Empfohlener Beitrag

In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 2. Oktober 2017

TV-Tips für die Woche 40/2017

Trotz Feiertag eine ziemlich schwache TV-Woche:

Montag, 2. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Bibel" (1966)
Der fast dreistündige Monumentalfilm von Regielegende John Huston ("Die Spur des Falken", "African Queen") zählt zwar nicht zu den besten Genrevertretern, erhielt aber immerhin eine OSCAR-Nominierung (für die Musik) und hat zahlreiche Stars zu bieten. Die eher mittelmäßige Rezension des Films ist auch dem Umstand geschuldet, daß Huston die ersten 22 Kapitel der Bibel erzählt und die Handlung somit zwangsläufig anekdotenhaft wirkt. Dafür entschädigen Darsteller wie Richard Harris und Franco Nero (als Kain und Abel), Peter O'Toole, Ava Gardner und George C. Scott, Huston selbst überzeugt als Noah - wobei er kurioserweise nur seine eigene dritte Wahl war, doch Alec Guinness war nicht verfügbar und Charlie Chaplin sagte ab.

One, 20.15 Uhr: "Foxcatcher" (2014)
Siehe meine Empfehlung vom März für das fünffach OSCAR-nominierte Drama mit Steve Carell und Channing Tatum.

Arte, 23.00 Uhr: "Judou" (1990)
Der dritte Film des chinesischen Meisterregisseurs Zhang Yimou ("Der Fluch der goldenen Blume", "Hero") ist eine in den 1920er Jahren spielende Tragödie über die titelgebende junge Frau (gewohnt einfühlsam und intensiv verkörpert vom größten weiblichen chineischen Star der 1990er Jahre, Gong Li), die als Ehefrau an den deutlich älteren Besitzer einer Färberei verkauft wird - der seine beiden vorherigen Frauen zu Tode geprügelt hat! Auch Judou wird von ihm mißhandelt, findet jedoch Trost bei dessen Adoptivsohn, der sich in sie verliebt ... "Judou" war übrigens der erste chinesische Film, der für den Auslands-OSCAR nominiert wurde.

Außerdem:
Zwei Leben (recht unspektakuläres, aber stark gespieltes deutsch-norwegisches Drama über eine Frau, die aus der DDR nach Norwegen geflohen ist und sich dort eine neue Familie und ein neues Leben aufgebaut hat - bis sie die Vergangenheit einholt; 0.50 Uhr im MDR)

Dienstag, Tag der Deutschen Einheit:
3sat, 20.15 Uhr: "Good bye, Lenin!" (2003)
Mit einem weltweiten Einspielergebnis von $80 Mio. zählt Wolfgang Beckers für einen Golden Globe nominierte Wendekomödie mit Daniel Brühl und Katrin Saß zu den global erfolgreichsten deutschen Filmen der letzten Jahrzehnte, allein in Deutschland gab es sagenhafte 6,6 Millionen Kinozuschauer! Brühl spielt den jungen Alexander, der nach der deutschen Einheit seiner nach Herzinfarkt und vorübergehendem Koma bettlägerigen, vom Sozialismus überzeugten Mutter (Saß) mit allen Mitteln und bewundernswerter Konsequenz vorspielt, die DDR würde immer noch existieren - denn wenn sie sich aufregt, könnte sie das umbringen ...

Außerdem:
Wir sind die Neuen (klischeehafte, aber relativ unterhaltsame deutsche Generationenkomödie über einige Alt-68er, die in fortgeschrittenem Alter noch einmal in einer WG zusammenziehen und Ärger mit der spießigen Nachbar-Studenten-WG bekommen; 21.45 Uhr in der ARD)

Mittwoch, 4. Oktober:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Schmerzensgeld - Wer reich sein will, muß leiden" (2012)
In der gefälligen schwarzhumorigen Mysterykomödie kommt Alice (Juno Temple) in den Besitz eines antiken Teekessels. Als sie durch Zufall herausfindet, daß der Kessel immer dann Geld "verliert", wenn jemand in der Nähe Schmerzen hat, nutzen sie und ihr Mann das weidlich aus. Doch dabei vergessen sie ihre Grenzen und gehen immer extremer vor, um an noch mehr Geld zu kommen ...

Außerdem:
Gefährten (Steven Spielbergs episodisch aufgebaute, vor allem zu Beginn im schwelgerischen Stil eines John Ford inszenierte Theaterverfilmung über die Erlebnisse des Pferdes Joey im Ersten Weltkrieg; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Silver Linings (leicht skurrile, OSCAR-gekrönte Außenseiterballade mit Jennifer Lawrence und Bradley Cooper; 22.20 Uhr bei Pro 7)

Donnerstag, 5. Oktober:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Glauben ist alles!" (2000)
Das Regiedebüt von Edward Norton ist eine harmlose, jedoch extrem witzige Komödie, in der Norton einen Priester spielt und Ben Stiller seinen besten Freund, einen Rabbi, die sich beide in eine alte Schulfreundin (Jenna Elfman) verlieben ...

Außerdem:
Super 8 (nostalgisches Science Fiction-Coming of Age-Abenteuer im Stil der 1980er Jahre von J.J. Abrams; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Freitag, 6. Oktober:
HR, 0.00 Uhr: "Confidence - Coup in L.A." (2003)
James Foleys Thriller-Verwirrspiel sorgt zwar nicht unbedingt für Begeisterungsstürme, bietet mit einer wendungsreichen Story und spielfreudigen Stars wie Edward Burns, Rachel Weisz, Paul Giamatti, Andy Garcia und Dustin Hoffman aber solide Genreunterhaltung. Burns spielt einen Trickbetrüger, der mit seinem Team versehentlich den Buchhalter von Gangsterboß King (Hoffman) ausnimmt und deshalb in arge Schwierigkeiten gerät.

Außerdem:
The Guard (eine wunderbare, schwarzhumorige irische Buddy-Komödie mit Brendan Gleeson und Don Cheadle; 22.25 Uhr bei 3sat)
The Man with the Iron Fists (mittelmäßige Eastern-Hommage von und mit RZA, Russell Crowe, Lucy Liu und Dave Bautista; 1.35 Uhr bei ZDF Neo)

Samstag, 7. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Blade Runner" (1982)
Bereits am Donnerstag startete im Kino "Blade Runner 2049", Denis Villeneuves von der Kritik gefeierte Fortsetzung des seinerzeit übrigens gefloppten Cyberpunk-Klassikers nach Philip K. Dick von Ridley Scott - da bietet es sich natürlich an, vor dem Kinobesuch noch einmal das Original anzuschauen, zumal viele der damaligen Figuren zumindest kurze Auftritte im Sequel absolvieren. Ehrlich gesagt zähle ich zu den wohl relativ wenigen Genrefans, die mit dem von Hauptdarsteller Harrison Ford getragenen "Blade Runner" nie so richtig viel anfangen konnten, obwohl ich ihn tatsächlich drei Mal gesehen habe: In der Kinofassung, im "Director's Cut" und im "Final Cut". Aber auf die Fortsetzung freue ich mich trotzdem. Arte zeigt den noch etwas anspruchsvolleren Director's Cut von 1992, der auf die einordnenden Erzählerkommentare der Kinoversion verzichtet und ein offeneres Ende bietet.

SAT.1 Gold, 22.05 Uhr (um ca. acht Minuten gekürzte deutsche Kinofassung): "Land der 1000 Abenteuer" (1960)
Unterhaltsame Westernkomödie vom Genrespezialisten Henry Hathaway ("Die vier Söhne der Katie Elder", "Das war der Wilde Westen"), in der sich der erfolgreiche Goldsucher Sam (John Wayne) auf dem Rückweg nach Alaska in die schöne Französin Michelle (Capucine aus "Der rosarote Panther") verliebt, die er eigentlich zu seinem Freund (Stewart Granger) bringen will.

Sonntag, 8. Oktober:
RTL, 0.00 Uhr: "Starship Troopers" (1997)
Da Paul Verhoevens Kult-B-Movie um einen intergalaktischen Kampf zwischen Menschen und Riesenkäfern im Juli endlich vom Index genommen würde, könnte dies die deutsche Free-TV-Premiere der ungeschnittenen Fassung sein - es ist aber nicht auszuschließen, daß RTL noch das bisherige, um sechs Minuten gekürzte Master verwendet.

Außerdem:
Godzilla (Gareth Edwards' Monster-Reboot mit Aaron Taylor-Johnson und Elizabeth Olsen hat zwar in den von Menschen getragenen Passagen seine Mängel, die Kreaturen-Sequenzen sind aber über jeden Zweifel erhaben; 20.15 Uhr bei Pro 7)
World War Z (erzählerisch etwas zu fragmentarischer, aber trotzdem erstaunlich sehenswerter Mainstream-Zombie-Thriller mit Brad Pitt; 22.45 Uhr bei Pro 7)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen