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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 19. Oktober 2017

KINOVORSCHAU HERBST 2017 (Teil 2)

Update vom 4. November: Neu am 7. Dezember ist die französische Erfolgskomödie "Heirate mich, Alter!".

Nach einem eher spärlich mit Highlights gesegneten Spätsommer/Frühherbst steht nun wieder einmal das höchst lukrative Vorweihnachtsgeschäft an. Es gibt also etliche Mega-Blockbuster (darunter "Star Wars") und viel Familienfreundliches, dazu auch bereits einige aussichtsreiche OSCAR-Kandidaten. Entsprechend umfangreich ist die Auswahl jener Filme, die ich für meine große Kinovorschau getroffen habe, die komplette deutsche Startliste für die kommenden Jahre gibt es wie immer bei InsideKino.

31. Oktober/2. November:
Dramatisch dürfte es werden im vorletzten Solofilm des Marvel Cinematic Universe vor dem großen "Avengers: Infinity War"-Spektakel (der letzte wird das Solo-Debüt von "Black Panther" im Februar), in dem es mit vereinten Kräften schlußendlich dem Oberbösewicht Thanos an den Kragen gehen soll – und die heroischen Abgänge von ein paar Superhelden der ersten Stunde zu erwarten/befürchten stehen. Ein echter Solofilm ist der dritte "Thor"-Teil – der erste ohne Natalie Portman als Jane Foster – allerdings auch nicht, denn Thor trifft überraschend auf den seit "Avengers 2" untergetauchten Hulk, Doctor Strange wird einen Gastauftritt absolvieren. Und worum geht's überhaupt? Nunja, Thor bekommt es diesmal mit nicht weniger als der Göttin des Todes zu tun (verkörpert von Cate Blanchett), welche die Götterdämmerung – auch bekannt als Ragnarök – einleiten will! Da ist es nicht ganz so günstig, daß Thor ohne seinen Hammer am anderen Ende des Universums gefangengehalten und zu der Teilnahme an Gladiatorenkämpfen gezwungen wird … Neuer Regisseur ist übrigens der Neuseeländer Taika Waititi, der sich einen Namen mit schräg-humorvollen Indie-Filmen wie "5 Zimmer, Küche, Sarg" und "Wo die wilden Menschen jagen" sowie der TV-Serie "Flight of the Conchords" machte – es wird interessant zu sehen sein, inwiefern er mit seinem Stil auch seinen ersten Big Budget-Film prägen kann. Laut den ersten US-Kritiken offenbar stark, denn die sind sehr positiv ausgefallen und sprechen vom (neben den "Guardians of the Galaxy") lustigsten MCU-Film bisher.

"Professor Marston & The Wonder Women":
Wenige Monate, nachdem Patty Jenkins' "Wonder Woman" dem DC Extended Universe neues Leben eingehaucht hat, kommt ein Film in die Kinos, der sich dem Schöpfer der Comicvorlage widmet: Professor Dr. William Moulton Marston (Luke Evans, "Dracula Untold"), Psychologe und Erfinder des Lügendetektors! Ja, der Mann war ganz offensichtlich sehr vielseitig, weshalb Regisseurin Angela Robinson (TV-Serie "The L Word") ihm und seiner in den 1940er Jahren entstandenen bekanntesten Schöpfung ein Biopic widmet, das sich auch auf seine zwei für die Zeit ungewohnt selbstbestimmten Musen konzentriert, die Pate für Wonder Woman standen: seine Gattin (Rebecca Hall, "Vicky Cristina Barcelona") und seine Geliebte (Bella Heathcote, "The Neon Demon"). Mit ihnen führte er eine offene Dreierbeziehung, die aber zu der damaligen Zeit natürlich ihrer aller Leben hätte zerstören können, wenn sie an die Öffentlichkeit gelangt wäre. Wie gesagt: Der Mann bot viel Stoff für einen Film, weshalb die guten US-Kritiken auch nicht wirklich verwundern können wenngleich Robinsons Inszenierung manchen Rezensenten doch etwas zu konventionell geraten ist.

"The Secret Man":
Liam Neeson ("The Grey") hat zur Abwechslung mal keinen Actionthriller gedreht, sondern ein politisches Biopic von Peter Landesman ("Kill the Messenger") über Mark Felt, jenen früheren FBI-Vizechef, der sich vor wenigen Jahren als "Deep Throat" outete – die Insiderquelle, die im Jahr 1972 den "Washington Post"-Journalisten Woodward und Bernstein die entscheidenden Informationen zur Aufdeckung des Watergate-Skandals lieferte, der US-Präsident Nixon zu Fall brachte (exzellent verfilmt in "Die Unbestechlichen"). Leider scheint es so, als ob diese neue Perspektive auf eine altbekannte, wenngleich in ihrer Relevanz unverändert wichtige Geschichte nicht wirklich viel Neues zu Tage bringt, jedenfalls sind die US-Kritiken trotz Lob für Neeson und Hauptdarstellerin Diane Lane nur mittelmäßig ausgefallen.

"Die Reise der Pinguine 2":
Im Jahr 2005 brachte der französische Tierfilmer Luc Jacquet mit dem OSCAR-prämierten "Die Reise der Pinguine" einen der erfolgreichsten Dokumentarfilme aller Zeiten in die Kinos – allein in Deutschland gab es fast eineinhalb Millionen Zuschauer, weltweit spielte der Film sagenhafte $127,4 Mio. ein, was im Genre einzig von Michael Moores "Fahrenheit 9/11" mit $222,4 Mio. übertroffen wird. 12 Jahre später folgt die Fortsetzung, die einem jungen Kaiserpinguin von der Geburt an auf seiner beschwerlichen Reise durch die Antarktis folgt.

"Lady Macbeth":
Der renommierte britische Theaterregisseur William Oldroyd erzählt in seinem Langfilmdebüt eine Geschichte, die im 19. Jahrhundert spielt. Trotz des an Shakespeare erinnernden Titels handelt es sich um die Adaption der Novelle "Die Lady Macbeth von Mzensk" des russischen Schriftstellers Nikolai Leskow, die in erster Linie psychologische Charakterstudie russischer Frauen der damaligen Zeit und ihrer gesellschaftlichen Stellung ist. Oldroyd hat die Handlung in das ländliche England verlegt, hält sich ansonsten aber wohl recht dicht an der Vorlage. Sein von Filmemachern wie Michael Haneke oder Béla Tarr inspirierter, formal strenger Regiestil richtet sich klar an die Arthouse-Kinogänger, für universelle Begeisterung sorgt die Leistung der Hauptdarstellerin Florence Pugh aus der TV-Serie "Marcella" als unglücklich verheiratete junge Katherine.

"Good Time":
Viel Lob erhält auch Robert Pattinson ("Wasser für die Elefanten") für seine Darstellung eines verzweifelten Kleinkriminellen namens Connie, der in dem atemlosen, unkonventionellen Indie-Thriller von Ben und Joshua Safdie eines Nachts eine Odyssee durch die New Yorker Unterwelt unternimmt, in der Hoffnung, die Kaution für seinen nach einem Bankraub inhaftierten kleinen Bruder zusammenzubekommen.

"Gauguin":
Vincent Cassel ("Black Swan") spielt in dem bei den Kritikern nicht allzu gut angenommenen Biopic den berühmten Maler Paul Gauguin, wobei dessen Reise nach Tahiti im Jahr 1891 im Mittelpunkt steht, die dem Künstler neue Inspiration brachte.

"Patti Cake$ - Queen of Rap":
Ein HipHop-Coming of Age-Film á la "8 Mile" über die junge, übergewichtige Patricia, die unter ihrem Künstlernamen Patti Cake$ gegen alle Wahrscheinlichkeit zu einem weißen Rap-Star avanciert. Trotz der nicht übermäßig originellen Story hat der Film bereits etliche Independent-Preise eingeheimst, wobei vor allem das starke No Name-Ensemble rund um die australische Titeldarstellerin Danielle Macdonald mit Lob überschüttet wird.

"Attack on Titan – Feuerroter Pfeil und Bogen":
"Attack on Titan" ist eine sehr erfolgreiche, richtig gute japanische Animeserie (wie meistens basierend auf einer Mangareihe) über eine Welt, in der wie aus dem Nichts riesige, scheinbar nicht intelligente Titanen mit unbändigem Hunger auf Menschenfleisch auftauchten. Die Reste der Menschheit verschanzen sich seit langem erfolgreich hinter gewaltigen Mauerringen, doch als der äußerste Ring schließlich doch fällt, melden sich der junge Eren – dessen Mutter Opfer der Titanen wurde –, seine Ziehschwester und sein bester Freund für den Kampf gegen die Titanen. "Feuerroter Pfeil und Bogen", im Rahmen der Kazé Anime Nights ab 31. Oktober in ausgewählten Kinos zu sehen, faßt die ersten 13 Episoden der Serie zusammen, wobei es auch einige neue Szenen zu sehen geben wird.

9. November:
Es gibt bereits mehrere Verfilmungen des Kriminalromans von Agatha Christie, die bekannteste stammt aus dem Jahr 1974 und wurde von Sidney Lumet mit fantastischem Starensemble (Sean Connery, Lauren Bacall, Albert Finney, Ingrid Bergman, John Gielgud, Michael York, Vanessa Redgrave, Richard Widmark, Jacqueline Bisset) in Szene gesetzt. Mir hat der Film allerdings trotz der tollen Besetzung nie sonderlich gefallen, was auch daran lag, daß ich die Auflösung viel zu offensichtlich fand. Entsprechend gering war meine Erwartungshaltung an die Neuverfilmung von Kenneth Branagh ("Jack Ryan"), die ebenfalls große Namen aufzubieten hat, darunter Dame Judi Dench, Penélope Cruz, Michelle Pfeiffer, Johnny Depp, Willem Dafoe, Daisy Ridley und Branagh selbst. Doch ich muß zugeben: Nach Ansicht des edlen, hochgradig eleganten und dabei leicht exzentrischen Trailers habe ich richtig Lust auf den Film bekommen – strikte CGI-Gegner sollten allerdings lieber einen Bogen um ihn machen.

"Bad Moms 2":
In der Fortsetzung des Überraschungs-Komödienhits des Jahres 2016 bereiten sich die drei renitenten Mütter Amy (Mila Kunis, "Jupiter Ascending"), Kiki (Kristen Bell, "Veronica Mars") und Carla (Kathryn Hahn, "Wanderlust") mit überschaubarer Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest vor – für das natürlich wieder einmal sie fast alle Vorbereitungen übernehmen sollen. Diesem Streß wollen sie sich gemeinsam entziehen – doch dann stehen dummerweise ihre eigenen Mütter (gespielt von Susan Sarandon, Christine Baranski und Cheryl Hines) vor der Tür, die ganz andere Vorstellungen von perfekten Weihnachten haben …

"Suburbicon":
Einmal mehr scheint es sich zu bewahrheiten, daß George Clooney ("The Ides of March") ein besserer Schauspieler als Regisseur ist; jedenfalls wurde sein satirischer, in den 1950er Jahren spielender Gesellschaftsthriller nicht nur bei der Premiere in Venedig primär mit Enttäuschung aufgenommen. Das ist sehr bedauerlich, denn die (im Kern bereits vor 30 Jahren) von den Coen-Brüdern erdachte Geschichte einer idyllischen Vorstadtgemeinde, die als Folge eines Einbruchs und der Ankunft der ersten schwarzen Hausbesitzer in heftige Turbulenzen stürzt, hätte sicher Potential gehabt, zumal mit Matt Damon, Julianne Moore und Oscar Isaac in den Hauptrollen.

"Hexe Lilli rettet Weihnachten":
Nachdem es bereits 2009 und 2011 zwei recht erfolgreiche Kinofilme (1,25 respektive knapp 0,7 Millionen Zuschauer) zur beliebten Kinderbuch-Reihe gab, steht ein weihnachtliches Reboot ins Haus – natürlich mit einer neuen Darstellerin (Hedda Erlebach) der kleinen Hexe Lilli. Deren Haustier-Drachen Hektor spricht allerdings noch immer Comedian Michael Mittermeier, neu im Boot ist Jürgen Vogel als Knecht Ruprecht, der für heftige Turbulenzen sorgt.

"Simpel":
In der Tragikomödie von Markus Goller ("Friendship!", "Eine ganz heiße Nummer") nach einem Roman von Marie-Aude Murail spielen Frederick Lau und David Kross ("Der Vorleser") die zwei unzertrennlichen Brüder Ben und Barnabas. Letzterer trägt den Spitznamen "Simpel", weil er auf dem geistigen Stand eines Dreijährigen ist. Als ihre Mutter stirbt, soll Barnabas in ein Heim kommen, was Ben aber nicht zulassen will. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ihrem Vater (Devid Striesow), der die Familie vor vielen Jahren verlassen hat. Hilfe bekommen sie von einer schönen Medizinstudentin (Emilia Schüle) und einem Sanitäter (Axel Stein).

16. November:
Nachdem im Sommer mit "Wonder Woman" erstmals ein Film aus dem DC Extended Universe voll und ganz überzeugen konnte, geht der Comicgigant mit Rückenwind in den ersten ganz großen Eventfilm, in dem sechs Superhelden gemeinsam gegen eine außerirdische Kreatur namens Steppenwolf (offenbar liest man im Weltall Hermann Hesse …) vorgehen, die die Erde bedroht. Batman (Ben Affleck) und inzwischen auch Wonder Woman (Gal Gadot) kennt jeder, für Aquaman (Jason Momoa), Flash (Ezra Miller) und Cyborg (Ray Fisher) ist es der erste große Einsatz nach bisher nur ein paar Cameos in "Batman v Superman" und "Suicide Squad". Die große Unbekannte ist der totgeglaubte Superman (Henry Cavill), der offenbar irgendwie zurückkehren soll, allerdings in den Promomaterialien noch nicht zu sehen war … Turbulenzen gab es übrigens während der Produktion, denn der nicht mehr unumstrittene DCEU-Mastermind Zack Snyder übergab wegen eines tragischen Todesfalls in seiner Familie die Leitung für die gewohnt umfangreichen Nachdrehs an seinen Kollegen Joss Whedon (der bisher als Regisseur der beiden "Avengers"-Filme dem Lager des Erzrivaeln Marvel angehörte). Mal sehen, ob es da gelingt, einen Film zusammenzubekommen, der wie aus einem Guß wirkt.

"The Big Sick":
Michael Showalters romantische Independent-Tragikomödie zählt in den USA zu den größten Überraschungserfolgen des Jahres und sollte auch in der bevorstehenden Awards Season eine gute Rolle spielen. "The Big Sick" basiert auf der Lebensgeschichte des in Pakistan geborenen Kumail Nanjiani (der sich selbst spielt), der nach seiner Einwanderung in die USA versucht, sich einen Namen als Komiker zu machen, wobei er die junge Amerikanerin Emily (Zoe Kazan aus "Ruby Sparks") kennen- und liebenlernt – vor ihrem ersten Aufeinandertreffen mit seiner sehr traditionsbewußten Familie hat er jedoch große Angst. Die Kritiker sind begeistert von "The Big Sick" und sprechen von einem warmherzigen, authentischen und sehr romantischen Film, der zu den besten Vertretern seines Genres der letzten Jahre zählt.

"Happy Deathday":
Überraschenderweise einige Wochen nach Halloween kommt die wohlwollend besprochene Horrorkomödie von Genrespezialist Christopher B. Landon (Autor von "Paranormal Activity 2-4", Regisseur von "Paranormal Activity: Die Gezeichneten" und "Scouts vs. Zombies") in die deutschen Kinos, in dem die Studentin Tree (Jessica Rothe, "La La Land") in eine ziemlich unangenehme Zeitschleife gerät: An ihrem Geburtstag wird sie ermordet, dann wacht sie zu Beginn des Tages wieder auf, wird wieder ermordet und so weiter. "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Kenner wissen: Tree muß wohl irgendetwas Bestimmtes tun oder erreichen, um die Zeitschleife – hoffentlich lebendig – verlassen zu können.

"Fikkefuchs":
Der für unkonventionelle Filme bekannte Jan Henrik Stahlberg (Autor und Hauptdarsteller von "Muxmäuschenstill", Regisseur und Autor von "Bye Bye Berlusconi!") setzt in seiner dritten Regiearbeit sich selbst in der Hauptrolle des früheren Frauenhelden Rocky in Szene, der kurz vor seinem 50. Geburtstag erfährt, daß er Vater eines erwachsenen Sohns ist - und dem als Erstes beibringen will, Frauen aufzureißen. Schon in den Pressevorführungen, die nicht wenige frühzeitig verließen, polarisierte der (nicht nur in Bezug auf Nacktszenen) sehr zeigefreudige und schonungslos satirische "Fikkefuchs", der mit seiner Thematik aber überraschend genau zur aktuellen "#MeToo"-Sexismus-Thematik paßt.

"Animals – Stadt Land Tier":
Wir bleiben im spannungsgeladenen Bereich mit dem österreichisch-schweizerisch-polnischen schwarzhumorigen Psychothriller "Animals" von Greg Zglinski, in dem Birgit Minichmayr ("Das Parfum") die Hauptrolle der verheirateten Wiener Autorin Anna spielt, deren Ehe in der Krise steckt, weil Ehemann Nick (Philipp Hochmair) gerne fremdgeht. Ein gemeinsames Sabbatical in der Schweiz soll die Beziehung retten und am besten gleich noch Annas Schreibblockade lösen. Doch nach einem eigentlich nicht allzu schweren Autounfall bei der Anreise geschehen immer neue merkwürdige Dinge …

"Human Flow":
Der berühmte chinesische Künstler Ai Weiwei gibt sein internationales Regiedebüt mit diesem Dokumentarfilm über Flüchtlinge überall auf der Welt. Beim Festival von Venedig gab es dafür gleich vier Preise, dabei fielen die Kritiken eher verhalten aus, da "Human Flow" künstlerisch zwar sehr beeindruckend sein soll, inhaltlich aber abgesehen von einer klaren humanistischen Haltung weniger bemerkenswert.

23. November:
"Paddington 2":
Die erste Realverfilmung des Kinderbuchklassikers von Michael Bond avancierte überraschend zu einem der bestrezensierten Kinofilme des Jahres 2014. Da auch die Besucherzahlen des warmherzigen London-Abenteuers des sprechenden peruanischen Bären stimmten, folgt jetzt die unvermeidliche Fortsetzung. Und weil Regisseur und Drehbuch-Autor Paul King geblieben ist und die Besetzung fast komplett zurückkehrt (erweitert um die hochkarätigen Neuzugänge Hugh Grant und Brendan Gleeson), stehen die Chancen auf einen weiteren Familien-Hit in der Vorweihnachtszeit ausgesprochen gut. Dieses Mal geht es übrigens um ein seltenes Buch, das der in deutschen Synchronfassung erneut von Elyas M'Barek gesprochene Paddington als Geschenk kaufen will, das aber vorher gestohlen wird.

"Battle of the Sexes – Gegen jede Regel":
Der zweite Tennisfilm des Jahres (nach dem Mitte Oktober angelaufenen "Borg/McEnroe") ist eine von dem Regieduo Valerie Faris und Jonathan Dayton ("Little Miss Sunshine") inszenierte Komödie über das wahre, aufsehenerregende Geschlechterduell im Jahr 1973 zwischen der damaligen Weltranglistenersten Billie Jean King und dem trotz seiner 55 Jahre als klarer Favorit gehandelten früheren Spitzenspieler Bobby Riggs. Im Rückblick gilt das Showmatch als ein Meilenstein hinsichtlich der öffentlichen Anerkennung der Leistungen weiblicher Sportler, was im Film auch eine größere Rolle spielt und wohl durchaus bedenkliche Parallelen zur heutigen Zeit offenbart, in der Sexismus und die noch immer nicht erreichte Gleichberechtigung gerade – aber bei weitem nicht nur – in den USA wieder bestimmende Themen sind (Stichworte: Trump, Weinstein, Geburtenkontrolle). Die Kritiken für "Battle of the Sexes" sind positiv ausgefallen, Emma Stone ("Irrational Man") gilt für ihre Leistung als Billie Jean King sogar als OSCAR-Kandidatin und auch Riggs-Darsteller Steve Carell ("Ganz weit hinten") erfährt viel Lob.

"Aus dem Nichts":
Ebenfalls eine OSCAR-Kandidatin ist die deutsche Schauspielerin Diane Kruger ("Inglourious Basterds"), die für ihre intensive, leidenschaftliche Darstellung eines Terrorismusopfers bereits bei den Filmfestspielen in Cannes geehrt wurde. Beeinträchtigt werden dürften ihre Chancen allerdings dadurch, daß Fatih Akins ("Gegen die Wand") von den NSU-Morden inspirierter Rachethriller über die Hamburgerin Katja, deren kurdischer Mann und das gemeinsame Kind Opfer eines rechtsextremistischen Anschlags werden, selbst eher durchschnittlich rezensiert wurde.

"Detroit":
Und gleich der nächste OSCAR-Kandidat: Kathryn Bigelows ("Zero Dark Thirty") historisches Gesellschaftsdrama floppte zwar an den US-Kassen, wurde von den Rezensenten jedoch sehr positiv aufgenommen. Es geht um eine Polizeirazzia in einem Detroiter Club, in dem 1967 gerade die Heimkehr zweier afroamerikanischer Veteranen aus dem Vietnam-Krieg gefeiert wird – Auslöser massiver, schließlich komplett aus dem Ruder laufender Aufstände vor allem der afroamerikanischen Bevölkerung, die rückblickend zu den schwerwiegendsten zivilen Unruhen in der Geschichte der USA gezählt werden (mit insgesamt 43 Toten auf beiden Seiten). Die Hauptrolle in "Detroit" spielt "Star Wars"-Star John Boyega, der als schwarzer Sicherheitsmann zwischen den Stühlen sitzt …

"Liebe zu Besuch":
Das Regie- und Drehbuchdebüt von Hallie Meyers-Shyer (der Tochter von RomCom-Spezialistin Nancy Meyers, auf deren Kappe Filme wie "Was Frauen wollen" und "Was das Herz begehrt" geht) ist eine sehr klassische romantische Komödie mit Reese Witherspoon ("Inherent Vice"), die bei den Kritikern aufgrund von Drehbuchschwächen und mangelnder Originalität durchfiel. Auch das Zuschauerinteresse hielt sich in den USA in Grenzen. Witherspoon spielt eine frisch von ihrem Gatten (Michael Sheen, "Die Queen") getrennte Frau, die mit den beiden Töchtern zurück in ihren Heimatort zieht, um noch einmal neu anzufangen. Dort lernt sie an ihrem 40. Geburtstag in einer Bar ein deutlich jüngeres angehendes Filmemacher-Trio kennen, das sie prompt als Untermieter im Gästehaus aufnimmt – nur um sich dann schon bald in einen von ihnen zu verlieben …

30. November:
Der neueste animierte Pixar-Streich ist ein musikalischer Fantasyfilm, der vom mexikanischen "Tag der Toten" inspiriert ist. Der 12-jährige Miguel, der unbedingt Musiker werden will, und sein treuer Hund geraten versehentlich in das Reich der Toten. Dort treffen sie auf den charmanten Trickbetrüger Hector und kommen auch noch einem uralten Familiengeheimnis auf die Spur … Als Vorprogramm des von "Toy Story 3"-Regisseur Lee Unkrich inszenierten Werkes gibt es einen neuen "Die Eiskönigin"-Kurzfilm namens "Olaf taut auf".

"Der Mann aus dem Eis":
Jürgen Vogel spielt in Felix Randaus eisigem Steinzeit-Abenteuerfilm keinen Geringeren als Ötzi! Natürlich hieß der Mann, dessen von der Kälte konservierter Leichnam mehr als 5000 Jahre später in den Ötztaler Alpen gefunden wurde, nicht wirklich so, weshalb Vogels Rolle auf den Namen Kelab hört. Der kehrt eines Tages von der Jagd zurück und muß feststellen, daß sein gesamter Stamm inklusive seiner Frau und den gemeinsamen Kindern blutig ermordet wurde. Wie weiland "Conan der Barbar" macht sich auch Kelab auf, die Täter zu finden und sich an ihnen zu rächen … Nach der Weltpremiere beim Festival in Locarno gab es von der internationalen Presse Lob für die technische Umsetzung und für Hauptdarsteller Vogel, die offenbar sehr geradlinige Rachestory kam weniger gut an.

"Girls Trip":
Malcolm D. Lees bedingt familientaugliche Komödie über die gemeinsame wilde Reise vierer afroamerikanischer Freundinnen in ihren Vierzigern (verkörpert u.a. von Queen Latifah und Jada Pinkett Smith) nach New Orleans spielte in den USA sensationelle $115 Mio. ein und staubte auch noch exzellente Kritiken ab. Mal sehen, ob das reicht, um auch in Deutschland ein Erfolg zu werden, denn überlicherweise schneiden afroamerikanisch geprägte Hollywood-Komödien hierzulande deutlich schlechter ab.

"Whatever Happens":
Eine gewissermaßen rückwärts erzählte romantische Komödie von Niels Laupert, in der es um Hannah (Sylvia Hoeks aus "Blade Runner 2049") und Julian (Fahri Yardim) geht, die jahrelang ein glückliches Paar waren, sich dann aber auseinanderlebten und nun kurz vor der Trennung stehen. Dann müssen sie die Silvesternacht gemeinsam in ihrer früheren Wohnung verbringen, was viele Erinnerungen hervorruft …

"Flatliners":
Niels Arden Oplev ("Millennium"-Trilogie) schuf dieses Reboot des gleichnamigen 1990er Jahre-Gruselhits mit Julia Roberts. Das war wohl nicht die allerbeste Idee, denn die neue Version der theoretisch spannenden Geschichte mehrerer Medizinstudenten – gespielt u.a. von Ellen Page ("Into the Forest"), Nina Dobrev (TV-Serie "Vampire Diaries") und Diego Luna ("Rogue One") –, die sich auf gefährliche Experimente einlassen, um das Leben nach dem Tod zu erfahren (und danach wieder ins Leben zurückzukehren), schnitt bei den Kritikern aufgrund vieler Klischees und einer auffälligen Ideenlosigkeit sogar noch deutlich schlechter ab als der schon bestenfalls mittelmäßig rezensierte erste Teil.

"Brimstone":
Der zweieinhalbstündige europäische Western vom holländischen Regisseur Martin Koolhoven ("Mein Kriegswinter") kann mit einer starken Besetzung aufwarten, die u.a. Guy Pearce ("Iron Man 3"), Dakota Fanning ("Twilight"-Reihe), Carla Juri ("Feuchtgebiete", "Blade Runner 2049") und die beiden "Game of Thrones"-Stars Kit Harington und Carice van Houten umfaßt. Viele Kritiker zeigen sich zwar wenig beeindruckt, beim zahlenden Publikum scheint die Geschichte einer stummen jungen Frau (Fanning), die von ihrer dunklen Vergangenheit in Gestalt eines fanatischen Reverends (Pearce) eingeholt wird, jedoch deutlich besser anzukommen.

"Die Vierhändige":
Oliver Kienles deutsches Thriller-Drama handelt von den Schwestern Jessica (Friederike Becht, "Im Labyrinth des Schweigens") und Sophie (Theater-Schauspielerin Frida-Lovisa Hamann), die als Kinder ein traumatisches Erlebnis hatten. Als Folge leidet Jessica seitdem unter extremer Paranoia, weshalb die beiden mit Mitte 20 zusammenleben. Problematisch wird das, als die talentierte Pianistin Sophie doch langsam auf eigenen Beinen stehen will und dann auch noch die Verursacher ihres Traumas aus dem Gefängnis entlassen werden.

"Genauso anders wie ich":
Das Langfilmdebüt von Michael Carney ist ein auf einer wahren Geschichte beruhendes Drama über das seit 19 Jahren verheiratete Ehepaar Ron (Greg Kinnear, "Besser geht's nicht") und Deborah (Renée Zellweger, "Bridget Jones"), das sich allerdings schon lange auseinandergelebt hat. Die zufällige Bekanntschaft mit dem Obdachlosen Denver (Djimon Hounsou, "Gladiator") verändert ihrer aller Leben.

"Madame":
Die französische Tragikomödie von Amanda Sthers handelt von dem betuchten amerikanischen Ehepaar Fredericks (Toni Collette und Harvey Keitel), das kurz nach seinem Umzug nach Paris zum Einstand ein feierliches Abendessen für ausgewählte Vertreter der High Society aus den USA, Frankreich und Großbritannien gibt. Da es am Ende genau 13 Gäste gibt, Gastgeberin Anne aber sehr abergläubisch ist, weist sie kurzerhand das spanische Zimmermädchen Maria (Rossy de Palma, die in vielen Almodóvar-Filmen mitwirkte) an, auch am Dinner teilzunehmen – wobei sie sich als reiche Spanierin ausgeben soll. Mit zunehmendem Alkoholkonsum führt die Scharade zu unerwarteten Entwicklungen …

7. Dezember:
"Bo und der Weihnachtsstern" (3D):
Der weihnachtlichte Animationsfilm aus dem Hause Sony Animation ("Hotel Transsilvanien", "Die Schlümpfe") erzählt die biblische Weihnachtsgeschichte aus der Perspektive einiger Tiere, deren tragende Rolle frecherweise im Neuen Testament nicht erwähnt wird! Denn nicht nur die Heiligen Drei Könige sind einem hellen Stern bis nach Bethlehem gefolgt, sondern ebenso ein Esel namens Bo, ein Schaf, eine Taube und drei Kamele. Deren abenteuerliche Erlebnisse erzählt das Langfilmdebüt des 2013 für seinen animierten Kurzfilm "Head Over Heels" OSCAR-nominierten Regisseurs Timothy Reckart.

"Zwischen zwei Leben – The Mountain Between Us":
Kate Winslet ("Steve Jobs") und Idris Elba ("Pacific Rim") verkörpern in dem romantischen Survivaldrama des preisgekrönten holländisch-palästinensischen Regisseurs Hany Abu-Assad ("Paradise Now") die beiden einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes in den Bergen Utahs. Zum Glück ist Ben Arzt, denn Alex hat sich beim Absturz ein Bein gebrochen. So muß sich Ben um seine Leidensgenossin kümmern und diese soweit in Schuß bekommen, daß sie den Hunderte von Meilen langen Weg durch die schneebedeckten Berge zurück zur Zivilisation in Angriff nehmen können – denn Rettung von außen scheint nicht zu kommen. Kritiker loben (wenig überraschend) die Darstellerleistungen, insgesamt fallen die Bewertungen jedoch eher mittelmäßig aus, vor allem die Romanze zwischen den beiden Protagonisten soll erzählerisch wenig überzeugend hergeleitet sein.

"Daddy's Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme!":
In den USA spielte Sean Anders' ("Kill the Boss 2") Komödie "Daddy's Home" über den leicht ausartenden Beliebtheits-Wettkampf des spießigen Adoptivvaters (Will Ferrell, "Ricky Bobby") und des coolen leiblichen Vaters (Mark Wahlberg, "The Happening") zweier Heranwachsender vor zwei Jahren beeindruckende $150 Mio. ein – in Deutschland reichte es gerade einmal zu einer Viertelmillion Kinozuschauern. Vielleicht schneidet die Fortsetzung ja besser ab, in der die einstigen Konkurrenten inzwischen ganz gut auskommen – im Gegensatz zu ihren eigenen Vätern (Mel Gibson respektive John Lithgow), deren Streitereien die Weihnachtsfeierlichkeiten zu überschatten drohen.

"Burg Schreckenstein 2":
Und die nächste Fortsetzung: Ralf Huettners ("Vincent will Meer") Kinderbuchadaption "Burg Schreckenstein" mit Henning Baum, Jana Pallaske und Harald Schmidt war 2016 mit etwas mehr als 350.000 Kinogängern zwar nicht wirklich ein großer Erfolg, dennoch bringt das Team einen zweiten Teil der munteren Internatsgeschichten auf die Leinwand. Graf Schreckenstein (Harald Schmidt) ist als Folge eines Unfalls vorübergehend außer Gefecht gesetzt; daraufhin übernimmt dessen geldgieriger Neffe Kuno (Uwe Ochsenknecht) die Leitung, der das Internat prompt an chinesische Investoren verschachern will das können die aufgeweckten Schüler natürlich nicht zulassen …

"A Ghost Story":
Filmemacher David Lowery ("Elliot, der Drache") hat mit seinem günstig produzierten, poetischen und betont langsam erzählten Mystery-Drama die Kritiker begeistert: Casey Affleck ("Manchester by the Sea") und Rooney Mara ("Carol") spielen ein junges Ehepaar, dessen Glück durch einen tödlichen Autounfall jäh zerstört wird. Fortan spukt sein ganz klassisch in ein weißes Leintuch gehüllter Geist in ihrer gemeinsamen Wohnung herum – auch, als die Witwe einen neuen Lebensgefährten findet und sogar dann noch, als sie schließlich auszieht. Was hält ihn?

"Forget About Nick":
Die deutsche Regie-Altmeisterin Margarethe von Trotta ("Die bleierne Zeit", "Hannah Arendt") präsentiert eine Komödie über zwei sehr unterschiedliche Frauen, die jedoch beide einmal mit dem gleichen Mann verheiratet waren – nur um dann beide von ihm verlassen zu werden. Seine aus den Eheverträgen hervorgehenden Pflichten erfüllt Nick, indem er Jade (Ingrid Bolsø Berdal, ("Hercules") und Maria (Katja Riemann) jeweils eine Hälfte seines luxuriösen New Yorker Lofts überläßt – das Zusammenleben der beiden Verlassenen gestaltet sich erwartungsgemäß recht schwierig …

"S.U.M.1":
Bekanntlich sind deutsche Genrefilme weiterhin ein rares Gut, umso mehr lohnt es sich, auf diesen psychologischen Science Fiction-Film von Christian Pasquariello hinzuweisen, in dem die Menschheit infolge einer außerirdischen Invasion vor Jahrzehnten dazu gezwungen wurde, sich größtenteils unter die Erde zurückzuziehen. Als ein junger Soldat ("Game of Thrones"-Star Iwan Rheon) auf eine 100-tägige Mission zur Oberfläche geschickt wird, um dort ausharrende Überlebende zu beschützen, strapaziert das sein angespanntes Nervenkostüm zunehmend … Produziert wurde "S.U.M.1" übrigens vom genreerfahrenen Christian Alvart, Regisseur des recht gelungenen (aber kommerziell leider übel gefloppten) SciFi-Horrorfilms "Pandorum".

"Die Lebenden reparieren":
In dem mit reichlich Kritikerlob bedachten französischen Drama von Katell Quillévéré ("Die unerschütterliche Liebe der Suzanne") durchleben Marianne (Emmanuelle Seigner, "Die neun Pforten") und Vincent (Kool Shen) den größten Alptraum für Eltern: Ihr Sohn Simon liegt nach einem schweren Unfall hirntot im Koma und sie müssen nun entscheiden, ob und wann sie die lebenserhaltenden Geräte abschalten lassen und Simons Organe zur Transplantation freigeben. Davon hängt auch das Leben der zweifachen Mutter Claire (Anne Doval, "Mommy") ab, deren eigenes Herz nur noch kurze Zeit durchhält.

"Heirate mich, Alter!":
Trotz eher mittelmäßiger Kritiken erreichte Tarek Boudalis Komödie in Frankreich deutlich mehr als zwei Millionen Zuschauer. Die High Concept-Prämisse ist schnell erklärt und aus Filmen wie "Green Card" oder "Selbst ist die Braut" altbekannt, wenn auch hier mit einem kleinen Twist präsentiert: Dem marokkanischen Studenten Yassine (Regiedebütant Boudali übernahm auch gleich die Hauptrolle) wird als Folge einer Verkettung unglücklicher Umstände das Visum entzogen, weshalb er Frankreich bald verlassen muß - es sei denn, er heiratet seinen besten Freund (Philippe Lacheau, "Ab in den Dschungel")! Natürlich muß von der Aufrichtigkeit der Beziehung dann aber noch das Amt überzeugt werden ...

14. Dezember:
Bekanntlich gilt "Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück" weithin als bester Teil der Original-Trilogie, bei den Prequels halte zumindest ich "Episode II: Angriff der Klonkrieger" ebenfalls für den klaren Höhepunkt (andere bevorzugen "Episode III"). Diesem Schema folgend, sollte uns mit "Die letzten Jedi" nach dem gelungenen Neustart mit "Das Erwachen der Macht" ein großartiges neues "Star Wars"-Abenteuer bevorstehen. Dafür spricht jedenfalls der neue Regisseur Rian Johnson, der sich mit innovativen Filmen wie "Brick" und "Looper" nachhaltig für die Aufgabe empfahl und auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. Emotional wird es auf jeden Fall werden, weil die Ende 2016 verstorbene Carrie Fisher ein letztes Mal als General Leia zu sehen wird, wobei ihre Rolle dem Vernehmen nach deutlich größer sein soll als in "Episode VII"; das Gleiche gilt natürlich für Luke Skywalker (Mark Hamill), der dank Rey (Daisy Ridley) endlich zurückkehrt aus seinem selbstgewählten Exil. Prominenteste Neuzugänge im Cast sind Benicio Del Toro ("Sicario") in einer noch nicht näher definierten Rolle und Laura Dern ("Jurassic Park") als Rebellen-Admiralin.

"Ferdinand – Geht STIERisch ab!" (3D):
"Ice Age"-Regisseur Carlos Saldanha hat Munro Leafs Kinderbuch-Klassiker "Ferdinand, der Stier" als 3D-Animationsfilm adaptiert. Im Mittelpunkt steht der friedliebende junge spanische Stier Ferdinand (im Original gesprochen von Wrestling-Star John Cena), der aufgrund eines unglücklichen Zufalls von Stierkampfveranstaltern eingekauft wird – dabei will er doch einfach nur an Blümchen schnuppern …

"Meine schöne innere Sonne – Isabelle und ihre Liebhaber":
Juliette Binoche brilliert in Clare Denis' ("Der Feind in meinem Herzen") gelobter romantischer Tragikomödie als Pariser Künstlerin Isabelle, die zwar beliebt und begehrt ist, sich allerdings trotzdem einsam fühlt, da sie sich schwer auf intime Beziehungen einlassen kann, offenbar nicht den allerbesten Männergeschmack hat und außerdem zu hohe Ansprüche stellt. Also besucht sie einen Wahrsager (Gérard Depardieu, "Life of Pi"), der ihr sagen soll, ob es wahre Liebe überhaupt gibt.

21. Dezember:
1995 feierte Robin Williams mit der effektreichen und familienfreundlichen Abenteuerkomödie "Jumanji" einen großen Erfolg: Die Geschichte zweier Kinder (eines von der jungen Kirsten Dunst gespielt), die ein magisches Brettspiel finden und in phantastische, aber sehr gefährliche Abenteuer hineingezogen werden, als sie es ausprobieren – wobei ihnen Robin Williams als erfahrener Abenteuerer Alan Parrish zur Seite steht –, wurde ein weltweiter Hit. 22 Jahre später sind es vier befreundete Teenager, die in Jake Kasdans ("Bad Teacher") "Jumanji"-Fortsetzung diesmal in ein magisches Videospiel hineingezogen und in die Spielfiguren verwandelt werden. Eine ist der kampfstarke Dr. Bravestone, verkörpert von Dwayne Johnson ("San Andreas"), der somit in die Fußstapfen des verstorbenen Williams tritt – dem laut Johnson in der Story Tribut gezollt werden soll. Weitere Rollen spielen Jack Black, Kevin Hart ("Ride Along") und Karen Gillan ("Guardians of the Galaxy 2").

"Pitch Perfect 3":
Für den Abschluß der speziell in den USA sehr erfolgreichen Musik-Trilogie übergibt Elizabeth Banks aus Zeitgründen die Regie an ihre Kollegin Trish Sie, die als Regisseurin von "Step Up All In" bereits Erfahrung im Genre sammelte. Ein letztes Mal will der A cappella-Chor "Barden Bellas" zusammenkommen, obwohl die ursprünglichen Mitglieder um Beca (Anna Kendrick, "The Voices") mittlerweile alle ihre Uni-Abschlüsse in der Tasche haben. Diesmal geht es nach Europa, wo ein Auftritt vor US-Soldaten geplant ist – ob bei denen ein A cappella-Mädchenchor wohl gut ankommt?

"Dieses bescheuerte Herz":
Mit Filmen wie "Sophie Scholl – Die letzten Tage", "Groupies bleiben nicht zum Frühstück", "Heute bin ich blond" oder "Mein Blind Date mit dem Leben" hat sich Marc Rothemund über die Jahre hinweg als einer der besten deutschen Regisseure etabliert. Sein neuestes Werk ist eine Tragikomödie über den Endzwanziger Lenny (Elyas M'Barek), dessen leichtes Leben als Sohn eines wohlhabenden Arztes ein Ende findet, als sein Vater ihm die Kreditkarte sperrt. Um die Gunst des Vaters zurückzugewinnen, muß er sich fortan um den 15 Jahre alten und schwer herzkranken David (Philip Noah Schwarz) kümmern, der sich noch einige Wünsche erfüllen will, ehe sein Herz versagt …

28. Dezember:
"The Killing of a Sacred Deer":
Nach seinem Erfolg mit der OSCAR-nominierten dystopischen Romanze "The Lobster" 2015 legt der griechische Filmemacher Yórgos Lánthimos nach mit dem nächsten Kritikerliebling: Nicole Kidman und Colin Farrell (der "Lobster"-Hauptdarsteller) spielen das rundum glückliche Arzt-Ehepaar Anna und Steven, das zur Zielscheibe eines rachsüchtigen Teenagers wird. Der macht Herzchirurg Steven für den Tod seines Vaters verantwortlich und will dafür sorgen, daß er seinen Schmerz haargenau nachvollziehen kann ... Nachdem "The Lobster" noch ein eher leichtfüßig inszeniertes Märchen für Erwachsene war, ist der von altgriechischen Tragödien inspirierte "The Killing of a Sacred Deer" ein bitterernstes Rachedrama, das wohl nur schwer zu ertragen ist - dafür aber herausragend konstruiert, gespielt und in Szene gesetzt. Dafür gab es bereits den Drehbuch-Preis in Cannes und eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis, OSCAR-Nominierungen sind ebenfalls möglich.

"Loving Vincent":
Es gibt einige Filme über den niederländischen Maler Vincent van Gogh (am bekanntesten ist Vincente Minnellis "Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft" mit Kirk Douglas), aber definitiv keinen wie "Loving Vincent". Das preisgekrönte Werk des Regieduos Dorota Kobiela und Hugh Welchman (OSCAR-Gewinner 2008 für seinen animierten Kurzfilm "Peter und der Wolf") ist wie ein Krimi aufgebaut, denn der Postmeister-Sohn Armand will den angeblichen Selbstmord van Goghs aufklären, den er für einen möglichen Mord hält. Um der Sache auf den Grund zu gehen, interviewt er einige der Modelle für van Goghs bekannteste Portraitgemälde. Der Clou an der Sache: "Loving Vincent" wurde als Realfilm gedreht (mit bekannten Darstellern wie Saoirse Ronan, Aidan Turner, Chris O'Dowd und Jerome Flynn), anschließend jedoch zu animierten Ölgemälden in van Goghs Stil "übermalt", womit einige seiner größten Kunstwerke zum Leben erwachen!

"Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt":
Ein schwedischer Animationsfilm für Kinder über einen jungen Braunbären, der Superkräfte entwickelt, sobald er den speziellen Zauberhonig seiner Großmutter frißt. Als ein Bösewicht besagte Oma entführt, machen sich Bamse und seine Freunde auf den Weg, sie zu befreien, solange noch genug Honig für seine besonderen Kräfte da ist. 


Damit sind wir am Ende dieser Vorschau angelangt, einen Überblick über die Kinostarts der Monate Januar und Februar 2018 (in denen wieder viele anspruchsvolle OSCAR-Kandidaten anlaufen werden) werde ich voraussichtlich im Dezember posten.


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