Originaltitel:
Ice Age: Continental Drift
Regie: Steve Martino und Michael Thurmeier, Drehbuch:
Michael Berg und Jason Fuchs, Musik: John Powell
Scrat ist noch immer auf der Jagd nach seiner heißgeliebten
Eichel und löst dabei noch immer unvorhersehbare Katastrophen aus – dieses Mal
nicht weniger als die Kontinentalverschiebung! Dummerweise tut sich die Erde
auch dort auf, wo sich die "Herde" unserer "Ice Age"-Helden befindet. Prompt treiben Mammut Manni, Säbelzahntiger Diego, Faultier Sid sowie dessen rabiate
Oma auf einer abgebrochenen Eisscholle aufs Meer hinaus. Um zurück ans Festland zu
gelangen, wo Familie und Freunde warten, müssen sie
eine bestimmte Meeresströmung erreichen. Doch auf dem Weg dorthin werden sie zuerst von einem Eisberg-Piratenschiff unter Leitung des boshaften Captain
Utan aufgehalten ...
Kritik:
Die "Ice Age"-Reihe ist ein Phänomen. In den USA zwar erfolgreich, aber stets im Schatten der noch populäreren Animationsfilme von Pixar und teilweise auch Dreamworks stehend (kein einziger "Ice Age"-Film erreichte ein Endspielergebnis jenseits der $200 Mio. – eine Marke, die seit "Toy Story 2" 1999 jeder einzelne Pixar-Film außer "Cars 2" übersprungen hat), ist sie im Rest der Welt unglaublich beliebt. Alleine in Deutschland, wo Otto Waalkes als Sprecher von Sid für einen zusätzlichen Popularitätsschub sorgt, sahen den ersten Teil im Kino 7,3 Millionen Zuschauer, den zweiten und den dritten sogar jeweils gut 8,7 Millionen. Gerade in einer Zeit, in der beispielsweise 2011 gerade einmal sechs Filme eine Goldene Leinwand für mehr als drei Millionen Zuschauer erreichten, eine beeindruckende Konstanz auf extrem hohem Niveau. Und auch der vierte Teil (der zweite in 3D) zählt bereits nach zwei Wochen 3,2 Millionen Zuschauer. Die Deutschen haben Manni, Diego, Sid und Co. einfach in ihr Herz geschlossen, da spielen qualitative Gesichtspunkte scheinbar nurmehr eine untergeordnete Rolle.
Die "Ice Age"-Reihe ist ein Phänomen. In den USA zwar erfolgreich, aber stets im Schatten der noch populäreren Animationsfilme von Pixar und teilweise auch Dreamworks stehend (kein einziger "Ice Age"-Film erreichte ein Endspielergebnis jenseits der $200 Mio. – eine Marke, die seit "Toy Story 2" 1999 jeder einzelne Pixar-Film außer "Cars 2" übersprungen hat), ist sie im Rest der Welt unglaublich beliebt. Alleine in Deutschland, wo Otto Waalkes als Sprecher von Sid für einen zusätzlichen Popularitätsschub sorgt, sahen den ersten Teil im Kino 7,3 Millionen Zuschauer, den zweiten und den dritten sogar jeweils gut 8,7 Millionen. Gerade in einer Zeit, in der beispielsweise 2011 gerade einmal sechs Filme eine Goldene Leinwand für mehr als drei Millionen Zuschauer erreichten, eine beeindruckende Konstanz auf extrem hohem Niveau. Und auch der vierte Teil (der zweite in 3D) zählt bereits nach zwei Wochen 3,2 Millionen Zuschauer. Die Deutschen haben Manni, Diego, Sid und Co. einfach in ihr Herz geschlossen, da spielen qualitative Gesichtspunkte scheinbar nurmehr eine untergeordnete Rolle.
Ich selbst nehme mich da nicht aus. Den ersten Teil halte
ich bis heute für einen der witzigsten Animationsfilme aller Zeiten. Die
Fortsetzung war eher mittelmäßig, der dritte Teil dann wieder deutlich besser.
"Ice Age 4 – Voll verschoben" fällt wieder etwas zurück und reiht
sich in meiner persönlichen Rangfolge nur knapp vor dem zweiten Teil ein.
Trotzdem macht es einfach Spaß, den über die Jahre liebgewonnenen Figuren bei ihren ebenso
temporeichen wie harmlosen Abenteuern zuzuschauen – selbst in 3D, das wie so
oft keinen wirklichen Mehrwert bringt (aber den Eintrittspreis kräftig nach
oben schraubt).
Ein Problem, das sich bereits bei den Vorgängern angedeutet
hat, ist das immer größer werdende Figurenensemble, dem man bei einer Laufzeit
von kaum 90 Minuten naturgemäß kaum gerecht werden kann. Auch diesmal gibt es
etliche Neuzugänge, von denen nur ein Teil überzeugen kann. Speziell der
Handlungsstrang um Mannis und Ellies Tochter Peaches, die inzwischen ein
Teenager ist und typische Teenager-Probleme wie die erste Liebe durchlebt, ist
extrem oberflächlich, entbehrt zudem nicht einer gewissen Holzhammer-Pädagogik und
offenbart deutlich die Haupt-Zielgruppe des Films. Auch die Piraten bleiben
insgesamt relativ blaß – Captain Utan gibt zwar einen passablen Antagonisten ab
und mit der weißfelligen, eigensinnigen Säbelzahntigerin Shira wird eine
potentielle Partnerin für Diego eingeführt. So richtig erinnerungswürdig sind aber beide
nicht gestaltet. Highlights unter den Neuzugängen sind eindeutig Sids Oma, die
für etliche Lacher verantwortlich zeichnet, und ein herrlich durchgeknallter
Hase (man fühlt sich spontan an das berühmt-berüchtigte Killer-Kaninchen aus "Die
Ritter der Kokosnuß" erinnert) in Utans Piratencrew, der aber leider viel
zu selten eingesetzt wird. Das gilt übrigens auch für Scrat, dessen Szenen
selbstverständlich noch immer für die größte Begeisterung im Publikum sorgen.
Vermutlich ist es sogar eine gute Idee, Scrat nicht zu oft zu zeigen, damit die
Zuschauer seiner nicht doch irgendwann überdrüssig werden (so unwahrscheinlich einem das auch vorkommen mag) – dennoch hätte ich ihn
gerne öfter gesehen.
Die Handlung ist erwartungsgemäß sehr dünn und nur
Mittel zum Zweck, um Manni und seine Freunde in haarsträubende Situationen zu
bringen. Das macht aber nichts, da das Tempo fast durchgehend so hoch gehalten
wird, daß man kaum Gelegenheit bekommt, über die Story nachzudenken. Die unvermeidlichen
Verfolgungsjagden sind gewohnt souverän choreographiert, auch die
Slapstick-Einlagen funktionieren einwandfrei. Die Musik von John Powell gefällt
ebenfalls, ob jedoch der Vortrag eines ziemlich langen
Piratenliedes unbedingt notwendig war, darüber kann man sicher streiten ...
Fazit: "Ice Age 4 – Voll verschoben" ist genau
das, was man von einem "Ice Age"-Film erwartet: rasante und amüsante
Unterhaltung mit liebenswerten (allerdings langsam wirklich zu vielen)
Charakteren. Daß die "Handlung" sogar noch ein bißchen dünner geraten ist als bei den
Vorgängern und sich zudem etwas stärker an einem minderjährigen Publikum zu
orientieren scheint, läßt sich verschmerzen.
Wertung: 7 Punkte.
P.S.: Als Vorprogramm wird der dialogfreie "Simpsons"-Kurzfilm
"The Longest Daycare" gezeigt. Ich war nie ein Fan der
gelben Zeichentrickfamilie, aber Baby Maggies Erlebnisse in der
Kindertagesstätte sind recht nett anzuschauen. 6,5 Punkte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen