Letztes Update vom 5. Oktober: Leider wurde Steve McQueens OSCAR-Favorit "12 Years a Slave" vom 31. Oktober auf den 23. Januar 2014 verschoben – vermutlich in der Hoffnung, die öffentliche Aufmerksamkeit durch viele OSCAR-Nominierungen in Zuschauerzahlen ummünzen zu können. Sehr ärgerlich für echte Filmfans, die nun fast zwei Monate länger auf ein Highlight der Saison warten müssen, aus Sicht des Verleihers aber durchaus verständlich.
Während ich diese Zeilen schreibe, ist der Sommer noch in vollem Gange, doch die Herbst-Saison in den Lichtspielhäusern, die in den USA stets Anfang September beginnt (und dank global immer stärker vereinheitlichter Starttermine auch in Deutschland) ist keine zwei Monate mehr entfernt. Im Herbst entern traditionell nur noch wenige actionlastige Großproduktionen die Kinos, stattdessen kommt wieder verstärkt die Zeit kleinerer Produktionen, teilweise sogar schon in Hinblick auf die neue OSCAR-Saison. Entsprechend groß ist die Auswahl an Filmen, entsprechend lang und umfangreich ist diese Vorschau geraten:
5. September:
Während ich diese Zeilen schreibe, ist der Sommer noch in vollem Gange, doch die Herbst-Saison in den Lichtspielhäusern, die in den USA stets Anfang September beginnt (und dank global immer stärker vereinheitlichter Starttermine auch in Deutschland) ist keine zwei Monate mehr entfernt. Im Herbst entern traditionell nur noch wenige actionlastige Großproduktionen die Kinos, stattdessen kommt wieder verstärkt die Zeit kleinerer Produktionen, teilweise sogar schon in Hinblick auf die neue OSCAR-Saison. Entsprechend groß ist die Auswahl an Filmen, entsprechend lang und umfangreich ist diese Vorschau geraten:
5. September:
"White
House Down":
Nachdem im Frühjahr bereits Antoine Fuqua in "Olympus Has Fallen" das Weiße Haus von Terroristen stürmen ließ und damit einen
respektablen kommerziellen Erfolg erzielte, zieht nun der schwäbische
"Master of Disaster" Roland Emmerich nach. Hier spielt Jamie Foxx
("Django Unchained") den US-Präsidenten, der sich gemeinsam mit dem
Polizisten John Cale (Channing Tatum, "21 Jump Street") einer Attacke
paramilitärischer Truppen erwehren muß. Theoretisch sprach im direkten Duell
mit "Olympus Has Fallen" fast alles für "White House Down":
Ein deutlich höheres Budget, zugkräftigere Stars, ein lukrativer Starttermin am Wochenende
vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, selbst die Kritiken fielen ordentlich
aus. Nur eines sprach für "Olympus Has Fallen": Er kam mehrere Monate
früher in die US-Kinos. Und das reichte offensichtlich aus, um dafür zu sorgen, daß
Emmerichs Nachzügler trotz wesentlich stärkeren Gewichts auf Comedy-Elemente
ziemlich floppte. In Deutschland war das Interesse an "Olympus Has
Fallen" dagegen gering, vielleicht erhöht das ja die Chancen für einen
Erfolg von "White House Down" – auch wenn die Thematik natürlich eine
ziemlich amerikaspezifische bleibt.
"Jurassic
Park 3D":
Wer mein Blog aufmerksam verfolgt, der hat sicher
mitbekommen, daß ich nicht der allergrößte 3D-Fan bin. Wenn die
Dreidimensionalität richtig gut umgesetzt wird ("Avatar", "Life of Pi", "Der große Gatsby"), dann erkenne ich das selbstverständlich neidlos an und genieße auch das Ergebnis; aber in den
meisten Fällen – speziell bei nachträglichen 3D-Konvertierungen – halte ich den
obligatorischen Aufpreis für nicht gerechtfertigt. Dennoch freue ich mich
tierisch auf "Jurassic Park 3D". Einerseits, weil Steven Spielbergs
Dino-Parade einer meiner allerliebsten Hollywood-Blockbuster ist. Andererseits
aber auch deshalb, weil die Dinosaurierauftritte (auch wenn sie für einen
2D-Film konzipiert wurden) geradezu nach 3D schreien und Spielberg nach eigener
Aussage einen außerordentlich großen Aufwand für die 3D-Konvertierung betrieb.
Die Chancen stehen also gut, daß diese Wiederaufführung von "Jurassic
Park" einen noch höheren Unterhaltungsfaktor aufweisen wird als bereits
die originale 2D-Version. Und falls doch nicht, dann bleibt es trotzdem schön,
diesen Film und John Williams' tollen Soundtrack wieder einmal im Kino sehen
und hören zu können, zumal als Vorbereitung für den für 2015 angekündigten
vierten "Jurassic Park"-Film.
"Vijay und ich – Meine Frau geht fremd mit mir":
In dieser belgischen Produktion des in Deutschland geborenen Regisseurs Sam Garbarski spielen Moritz Bleibtreu
("World War Z") und Patricia Arquette ("True Romance") das
Ehepaar Will und Julia, dessen männliche Hälfte in einen Autounfall gerät und
durch ein Mißverständnis für tot erklärt wird. Will, ein beruflich wie familiär recht unzufriedener Schauspieler, beschließt kurzerhand, die Situation auszunutzen
und Familie und Freunden einen Streich zu spielen, indem er als Inder
verkleidet seine eigene Beerdigung besucht und sich anhört, was dort so alles
über ihn gesagt wird. Kompliziert wird das Ganze, als sich Julia in
den vorgeblichen Inder zu verlieben beginnt. Bei der Verwandlung in einen Inder
hilft Will übrigens sein Freund Rad, der von Danny Pudi alias Abed aus der Comedyserie "Community" dargestellt wird. Zugegeben, die
Prämisse ist generell nicht ganz neu und klingt in diesem Fall besonders absurd, aber Garbarski hat bereits mit seiner intelligenten Tragikomödie
"Irina Palm" bewiesen, daß er eine theoretisch heikle Thematik
einfühlsam umsetzen kann. Sollte ihm das auch mit diesem Stoff gelingen,
gebührt ihm mein ganzer Respekt – und das Ergebnis könnte eine Mischung aus einer guten romantischen Komödie und "Sterben für Anfänger" sein.
"König von Deutschland":
In der Komödie von David Dietl (Sohn von
"Rossini"-Regisseur Helmut Dietl) spielt Olli Dittrich den in Routine
erstickten Durchschnittsdeutschen Thomas Müller, der das Interesse eines
Geschäftsmannes (Wanja Mues, "Die vierte Macht") weckt, als dieser
herausfindet, daß Müller tatsächlich in jeder Hinsicht die Meinung des
durchschnittlichen Deutschen repräsentiert – was naturgemäß die Marktforschung
erheblich erleichtert ... Neben Dittrich und Mues sind auch Veronica Ferres
(als Müllers Gattin) und TV-Moderatorin Katrin Bauerfeind zu sehen.
"Das Mädchen Wadjda":
In der vielfach prämierten deutsch-saudischen Co-Produktion
– dem ersten komplett in Saudi-Arabien gedrehten Spielfilm überhaupt, der zudem als erster saudischer Beitrag für den Auslands-OSCAR in die Filmgeschichte eingehen wird – erzählt
Regisseurin und Autorin Haifaa Al-Mansour in ihrem Debüt die Geschichte eines
elfjährigen saudischen Mädchens, das von einem grünen Fahrrad in einem Geschäft
träumt, an dem sie täglich auf dem Weg zur Schule vorbeikommt. Dummerweise
sollen Frauen in Saudi-Arabien aber keine Fahrräder benutzen – und Geld hat
Wadjda natürlich auch nicht. Um das Fahrrad trotzdem kaufen zu können, nimmt Wadjda
ausgerechnet an einem Koran-Rezitationswettbewerb teil ...
"Shadow Dancer":
Ein britisch-irisches Independent-Spionagedrama von James
Marsh ("Man on Wire"), das im Jahr 1993 spielt und von der jungen Collette
(Andrea Riseborough, "Oblivion") handelt, deren Familienmitglieder
allesamt IRA-Mitglieder sind. Nach einem Anschlag in London wird Collette
verhaftet und vor die grausame Wahl gestellt, entweder ins Gefängnis zu kommen
oder als MI5-Informantin ihre eigene Familie auszuspionieren. Mit Riseborough,
Clive Owen ("Duplicity"), Gillian Anderson (TV-Serie "Akte
X"), Domhnall Gleeson ("Anna Karenina") und David Wilmot
("The Guard") ist die Besetzung aller Ehren wert, einige
Festivalpreise konnte "Shadow Dancer" auch gewinnen.
"Geld her oder Autsch'n!":
"Geld her oder Autsch'n!":
Mit seinem skurrilen Puppenprogramm ist der Comedian René Marik in Deutschland zu einiger Bekanntheit gelangt. Ob das ausreicht, um seinen ersten Kinofilm zu einem Erfolg zu machen, bleibt abzuwarten. Star des menschlichen Teils der Besetzung ist Christoph Maria Herbst (als Bösewicht).
12.
September:
"R.E.D.
2":
Obwohl die Actionkomödie "R.E.D." von Robert
Schwentke 2010 ein Überraschungserfolg war, mußte man nicht unbedingt mit einer
Fortsetzung rechnen. Dennoch steht sie nun ins Haus, und erneut kämpfen viele Stars
wie Bruce Willis, John Malkovich oder Dame Helen Mirren als rüstige Ex-Geheimagenten
gegen Bösewichte. Neu dabei sind zudem Sir Anthony Hopkins ("Ich sehe den Mann Deiner Träume"), Byung-hun Lee
("G.I. Joe – Die Abrechnung") und Catherine Zeta-Jones ("Rock of Ages"), Mary-Louise
Parker ("Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford") nimmt ihre Rolle als Willis' Freundin wieder auf. Die Leitung übernahm
dieses Mal allerdings "Galaxy Quest"-Regisseur Dean Parisot.
"The
World's End":
Nach "Shaun of the Dead" und "Hot Fuzz"
tun sich Edgar Wright (Regie und Drehbuch), Simon
Pegg (Drehbuch und Hauptrolle) und Nick Frost (zweite Hauptrolle) erneut zusammen, um die Filmfreunde rund um den Globus mit ihren
verrückten Ideen zu beglücken. Dieses Mal droht passenderweise gleich die ganze
Welt unterzugehen, als fünf Kindheitsfreunde versuchen, eine legendäre
Kneipentour aus ihrer Vergangenheit wiederaufleben zu lassen, die in dem Pub
"The World's End" ihren Höhepunkt finden soll.
"Da geht noch was!":
Eine deutsche Komödie über eine Familie, die aufgrund
widriger Umstände gezwungen ist, drei Generationen in einem Haus zu vereinen.
Henry Hübchen ("Alles auf Zucker!") spielt Opa Carl,
Florian David Fitz ("Die Vermessung der Welt") seinen Sprößling Conrad, der
mit Gattin (Thekla Reuten, "The American") und dem kleinen Sohn
vorübergehend wieder im Elternhaus einziehen muß, nachdem Carl einen Unfall hatte.
TV-Spezialist Holger Haase führt Regie.
"Michael Kohlhaas":
Eine europäische Neuverfilmung der berühmten Novelle von
Heinrich von Kleist, in der Mads Mikkelsen ("Casino Royale") einen
Pferde-Kaufmann im 16. Jahrhundert spielt, der nach einer ungerechten Behandlung
durch einen Junker das Gesetz schließlich in die eigenen Hände nimmt und einen
blutigen Rachefeldzug mit immer größer werdender Beteiligung startet. Zur
höchst namhaften Besetzung zählen auch Bruno Ganz ("Der Untergang"),
David Kross ("Der Vorleser"), Sergi López ("Pans
Labyrinth"), David Bennent ("Die Blechtrommel") und Denis Lavant
("Holy Motors"). Bei der Premiere auf dem Filmfestival in Cannes gab
es wohlwollende Kritiken.
"The Congress":
Eine experimentelle Mischung aus Real- und Animationsfilm
von "Waltz with Bashir"-Regisseur Ari Folman, der lose auf Stanislaw
Lems "Der futurologische Kongreß" basiert. Robin Wright
("Forrest Gump") agiert als sie selbst als eine nicht mehr ganz junge
Schauspielerin, die einem Filmstudio gestattet, ihren gesamten Körper
"einzuscannen", um auf diese Weise eine digitale Darstellerin zu
erschaffen. Wright bekommt dafür viel Geld, darf selbst jedoch nie wieder
schauspielern und verschwindet für 20 Jahre von der Bildfläche. "Der
Kongreß" wird dieses Jahr übrigens auch das Fantasy Filmfest in diversen
deutschen Städten eröffnen.
"Der Zauberer von Oz" (3D):
Nachdem erst im Frühjahr 2013 Sam Raimis Prequel "Die fantastische Welt von Oz" weltweite Erfolge feierte, kommt nun etwas überraschend auch Victor Flemings gefeiertes Original aus dem Jahr 1939 mit Judy Garland in der Hauptrolle noch einmal in die deutschen Kinos – und zwar in einer aufwendigen 3D-Konvertierung rechtzeitig zum 75. Jubiläum des Klassikers. Inwiefern das bei einem so alten Film funktionieren kann, wird sich zeigen.
"One Direction: This Is Us" (3D):
Nachdem bereits unter anderem Miley Cyrus, die Jonas Brothers und Justin Bieber mehr oder weniger erfolgreiche Konzertfilme in die Kinos brachten, ist nun die britisch-irische Boygroup One Direction an der Reihe. Kurios ist allerdings, daß ausgerechnet OSCAR-Nominee Morgan Spurlock ("Super Size Me", "The Greatest Movie Ever Sold") die Regie übernommen hat.
"Freedom Bus":
"Der Zauberer von Oz" (3D):
Nachdem erst im Frühjahr 2013 Sam Raimis Prequel "Die fantastische Welt von Oz" weltweite Erfolge feierte, kommt nun etwas überraschend auch Victor Flemings gefeiertes Original aus dem Jahr 1939 mit Judy Garland in der Hauptrolle noch einmal in die deutschen Kinos – und zwar in einer aufwendigen 3D-Konvertierung rechtzeitig zum 75. Jubiläum des Klassikers. Inwiefern das bei einem so alten Film funktionieren kann, wird sich zeigen.
"One Direction: This Is Us" (3D):
Nachdem bereits unter anderem Miley Cyrus, die Jonas Brothers und Justin Bieber mehr oder weniger erfolgreiche Konzertfilme in die Kinos brachten, ist nun die britisch-irische Boygroup One Direction an der Reihe. Kurios ist allerdings, daß ausgerechnet OSCAR-Nominee Morgan Spurlock ("Super Size Me", "The Greatest Movie Ever Sold") die Regie übernommen hat.
"Freedom Bus":
Eine Doku über einen politisch engagierten ägyptischen Bürger, der in den Monaten vor der ersten Post-Mubarak-Wahl im September 2011 mit einem Bus durch das ganze Land tourte, um möglichst vielen Ägyptern das Wesen der Demokratie näherzubringen. Gewann den Publikumspreis beim Filmfest München.
"Die Alpen – Unsere Berge von oben":
Der Titel dieses Dokumentarfilms sollte selbsterklärend
sein.
19. September:
Als im Jahr 2000 der kleine, dreckige SF-Horrorfilm
"Pitch Black – Planet der Finsternis" in die Kinos kam, waren
Genrefans begeistert – der damalige Newcomer Vin Diesel überzeugte als
gefährlicher Häftling und kerniger Held wider Willen, der sich mit einer
kleinen Gruppe Überlebender eines Raumschiff-Absturzes auf einem unwirtlichen
Planeten tödlicher fliegender Monster erwehren mußte. Diesel und Regisseur
David Twohy waren vom Erfolg des Films (vor allem bei der Heimkinoauswertung)
dermaßen enthusiasmiert, daß sie bei der vier Jahre später folgenden
Fortsetzung "Riddick – Chroniken eines Kriegers" die Stärken des
ersten Teils fast komplett vernachlässigten und ein richtig großes (im
Vergleich zu "Pitch Black" fast fünfmal so teures) SciFi-Epos
erschaffen wollten. Hehre Absichten, die leider in einen kreativen und kommerziellen
Flop mündeten. Das Franchise war im Grunde genommen tot, doch Vin Diesel und
David Twohy lag die Figur des Riddick so sehr am Herzen, daß sie stets auf eine
Chance zur Wiedergutmachung hofften. Und schließlich gelang es ihnen
tatsächlich, genügend Geld für einen dritten Film einzusammeln, dessen
schlichter Titel "Riddick" bereits die klare Back-to-the-Roots-Philosophie
andeutet. Das Budget von geschätzt $38 Mio. liegt inflationsbereinigt wieder in
etwa auf dem Niveau von "Pitch Black", an den inhaltlich und stilistisch
angeknüpft werden soll. Hoffentlich mit Erfolg.
"Paranoia – Riskantes Spiel":
Komödienspezialist Robert Luketic ("Natürlich
blond!", "Die nackte Wahrheit") wagt sich nach dem Spielerfilm
"21" zum zweiten Mal an einen ernsten Stoff und schickt Harrison Ford
und Gary Oldman ("Dame, König, As, Spion") als konkurrierende
Unternehmenschefs in einen erbitterten Zweikampf. Zwischen ihnen steht Liam
Hemsworth ("The Expendables 2"), der sich als aufstrebender
Jungmanager nach einem folgenreichen geschäftlichen Fehler von seinem
skrupellosen Chef (Oldman) gezwungen sieht, entweder den schärfsten Firmen-Konkurrenten
auszuspionieren oder den Job zu verlieren. Bei Rotten Tomatoes werden zum US-Kinostart genau 2% positive Kritiken gezählt (eine aus 52!), das würde man bei einem Film mit Gary Oldman und Harrison Ford eigentlich nicht unbedingt erwarten ...
Ein deutsch-norwegischer Thriller von Georg Maas, in dem
Juliane Köhler ("Nirgendwo in Afrika") eine Frau mittleren Alters
namens Katrine spielt, die während des Zweiten Weltkrieges als Kind eines
deutschen Soldaten geboren wurde und in der DDR aufgewachsen ist, nach der
Wende aber zu ihrer norwegischen Mutter zog. Eigentlich führt sie ein
zufriedenes Leben. Doch als ein Anwalt sie bittet, als Zeugin gegen den
norwegischen Staat auszusagen, der damals zuließ, daß Kinder deutscher Soldaten
mit norwegischen Frauen an die Nazis "ausgeliefert" wurden, droht
noch ein ganz anderes Geheimnis Katrines ans Licht zu kommen. Neben Juliane
Köhler spielen u.a. die frühere Bergman-Muse Liv Ullmann ("Persona"),
Vicky Krieps ("Die Vermessung der Welt"), Ken Duken ("Zweiohrküken"), Dennis Storhøi ("Der 13.
Krieger"), Rainer Bock
("Gefährten") und Ursula Werner ("Wolke 9") mit. Daß "Zwei Leben" noch vor Kinostart zum deutschen Beitrag für den Auslands-OSCAR 2014 auserkoren wurde und damit den Favoriten "Oh Boy" ausstach, läßt auf Qualität hoffen.
"Lost
Place" (3D):
Ein deutscher 3D-Horrorfilm – kann das gutgehen? Wir werden
sehen, in den letzten Jahren hatten deutsche Genrefilme bekanntlich selbst bei
ordentlicher Qualität ("Wir sind die Nacht", "Hell") wenig
Glück an den Kinokassen. Die von Regie- und Drehbuch-Debütant Thorsten Klein
ersonnene Story über vier junge Geocacher, die tief im Wald auf die Überreste eines
geheimen US-Militärprogramms stoßen, klingt so weit nicht wirklich einfallsreich, aber
das ist im Genre ja eigentlich der Normalfall. Die Besetzung mit François
Goeske ("Bergkristall"), Josefine Preuß ("Türkisch für
Anfänger") und Anatole Taubman ("Ein Quantum Trost") kann sich durchaus sehen lassen.
"Room 237":
"Room 237":
Eine von den Kritikern gefeierte Dokumentation über Stanley Kubricks zunächst verachtete, später aber zum Kultfilm aufgestiegene Stephen King-Verfilmung "The Shining" und einige ihrer obsessivsten Fans. In "Room 237" beschäftigt sich Regisseur Rodney Ascher mit diversen "Verschwörungstheorien" rund um Kubricks Werk, dem von etlichen Fans unterstellt wird, codierte Botschaften zu enthalten. Klingt schräg, aber wer Kubricks Perfektionismus kennt, der kann durchaus auf die Idee kommen, daß der Meisterregisseur mit jedem noch so winzigen Detail etwas Bestimmtes aussagen wollte. Ascher hat sechs "Shining"-Fans zum Thema interviewt, die so ziemlich das komplette Spektrum vom respektierten Wissenschaftler bis hin zum klassischen Verschwörungstheoretiker abdecken.
26. September:
"2 Guns":
"Der Geschmack von Apfelkernen":
Ein deutsches Drama von Vivian Naefe ("Die wilden
Hühner") über drei Schwestern, die sich anläßlich der Beerdigung der
Großmutter erstmals seit langem wieder in ihrer Heimat treffen. Auch das nie gelöste
Mysterium um den Tod einer Cousine rückt wieder ins Bewußtsein der Rückkehrer.
Verkörpert werden die Geschwister in der Verfilmung eines
Bestsellers von Katharina Hagena von Marie Bäumer ("Der Schuh des
Manitu"), Hannah Herzsprung ("Der Vorleser") und Meret Becker
("Rossini").
"Prakti.com":
Acht Jahre nach dem (zumindest in den USA) Megahit "Die
Wedding-Crasher" sind Owen Wilson und Vince Vaughn wieder als
Hauptdarsteller einer Komödie vereint. Regie führt diesmal Shawn Levy
("Date Night"), der Wilson und Vaughn aber nicht auf der Jagd nach
sexuellen Abenteuern zeigt, sondern beim Versuch, ihre strauchelnden
Verkäufer-Karrieren durch ein Praktikum bei Google wieder auf Kurs zu bringen.
Nur, daß die beiden natürlich doppelt so alt sind wie die meisten
Mitpraktikanten und nicht einmal halb so viel Ahnung vom Internet haben. Amerikanische
Kritiker haben "Prakti.com" als dreiste zweistündige Google-Werbung
verrissen, die dann auch an den Kinokassen floppte. Bei jenen Zuschauern, die
den Film dennoch sahen, kam er allerdings einigermaßen gut an.
"Albert Nobbs":
Damit war nun wirklich nicht mehr zu rechnen: Satte zwei Jahre nach dem US-Start kommt die irisch-britische Theateradaption "Albert Nobbs" doch noch in die deutschen Kinos. Glenn Close (die eine von drei OSCAR-Nominierungen des Films erhielt) verkörpert in dem Historiendrama eine ältere Frau ohne Familie im Irland des 19. Jahrhunderts, die sich lange erfolgreich als Mann verkleidet, um arbeiten und Geld verdienen zu können. Regie führte der Kolumbianer Rodrigo García ("Mütter und Töchter").
"Not
Fade Away":
Das Spielfilmregiedebüt
von "Die Sopranos"-Schöpfer David Chase erzählt die Geschichte
einiger jugendlicher Rock 'n' Roll-Musiker in den 1960er Jahren und ist einer
der letzten Filme von James Gandolfini ("Killing Them Softly"). Die
US-Kritiken fielen allerdings eher mittelmäßig aus.
"Keinohrhase und Zweiohrküken" (3D):
Til Schweigers Komödienhits "Keinohrhasen" und
"Zweiohrküken" waren so erfolgreich, daß nun sogar ein
Animationsfilm-Spin-off folgt, bei dem Schweiger den Keinohrhasen spricht.
"Prince Avalanche":
"Prince Avalanche":
Eine auf Festivals gefeierte, auf einem isländischen Film basierende Independent-Tragikomödie von "Ananas Express"-Regisseur David Gordon Green. Paul Rudd ("Wanderlust") und Emile Hirsch ("Savages") spielen darin zwei sehr unterschiedliche Straßenarbeiter Ende der 1980er Jahre, die bei ihrer monotonen Arbeit mitten in der Wildnis zu sich selbst finden und eine zaghafte Freundschaft entwickeln. Gewann bei der Berlinale 2013 den Regiepreis.
3. Oktober:
OSCAR-Gewinner Ron Howard ("A Beautiful Mind") hat
die legendäre 1970er Jahre-Rivalität der beiden schillernden Formel 1-Fahrer Niki Lauda
(Daniel Brühl, "Eva") und James Hunt (Chris Hemsworth, "The Cabin in the Woods") Jahren aufwendig verfilmt. Das Drehbuch stammt von
Peter Morgan ("Die Queen"), in den Nebenrollen sind neben anderen
Olivia Wilde ("Tron: Legacy") und Alexandra Maria Lara ("Der
Untergang") zu sehen.
Der mexikanische Regisseur Alfonso Cuarón ("Children of
Men") präsentiert ein spannendes Zweipersonenstück, in dem die OSCAR-Preisträger George Clooney
("The Ides of March") und Sandra Bullock ("Extrem Laut & Unglaublich Nah") zwei
Astronauten spielen, die nach einer Kollision ihres Space Shuttles mit
Weltraummüll ums Überleben kämpfen. Als Eröffnungsfilm des Festivals von Venedig begeisterte "Gravity" Kritiker und Publikum gleichermaßen und wird gar mit den Filmen von Meisterregisseur Stanley Kubrick verglichen.
"Metallica – Through the Never" (3D):
Konzertdokus gibt es wie Sand am Meer. Die Heavy Metal-Ikonen von Metallica wollten aber nie einfach nur eine Hochglanz-Aufzeichnung eines ihrer Auftritte in die Kinos bringen. So geriet "Some Kind of Monster" im Jahr 2004 zur von Kritikern gefeierten Dokumentation der teilweise erheblichen Spannungen innerhalb der Band während einer Tour, mit "Through the Never" probiert man nun einen relativ neuen Ansatz aus: die Verbindung von Konzert- und Spielfilm. Jungstar Dane DeHaan ("Chronicle", "The Amazing Spider-Man 2") spielt den Metallica-Roadie Trip, der während eines Metallica-Konzerts auf eine wichtige "Mission" geschickt wird, die sich zu einem surrealen und offenbar auch recht gewalt- bzw. drogenhaltigen (in den USA wurde der Film überraschend erst ab 17 Jahren freigegeben) Abenteuer auswächst. Regie führte Nimród Antal ("Predators").
"Liberace – Zuviel des Guten ist wundervoll":
In den USA fürs Pay-TV gedreht, erfährt das Biopic von
Steven Soderbergh ("Side Effects") über den exzentrischen
US-Entertainer Liberace im Rest der Welt eine Kinoauswertung. Wohl zurecht,
wenn man die Kritiken vom Festival in Cannes betrachtet. Vor allem Michael
Douglas ("Wall Street") und Matt Damon ("Der Informant!") in den Rollen von Liberace respektive seines jungen
Liebhabers werden sehr gelobt.
"Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht":
"Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht":
In seiner auch international gefeierten, von 1981 bis 2006 realisierten "Heimat"-Reihe warf der deutsche Filmemacher Edgar Reitz einen präzisen Blick auf die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der sprichwörtlichen "kleinen Leute" in einem fiktiven Ort im Hunsrück. Mit "Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht" präsentiert er nun eine Art Spin-Off, in dem er die Lebenswege mehrerer Mitte des 19. Jahrhunderts nach Brasilien ausge-wanderter Personen aus besagtem fiktiven Ort im Hunsrück nachzeichnet.
"Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum" (3D):
Ein 3D-Animationsfilm von Dreamworks Animation
("Shrek", "Die Croods") über eine Schnecke im
Geschwindigkeitsrausch, die das legendäre Autorennen "Indy 500"
gewinnen will. Klingt ein bißchen nach "Cars" in der Tierwelt und lief in den USA bereits recht erfolgreich.
"Der Schaum der Tage":
Michel Gondry
("Vergiß mein nicht") hat erneut zugeschlagen und einen ebenso
skurrilen wie poetischen Film gedreht. Audrey Tautou ("Die fabelhafte Welt
der Amélie") spielt darin die Hauptrolle der Chloé, die in Colin (Romain
Duris, "Der Auftragslover") ihre große Liebe findet. Doch schon kurz
nach der Hochzeit wird festgestellt, daß in Chloés Lunge eine Seerose
heranwächst! Die Ärzte sind ratlos, befürchten aber das Schlimmste ... "Der
Schaum der Tage" ist wie so oft eine Romanadaption, die Vorlage von Boris
Vian erschien bereits 1947. In weiteren Rollen wirken Omar Sy ("Ziemlich
beste Freunde"), Gad Elmaleh ("Midnight
in Paris") und Alain Chabat (Julius Cäsar in "Asterix und Obelix:
Mission Kleopatra") mit. Leider wird außerhalb Frankreichs als Reaktion auf Vorwürfe, der Film sei zu langatmig, nur eine um rund eine halbe Stunde auf etwa 100 Minuten gekürzte Version gezeigt.
10. Oktober:
Eigentlich ist es ja eine Spezialität der Briten,
intelligente Sozialdramen mit humoristischem Einschlag zu drehen (z.B.
"Brassed Off", "Ganz oder gar nicht", "Billy
Elliott"), aber diejenigen, die bereits Szenen aus Kilian Riedhofs
"Sein letztes Rennen" sehen durften – z.B. auf der Münchner Filmwoche
– beschreiben die Tragikomödie genau so. Und ein besonderes Highlight ist die
Auswahl des beliebten Komikers und Kabarettisten Dieter Hallervorden für die
Hauptrolle des ehemaligen Marathon-Olympiasiegers Paul Averhoff, der
sich im Altersheim langweilt und beschließt, für einen allerletzten Marathon zu
trainieren. Heike Makatsch ("Tatsächlich ... Liebe") ist als Pauls
Tochter zu sehen, Katrin Saß ("Good bye Lenin!") ist ebenfalls mit
von der Partie.
In dem Thriller des kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve
("Die Frau, die singt – Incendies") verkörpert Hugh Jackman
("Australia") den Kleinstadt-Handwerker Keller Dover, dessen kleine
Tochter und deren Freundin entführt werden. Als
die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht wirklich voranzukommen scheint, macht
sich Keller selbst auf die Suche, kommt dabei aber dem leitenden Detective Loki
(Jake Gyllenhaal, "Prince of Persia") in die Quere. Das alles klingt nach eher konventioneller Krimikost, sorgte jedoch bei der Premiere beim Festival in Telluride für Begeisterungsstürme und gilt nun sogar als ernsthafter OSCAR-Anwärter.
In diesem OSCAR-Kandidaten von Lee Daniels ("Precious") verkörpert Forest Whitaker
("Der letzte König von Schottland") den Butler Cecil Gaines (in
Wirklichkeit: Eugene Allen), der im Weißen Haus sage und schreibe acht
US-Präsidenten von Truman bis Reagan diente. Würde ich alle namhaften
Schauspieler, die zusätzlich am Film mitwirken, aufzählen, wäre das eine sehr
lange Liste, aber zu den bekanntesten zählen Jane Fonda (die einstige
Vorzeige-Liberale spielt ausgerechnet Nancy Reagan), Robin Williams
(Eisenhower), John Cusack (Nixon), Alan Rickman (Reagan), Liev Schreiber
(Johnson), Vanessa Redgrave und Oprah Winfrey.
"00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse":
Rund 20 Jahre nach seinen Kinoerfolgen "Texas – Doc
Snyder hält die Welt in Atem" und "00 Schneider – Jagd auf Nihil
Baxter" bringt Kultkomiker Helge Schneider eine Fortsetzung in die
deutschsprachigen Lichtspielhäuser. Erneut spielt Schneider den pensionierten
Kommissar 00 Schneider, der mit seinen unkonventionellen Methoden einen neuen
Fall klären muß.
"African Safari 3D":
Ein
belgischer 3D-Dokumentarfilm über ... nunja, eine Safari quer durch
Afrika. Gedreht vom "Sammys Abenteuer"-Regisseur Ben Stassen.
"African Safari 3D":
17. Oktober:
Nachdem James Wans günstig produzierter, aber umso
einfallsreicherer Haunted House-Gruselfilm "Insidious" 2010 ein
Überraschungshit wurde, war eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit. Beim
zweiten Teil bleiben die wichtigsten Positionen vor (allen voran Patrick
Wilson, Rose Byrne und Barbara Hershey) und hinter der Kamera unverändert, was
auf eine ähnlich hohe Qualität hoffen läßt.
"Runner Runner":
Nach seinem OSCAR-Gewinn für den Besten Film mit
"Argo" zeigt sich Ben Affleck in diesem Thriller zur Abwechslung mal wieder nur als Schauspieler. Er verkörpert in "Runner Runner" Ivan, den
betrügerischen Betreiber einer Onlinepoker-Seite, in dessen Schuld
der Student Richie (Justin Timberlake, "Black Snake Moan") gerät.
Doch ein FBI-Agent (Anthony Mackie, "Tödliches Kommando") ist Ivan
auf der Spur und hofft, Richie für seine Zwecke benutzen zu können. Die
weibliche Hauptrolle spielt Gemma Arterton ("RocknRolla"), Regie
führt Brad Furman ("Der Mandant").
Der neuseeländische Regisseur ("Tatsächlich ... Liebe",
"Radio Rock Revolution") und Autor ("Vier Hochzeiten und
ein Todesfall", "Notting Hill") Richard Curtis hat sich für
seinen dritten Kinofilm in beiden Funktionen eine humorvolle
Zeitreisegeschichte vorgenommen. In "Alles eine Frage der Zeit" spielt
Brendan Gleesons Sohn Domhnall Gleeson die Hauptrolle
eines jungen Mannes, der in der Zeit zurück reisen kann und dort seine
Traumfrau (Rachel McAdams, "Midnight in Paris") kennenlernt. Beim
Filmfestival in Edinburgh kam Curtis' Film bereits gut an.
"Austenland":
In dieser britischen romantischen Komödie von Newcomer
Jerusha Hess (Co-Autor der von seinem Bruder Jared inszenierten Komödie
"Napoleon Dynamite") spielt Keri Russell ("Mission: Impossible III") die von der legendären BBC-Verfilmung von Jane Austens "Stolz
und Vorurteil" aus dem Jahr 1995 besessenene Jane, die
in einem Jane Austen-Themenpark den Mann fürs Leben zu finden hofft. Es dürfte
wohl nicht allzu vermessen sein, "Austenland" als einen Film mit
vorwiegend weiblicher Zielgruppe zu kategorisieren ...
"Frau Ella":
Als Sascha (Matthias Schweighöfer, "Der Schlußmacher") erfährt, daß seine
Freundin Linda schwanger ist, baut er prompt einen Unfall und landet im Krankenhaus.
Dort liegt er im Bett neben dem der 87-jährigen Ella (Ruth Maria Kubitschek), die
zu einer teuren, aber offenbar überflüssigen Operation gedrängt wird, woraufhin Sascha
ihr zur Flucht verhilft. Inszeniert hat diese Geschichte Markus Goller
("Eine ganz heiße Nummer") nach einem Roman von Florian Beckerhoff.
"Drecksau":
Auch hierbei handelt es sich um eine Romanverfilmung,
allerdings schlägt die Geschichte des schottischen Autors Irvine Welsh eine
ganz andere Richtung ein. In der extrem düsteren Krimigeschichte werden die
Erlebnisse eines Glasgower Polizisten erzählt, der nicht gerade eine Zierde
seines Standes ist: korrupt, gewalttätig, drogenabhängig, Alkoholiker. Ziel
seiner skrupellosen Bemühungen sind eine Beförderung und die Versöhnung mit
Frau und Kind – die Erfolgsaussichten sind erwartungsgemäß zweifelhaft. Welsh achtet als Produzent hoffentlich darauf, daß unter der Regie von Jon S.
Baird seine politisch höchst unkorrekte (und von der britischen Polizei
öffentlich kritisierte) Story nicht zu sehr verwässert wird, deren zentrale
Rolle von James McAvoy ("X-Men: Erste Entscheidung") verkörpert
wird. Des weiteren wirken mit Jim Broadbent ("Cloud Atlas"), Jamie
Bell ("Der Adler der neunten Legion"), Shirley Henderson ("Trainspotting"),
Imogen Poots ("28 Weeks Later"), Gary Lewis ("Gangs of New York")
und Eddie Marsan ("Snow White and the Huntsman") zahlreiche britische Charakterköpfe mit.
"Unter dem Regenbogen – Ein Frühjahr in Paris":
Immerhin rund eine Million französische Kinozuschauer
erreichte Agnés Jaouis ("Schau mich an!") episodische
Beziehungskomödie mit Märchenelementen.
24. Oktober:
"Ender's Game – Das große Spiel":
Verfilmungen von Jugendbüchern sind und bleiben ein großer
Trend in Hollywood. Der Erfolg von Reihen wie "Harry Potter",
"Twilight" oder "Die Tribute von Panem" ist einfach zu
verlockend und läßt die großen Studios generös über die gar nicht so wenigen
Flops wie allein in diesem Jahr "Seelen" und "Beautiful
Creatures" hinwegsehen. "Ender's Game" unterscheidet sich allerdings
dahingehend von den genannten Beispielen, daß er auf einem bereits 1985 erschienenen und mehrfach
ausgezeichneten Roman von Orson Scott Card basiert.
Außerdem richtet sich die Geschichte stärker an ein männliches Publikum, mit
einem jungen Mann als Protagonisten und einem höheren Actiongehalt. Asa
Butterfield, Hauptdarsteller von Martin Scorseses "Hugo Cabret",
spielt diesen jugendlichen Helden namens Andrew "Ender" Wiggin, der
in einer dystopischen Zukunft lebt, in der sich die Erde in einem Krieg mit
einer insektoiden Alienrasse befindet. Um diesen gewinnen zu können, werden die
talentiertesten Kinder hart trainiert, um einen zukünftigen Anführer für die
vereinigten militärischen Streitkräfte der Erde herauszufiltern – Ender ist einer
dieser Jungen, der sich unter der Anleitung von Colonel Graff (Harrison Ford)
und dem Ausbilder Mazer Rackham (Butterfields "Hugo Cabret"-Partner
Sir Ben Kinglsey) in einer Akademie immer wieder beweisen muß.
"Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2"
(3D):
Der erste Teil der grandios betitelten Animationsfilmreihe
war ein echter Überraschungshit, nun erleben der geniale junge Erfinder Flint
und seine Freundin, die Wetterfee Samantha, neue Abenteuer.
"Exit Marrakech":
In ihrem neuen Film erzählt die deutsche OSCAR-Gewinnerin
Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika", "Jenseits der
Stille") die Geschichte des Teenagers Ben (Samuel Schneider), der nach
einem Streit mit seinem ihm entfremdeten Vater (Ulrich Tukur, "Der
Stellvertreter") – einem Theaterregisseur, der gerade eine Aufführung im
marokkanischen Marrakesch vorbereitet – durch die Straßen der für ihn
exotischen Stadt streift. Dabei freundet er sich mit einer jungen Frau namens Karima (Hafsia
Herzi, "Couscous mit Fisch") an, der er kurzerhand zu ihrem
Heimatdorf fern der Stadt folgt.
"Der fast perfekte Mann":
In der – wie sich angesichts der Prämisse vermuten läßt –
typisch deutschen (Tragi-)Komödie von Vanessa Jopp ("Vergiß Amerika") spielt
Benno Fürmann ("Speed Racer") den TV-Moderator und Womanizer Ulf.
Dieser wird gezwungen, so langsam doch noch erwachsen zu werden, als er sich um
seinen Neffen kümmern muß, dessen Mutter im Sterben liegt.
31.
Oktober:
Nachdem im Frühsommer bereits "Iron Man 3" vom
gigantischen Erfolg des letztjährigen Über-Blockbusters "The Avengers"
profitieren konnte, hofft Marvel, dies mit dem zweiten Solofilm über den
nordischen Donnergott Thor (Chris Hemsworth) wiederholen zu können. Auch hier
gibt es einen Regiewechsel zu vermelden, denn Sir Kenneth Branagh widmete sich
lieber anderen Aufgaben, wurde aber durch den gefeierten "Game of
Thrones"-Regisseur Alan Taylor sehr vielversprechend ersetzt. Denn der
zweite Thor-Film soll noch deutlich stärker in die Fantasyrichtung gehen als
der erste und größtenteils außerhalb der Erde spielen. Nachdem Loki in "The
Avengers" besiegt wurde, steht nun mit Malekith (Christopher Eccleston,
"Song for Marion"), dem Anführer der Dunkelelfen, ein neuer Bösewicht Thor und seinen Verbündeten gegenüber. Zu diesen zählt
übrigens auch wieder die menschliche Wissenschaftlerin Jane Foster (Natalie
Portman, "Black Swan"). Leider handelt es sich bei "Thor – The Dark
Kingdom" wiederum um eine nachträglich 3D-Konvertierung, hoffentlich aber in
einer besseren Qualität als beim ersten Film.
"Inside WikiLeaks – Die fünfte Gewalt":
US-Regisseur Bill Condon ("Dreamgirls") schildert
die Anfänge der Enthüllungsplattform WikiLeaks und greift dabei
unter anderem auf die in Buchform veröffentlichten Erinnerungen des deutschen
Mitgründers Daniel Domscheit-Berg zurück. Dieser wird im Film von Daniel Brühl
gespielt, seinen schillernden anfänglichen Mitstreiter Julian Assange verkörpert Benedict
Cumberbatch ("Star Trek Into Darkness"). Lief beim Festival in Toronto als Eröffnungsfilm und erntete eher verhaltene Kritikerreaktionen.
"Der Teufelsgeiger":
Der mit seiner Verbindung von klassischer und moderner Musik
ausgesprochen erfolgreiche Geiger David Garrett versucht sich als
Schauspieler und stellt keinen Geringeren als den "Teufelsgeiger" und
Komponisten Niccolò Paganini dar, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
ein gefeierter Star seines Fachs war. Die Leitung der deutsch-italienischen Co-Produktion übernahm der Engländer Bernard Rose, der mit seinem 1994er-Film "Ludwig van
B." bereits Erfahrung mit Werken über klassische Musik gesammelt hat.
"Der Teufelsgeiger" ist offensichtlich auf eine internationale
Vermarktung ausgelegt und wird entsprechend in Englisch gedreht, zur Besetzung
zählen neben Garrett Jared Harris (Moriarty in "Sherlock Holmes – Spiel im
Schatten"), Joely Richardson ("Anonymus"), Veronica Ferres
("Schtonk!") und Helmut Berger ("Ludwig II.").
Soviel also zu den deutschen Kinostarts im September und Oktober, im zweiten Teil meiner Herbstvorschau geht es um die Monate November und Dezember.
Alle Starttermine lassen sich bei InsideKino einsehen.
Bei Gefallen an meinem Blog würde ich mich über die Unterstützung von "Der Kinogänger" mittels etwaiger amazon.de-Bestellungen über einen der Links oder das amazon-Suchfeld in der rechten Spalte freuen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen