Originaltitel: Charlie and the Chocolate Factory
Regie: Tim Burton, Drehbuch: John August, Musik: Danny Elfman
Regie: Tim Burton, Drehbuch: John August, Musik: Danny Elfman
Darsteller: Johnny Depp, Freddie Highmore, David Kelly,
Helena Bonham Carter, Noah Taylor, Deep Roy, AnnaSophia Robb, Missi Pyle, James
Fox, Franziska Troegner, Adam Godley, Sir Christopher Lee
Der etwa 10-jährige Charlie Bucket (Freddie Highmore) ist ein äußerst liebenswürdiger und zuvorkommender Junge, obwohl seine Familie nicht gerade vom Glück verfolgt ist. Seit der Besitzer der ortsansässigen weltgrößten Schokoladenfabrik, Willy Wonka (Johnny Depp), alle Arbeiter aus Angst vor Industriespionen entlassen hat, ist die lokale Wirtschaft ziemlich den Bach runtergegangen. Die Familie Bucket inklusive aller vier Großeltern lebt in ärmlichsten Verhältnissen in einem winzigen Haus in direkter Nähe zur Fabrik. Als Wonka eines Tages ein weltweites Gewinnspiel verkündet, deren Hauptpreis eine ausführliche Besichtigungstour durch die ansonsten hermetisch abgeriegelte Fabrik ist, gehört Charlie zu den glücklichen Gewinnern. Gemeinsam mit seinem Großvater Joe (David Kelly, "Lang lebe Ned Devine!"), der einst in der Fabrik gearbeitet hat, werden Charlie und vier weitere Gewinner (allesamt ebenfalls Kinder samt Begleitperson) vom exzentrischen, ziemlich unhöflichen und nicht wirklich kinderfreundlichen Wonka empfangen. Auf sie wartet ein Tag, den sie nie vergessen werden ...
Der gesamte Film birst geradezu vor originellen Ideen und skurrilen Einfällen. Vor allem optisch haben sich Burton und sein Team wieder einmal selbst übertroffen. Die grandios gefilmten Aufnahmen der winterlichen Stadt sind schon von umwerfender Schönheit, aber das knallbunte Innere der Schokoladenfabrik droht die Sinne endgültig zu überfordern. Kulissen und die OSCAR-nominierten Kostüme sind generell von allererster Güte. Gleiches gilt für die umwerfend komischen Musicalnummern (in der Originalversion von Komponist Danny Elfman höchstpersönlich gesungen), etliche sehr witzige Filmanspielungen und die spritzigen, schlagfertigen Dialoge.
Danny Elfmans schräg-heiteren Kompositionen fügen sich wunderbar in das Szenario ein und die schauspielerischen Leistungen können sich ebenfalls sehen lassen. Johnny Depp spielt den Willy Wonka mit beinahe kindlicher Freude, David Kelly sorgt als Großvater Joe für ebenso witzige wie berührende Momente und Deep Roy begeistert als Darsteller sämtlicher Oompa Loompas (gnomenhafte Wesen, die die entlassenen Arbeiter ersetzen). Sogar die Kinder sind perfekt besetzt: Vor allem Freddie Highmore ("Wenn Träume fliegen lernen") überzeugt als geradezu unrealistisch liebenswürdige Hauptfigur Charlie, aber die vier anderen Kinder (darunter die inzwischen recht bekannte AnnaSophia Robb aus Filmen wie "Die Brücke nach Terabithia" oder "Soul Surfer" sowie der Deutsche Philip Wiegratz) stehen ihm kaum nach.
Eigentlich ist also alles wunderbar, wenngleich die bonbonbunte Optik und die überdrehte Handlung sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen. Meine einzige Kritik gilt eher der Buchvorlage als dem Film, denn vor allem die Kinder sind arg klischeehaft gestaltet und wirken eher wie Karikaturen. Das ist vermutlich so gewollt (und auch sehr amüsant anzusehen), da sie je eine negative Eigenschaft beziehungsweise Angewohnheit repräsentieren, wirkt mitunter aber etwas übertrieben. Außerdem wird die Moral der Geschichte ("Familie ist wichtiger als Geld") regelrecht mit dem Holzhammer auf das Publikum eingeprügelt. Da hätte eine etwas subtilere Vorgehensweise keinesfalls geschadet. Aber das sind nur kleine Schwächen, die von Burtons überquellendem Einfallsreichtum fast komplett in den Hintergrund gedrängt werden.
Fazit: "Charlie und die Schokoladenfabrik" ist eine Kinderbuch-Verfilmung, die mit ihren knallbunten Kulissen, den bewußt überzogenen Figuren und der phantasievollen Handlung weit mehr zu bieten hat als die meisten Kinderfilme. Durch die parodistischen Elemente, viele popkulturelle Anspielungen und die wunderbar fiesen, satirischen Songtexte der Oompa Loompas bekommen auch Erwachsene jede Menge geboten.
Wertung: 9 Punkte.
Kritik:
"Charlie und die Schokoladenfabrik", die Neuverfilmung des gleichnamigen, vor allem im englischsprachigen Raum sehr populären Kinderbuchs von Roald Dahl, ist eine perfekte Spielwiese, in der Regisseur Tim Burton seine überbordende Phantasie und Kreativität voll ausleben kann. Im Vergleich zur zumindest aus heutiger Sicht recht bieder wirkenden ersten Adaption aus dem Jahr 1971 mit Gene Wilder in der Rolle des Willy Wonka hält sich die Version von Burton und seinem kongenialen "Big Fish"-Autor John August erstens deutlich enger an die Buchvorlage und wirkt zweitens in jeder Hinsicht größer, bunter, spektakulärer.
"Charlie und die Schokoladenfabrik", die Neuverfilmung des gleichnamigen, vor allem im englischsprachigen Raum sehr populären Kinderbuchs von Roald Dahl, ist eine perfekte Spielwiese, in der Regisseur Tim Burton seine überbordende Phantasie und Kreativität voll ausleben kann. Im Vergleich zur zumindest aus heutiger Sicht recht bieder wirkenden ersten Adaption aus dem Jahr 1971 mit Gene Wilder in der Rolle des Willy Wonka hält sich die Version von Burton und seinem kongenialen "Big Fish"-Autor John August erstens deutlich enger an die Buchvorlage und wirkt zweitens in jeder Hinsicht größer, bunter, spektakulärer.
Der gesamte Film birst geradezu vor originellen Ideen und skurrilen Einfällen. Vor allem optisch haben sich Burton und sein Team wieder einmal selbst übertroffen. Die grandios gefilmten Aufnahmen der winterlichen Stadt sind schon von umwerfender Schönheit, aber das knallbunte Innere der Schokoladenfabrik droht die Sinne endgültig zu überfordern. Kulissen und die OSCAR-nominierten Kostüme sind generell von allererster Güte. Gleiches gilt für die umwerfend komischen Musicalnummern (in der Originalversion von Komponist Danny Elfman höchstpersönlich gesungen), etliche sehr witzige Filmanspielungen und die spritzigen, schlagfertigen Dialoge.
Danny Elfmans schräg-heiteren Kompositionen fügen sich wunderbar in das Szenario ein und die schauspielerischen Leistungen können sich ebenfalls sehen lassen. Johnny Depp spielt den Willy Wonka mit beinahe kindlicher Freude, David Kelly sorgt als Großvater Joe für ebenso witzige wie berührende Momente und Deep Roy begeistert als Darsteller sämtlicher Oompa Loompas (gnomenhafte Wesen, die die entlassenen Arbeiter ersetzen). Sogar die Kinder sind perfekt besetzt: Vor allem Freddie Highmore ("Wenn Träume fliegen lernen") überzeugt als geradezu unrealistisch liebenswürdige Hauptfigur Charlie, aber die vier anderen Kinder (darunter die inzwischen recht bekannte AnnaSophia Robb aus Filmen wie "Die Brücke nach Terabithia" oder "Soul Surfer" sowie der Deutsche Philip Wiegratz) stehen ihm kaum nach.
Eigentlich ist also alles wunderbar, wenngleich die bonbonbunte Optik und die überdrehte Handlung sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen. Meine einzige Kritik gilt eher der Buchvorlage als dem Film, denn vor allem die Kinder sind arg klischeehaft gestaltet und wirken eher wie Karikaturen. Das ist vermutlich so gewollt (und auch sehr amüsant anzusehen), da sie je eine negative Eigenschaft beziehungsweise Angewohnheit repräsentieren, wirkt mitunter aber etwas übertrieben. Außerdem wird die Moral der Geschichte ("Familie ist wichtiger als Geld") regelrecht mit dem Holzhammer auf das Publikum eingeprügelt. Da hätte eine etwas subtilere Vorgehensweise keinesfalls geschadet. Aber das sind nur kleine Schwächen, die von Burtons überquellendem Einfallsreichtum fast komplett in den Hintergrund gedrängt werden.
Fazit: "Charlie und die Schokoladenfabrik" ist eine Kinderbuch-Verfilmung, die mit ihren knallbunten Kulissen, den bewußt überzogenen Figuren und der phantasievollen Handlung weit mehr zu bieten hat als die meisten Kinderfilme. Durch die parodistischen Elemente, viele popkulturelle Anspielungen und die wunderbar fiesen, satirischen Songtexte der Oompa Loompas bekommen auch Erwachsene jede Menge geboten.
Wertung: 9 Punkte.
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