Eine ziemlich magere TV-Woche steht an:
Montag, 10. Dezember:
Arte, 21.50 Uhr: "1900" (1976)
Keine kurzfristige Programmänderung, sondern reiner Zufall: Zwei Wochen nach dem Tod von Bernardo Bertolucci zeigt Arte dessen Magnum Opus "1900" - ein fünfstündiges Epos, welches anhand der unwahrscheinlichen Freundschaft von zwei Jungen/Männern aus unterschiedlichen Schichten (als Erwachsene gespielt von Robert De Niro und Gérard Depardieu) die italienische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachzeichnet, speziell die Entstehung des Faschismus. Weitere Rollen spielen Burt Lancaster, Dominique Sanda und Donald Sutherland.
Außerdem:
Planet der Affen: Revolution (die erfreulich gute, mit u.a. Gary Oldman und Jason Clarke stark besetzte Fortsetzung des Franchise-Reboots, in der die kläglichen Reste der Menschheit und die nun dominierenden Affen nach Möglichkeiten für einen Frieden suchen; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
The Last King - Der Erbe des Königs (Free-TV-Premiere des schön anzuschauenden, inhaltlich jedoch etwas dünnen norwegischen Historien-Abenteuers; 22.15 Uhr im ZDF)
Dienstag, 11. Dezember:
Tele 5, 20.15 Uhr (um etwa zwei Minuten gekürzt, ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.50 Uhr): "Die Legende von Barney Thomson" (2015)
Free-TV-Premiere des wohlwollend rezensierten Regiedebüts des schottischen "Trainspotting"-Darstellers Robert Carlyle. In der rabenschwarzen Komödie spielt er die titelgebende Hauptrolle eines einsamen, in jeglicher Hinsicht mittelmäßigen Friseurs, der versehentlich seinen Chef umbringt - und feststellt, daß ihm das Töten gefällt ... Emma Thompson ist in der weiblichen Hauptrolle zu sehen, Ray Winstone spielt den leitenden Polizeiermittler.
Mittwoch, 12. Dezember:
Kabel Eins, 20.15 Uhr: "Space Cowboys" (2000)
Clint Eastwoods amüsanter Abenteuerfilm über vier in Ehren ergraute Astronauten (Tommy Lee Jones, James Garner, Donald Sutherland und Clint Eastwood selbst), die eine Katastrophe verhindern müssen, indem sie einen vom Absturz bedrohten Satelliten reparieren - der so alt ist, daß die aktuellen NASA-Leute mit der Technik nichts mehr anfangen können ... Klar, die Prämisse ist albern, Spaß macht der Film aufgrund der gut aufgelegten Altstars trotzdem.
Donnerstag, 13. Dezember:
3sat, 22.25 Uhr: "Für eine Handvoll Dollar" (1964)
Mit diesem losen Remake des auf einem Buch von Dashiell Hammett basierenden Kurosawa-Klassikers "Yojimbo" (später auch als "Last Man Standing" mit Bruce Willis adaptiert) über einen Fremden (Clint Eastwood), der im Wilden Westen zwei eine kleine Stadt tyrannisierende Gangsterbanden gegeneinander ausspielt, wurden Regisseur Sergio Leone, Komponist Ennio Morricone und Hauptdarsteller Eastwood zu Weltstars. Die Fortsetzung "Für ein paar Dollar mehr" (mit Lee Van Cleef und Klaus Kinski in Bösewicht-Rollen) zeigt 3sat morgen um 22.25 Uhr.
Freitag, 14. Dezember:
RTL II, 22.35 Uhr: "Vertical Limit" (2000)
Nein, Martin Campbells Bergsteiger-Überlebens-Abenteuer ist nicht unbedingt im eigentlichen Sinne ein guter Film - dafür ist die Handlung zu generisch und sind die Figuren zu stereotyp. Bestreiten kann man allerdings nicht, daß die lustvoll übertriebenen dramatischen Ereignisse und die eindrucksvoll gefilmten Actionsequenzen Spaß machen, wenn man vorher das Gehirn in den Pausenmodus schaltet. Zudem ist die Besetzung voller späterer TV-Serienstars wie Chris O'Donnell ("NCIS: Los Angeles"), Robin Tunney ("The Mentalist"), Alexander Siddig ("Star Trek: Deep Space Nine"), Scott Glenn ("Daredevil") oder dem mittlerweile verstorbenen Bill Paxton ("Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.") ziemlich sympathisch.
Außerdem:
Extinction (Free-TV-Premiere des mediokren spanischen Zombiefilms, der mit seiner eisigen Atmosphäre, recht gut ausgearbeiteten Protagonisten und einem hervorragenden Matthew Fox überzeugt, aber mit schwachem Drehbuch und generischem Finale viel guten Willen verspielt; 0.55 Uhr bei RTL II)
Samstag, 15. Dezember:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Das Phantom der Oper" (1990)
Es gibt viele Verfilmungen des Romans von Gaston Leroux respektive der Musical-Adaption von Andrew Lloyd Webber, diese ist hierzulande aber eher unbekannt - was daran liegt, daß es ein amerikanischer TV-Zweiteiler ist, kein Kinofilm. Sehenswert dürfte er trotzdem sein, immerhin kann er mit Burt Lancaster einen Weltstar in einer der Hauptrollen vorweisen und wurde mit zwei Emmys ausgezeichnet sowie für zwei Golden Globes nominiert. Das Phantom wird vom Briten Charles Dance (heutzutage wohl vor allem als Tywin Lannister in "Game of Thrones" bekannt) verkörpert, die Sängerin Christine, in die sich das Phantom unsterblich verliebt, von Teri Polo ("Meine Braut, ihre Eltern und ich"). Servus TV zeigt beide Teile hintereinander (das dauert bis kurz vor Mitternacht).
Außerdem:
Hyde Park am Hudson (Free-TV-Premiere der leider eher mißglückten Mixtur aus historischer Romanze und Gesellschaftskomödie mit Bill Murray als US-Präsident Roosevelt; 21.45 Uhr bei One)
Sonntag, 16. Dezember:
RTL II, 22.35 Uhr: "Die highligen drei Könige" (2015)
Free-TV-Premiere der positiv rezensierten Weihnachts-Kifferkomödie vom "50/50"-Trio Jonathan Levine (Regie und Drehbuch), Joseph Gordon-Levitt und Seth Rogen (Hauptrollen) über drei alte Schulfreunde, die sich jedes Weihnachten für eine wilde Nacht in New York treffen.
Außerdem:
Cinderella (Sir Kenneth Branaghs exzellente Realfilmversion des Disney-Zeichentrickklassikers begeistert mit einer fabelhaften Ausstattung und tollen Schauspielern wie Lily James und Cate Blanchett; 20.15 Uhr bei RTL)
Der Marsianer (Sir Ridley Scotts für sieben OSCARs nominierter, sehr unterhaltsamer Mars-Überlebenskampf mit Matt Damon, Jessica Chastain und Sean Bean; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Dark Shadows (stimmungsvolle Gruselkomödie mit Johnny Depp als Vampir, die jedoch trotz Starbesetzung nie wirklich Fahrt aufnimmt; 22.20 Uhr bei RTL)
Gravity (Alfonso Cuaróns mit sieben OSCARs ausgezeichnetes Weltraum-Survival-Drama mit Sandra Bullock und George Clooney; 23.10 Uhr bei Pro 7)
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