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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 7. April 2025

TV-Tips für die Woche 15/2025

Montag, 7. April:

Arte, 20.15 Uhr: "Die Mörder sind unter uns" (1946)

Bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschäftigte sich Regisseur Wolfgang Staudte ("Rosen für den Staatsanwalt") im ersten deutschen Nachkriegsfilm überhaupt direkt mit der gesellschaftlichen Bewältigung der Nazizeit - und das auf überzeugende Art und Weise: Die KZ-Überlebende Susanne (Hildegard Knef) und der frühere Militärarzt Dr. Mertens (Ernst Wilhelm Borchert) freunden sich im zerstörten Berlin an und verlieben sich sogar ineinander. Dann trifft der Arzt seinen früheren Vorgesetzten Brückner, der - obwohl er ein schreckliches Kriegsverbrechen beging - sich schon wieder wunderbar in die Gesellschaft eingefügt hat und es sich als respektierter Geschäftsmann gutgehen läßt. Mertens beschließt, daß Brückner für seine Verbrechen sterben muß!

Arte, 21.35 Uhr: "Die großen Familien" (1958)

Denys de La Patellières ("Taxi nach Tobruk") Verfilmung eines Romans von Maurice Druon präsentiert den großen Jean Gabin ("Kommissar Maigret stellt eine Falle") als strengen und skrupellosen Business-Tycoon Noël Schoudler, der zeit seines Lebens alle wichtigen Geschäftsentscheidungen selbst traf. Mit fortschreitendem Alter sieht er jedoch ein, daß er sich langsam mal einen Nachfolger aus seiner Familie heranziehen sollte - und unterzieht die Kandidaten einem perfiden Test, indem er eine drohende Pleite seines Imperiums inszeniert.

NDR, 23.15 Uhr: "Der Totmacher" (1995)

Götz George zeigte eine seiner stärksten schauspielerischen Leistungen als historischer Serienkiller in Romuald Karmakars ("Manila") düsterem Kammerspiel. Das konzentriert sich ganz auf die Befragung des im Jahr 1924 wegen mindestens 24 Morden angeklagten Fritz Haarmann durch den Psychiater Ernst Schultze (Jürgen Hentsch), der Haarmanns Schuldfähigkeit überprüfen soll. Die Dialoge beruhen auf den originalen, rund 400 Seiten langen Verhörprotokollen.

Außerdem:

Iron Man 2 (der schwächste Film der MCU-Trilogie mit Robert Downey Jr. ist immer noch unterhaltsam genug und birgt zudem den ersten Auftritt von Scarlett Johansson als Black Widow; 20.15 Uhr bei VOX)

Aliens vs. Predator 2 (diese Beleidigung des "Alien"- wie auch des "Predator"-Franchises ist höchstens hartgesottenen Trashfans zu empfehlen; 22.50 Uhr minimal gekürzt bei Kabel Eins, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht auf Mittwoch um 1.40 Uhr)

Dienstag, 8. April:

Nitro, 20.15 Uhr: "Rambo" (1982)

Der Name "Rambo" ist in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen für jemanden, der ohne Rücksicht auf Verluste und auch ohne großartig nachzudenken seinen Weg geht. Das liegt allerdings vor allem an den Filmen Nr. 2 bis 4, denn der Original-"Rambo" ist tatsächlich ein richtig guter, gesellschaftskritischer Anti-Kriegsfilm (mit gar nicht so vielen Actionszenen) über einen Vietnam-Veteranen (Sylvester Stallone) und seine Anpassungsschwierigkeiten, als er zurück in der Zivilgesellschaft ist und auf die Ignoranz der Behörden trifft.

Mittwoch, 9. April:

Tele 5, 0.15 Uhr: "V/H/S/85" (2023)

Free-TV-Premiere der positiv bewerteten Horror-Anthologie - sechster Teil der Reihe, aber der erste, der es ins deutsche Free-TV schafft (und das sogar ungeschnitten). Die fünf Episoden (plus eine Rahmenhandlung) haben das Thema "Found Footage" als verbindendes Element und wurden u.a. von David Bruckner ("The Signal") und Scott Derrickson ("Sinister") inszeniert.

Außerdem:

Insidious (konventionell, aber gut beginnender Spukhaus-Gruselfilm, der im letzten Akt richtig innovativ wird; 22.00 Uhr bei Tele 5)

Donnerstag, 10. April:

Spectre (der vierte James Bond-Film mit Daniel Craig kann zwar nicht an die hohe Qualität des direkten Vorgängers "Skyfall" anknüpfen, ist aber auch dank Christoph Waltz als Bösewicht immer noch unterhaltsam; 20.15 Uhr bei VOX)

Cinderella (Sir Kenneth Branaghs exzellente Realfilmversion des Disney-Zeichentrickklassikers begeistert mit einer fabelhaften Ausstattung und tollen Schauspielern wie Lily James und Cate Blanchett; 20.15 Uhr im Disney Channel)

Freitag, 11. April:

Die Eiskönigin (der seinerzeit kommerziell erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten - inzwischen auf Platz 6 abgerutscht - ist ein typisches Disney-Werk mit technischer Brillanz, viel Humor und tollen Songs, aber einer letztlich wenig einfallsreichen Storyentwicklung; 20.15 Uhr im Disney Channel, direkt gefolgt von dem witzigen Kurzfilm "Die Eiskönigin: Party-Fieber")

Ich bin dein Mensch (mit vier Deutschen Filmpreisen prämierte romantische Tragikomödie von Maria Schrader über die Beziehung zwischen einer Frau und einem direkt auf sie zugeschnittenen humanoiden Roboter; 20.15 Uhr bei Arte)

The First Avenger: Civil War (das dritte "Captain America"-Abenteuer ist eigentlich ein halber "Avengers"-Film, in dem eine politische Entscheidung für Spannungen unter den Superhelden sorgt; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Predators (anspruchslose, aber spaßige Fortsetzung des 1980er Jahre-Klassikers, in der die von Adrien Brody angeführten Antihelden nach und nach von außerirdischen Kopfgeldjägern dezimiert werden; 22.20 Uhr bei RTL II um rund fünf Minuten gekürzt, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht auf Montag um 0.15 Uhr)

Samstag, 12. April:

3sat, 23.10 Uhr: "Aftersun" (2022)

Free-TV-Premiere des hochgelobten und vielfach ausgezeichneten britischen Vater-Tochter-Dramas von Langfilm-Regiedebütantin Charlotte Wells. Darin dreht sich alles um die 11-jährige Sophie (Frankie Corio) und ihren Vater Calum (OSCAR-Nominierung für Paul Mescal), die Ende der 1990er Jahre einen Urlaub an der türkischen Riviera verbrachten. 20 Jahre später sinnt die nun erwachsene Sophie (Celia Rowlson-Hall) darüber nach, wie wenig sie von den vielfältigen Sorgen ihres damals bereits von ihrer Mutter getrennt lebenden und innerlich zerrissenen Vaters mitbekam.

Außerdem:

Zoomania (grandioser, OSCAR-gekrönter Animationsfilm über einen Fuchs und eine Häsin, die gemeinsam einer großen Verschwörung auf die Spur kommen; 20.15 Uhr im Disney Channel)

Michael Clayton (erstklassig konstruierter Oldschool-Verschwörungsthriller mit George Clooney und Tilda Swinton; 21.55 Uhr bei ZDF Neo)

Hellboy - Call of Darkness (trotz interessanter Ansätze und guter Besetzung gescheitertes Reboot der auf Comics von Mike Mignola basierenden Actionreihe rund um einen für das Gute kämpfenden Halbdämon; 22.55 Uhr bei VOX)

Sonntag, 13. April:

Arte, 13.45 Uhr: "Die Abenteuer von Pinocchio" (1972)

Eigentlich handelt es sich bei dieser positiv rezensierten Adaption der berühmten Geschichte von Carlo Collodi um eine vierteilige italienische TV-Miniserie, die aber auch in der vorliegenden Filmfassung in einigen Ländern in die Kinos kam. Unter der Regie von Luigi Comencini ("Genosse Don Camillo") spielt Andrea Balestri ("Der Sizilianer") die hölzerne Titelfigur, die so gerne ein echter Mensch werden möchte. Als sein "Vater" Geppetto agiert Nino Manfredi ("Brot und Schokolade"), die weibliche Hauptrolle spielt Gina Lollobrigida ("Der Glöckner von Notre Dame").

Arte, 20.15 Uhr: "Ipcress - Streng geheim" (1965)

In dem britischen Agentenklassiker glänzt Sir Michael Caine als - ein Gegenentwurf zu James Bond - unglamouröser, hemdsärmeliger Geheimagent Harry Palmer, der während des Kalten Krieges mit dem Schutz eines Atomphysikers betraut wird, dessen Entführung befürchtet wird. Die Rolle brachte Caine (gemeinsam mit dem ein Jahr zuvor erschienen Kriegsfilm "Zulu") den Durchbruch und zog zwei schnelle Kinofortsetzungen sowie 30 Jahre später noch zwei TV-Sequels nach sich; "Ipcress" ist aber der beste Film der Reihe.

Arte, 22.00 Uhr: "Schneller als der Tod" (1995)

Schöner, leicht satirischer Western von Sam Raimi ("Tanz der Teufel"), in dem sich Sharon Stone als Revolverheldin Ellen mit dem vom kürzlich verstorbenen Gene Hackman schön fies verkörperten tyrannischen Bürgermeister John Herod anlegt. Mit Russell Crowe und einem sehr jungen Leonardo DiCaprio zählen zwei weitere (spätere) Superstars zur Besetzung, die übrigens (ebenso wie Raimi) von Stone als Mitproduzentin durchgesetzt wurden - offensichtlich hat die Gute ein feines Gespür für Talent. Direkt im Anschluß um 23.45 Uhr zeigt Arte das einstündige Portrait "Sharon Stone: Überlebensinstinkt im Showbiz" aus dem Jahr 2024.

Außerdem:

Keine Zeit zu sterben (solide, aber etwas enttäuschende Abschiedsvorstellung von Daniel Craig als Geheimagent James Bond; 20.15 Uhr bei RTL)

Men in Black: International (sehr mittelmäßiges und dementsprechend geflopptes Reboot mit Chris Hemsworth, Tessa Thompson und Liam Neeson; 20.15 Uhr bei SAT. 1)

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