Giuliano Gemma, einer der bekanntesten italienischen Schauspieler, der vor allem als Held zahlreicher Italo-Western Berühmtheit erlangte, ist gestern im Alter von 75 Jahren bei einem Autounfall in Rom ums Leben gekommen. Gemmas Karriere begann Ende der 1950er Jahre als Stuntman, doch bereits mit Anfang 20 machte er erste Schritte hin zur Schauspielerei. Zunächst nur als Statist eingesetzt, etwa in William Wylers legendärem Monumentalfilm "Ben Hur", stieg er schon bald zum gerne und häufig besetzten Nebendarsteller in noch heute bekannten Werken wie Luchino Visconits "Der Leopard" oder der "Angélique"-Reihe auf.
Zum Star wurde Gemma 1965 mit Hauptrollen in den erfolgreichen Western "Eine Pistole für Ringo" und "Adios Gringo", die seinen weiteren Karriereweg maßgeblich prägen sollten. Zahllose "Spaghetti-Western" folgten (zunächst noch unter dem Namen Montgomery Wood), von denen ich vor allem "Der Tod ritt dienstags" (mit Lee Van Cleef) empfehlen kann. Als die Erfolgswelle der Italo-Western abebbte, betätigte sich Gemma ab den 1970ern Jahren zunehmend in "ernsthaften" Rollen in Dramen wie "Die Tatarenwüste", 1982 besetzte ihn Kultregisseur Dario Argento zudem als Polizist in seinem Giallo "Tenebre – Der kalte Hauch des Todes". In den letzten Jahren seines Lebens widmete sich Giuliano Gemma verstärkt seiner zweiten Leidenschaft, der Bildhauerei, und stand nur noch vereinzelt vor der Kamera, meist für italienische TV-Produktionen. Sein finales Gastspiel auf den Kino-Leinwänden der Welt gab er in einer kleinen Rolle als Hotelmanager in Woody Allens Komödie "To Rome with Love".
R.I.P., Giuliano Gemma.
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