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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 31. August 2023

KINOVORSCHAU SEPTEMBER 2023

Die Zeit der großen Sommer-Blockbuster ist (für dieses Jahr) endgültig vorbei, dafür kommen wieder mehr Horrorfilme in die deutschen Kinos, etliche mittelgroße Produktionen und sogar schon ein paar frühe OSCAR-Hoffnungen:

7. September:
"My Big Fat Greek Wedding – Familientreffen":
Im Jahr 2002 entwickelte sich Joel Zwicks für schlanke $5 Mio. gedrehte romantische Komödie "My Big Fat Greek Wedding" quasi aus dem Nichts zu einem Welterfolg, der auch ohne Stars in der Besetzung global beinahe $370 Mio. einspielte und in Deutschland beinahe zwei Millionen Zuschauer in die Kinos lockte. Natürlich will so ein Überraschungserfolg ausgeschlachtet werden, weshalb Drehbuch-Autorin und Hauptdarstellerin Nia Vardalos eine Fortsetzung unter der Regie von Kirk Jones schuf – allerdings erst erstaunliche 14 Jahre später. Das war vermutlich ein Grund dafür, daß die nicht ansatzweise so gut lief wie das Original (gut $90 Mio. Einspielergebnis, 150.000 Kinogänger in Deutschland) – was aber nicht verhinderte, daß weitere sieben Jahre später mit "Familientreffen" Teil 3 die Lichtspielhäuser erobert. Vardalos hat diesmal auch noch die Regie übernommen und spielt weiterhin die Protagonistin Toula, die mit ihrem Gatten Ian (John Corbett) nach einem Todesfall ein großes Familientreffen in Griechenland arrangiert – da ist erneutes Chaos vorprogrammiert ...

"Enkel für Fortgeschrittene":
Die Fortsetzung von Wolfgang Groos' ("Die Vampirschwestern") 2020 mit knapp 550.000 Zuschauern recht erfolgreich in den deutschen Kinos gelaufener Familien-Komödie "Enkel für Anfänger" über drei kinderlose Freunde fortgeschrittenen Alters, die sich als Leih-Großeltern anbieten. In "Enkel für Fortgeschrittene" kehrt Karin (Maren Kroymann, "Mängelexemplar") nach einem Jahr in Neuseeland zurück nach Hause und muß feststellen, daß sich ihr Ehemann (Günther Maria Halmer, "Sophies Entscheidung") scheinbar in die Witwe Sigrid (Imogen Kogge, "Phoenix") verguckt hat. Also übernimmt sie mit Philippa (Barbara Sukowa, "Lola") und Gerhard (Heiner Lauterbach, "Wir sind die Neuen") die Leitung eines Schülerladens, um sich abzulenken. Das stellt sich allerdings als ziemliche Herausforderung heraus ...

"Dalíland":
Mary Harrons ("Charlie Says") leider nur mittelmäßig rezensiertes Drama erzählt von dem jungen Kunstschulabsolventen James (Christopher Briney, Amazon-Serie "Der Sommer, als ich schön wurde"), der im New York des Jahres 1973 den berühmten surrealistischen Maler Salvador Dalí (Ben Kingsley, "Shang-Chi") kennenlernt und ihm bei der Vorbereitung einer neuen Ausstellung helfen soll. Dabei wird James immer stärker in die Welt des exzentrischen Künstlers hineingezogen, der unter Finanznöten leidet und dessen Beziehung zu seiner Gattin Gala (Barbara Sukowa) zu bröckeln beginnt.

"Skinamarink":
Der positiv rezensierte, für gerade einmal $15.000 produzierte experimentelle kanadische Horrorfilm von Langfilm-Regiedebütant Kyle Edward Ball zeigt, wie zwei kleine Kinder – der vierjährige Kevin und seine sechsjährige Schwester Kaylee – im Jahr 1995 nachts aufwachen und feststellen, daß sie ganz allein im Haus sind. Während sie auf die Rückkehr ihres Vaters warten, verschwinden merkwürdigerweise nach und nach auch Türen, Fenster und einige Gegenstände; zudem erklingt eine mysteriöse Stimme aus den Schatten ...

14. September:
"A Haunting in Venice":
Sir Kenneth Branagh gelang 2017 mit seiner Neuverfilmung des Agatha Christie-Klassikers "Mord im Orient Express" mit ihm selbst in der Hauptrolle des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot trotz verhaltener Kritiken ein überraschender Welterfolg. Die Fortsetzung "Tod auf dem Nil" litt 2022 stark unter den Corona-Maßnahmen und war auch inhaltlich etwas schwächer als der Vorgänger; die Performance reichte aber aus, um einen dritten Fall für Poirot zu ermöglichen. Dieser setzt sich nun gleich in mehrfacher Hinsicht von den beiden ersten Filmen ab, denn erstens wurde "A Haunting in Venice" zuvor noch nie fürs Kino adaptiert und zweitens bringt er gewisse übernatürliche Facetten in die Kriminalgeschichte ein. Was sich nicht geändert hat: Branagh führt erneut Regie und spielt natürlich auch die Hauptrolle, dazu hat er sich wiederum ein hochkarätiges (wenn auch diesmal etwas weniger starlastiges) Ensemble an die Seite gestellt. "A Haunting in Venice" spielt kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und Poirot hat sich eigentlich in Venedig zur Ruhe gesetzt. Doch als er dort zu einer Séance in einem heruntergekommenen Palazzo eingeladen wird und seine Neugierde die Skepsis besiegt, sagt er zu – und wie sollte es anders sein, natürlich gibt es schon bald ein Mordopfer. Poirot übernimmt selbstredend die Ermittlungen … In weiteren Hauptrollen agieren die frischgebackene OSCAR-Gewinnerin Michelle Yeoh ("Everything Everywhere All at Once"), Tina Fey ("Date Night") und Jamie Dornan ("Belfast").

"Retribution":
Liam Neeson scheint immer noch nicht genug zu haben von seiner späten Karriere als Actionheld, obwohl seine letzten Filme nur noch selten sonderlich sehenswert ausfielen (und dementsprechend auch meist floppten). Für "Retribution" hat er immerhin einen interessanten Regisseur gefunden, denn der Ungar Nimród Antal bewies vor allem mit seinem heimischen Kinodebüt "Kontroll" aus dem Jahr 2003 seine Klasse und zeigte auch in Hollywood mit "Motel", "Predators" oder seiner Mitwirkung an TV-Serien wie "Servant" und "Stranger Things", was er drauf hat. Den allzu generischen "Retribution" kann er den US-Kritikern zufolge allerdings auch nicht retten. Im Remake des spanischen Thrillers "Anrufer unbekannt" aus dem Jahr 2015 – zu dem es mit Christian Alvarts "Steig. Nicht. Aus!" von 2018 bereits ein deutsches Remake gibt – spielt Neeson den in Berlin lebenden Banker Matt, der einen folgenschweren Anruf erhält, als er seine beiden Kinder mit dem Auto zur Schule bringt. Der Anrufer behauptet, im Auto sei eine Bombe versteckt, die hochgehe, sobald einer der Passagiere aussteige ...

"Trauzeugen":
In der deutschen Tragikomödie der beiden Regiedebütanten Finn Christoph Stroeks (Drehbuch-Autor von "Vielmachglas") und Lena May Graf (war am Drehbuch zur Ende August angelaufenen Thees Uhlmann-Adaption "Sophia, der Tod und ich" beteiligt) spielt Edin Hasanović ("Im Westen nichts Neues") den Scheidungsanwalt Jakob und Almila Bagriacik ("Nur eine Frau") die Paartherapeutin Marie. Man könnte beide hinsichtlich ihrer Berufe durchaus als Gegenpole bezeichnen und auch sonst haben sie charakterlich auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Das ist ein kleines Problem, denn beide sollen bei der Hochzeit von Ruth (Cristina do Rego aus der TV-Serie "Pastewka") und Tobi (László Branko Breiding) als Trauzeugen fungieren. Dummerweise steht die Hochzeit aber kurz vor der Absage, weswegen Jakob und Marie ihre Differenzen irgendwie beiseitelegen müssen, um gemeinsam die Situation zu retten.

"Voll ins Leben":
Gut 800.000 Franzosen wollten die neue Komödie von "Willkommen bei den Sch'tis"-Regisseur, -Autor und -Hauptdarsteller Dany Boon in den Kinos sehen. Auch bei "Voll ins Leben" ist Boon wieder in diesen drei elementaren Funktionen tätig und spielt Tridan, der quasi sein ganzes Leben in jenem mexikanischen Club Med verbracht hat, in dem er geboren wurde. Als er 50 wird, kündigt er seinen dortigen Job und macht sich auf nach Paris, um seine einstige Jugendliebe Violette (Valérie Crouzet) zu finden. Unterschlupf findet Tridan bei seinem davon wenig begeisterten Halbbruder Louis (Boons "Sch'tis"-Co-Star Kad Merad), der kurzerhand seine Ex-Freundin Roxane (Charlotte Gainsbourg, "Melancholia") anheuert, um sich als Violette auszugeben ...

"Fallende Blätter":
Aki Kaurismäkis ("Der Mann ohne Vergangenheit") romantische Tragikomödie zählte zu den Highlights des diesjährigen Filmfestivals von Cannes, wo es als Belohnung den Großen Preis der Jury gab. Im Zentrum der Geschichte stehen die Supermarktangestellte Ansa (Alma Pöysti, "Tove") und der Bauarbeiter Holappa (Jussi Vatanen, "Unknown Soldier"), die beide in Helsinki trotz etlicher Enttäuschungen immer noch die große Liebe suchen.

21. September:
"The Nun II":
Bekanntlich gibt es spätestens seit dem riesigen Erfolg des Marvel Cinematic Universe diverse Versuche, eigene Kino-Universen zu schaffen, deren Filme miteinander verbunden sind. Selbst bei theoretisch vielversprechenden Ansätzen ging das ziemlich (DC Extended Universe) bis komplett (Dark Universe, das nach dem ersten Film "Die Mumie" wieder eingemottet wurde) schief. Warum es ausgerechnet bei James Wans "Conjuring"-Filmen bislang ausgesprochen gut funktioniert, ist schwer zu beantworten – abgesehen davon, daß sie alle recht kostengünstig produziert wurden und damit natürlich leichter die Gewinnschwelle überschreiten. Rein qualitativ haben eigentlich nur die ersten beiden Teile der Hauptreihe vollauf überzeugt, dennoch erwiesen sich trotz mittelmäßiger bis schlechter Kritiken auch die Spin-Offs – die "Annabelle"-Trilogie und "Lloronas Fluch" – als kommerzielle Monsterhits und das weltweit höchste Einspielergebnis erzielte mit $365 Mio. (bei einem Budget von $22 Mio.) im Jahr 2018 "The Nun". Wenig überraschend also, daß nun (mit pandemiebedingter Verzögerung) ein zweiter Teil ins Haus steht, bei dem die Regie von Corin Hardy zum "La Llorona"-Macher Michael Chaves überging. Vier Jahre nach den Geschehnissen von "The Nun" wird Schwester Irene (Taissa Farmiga, "The Bling Ring") erneut mit dem Dämon Valak (Bonnie Aarons) konfrontiert, der diesmal ein französisches Internat heimsucht. In weiteren Rollen agieren Storm Reid ("The Suicide Squad") und Anna Popplewell ("Narnia"-Reihe).

"The Expendables 4":
Ganze neun Jahre hat Actionikone Sylvester Stallone gebraucht, um nach dem inhaltlich und kommerziell enttäuschenden dritten gemeinsamen Abenteuer gealterter Actionheroen einen weiteren Teil in die Kinos zu bringen. Regie führt der genreerfahrene Ex-Stuntman Scott Waugh ("Act of Valor") und zum Team zählen diesmal neben Stallone die Rückkehrer Jason Statham, Dolph Lundgren und Randy Couture sowie Neuzgänge wie Rapper 50 Cent, der thailändische Martial Arts-Spezialist Tony Jaa ("Ong-Bak") und Megan Fox. Der indonesische "The Raid"-Star Iko Uwais spielt den Bösewicht Suarto Rahmat – ein Terrorist, der einen Atomkrieg zwischen Russland und den USA anzetteln will.

"Weißt du noch":
Rainer Kaufmanns ("Stadtgespräch") Komödie erzählt von dem seit den 1970er Jahren verheirateten Ehepaar Marianne (Senta Berger, "Im Schatten des Giganten") und Günter (Günther Maria Halmer), das sich in all der Zeit allerdings zunehmend auseinandergelebt hat. Um ihre Beziehung zu retten, nehmen sie an ihrem Hochzeitstag eine "Wunderpille" zu sich, die lange verloren geglaubte Erinnerungen zurückbringen soll – und sie damit hoffentlich auch daran erinnert, warum sie sich einst ineinander verliebt haben ...

28. September:
"Wochenendrebellen":
In Marc Rothemunds ("Dieses bescheuerte Herz") tragikomischer Adaption des autobiographischen Buchs "Wir Wochenendrebellen" von Mirco und Jason Juterczenka muß sich Fatime (Aylin Tezel, "7500") größtenteils alleine um den zehnjährigen autistischen Sohn Jason (Cecilio Andresen) und das Baby Lucy kümmern, da ihr Gatte Mirco (Florian David Fitz) berufsbedingt viel unterwegs ist. Als Jason auf eine Förderschule wechseln soll, schließt Mirco einen Pakt mit ihm: Jason wird sich Mühe geben, die Erfordernisse der "normalen" Schule zu erfüllen, dafür hilft ihm Mirco dabei, einen Lieblings-Fußballverein zu finden. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn Jason will sich erst entscheiden, wenn er alle 56 Vereine der ersten drei Ligen bei Heimspielen besucht hat ...

"Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm":
Nachdem "Paw Patrol – Der Kinofilm" 2021 über 1,5 Millionen Eltern und Kinder in die deutschen Kinos lockte, steht nun ein zweiter Film zur höchst erfolgreichen kanadischen Kinder-Animationsserie ins Haus, in dem die hilfsbereiten Welpen durch einen Meteoriten übernatürliche Kräfte erhalten und mit deren Hilfe ihre Heimat Adventure City vor Bösewichten beschützen wollen.

"The Creator":
Die vielleicht spannendste Produktion des Kinomonats September dürfte dieser SciFi-Actionthriller von "Godzilla"-Regisseur Gareth Edwards sein. Denn über die Handlung ist nur bekannt, aber die Trailer sehen ziemlich imposant und kreativ aus. John David Washington ("Tenet") spielt irgendwann in der Zukunft den Ex-Spezialagenten Joshua, der während eines erbitterten Krieges zwischen der Menschheit und Künstlichen Intelligenzen unter dem ungeklärten Verschwinden seiner Frau Maya (Gemma Chan, "Eternals") leidet. Dennoch macht er sich mit einem Team auf eine Mission, um den "Schöpfer" zu finden, der eine mächtige Waffe erfunden haben soll – die den Krieg beenden, aber auch die Menschheit vernichten könnte ...

"Die Mittagsfrau":
Die deutsche Filmemacherin Barbara Albert ("Die Lebenden") verfilmte Julia Francks gleichnamigen Bestseller aus dem Jahr 2007 mit Mala Emde ("303") in der (erwachsenen) Hauptrolle der Helene. Die wächst mit ihrer Schwester Martha (als Erwachsene: Liliane Amuat) in Bautzen auf, zieht aber in den "Goldenen Zwanzigern" des 20. Jahrhunderts nach Berlin, um Ärztin zu werden. An der Uni verliebt sie sich in Karl (Thomas Prenn), der allerdings bald stirbt – dann kommen auch noch die Nazis an die Macht (was wegen Helenes jüdischer Mutter zusätzlich problematisch ist) und alles ändert sich ...

"Rose – Eine unvergeßliche Reise nach Paris":
In der für sieben Dänische Filmpreise nominierten Tragikomödie von Niels Arden Oplev ("Der Traum") spielt Sofie Gråbøl (TV-Serie "Kommissarin Lund") die an Schizophrenie erkrankte Inger, die im Herbst 1997 mit ihrer Schwester Ellen (Lene Maria Christensen) und deren Gatten Vagn (Anders W. Berthelsen) eine ereignisreiche Busfahrt nach Paris unternimmt.