Auch in dieser Woche gibt es nur wenig zu vermelden –
gerade die großen Hoffnungsträger in Sachen spektakuläre neue Ankündigungen
erweisen sich diesen Sommer als Enttäuschungen: Zuerst die Comic-Con in
San Diego, nun die Disney-Messe D23 Expo an diesem Wochenende. War das große
"Highlight" der Comic-Con die Verkündung des Untertitels des zweiten
"The Avengers"-Films, beschränkten sich die Neuigkeiten der D23 Expo
mehr oder weniger auf ein paar Filmlogos und Verpflichtungen von Sprechern für
kommende Animationsfilme. Die erhofften "Star Wars"-Neuigkeiten sind dagegen
komplett ausgeblieben. Nicht gerade aufregend. Etwas spannender ist da schon
der Mini-Rosenkrieg zwischen Sylvester Stallone und Bruce Willis, mit dem ich
die gerade einmal drei Meldungen dieser Woche eröffne:
- Via Twitter verkündete Sylvester Stallone gleich zwei große Cast-Veränderungen für den jüngsten, dritten Sproß seiner Retro-Action-Reihe "The Expendables": Harrison "Indiana Jones" Ford ist neu dabei, dafür wird Bruce Willis – der im schwachen ersten und im sehr unterhaltsamen zweiten Teil den undurchsichtigen CIA-Agenten Mr. Church spielte – nicht mehr mit von der Partie sein. Allerdings nicht, weil er nicht mehr gewollt hätte, sondern weil er aus der Sicht Stallones (der in die Filme als ausführender Produzent auch eigenes Geld steckt) zu hohe Forderungen stellte, wie dieser Tweet belegt: "Greedy and lazy ... a sure formula for career failure". Laut "Hollywood Reporter" wurden Willis $3 Mio. für vier Tage Dreharbeiten angeboten, Willis habe aber $4 Mio. verlangt. Da Willis selbst sich nicht zu der Angelegenheit äußert, bleibt das aber Spekulation und der oben angesprochene Rosenkrieg eben "Mini". Wenige Tage später wurden noch zwei weitere hochkarätige Neuzugänge für "The Expendables 3" vermeldet: Mel Gibson ("Die Passion Christi") soll den Oberbösewicht verkörpern, außerdem wird Antonio Banderas ("Die Haut, in der ich wohne") in einer noch nicht näher benannten Rolle mitwirken. Vermutlich wird es in den nächsten Tagen und Wochen noch zahlreiche weitere Casting-News zum Film geben, mal sehen, wer sich von den seit langem gehandelten Namen wie Jackie Chan, Milla Jovovich, Wesley Snipes, Steven Seagal oder Nicolas Cage letztlich bewahrheitet – und welche Darsteller aus den ersten beiden Filmen zurückkehren werden. Die Dreharbeiten unter der Regie von Patrick Hughes ("Red Hill") dürften in Kürze beginnen, in den USA wird "The Expendables 3" am 15. August 2014 in die Lichtspielhäuser kommen.
- Schon seit vielen Jahren versucht Leonardo DiCaprio ("Der große Gatsby"), ein Wikinger-Epos in die Kinos zu bringen. Doch selbst sein Superstar-Status konnte die großen Studios lange Zeit nicht von diesem Wunschprojekt – das er einst sogar (ähnlich wie bei Mel Gibsons "Apocalypto") in "Wikingersprache" mit Untertiteln realisieren wollte – überzeugen. Nun scheint sich das geändert zu haben, vielleicht als Konsequenz erfolgreicher TV-Serien wie "Vikings" oder "Game of Thrones". Warner Bros. hat sich jedenfalls das Drehbuch "King Harald" von Mark L. Smith ("Motel") gesichert, dessen Story im 11. Jahrhundert spielt. DiCaprio wird mit seiner eigenen Produktionsfirma beteiligt sein und vermutlich auch mitspielen. Da sich das Projekt noch im Anfangsstadium befindet, gibt es ansonsten wenig darüber zu berichten, ein Kinostart vor 2015 dürfte eher unwahrscheinlich sein.
- Abschließend noch zwei Kurzmeldungen zu Regisseuren: Christopher McQuarrie, der zuletzt in "Jack Reacher" mit Tom Cruise zusammenarbeitete, wird auch bei "Mission: Impossible 5" die Regie übernehmen. Dagegen ist Steven Spielberg aus seinem Scharfschützen-Projekt "American Sniper" mit Bradley Cooper (über das ich erstmalig Anfang Mai kurz berichtete) ausgestiegen, offenbar weil er nicht das Gefühl hatte, mit dem vorhandenen Budget jenen Film drehen zu können, der ihm vorschwebte.
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