down", die Verfilmung eines Bestsellers von Kultautor Nick Hornby ("Fever Pitch", "High Fidelity"). In der schwarzhumorigen Geschichte geht es um vier untereinander nicht bekannte Personen, die an einem Silvesterabend zufällig auf einem Londoner Hochhausdach aufeinandertreffen, wo sie allesamt ihrem Leben ein Ende setzen wollen. Die Besetzung des Films läßt auf ein hochkarätiges Ergebnis hoffen: Ex-Bond Pierce Brosnan, OSCAR-Nominee Toni Collette ("The Sixth Sense"), Aaron Paul (Emmy-Gewinner für die Rolle des Jesse in der TV-Serie "Breaking Bad") und Imogen Poots ("28 Weeks Later", "Jane Eyre") werden die vier Selbstmordkandidaten verkörpern; für weitere, noch nicht näher spezifizierte Rollen wurden zudem Sam Neill ("Jurassic Park", "Wimbledon") und Rosamund Pike ("Barney's Version", "Zorn der Titanen") verpflichtet. Hornbys Buch wurde von Drehbuch-Autor Jack Thorne ("The Scouting Book for Boys", TV-Serie "Skins") adaptiert. Die Dreharbeiten in Großbritannien und Spanien haben bereits begonnen, ein Kinostart wird für Spätsommer oder Herbst 2013 avisiert.

- Ein weiterer französischer Regisseur wird wohl sogar direkt den Sprung nach Hollywood schaffen, allerdings ist das bei Michel Hazanavicius ("OSS 117"-Reihe) nach seinem OSCAR-Triumph 2012 mit "The Artist" (5 Auszeichnungen, darunter: Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller) keine Überraschung. Auch er will sich offenbar einer Buchverfilmung widmen, denn aktuell befindet er sich in Verhandlungen über die Regie bei "In the Garden of Beasts". Bei Erik Larsons Vorlage handelt es sich allerdings nicht um einen Roman, sondern um ein Sachbuch über einen amerikanischen Professor, der wenige Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit seiner Familie in Berlin wohnt, wo er der erste US-Botschafter in Hitlerdeutschland wird. Anfangs genießen er und vor allem seine Tochter die Atmosphäre im Vorkriegs-Berlin, doch bald muß er erkennen, daß Hitler und seine Helfershelfer keineswegs friedliche Absichten haben. Die Hauptrolle des gutmütigen Professors wird Tom Hanks ("Forrest Gump", "Extrem Laut & Unglaublich Nah") übernehmen, seine Tochter soll die gleichfalls OSCAR-prämierte Natalie Portman ("Black Swan") verkörpern, die sich aber wie Hazanavicius noch in Gesprächen mit dem produzierenden Studio Universal befindet. Sehr viel mehr ist über das Projekt, dessen Release wohl für 2014 vorgesehen ist, noch nicht bekannt, es soll jedoch weit oben auf Universals Prioritätenliste stehen, weshalb es vermutlich bald weitere Neuigkeiten geben wird.

- Abschließend noch ein Hinweis auf zwei kleine Updates zu meiner letztwöchigen sehr frühen Vorschau auf die Awards-Season: Mit Sacha Gervasis Biopic "Hitchcock" wurde kurzfristig noch einem weiteren chancenreichen Außenseiter ein US-Kinostart im Jahr 2012 verordnet, der gleichzeitig die formelle Qualifikation für die OSCAR-Verleihung bedeutet. Dafür rutscht der Eastwood-Film "Back in the Game" nach durchweg mittelmäßigen US-Kritiken fast ganz ans Ende meiner Kandidatenliste für eine Nominierung als Bester Film: Eine sehr frühe Vorschau auf die Awards Season 2012/2013 (Teil 2).

Quellen:

Freitag, 21. September 2012

FLYING SWORDS OF DRAGON GATE (3D, 2011)

Originaltitel: Long men fei jia
Regie und Drehbuch: Tsui Hark, Musik: Gu Xin, Li Han Chiang und Wu Wai Lap
Darsteller: Jet Li, Zhou Xun, Chen Kun, Kwai Lun-Mei, Louis Fan, Han Fei-Xing, Mavis Fan, Li Yuan, Gordon Liu
 Long men fei jia
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 68% (6,0); weltweites Einspielergebnis: $85,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 127 Minuten.
China zur Zeit der Ming-Dynastie: Die kaiserlichen Eunuchen sind durch Tücke und Intrigen zu einem bedeutenden Machtfaktor im Reich aufgestiegen und knechten das Volk mit Willkür und Skrupellosigkeit. Der Rebell Zhao (Jet Li, "Fearless", "The Expendables 2") kämpft mit einigen Getreuen in Guerilla-Art gegen die Truppen der Eunuchen. Schließlich verschlägt es ihn zum Gasthaus "Dragon Gate Inn" mitten in der Wüste, in dem er auf eine ganze Reihe zwielichtiger Gestalten trifft. Denn nicht nur die brutal vorgehenden Männer vom Geheimdienst der Eunuchen gelangen auf der Jagd nach einer kaiserlichen Konkubine mit für sie gefährlichem Wissen an diesen gottverlassenen Ort, sondern auch diverse Schatzjäger, darunter eine Gruppe wilder Tartaren. Diese gehen dem Wahrheitsgehalt einer alten Legende nach, derzufolge an diesem Ort durch einen gewaltigen, übernatürlichen Sturm alle 60 Jahre nur für wenige Stunden ein versunkener goldener Palast freigelegt wird. Und dann taucht auch noch Zhaos frühere Geliebte Ling (Zhou Xun, "The Banquet", "Cloud Atlas") auf ...

Donnerstag, 20. September 2012

KILLER JOE (2011)

Regie: William Friedkin, Drehbuch: Tracy Letts, Musik: Tyler Bates
Darsteller: Matthew McConaughey, Emile Hirsch, Juno Temple, Thomas Haden Church, Gina Gershon, Marc Macaulay
Killer Joe
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 80% (7,0); weltweites Einspielergebnis: $4,6 Mio.
FSK: 18, Dauer: 102 Minuten.
Nachdem seine Mutter seinen Drogenvorrat gefunden und verkauft hat, befindet sich der junge Drogendealer Chris (Emile Hirsch, "Into the Wild", "Savages") in echten Schwierigkeiten. Denn wenn er dem örtlichen Gangsterboß nicht innerhalb weniger Tage seine Schulden zurückzahlt, geht es ihm an den Kragen. Da seine Mutter schließlich an dem ganzen Schlamassel Schuld ist, findet es Chris nur angemessen, daß sie ihm auch wieder heraushilft. Und zwar indem sie mit Zustimmung seines inzwischen mit der pragmatischen Sharla (Gina Gershon, "Showgirls") verheirateten Vaters Ansel (Thomas Haden Church, "Einfach zu haben") von dem im Nebenjob als Auftragskiller tätigen Polizisten Joe (Matthew McConaughey, "Magic Mike") für die Lebens-versicherungssumme von $50.000 umgebracht wird. Ungünstigerweise besteht Joe auf eine Vorauszahlung, die weder Chris noch Ansel leisten können. Als Kompromiß bietet Joe an, den Auftrag dennoch auszuführen, wenn er vorübergehend Chris' attraktive jüngere Schwester Dottie (Juno Temple, "The Dark Knight Rises", "Die drei Musketiere") überlassen bekommt ...

Mittwoch, 19. September 2012

US-Trailer zu "Der Hobbit" und "Lincoln"

Normalerweise veröffentliche ich auf meinem Blog keine Trailer, aber da heute gleich zwei zu kommenden (hoffentlich) Highlights veröffentlicht wurden, mache ich diesmal eine Ausnahme - nach dem Jump:

BEASTS OF THE SOUTHERN WILD (2012)

Regie: Benh Zeitlin, Drehbuch: Lucy Alibar, Benh Zeitlin, Musik: Dan Romer und Benh Zeitlin
Darsteller: Quvenzhané Wallis, Dwight Henry, Lowell Landes, Gina Montana, Levy Easterly, Pamela Harper, Philip Lawrence, Jovan Hathaway
Beasts of the Southern Wild
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 87% (8,3); weltweites Einspielergebnis: $23,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 97 Minuten.

Auf einer kleinen, aufgrund der globalen Klimaerwärmung früher oder später unweigerlich von der Überflutung bedrohten Sumpfinsel an der Küste Louisianas, gennant "Bathtub" (also "Badewanne"), lebt eine verschworene Gemeinschaft von Außenseitern und Eigenbrötlern, die sich von den kargen Erträgen der Natur selbst versorgt. Die immer häufiger und heftiger auftretenden Stürme, die den Bathtub jedes Mal verwüsten, überzeugen etliche Bewohner, lieber gleich und für immer ihre Sachen zu packen und aufs Festland zu ziehen. Andere wollen sich von ihrer Heimat, sei sie auch noch so unwirtlich, keinesfalls vertreiben lassen. Zu diesen gehört der kranke Wink (Dwight Henry), der mit seiner sechsjährigen, mit einer überbordenden Phantasie gesegneten Tochter Hushpuppy (Quvenzhané Wallis) im Bathtub lebt und das Kind durchaus liebevoll, aber mit harter Hand auf die Zeit ohne ihn vorbereitet ...

Dienstag, 18. September 2012

Awards Season 2012/2013 – Der Stand der Dinge (Teil 2)

Letztes Update vom 5.1.2013: Kategorie "Wildcards" in "praktisch chancenlos" umbenannt. Dafür steigt "Best Exotic Marigold Hotel" nach je zwei Nominierungen bei den Golden Globes und dem Preis der Schauspielergewerkschaft zu den "chancenreichen Außenseitern" auf. "Skyfall" rückt nach der unerwarteten Nominierung bei der Produzentengilde an die Spitze dieser Kategorie. Gus van Sants Drama "Promised Land" fällt nach mittelmäßigen Kritiken und fehlender Berücksichtigung bei den bisherigen Awards komplett aus der Liste heraus.

Nachdem es im ersten Teil um die bisherigen Favoriten und Mitfavoriten für die kommende Awards Season und speziell die OSCAR-Königskategorie "Bester Film" ging, folgen nun einige weitere Anwärter, die zwar derzeit weniger aussichtsreich erscheinen, aber durchaus noch eine gewichtige Rolle spielen können:

Die chancenreichen Außenseiter:
"Skyfall" (bereits gestartet):
Tolle Kritiken und weltweit sensationelle Einspielergebnisse könnten dafür sorgen, daß der vom bereits OSCAR-prämierten britischen Regisseur Sam Mendes ("American Beauty") inszenierte 23. Bond-Film nach offizieller Zählung der erste wird, der als Bester Film nominiert wird. Dafür spricht auch die überraschende Nominierung bei der Produzentengilde, die eine große Mitgliederüberschneidung mit der Academy hat. Zudem stehen neben den technischen Kategorien auch die Chancen auf eine Berücksichtigung des Drehbuchs und mindestens eines Darstellers (Dame Judi Dench, Javier Bardem und Ralph Fiennes dürften die besten Aussichten haben) gut.
Wahrscheinlichkeit, bei den OSCARs als Bester Film nominiert zu werden: 15%. 

"Liebe" (bereits gestartet):
Die bewegende Geschichte eines Ü80-Ehepaares, dessen weibliche Hälfte einen Schlaganfall erleidet, gewann im Mai in Cannes die Goldene Palme und beeindruckte seither in weiteren Festivals das Publikum. Viele Experten sehen das Drama des österreichischen Regisseurs Michael Haneke in einer aussichtsreichen Position, um auch außerhalb der Fremdsprachen-Kategorie eine gewichtige Rolle zu spielen – allerdings war das bereits bei Hanekes "Das weiße Band" so, der es letztlich dann doch nur zu einer "zusätzlichen" Nominierung (für die Kameraführung) brachte. Zwar mag die Thematik von "Liebe" die ziemlich überalterte Academy stärker ansprechen als es bei "Das weiße Band" der Fall war, aber ob es wirklich reicht, um mit den Schwergewichten aus Hollywood mitzuhalten? Die gute Performance bei den ersten Kritikerpreisen der Saison spricht dafür, noch besser als auf eine Nominierung als Bester Film stehen die Chancen aber für mindestens eine Darstellernennung. Emmanuelle Riva ("Hiroshima, mon amour") gilt dafür als aussichtsreichste Kandidatin, aber auch Jean-Louis Trintignant ("Leichen pflastern seinen Weg") und Nebendarstellerin Isabelle Huppert ("Die Klavierspielerin") sind ganz gut im Rennen.
Wahrscheinlichkeit, bei den OSCARs als Bester Film nominiert zu werden: 15%.

Montag, 17. September 2012

Awards Season 2012/2013 – Der Stand der Dinge (Teil 1)

Letztes Update vom 5.1.2013: Quentin Tarantinos "Django Unchained" steigt nach der bisher unerwartet guten Awards-Performance (vor allem bei den Golden Globes) vom Mitfavoriten zum Favoriten auf, der seine OSCAR-Nominierung als "Bester Film" fast sicher hat. "The Master" fällt nach der Nicht-Berücksichtigung bei der Produzentengilde hinter "Moonrise Kingdom" und "Beasts of the Southern Wild" zurück.

Die Awards Season ist in vollem Gange, da soll ein Überblick über die Favoritenlage auch hier nicht fehlen. Da ich die OSCAR-Kandidaten (abgesehen von den wenigen auch hierzulande bereits regulär angelaufenen wie "The Avengers" oder "The Dark Knight Rises" sowie dem beim Fantasy Filmfest gezeigten "Beasts of the Southern Wild") noch nicht selbst gesehen habe, beruht meine Einschätzung vor allem auf der umfangreichen englischsprachigen Berichterstattung (Quellenangaben gibt es am Ende des Posts) sowie meiner Intuition als langjähriger intensiver Beobachter des Rennens um die begehrtesten Filmpreise. Ich werde im folgenden die nach aktuellem Stand aussichtsreichsten Anwärter auflisten und kurz analysieren, wobei die Reihenfolge den von mir vermuteten Siegchancen in der Königskategorie "Bester Film" bei den OSCARs entspricht. In Klammern werde ich bei den noch nicht angelaufenen Filmen, soweit bekannt, den deutschen Starttermin angeben – wobei sich da erfahrungsgemäß noch einiges ändern wird.

Die Favoriten:
"Les Misérables" (21. Februar 2013):
Tom Hooper, OSCAR-gekrönter Regisseur des OSCAR-gekrönten "The King's Speech", verfilmt eines der langlebigsten, erfolgreichsten und vor allem besten Musicals aller Zeiten mit einem beeindruckenden Staraufgebot (Russell Crowe, Anne Hathaway, Hugh Jackman, Amanda Seyfried, Sacha Baron Cohen, Helena Bonham Carter) – noch Fragen? Nun, vielleicht die, wie sich Hoopers mutige Entscheidung, die zahlreichen Gesangseinlagen nicht – wie bei den meisten Filmmusicals üblich – von den Darstellern nachsynchronisieren zu lassen, sondern sie "live" aufzunehmen, auf die Qualität und auf die Zuschauerwahrnehmung auswirkt. Nach den ersten Vorstellungen läßt sich konstatieren: ganz offensichtlich positiv. Zwar besteht noch eine Sperrfrist für komplette Rezensionen, aber die frühen Zuschauer- und Kritikerreaktionen zeigen deutlich auf, daß die tragische Geschichte über den geläuterten Ex-Häftling Valjean (Jackman) und seinen unbarmherzigen Verfolger Inspector Javert (Crowe) ihre Favoritenstellung bestätigt. Manche Beobachter rechnen gar mit einem neuen Nominierungsrekord (bisherige Bestleistung: je 14 für "Titanic" und "Alles über Eva"). Bei den ersten Kritikerpreisen schnitt "Les Miz" zwar nicht überragend ab, aber da das Musical eindeutig zu jenen Filmen zählen dürfte, die bei den Filmschaffenden selbst besser ankommen als bei den Kritikern, bleibt es Topfavorit.
Wahrscheinlichkeit, bei den OSCARs als Bester Film nominiert zu werden: 100%.

"Zero Dark Thirty" (31. Januar 2013):
Für viele US-Experten war Kathryn Bigelows Action-Drama über die Tötung Osama bin Ladens bereits ein Topfavorit, als es noch niemand außerhalb des Filmteams gesehen hatte. Ich persönlich hatte lange meine Zweifel. Zwar hat sich Bigelow mit ihrem OSCAR-Gewinner "The Hurt Locker" eindrucksvoll zurückgemeldet, aber ob ein Film mit dieser Thematik wirklich Material für Preisverleihungen ist? Erste Kritiken beantworten diese Frage nun mit einem klaren "Ja". Wie erhofft, scheint Bigelow die Thematik zudem wie bereits in "The Hurt Locker" weitgehend authentisch und wertfrei zu behandeln, auch wenn trotz diverser Graustufen natürlich klar ist, wer die "Guten" und wer die "Bösen" sind. Eine Nominierung als Bester Film sollte gesichert sein, dank zahlreicher Kritikerpreise ist "Zero Dark Thirty" inzwischen sogar einer von drei Topfavoriten auf den Sieg.
Wahrscheinlichkeit, bei den OSCARs als Bester Film nominiert zu werden: 100%.

"Lincoln" (24. Januar 2013):
Eine ähnliche Ausgangssituation wie bei "Les Misérables": Steven Spielberg, kommerziell erfolgreichster Regisseur aller Zeiten und auch künstlerisch hoch respektiert, verfilmt das alles andere als langweilige Leben des wohl bis heute populärsten US-Präsidenten Abraham Lincoln mit Daniel Day-Lewis ("There Will Be Blood") in der Titelrolle, einem der besten Schauspieler seiner Generation. Was soll da schiefgehen? Nunja, ähnliches dachte man vergangenes Jahr über Spielbergs Theaterverfilmung "Gefährten", die am Ende bei sechs OSCAR-Nominierungen komplett leer ausging. Doch nach durch die Bank guten bis hervorragenden Rezensionen und unerwartet starken Zahlen aus den nordamerikanischen Lichtspielhäusern sollten alle Zweifel an einer starken OSCAR-Performance von "Lincoln" ausgeräumt sein.
Wahrscheinlichkeit, bei den OSCARs als Bester Film nominiert zu werden: 100%.

Freitag, 14. September 2012

THE CABIN IN THE WOODS (2011)

Regie: Drew Goddard, Drehbuch: Joss Whedon und Drew Goddard, Musik: David Julyan
Darsteller: Chris Hemsworth, Kristen Connolly, Anna Hutchison, Fran Kranz, Jesse Williams, Richard Jenkins, Bradley Whitford, Amy Acker, Brian White, Tom Lenk, Tim DeZarn, Jodelle Ferland
The Cabin in the Woods
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 92% (7,9); weltweites Einspielergebnis: $70,0 Mio.
FSK: 16, Dauer: 95 Minuten.

Fünf befreundete Studenten fahren in den Urlaub zu einer extrem abgelegenen Waldhütte, die der Cousin des Footballers Curt (Chris "Thor" Hemsworth) erst kürzlich erstanden hat. Was sie nicht ahnen: Sie stehen unter ständiger Beobachtung durch einige Wissenschaftler und sind offenbar unwissentlich Teil eines nicht näher spezifizierten, perfiden Experiments. Die Gruppe macht sich am Abend der Ankunft eine schöne Zeit und spielt "Wahrheit oder Pflicht", als sich unvermittelt die Kellerluke, scheinbar durch einen Windstoß, öffnet. Kurzerhand binden die Freunde den dunklen Keller in ihr Spiel ein und finden dort eine große Anzahl mysteriöser Gegenstände. Als Dana (Kristen Connolly, "The Bay") einige lateinische Verse aus einem über 100 Jahre alten Tagebuch vorliest, nimmt das Unheil seinen blutigen Lauf ...

Donnerstag, 13. September 2012

ACE ATTORNEY (2012)

Originaltitel: Gyakuten Saiban
Regie: Takashi Miike, Drehbuch: Takeshi Iida und Sachiko Ôguchi, Musik: Kôji Endô
Darsteller: Hiroki Narimiya, Mirei Kiritani, Takumi Saitô, Ryo Ishibashi, Akiyoshi Nakao, Akira Emoto, Shunsuke Daitô, Mitsuki Tanimura, Fumio Kohinata, Makoto Ayukawa, Rei Dan, Takehiro Hira
 Gyakuten saiban
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 75% (6,0); weltweites Einspielergebnis: $6,2 Mio.
FSK: 12, Dauer: 135 Minuten.
In der nicht allzu fernen Zukunft hat sich die Kriminalitätsrate in Japan vervielfacht, weshalb das Rechtssystem einschneidend verändert wurde. Wichtigste Neuerung ist die Einführung einer Art Schnellgericht als Standard, wonach die Maximaldauer jedes Prozesses ganze drei Tage umfaßt. Der unerfahrene Rechtsanwalt Phoenix Wright (Hiroki Narimiya, "Azumi") vertritt nach dem gewaltsamen Tod seiner Mentorin Mia deren des Mordes verdächtigte Schwester Maya (Mirei Kiritani) vor Gericht. Sein Gegenspieler ist sein alter Schulfreund Miles Edgeworth (Takumi Saitô, "13 Assassins"), der bei der Staatsanwaltschaft mit seiner skrupellosen und rigorosen Vorgehensweise bereits Karriere gemacht hat. Phoenix' Mission scheint angesichts der Beweise und eines Augenzeugen aussichtslos, doch schon bald gibt es überraschende Wendungen in Hülle und Fülle und der junge, idealistische Anwalt bekommt mehr als reichlich Gelegenheit, an seinen äußerst herausfordernden Aufgaben zu wachsen ...

Mittwoch, 12. September 2012

COCKNEYS VS. ZOMBIES (2012)

Regie: Matthias Hoene, Drehbuch: James Moran und Lucas Roche, Musik: Jody Jenkins
Darsteller: Harry Treadaway, Rasmus Hardiker, Michelle Ryan, Alan Ford, Ashley "Bashy" Thomas, Jack Doolan, Honor Blackman, Georgia King, Tony Gardner, Dudley Sutton, Richard Briers, Georgina Hale, Dexter Fletcher
Cockneys vs Zombies
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 76% (5,8); weltweites Einspielergebnis: $0,1 Mio.
FSK: 18, Dauer: 88 Minuten.
Die Brüder Andy (Harry Treadaway, "Fish Tank") und Terry (Rasmus Hardiker, "Your Highness") leben in London den Tag hinein und halten sich mit Gelegenheitsjobs finanziell über Wasser. Auf diese Weise kommen sie ganz gut zurecht, doch als sie erfahren, daß das Altersheim ihres geliebten Großvaters Ray (Alan Ford, "Bube, Dame, König, grAS", "Snatch – Schweine und Diamanten") wegen akuten Geldmangels in wenigen Wochen geschlossen werden soll, entscheiden sie sich, gemeinsam mit ihrer rabiaten Cousine Katy (Michelle Ryan aus den TV-Serien "Jekyll" und "Bionic Woman") und dem durchgeknallten Macho-Gangster "Mental" Mickey (Rapper Ashley "Bashy" Thomas) eine kleine Bank zu überfallen. Zunächst läuft der Bankraub sogar besser als erwartet, denn mit einer Beute von ₤3,5 Mio. hatten sie beim besten Willen nicht gerechnet; vor der Tür wartet allerdings bereits die Polizei, weshalb Mickey prompt zwei Geiseln nimmt. Als sie wenige Minuten später mit den Geiseln die Bank verlassen wollen, ist die Polizei jedoch ihr geringstes Problem, denn London wird soeben von einer Zombiewelle überrollt ...

Dienstag, 11. September 2012

EVA (2011)

Regie: Kike Maíllo, Drehbuch: Sergi Belbel, Cristina Clemente, Martí Roca und Aintza Serra, Musik: Evgueni und Sacha Galperine
Darsteller: Daniel Brühl, Claudia Vega, Marta Etura, Alberto Ammann, Lluís Homar, Anne Canovas
 Eva
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 43% (5,8); weltweites Einspielergebnis: $1,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 95 Minuten.
Im Jahr 2041 hat sich die Welt im Vergleich zu unserer Gegenwart auf den ersten Blick gar nicht so sehr verändert – wenn man davon absieht, daß Roboter in verschiedensten Formen das Straßenbild prägen. Einige dienen als Haustierersatz, andere als Diener, manche sehen wie normale Menschen aus, andere ähneln ein wenig den Daleks aus der britischen Kultserie "Doctor Who". Álex Garel (der gebürtige Spanier Daniel Brühl, "Good bye, Lenin!", "Inglourious Basterds") ist einer der bekanntesten und besten Roboter-Designer, aber auch ein ziemlicher Einzelgänger. Dennoch nimmt er das Angebot seiner früheren Mentorin Julia (Anne Canovas, "Die Perlenstickerinnen") an, nach zehnjähriger Abwesenheit in seine Heimat zurückzukehren und den ersten Roboter in Kindgestalt zu erschaffen. Eine Entscheidung, die möglicherweise auch damit zusammenhängt, daß seine große Liebe Lana (Marta Etura, "Sleep Tight") – die dummerweise mit seinem Bruder David (Alberto Ammann, "Zelle 211") verheiratet ist – an der gleichen Universität lehrt. Als sich dann auch noch herausstellt, daß jenes Kind namens Eva (Claudia Vega), das Álex nach einer kurzen Begegnung auf der Straße als Modell für sein ambitioniertes Projekt ausgesucht hat, ausgerechnet die Tochter von Lana und David ist, verkompliziert sich die Lage beträchtlich ...

Montag, 10. September 2012

Neues aus Hollywood (36/2012)

Bevor wir zu den (wenigen) berichtenswerten Filmnews aus der in den Vereinigten Staaten vom "Labour Day"-Feiertag geprägten vergangenen Woche kommen, noch eine Ankündigung: Dank des Fantasy Filmfests wird es hier ab morgen in den nächsten geschätzt drei bis vier Wochen ausschließlich Rezensionen zu neuen, in Deutschland noch nicht regulär erschienenen Filmen geben. Und damit zu den Neuigkeiten aus Hollywood:

- Der Brite Peter Chelsom, Regisseur von Filmen wie "Weil es dich gibt" mit John Cusack und Kate Beckinsale oder "Darf ich bitten?" mit Richard Gere und Jennifer Lopez, wagt sich als nächstes an die Verfilmung von François Lelords internationalem Bestseller "Hector and the Search for Happiness" (in Deutschland im Jahr 2004 veröffentlicht unter dem Titel "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück"). Simon Pegg ("Star Trek", "Shaun of the Dead") übernimmt in der deutsch-kanadischen Tragikomödie die Hauptrolle des recht exzentrischen Psychiaters Hector, der das Gefühl hat, bei seinen Patienten überhaupt nichts zu bewirken. Eines Tages entschließt er sich kurzerhand, die Welt zu bereisen und nach dem Glück an sich sowie vor allem nach seinem eigenen Glück zu suchen – falls es denn existiert. Rosamund Pike ("Barney's Version", "Zorn der Titanen") wird Hectors langjährige Freundin Clara spielen, Hollywood-Veteran und seit diesem Jahr für "Beginners" auch endlich OSCAR-Gewinner Christopher Plummer ("Der Mann, der König sein wollte", "Insider") wurde als Professor Coreman engagiert, ein Experte für Glücklichkeitsstudien an der Universität von Los Angeles.
Lelords Roman wurde von der Schwedin Maria von Heland in ein Drehbuch umgearbeitet. Die Dreharbeiten sollen im Januar 2013 beginnen, ins Kino wird der Film voraussichtlich im Jahr 2014 kommen.

- Hollywoods momentan wohl meistbeschäftigter Schauspieler Michael Fassbender hat schon wieder zwei neue Projekte aufgetan:
In der Komödie "Frank" wird er als Lead-Sänger einer exzentrischen Rockband agieren. Die eigentliche Hauptrolle übernimmt allerdings Brendan Gleesons Sohn Domhnall Gleeson ("Harry Potter", demnächst in Joe Wrights Neuverfilmung von Tolstois "Anna Karenina"), der einen aufstrebenden Musiker spielen wird, der sich als neues Mitglied besagter Rockband ziemlich überfordert fühlt. Regie führt der international noch weitgehend unbekannte Ire Leonard Abrahamson ("Garage"), das Drehbuch stammt vom walisichen Romanautor Jon Ronson ("Männer, die auf Ziegen starren") und Peter Straughan ("Dame, König, As, Spion", "New York für Anfänger"). Nach aktuellem Stand soll "Frank" irgendwann 2013 in den Kinos anlaufen.
Außerdem hat Fassbender eine Rolle in Lynne Ramsays ("We need to Talk About Kevin") Independent-Western "Jane Got a Gun" angenommen. OSCAR-Gewinnerin Natalie Portman ("Black Swan") wird mit ihrer eigenen Produktionsfirma die Finanzierung übernehmen und die Hauptrolle der Jane spielen. Diese muß ihren von Fassbender verkörperten früheren Geliebten um Hilfe bei der Rettung ihres schwer verwundeten Outlaw-Ehemannes bitten, dessen Gangmitglieder sich gegen ihn gewandt haben und sich seiner endgültig entledigen wollen. Das Drehbuch hat Brian Duffield verfaßt, für den es nach mehreren Anläufen sein Kinodebüt wird. Die Dreharbeiten sollen voraussichtlich Anfang 2013 beginnen.

Quellen:

Freitag, 7. September 2012

TO ROME WITH LOVE (2012)

Regie und Drehbuch: Woody Allen
Darsteller: Roberto Benigni, Penélope Cruz, Jesse Eisenberg, Ellen Page, Greta Gerwig, Alec Baldwin, Woody Allen, Judy Davis, Alison Pill, Flavio Parenti, Fabio Armiliato, Alessandro Tiberi, Alessandra Mastronardi, Cecilia Capriotti, Carol Alt, Ornella Muti, Antonio Albanese, Riccardo Scamarcio, Giuliano Gemma
To Rome with Love
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 47% (5,5); weltweites Einspielergebnis: $73,3 Mio.
FSK: 0, Dauer: 112 Minuten.

Die amerikanische Touristin Hayley (Alison Pill, "Midnight in Paris") verliebt sich während ihres Rom-Urlaubs in den Bürgerrechtsanwalt Michelangelo (Flavio Parenti, "I Am Love"). Nach ihrer bald folgenden Verlobung fliegen Hayleys Eltern Jerry (Woody Allen) und Phyllis (Judy Davis, "Barton Fink", "Harry außer sich") ein, um Michelangelo und dessen Familie kennenzulernen. Dabei entdeckt Jerry, ein ehemaliger avantgardistischer Opernregisseur, daß Michelangelos Vater Giancarlo (Star-Tenor Fabio Armiliato) ein begnadeter Opern-Sänger ist – allerdings nur, solange er unter der Dusche steht.
Andernorts in Rom bekommt das glückliche junge Paar Jack (Jesse Eisenberg, "The Social Network") und Sally (Greta Gerwig, "Freundschaft Plus") Besuch von Sallys bester Freundin Monica (Ellen Page, "Inception", "Super"), einer offenherzigen Schauspielerin, die gerade eine Beziehung beendet hat. Trotz der Warnungen des älteren Architekten John (Alec Baldwin, "Rock of Ages") kann sich Jack der unverblümten erotischen Ausstrahlung Monicas nicht lange entziehen.
Mit dem Zug aus der italienischen Provinz erreicht das frisch verheiratete Ehepaar Antonio (Alessandro Tiberi) und Milly (Alessandra Mastronardi aus der TV-Serie "Titanic: Blood and Steel") die italienische Hauptstadt, in der auf Antonio ein toller Job im Familienunternehmen wartet. Durch einen unglücklichen Zufall geht Milly jedoch auf dem Weg zum Friseur verloren und trifft auf ihren Lieblings-Filmstar Luca Salta (Antonio Albanese, "Tage und Wolken"), während Antonio sich gezwungen sieht, die forsche Edelprostituierte Anna (Penélope Cruz, "Vicky Cristina Barcelona") als seine verschwundene Ehefrau auszugeben.
Und schließlich ist da noch Leopoldo (Roberto Benigni, "Das Leben ist schön"), ein absoluter Durchschnittstyp, der eines Tages völlig grundlos vor seiner Haustür von Paparazzi erwartet wird, eine Einladung ins Fernsehen erhält, wo er zu so banalen Dingen wie seinem Frühstück befragt wird, und in der Folge zu seiner monumentalen Verwirrung ohne irgendeine Leistung zum landesweiten Star avanciert ...

Donnerstag, 6. September 2012

WHATEVER WORKS (2009)

Regie und Drehbuch: Woody Allen
Darsteller: Larry David, Evan Rachel Wood, Patricia Clarkson, Ed Begley Jr., Henry Cavill, Michael McKean, Olek Krupa, Conleth Hill, Carolyn McCormick, Samantha Bee, Christopher Evan Welch
Whatever Works
(2009) on IMDb Rotten Tomatoes: 50% (5,5); weltweites Einspielergebnis: $36,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 92 Minuten.

Boris (Larry David) wurde einst für den Physik-Nobelpreis vorgeschlagen. Nun ist er nur noch ein verbitterter, geschiedener emeritierter Professor, der einfach so vor sich hinlebt und sein Umfeld damit irritiert, daß er ständig mit irgendeinem für alle außer ihn unsichtbaren Publikum spricht. Doch als er sich eines Tages von der jungen Ausreißerin Melody (Evan Rachel Wood, "Across the Universe") breitschlägen läßt, sie eine Weile bei sich wohnen zu lassen, löst diese Entscheidung eine ganze Reihe unvorhersehbarer Entwicklungen aus. Und Boris beginnt, das Leben fast wieder zu genießen ...

Mittwoch, 5. September 2012

ICH SEHE DEN MANN DEINER TRÄUME (2010)

Originaltitel: You Will Meet a Tall Dark Stranger
Regie und Drehbuch: Woody Allen
Darsteller: Sir Anthony Hopkins, Naomi Watts, Josh Brolin, Freida Pinto, Lucy Punch, Antonio Banderas, Anna Friel, Gemma Jones, Ewen Bremner, Roger Ashton-Griffiths, Neil Jackson, Celia Imrie, Christian McKay, Philip Glenister, Theo James
You Will Meet a Tall Dark Stranger
(2010) on IMDb Rotten Tomatoes: 45% (5,4); weltweites Einspielergebnis: $36,0 Mio.
FSK: 0, Dauer: 98 Minuten.

Helena (Gemma Jones, "Sinn und Sinnlichkeit") wurde von ihrem Mann Alfie (Sir Anthony Hopkins, "Thor") verlassen und sucht nun ihr Heil bei einer Wahrsagerin. Alfie wiederum verliebt sich Hals über Kopf in die nur etwa halb so alte Prostituierte Charmaine (Lucy Punch, "Bad Teacher") und will sie sogar heiraten. Helenas und Alfies Tochter Sally (Naomi Watts, "The Impossible") hat zugunsten der inzwischen bedenklich stockenden literarischen Karriere ihres Ehemannes Roy (Josh Brolin, "True Grit") ihre eigenen Ambitionen als Kunstwissenschaftlerin zurückgestellt und ist zunehmend frustriert über ihre Lage zumal sie sich in ihren charmanten Chef Greg (Antonio Banderas, "Die Haut, in der ich wohne") zu verlieben droht. Roy fürchtet derweil das Ende seiner Karriere als Romanautor und verfällt in seiner Frustration der schönen neuen Nachbarin Dia (Freida Pinto, "Slumdog Millionär", "Krieg der Götter"), die ihrerseits kurz vor der Hochzeit steht ...

Dienstag, 4. September 2012

Nachruf: MICHAEL CLARKE DUNCAN (1957-2012)

Der US-amerikanische Schauspieler Michael Clarke Duncan ist tot.

Aufgewachsen als Sohn einer alleinerziehenden Mutter in Chicago, mußte er sein Studium abbrechen und schlecht bezahlte Jobs u.a. als Grabengräber annehmen, um seine Schwester und seine kranke Mutter finanziell zu unterstützen. So konnte er sich erst mit über 35 Jahren seinem großen Traum von einer Schauspielkarriere widmen. Als er 1995 nach Los Angeles zog, ergatterte der afroamerikanische Hüne vor allem aufgrund seiner beeindruckenden Statur schnell meist namenlose Mini-Rollen als Bodyguard oder Wachmann in Filmen wie "Friday" und TV-Serien wie "Eine schrecklich nette Familie".

Seinen Durchbruch in Hollywood konnte Clarke 1998 mit einer größeren Nebenrolle in Michael Bays humorvollem Katastrophen-Blockbuster "Armageddon" feiern. Dies gilt umso mehr, da er ohne "Armageddon" niemals die prägende Rolle seines Schauspiellebens bekommen hätte; denn als die Produzenten der aufwendigen Stephen King-Verfilmung "The Green Mile" (1999) keine passende Besetzung für die Hauptrolle des sanften, zu Unrecht zum Tode verurteilten Riesen John Coffey fanden, riet ihnen Bruce Willis zu seinem "Armageddon"-Kollegen Michael Clarke Duncan. Er bekam den Job und lieferte neben Tom Hanks eine sensationell einfühlsame und charismatische Leistung ab, die ihm eine hochverdiente OSCAR-Nominierung einbrachte und ihn endgültig nicht nur als Muskelprotz, sondern als richtig guter Schauspieler in der Filmbranche etablierte.

Zwar wurden seine Fähigkeiten leider nie mehr ansatzweise so ausgereizt wie in "The Green Mile", doch mit großen Nebenrollen in Filmen wie "Keine halben Sachen", "Planet der Affen", "Daredevil" oder "Sin City" war er gut beschäftigt. Nach dem Kassenflop "Die Insel" im Jahr 2005 sank sein Stern ein wenig und er wurde kaum noch für große Prestigeprojekte engagiert, sondern vermehrt für Independentfilme. Zudem avancierte er mit seiner markanten, tiefen Stimme zu einem beliebten Sprecher bei Animationsfilmen (darunter "Kung Fu Panda" und "Cats & Dogs") und -serien sowie Videospielen. 2012 gehörte er zum Stammensemble der leicht exzentrischen Krimiserie "The Finder", die aber nach einer Staffel wieder eingestellt wurde. Ende des Jahres hätte er wahrscheinlich seine Rolle als Manute für Robert Rodriguez' und Frank Millers "Sin City 2" wiederaufgenommen, doch Mitte Juli erlitt er einen Herzinfarkt, von dem er sich nicht mehr richtig erholte.

Michael Clarke Duncan starb am 3. September 2012 im Alter von nur 54 Jahren im Cedars Sinai Medical Centre in Los Angeles an den Folgen seines Herzinfarkts. R.I.P.

Montag, 3. September 2012

Neues aus Hollywood (35/2012)

Nachdem es vergangene Woche ein Special in Form einer Herbstvorschau gab, sind heute wieder die aus meiner Sicht berichtenswertesten Neuigkeiten aus der Filmbranche der letzten sieben Tage an der Reihe:

- Nachdem er sich in den letzten Jahren mit hervorragenden Leistungen in Filmen wie "Half Nelson", "Lars und die Frauen", "Crazy, Stupid, Love." oder "Drive" konsequent in die erste Schauspieler-Liga hochgearbeitet hat, will Ryan Gosling seinen Horizont nun durch ein eigenes Projekt erweitern. Bei "How to Catch a Monster" wird er erstmals Regie führen, zudem fungiert er als Co-Produzent und hat sogar das Drehbuch geschrieben. Dabei handelt es sich um ein modernes Märchen, das Fantasy-, Thriller- und Noir-Elemente in Form der Geschichte einer alleinstehenden Mutter verbindet, die in einer fantastischen, aber düsteren Unterwelt landet. Die Hauptrolle der Mutter übernimmt Goslings rothaarige "Drive"-Kollegin Christina Hendricks (TV-Serie "Mad Men"). Weitere Details und Darsteller dürften in in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden. Der Drehstart ist für Frühjahr 2013 geplant, womit der früheste denkbare Kinorelease Ende 2013 sein dürfte, eher 2014.

- Derzeit scheinen US-Präsidenten in den Augen der amerikanischen Filmemacher mit die beliebtesten Protagonisten zu sein. So wird Abraham Lincoln in diesem Jahr gleich in zweifacher Form die Kinos erobern, nämlich in Timur Bekmambetovs 3D-Action-Horrorfilm "Abraham Lincoln – Vampirjäger" sowie ganz seriös in Steven Spielbergs Biopic "Lincoln" mit OSCAR-Gewinner Daniel Day-Lewis ("There Will Be Blood") in der Titelrolle. Zudem könnte die Rolle des Franklin D. Roosevelt seinem Darsteller Bill Murray in Roger Michells romantischer Komödie "Hyde Park on Hudson" seine zweite OSCAR-Nominierung nach "Lost in Translation" einbringen. Und nun befindet sich auch noch der vom Krebs genesene Michael Douglas ("Wall Street") in Verhandlungen, um den 40. US-Präsidenten und früheren Schauspieler Ronald Reagan in dem unabhängig finanzierten Polit-Thriller "Reykjavik" zu verkörpern. Die Handlung von "Reykjavik" beschränkt sich auf wenige Tage im Oktober 1986, während derer sich Reagan und sein sowjetisches Pendant Michail Gorbatschow in der isländischen Hauptstadt unter dem Eindruck des katastrophalen nuklearen Unfalls in Tschernobyl zu Friedensgesprächen trafen. Das Drehbuch entstammt der Feder von Kevin Hood ("Geliebte Jane"), um den Regiejob verhandelt derzeit der Brite Mike Newell ("Harry Potter und der Feuerkelch", "Prince of Persia", "Vier Hochzeiten und ein Todesfall"). Das Budget ist auf schmale $10 Mio. veranschlagt und die Dreharbeiten sollen im März in Deutschland beginnen. Sir Ridley Scott ("Prometheus", "Robin Hood"), der ursprünglich selbst mit der Regie geliebäugelt hatte, ist noch als Co-Produzent an Bord des Projekts.

- Abschließend noch ergänzende Informationen zur Besetzung von Lars von Triers zweiteiligem Erotikdrama "The Nymphomaniac" (Neues aus Hollywood vom 28. Mai 2012): Weitere Rollen in der Erzählung über die selbsternannte Nymphomanin Joe (Charlotte Gainsbourg aus von Triers "Melancholia"), die einem älteren Mann, der ihr in einer Notlage hilft (Stellan Skarsgård, "The Avengers"), ihre Lebensgeschichte schildert, spielen Shia LaBeouf ("Transformers", "Eagle Eye"), Connie Nielsen ("Gladiator"), Jamie Bell ("Billy Elliot", "Jane Eyre"), Jesper Christensen ("James Bond 007 – Ein Quantum Trost"), Jens Albinus (von Triers "Idioten", Krimi-Reihe "Der Adler"), Nicolas Bro ("Gefährten", "Adams Äpfel"), die außerhalb ihrer Heimat kaum bekannte Schwedin Shanti Roney und der deutsche Theater-Schauspieler Severin von Hoensbroech ("Eine dunkle Begierde"). Gerüchteweise werden auch die von Trier-erfahrenen Nicole Kidman ("Dogville") und Willem Dafoe ("Antichrist") kleine Rollen übernehmen, das wurde aber bislang nicht offiziell bestätigt. Die Dreharbeiten sollen bereits diese Woche in Deutschland beginnen, für beide Teile ist – in einer "Softcore"- und einer "Hardcore"-Variante – ein Kinostart im Laufe des Jahres 2013 avisiert (die Weltpremiere könnte wieder einmal beim Festival in Cannes im Mai stattfinden).

Quellen: