Originaltitel:
Highlander: The Source
Regie: Brett Leonard, Drehbuch: Stephen Kelvin Watkins und
Mark Bradley, Musik: George Kallis
Darsteller: Adrian Paul, Peter Wingfield, Jim Byrnes, Thekla
Reuten, Stephen Wight, Cristian Solimeno, Thom Fell, Stephen Rahman Hughes
In der nicht allzu fernen Zukunft befinden sich einige
Unsterbliche auf der Suche nach der "Quelle der Unsterblichkeit".
Einer von ihnen namens Zai Jie (Stephen Rahman Hughes) wird in Litauen
tatsächlich fündig, muß jedoch schmerzhaft erfahren, daß die Quelle einen
mächtigen Beschützer hat. Da Zai Jie kurz vor seinem endgültigen Ableben noch einigen seiner Freunde
unter den Unsterblichen, darunter der schottische Highlander Duncan McLeod (Adrian Paul) und dessen langjähriger Weggefährte Methos (Peter Wingfield), von seinem Fund berichten konnte, treffen sich
diese und beraten ihr weiteres Vorgehen. Gemeinsam wollen sie zur auf einer
Insel lokalisierten Quelle vordringen, doch der mysteriöse Wächter und eine
Bande von auf der Insel hausenden Kannibalen dezimieren die Unsterblichen
unerbittlich ...
Kritik:
Normalerweise informiere ich mich aus verschiedenen Quellen
ziemlich genau, bevor ich mir einen Film anschaue, da ich keine Lust habe,
meine Zeit mit schlechten Machwerken zu vergeuden. Deshalb gibt es von mir nur vergleichsweise selten Rezensionen mit einer Wertung unter 5 Punkten. Daß es
aber doch einige gibt, hat primär einen Grund: Loyalität. Natürlich kommt es
immer wieder einmal vor, daß ich schlicht und ergreifend einen Fehlgriff lande,
aber die meisten schlechten Filme, die ich sehe, sind Fortsetzungen guter
Filme. Wenn mich ein Film oder auch eine TV-Serie so richtig packt, dann bleibe
ich im Normalfall entweder selbst bei nachlassender Qualität bis zum Ende treu
oder solange, bis ich durch einen grottenschlechten Tiefpunkt wie durch eine
Schocktherapie von meiner Loyalität geheilt werde. Bei dem an Tiefpunkten nicht
unbedingt armen "Highlander"-Franchise ist dieser fünfte Spielfilm mit
dem Untertitel "Die Quelle der Unsterblichkeit" ein solcher extremer Tiefpunkt.
Ein Rückblick: Russell Mulcahys Ur-"Highlander"
mit Christopher Lambert und Sean Connery sowie der Musik von Queen liebe ich
noch nach mehr als 25 Jahren. Die Fortsetzung aus dem Jahr 1991 ist ziemlich
mies, dennoch kam es bereits ein Jahr danach zu einer
"Highlander"-TV-Serie, in deren Pilotfolge Lambert den sprichwörtlichen
Staffelstab an Adrian Paul als Connor McLeods Clanmitglied Duncan weiterreicht. Im ersten Jahr hielt sich die Serie größtenteils an das klassische
"Monster der Woche"-Prinzip und war entsprechend mittelmäßig. Doch ab
der zweiten Staffel entwickelte sie sich richtig gut, brachte interessante neue
Storyelemente wie den menschlichen Geheimbund der "Beobachter" der
Unsterblichen ein und entwickelte im Lauf der sechs erfolgreichen Staffeln
einige sehr beliebte wiederkehrende Charaktere wie den bereits erwähnten
Methos, die attraktive Amanda oder den von "The Who"-Sänger Roger
Daltrey schlitzohrig gespielten Hugh Fitzcairn. Parallel zur Serie wurde mit
"Highlander III – Die Legende" ein weiterer Film mit Lambert in die
Kinos gebracht, der – wie auch die Serie – Teile der etablierten Geschichte
(inklusive der gesamten Handlung von "Highlander II") ignorierte und
als direkte, aber leider auch nur mäßige Fortsetzung des Originalfilms
fungiert. Nach dem Ende der Serie (und deren kurzlebigem Spin-Off
"Highlander: The Raven") trafen Connor und Duncan McLeod im Jahr 2000
in "Highlander: Endgame" erstmals im Kino aufeinander. Über bloßes
Mittelmaß kam zwar auch dieser vierte "Highlander"-Film nicht hinaus,
immerhin war er aber besser als seine beiden Vorgänger und brachte die
Geschichte von Connor McLeod zu einem recht runden und befriedigenden Ende.
Und dann kam sieben Jahre später der Schrecken, der "Die Quelle der
Unsterblichkeit" heißt – der erste "Highlander"-Film, der es nicht ins
Kino geschafft hat, sondern in den USA auf dem Spartensender Sci Fi Channel (heute:
Syfy) seine Premiere feierte. Für jemanden, der nicht mit den Abenteuern der McLeods
aufgewachsen ist, mag dieser erbärmliche Streifen noch einen gewissen
Unterhaltungswert als anspruchsloser Trashfilm haben, wie sie dieser TV-Sender
regelmäßig produziert (und deren Qualität sich schon an den Titeln wie
"Boa vs. Python" oder "Dinocroc vs. Supergator" ablesen
läßt). Für mich als Anhänger der Reihe ist "Die Quelle der Unsterblichkeit"
jedoch eine persönliche Beleidigung, gefolgt von einer schallenden Ohrfeige und
gekrönt von einem Schlag ins Gesicht.
Das Elend beginnt damit, daß die beiden
Drehbuchautoren (für die es wenig überraschend bis heute das einzige Skript
ist, das verfilmt wurde) für ihre konfuse Handlung ein albernes Endzeitszenario
gewählt haben, das so überhaupt nicht zum "Highlander"-Franchise
paßt; ein "Mad Max" für ganz Arme, das offensichtlich gerne eine
stilvolle Mischung aus "Dawn of the Dead", "Children of
Men" und "Doomsday" sein möchte, aber in Wirklichkeit so
unfaßbar schlecht ist, daß sich selbst Ed Wood dafür schämen würde. Das gesamte
Setting ist von vorne bis hinten nicht stimmig und komplett unglaubwürdig, die
"Story" ein lachhaftes und stinkweiliges pseudo-esoterisches Gedöns,
das man bestenfalls als Alibi für den Übergang zwischen den Actionszenen
bezeichnen kann. Nun kennt man eine solche Alibifunktion einer bruchstückhaften
Handlung ja durchaus aus anderen Actionfilmen, und ehrlich gesagt ist das manchmal sogar besser für alle Beteiligten (zwei Paradebeispiele sind "The Expendables 2" und "Resident Evil: Retribution"). Bei "Highlander – Die Quelle der Unsterblichkeit"
gilt das nicht, denn die Actionszenen sind genau so grottenschlecht wie der
ganze Rest. Man konnte ja bereits an den Vorgängern einiges kritisieren, aber
zumindest die Kampfchoreographie war zuverlässig ansehnlich. Hier sind die
Kämpfe dagegen so unfaßbar schlecht choreographiert und zusammengeschnitten,
daß man wahrlich nicht mehr weiß, ob man darüber lachen oder weinen soll.
Ähnlich sieht es bei den "Spezialeffekten" aus. Angesichts deren nicht vorhandener Qualität würde Ray Harryhausen, der 2013 verstorbene Meister der Hollywood-Trickeffekte (berühmt unter anderem für seine bahnbrechende Arbeit an Filmen wie "Sindbads siebente Reise", "Jason und die Argonauten" und dem Original-"Kampf der Titanen"), mutmaßlich in seinem Grab rotieren.
Gibt es also überhaupt nichts Gutes an diesem Machwerk? Vielleicht die Schauspieler? Nunja, die drei aus der TV-Serie übernommen Figuren werden von ihren Darstellern Adrian Paul, Peter Wingfield und Jim Byrnes so gespielt, wie sie es über Jahre hinweg gewohnt waren, also eigentlich recht gut. Im Zusammenspiel mit dem ganzen miesen Rest inklusive der lachhaften Dialoge, die sie zum Besten geben müssen, können sie aber natürlich auch nichts mehr retten und wirken insgesamt fast genauso fehl am Platz wie die "neuen" Darsteller. Die sind nämlich fast ausnahmslos dermaßen unpassend besetzt, untalentiert und/oder vom überforderten oder schlicht lustlosen Regisseur Brett Leonard ("Der Rasenmähermann") schlecht geführt, daß man nur noch den Kopf schütteln kann. Da selbst die Holländerin Thekla Reuten, die in Filmen wie "Brügge sehen ... und sterben?" oder "Die Zwillinge" sowie der TV-Serie "Sleeper Cell" nachdrücklich ihr Talent bewiesen hat, hier wie ein amateurhafter Fremdkörper wirkt, ist die Schuld wohl eher beim Regisseur zu suchen, der auch ansonsten wiederholt seine fehlende Motivation demonstriert. Kein Gespür für Tempo, kein Gespür für die Filmfiguren, kein Gespür für Schauspielerführung. Es gelingt ihm sogar das Kunststück, die theoretisch zumindest noch halbwegs originelle, endzeitlich atmosphärische Farbgebung ad absurdum zu führen, indem er sie vollkommen übertrieben und bis zum Erbrechen einsetzt.
Ähnlich sieht es bei den "Spezialeffekten" aus. Angesichts deren nicht vorhandener Qualität würde Ray Harryhausen, der 2013 verstorbene Meister der Hollywood-Trickeffekte (berühmt unter anderem für seine bahnbrechende Arbeit an Filmen wie "Sindbads siebente Reise", "Jason und die Argonauten" und dem Original-"Kampf der Titanen"), mutmaßlich in seinem Grab rotieren.
Gibt es also überhaupt nichts Gutes an diesem Machwerk? Vielleicht die Schauspieler? Nunja, die drei aus der TV-Serie übernommen Figuren werden von ihren Darstellern Adrian Paul, Peter Wingfield und Jim Byrnes so gespielt, wie sie es über Jahre hinweg gewohnt waren, also eigentlich recht gut. Im Zusammenspiel mit dem ganzen miesen Rest inklusive der lachhaften Dialoge, die sie zum Besten geben müssen, können sie aber natürlich auch nichts mehr retten und wirken insgesamt fast genauso fehl am Platz wie die "neuen" Darsteller. Die sind nämlich fast ausnahmslos dermaßen unpassend besetzt, untalentiert und/oder vom überforderten oder schlicht lustlosen Regisseur Brett Leonard ("Der Rasenmähermann") schlecht geführt, daß man nur noch den Kopf schütteln kann. Da selbst die Holländerin Thekla Reuten, die in Filmen wie "Brügge sehen ... und sterben?" oder "Die Zwillinge" sowie der TV-Serie "Sleeper Cell" nachdrücklich ihr Talent bewiesen hat, hier wie ein amateurhafter Fremdkörper wirkt, ist die Schuld wohl eher beim Regisseur zu suchen, der auch ansonsten wiederholt seine fehlende Motivation demonstriert. Kein Gespür für Tempo, kein Gespür für die Filmfiguren, kein Gespür für Schauspielerführung. Es gelingt ihm sogar das Kunststück, die theoretisch zumindest noch halbwegs originelle, endzeitlich atmosphärische Farbgebung ad absurdum zu führen, indem er sie vollkommen übertrieben und bis zum Erbrechen einsetzt.
Für "Highlander"-Fans der schlimmste Tiefpunkt
unter dieser Häufung an Tiefpunkten ist wohl der unwürdige Bildschirmtod einer
der drei aus der Serie bekannten Figuren. Für eine solch dramaturgisch
verschwendete und mit schwülstigen Dialogen geradezu lachhaft pathetisch in
Szene gesetzte Sterbeszene sollten sich Regisseur und Autoren wirklich schämen.
Außerdem gibt es keine einzige Rückblende und selbst die Unsterblichkeit der
Protagonisten ist im Handlungsverlauf nicht mehr vorhanden. Was hat das alles
bitteschön noch mit "Highlander"
zu tun? Kein Wunder, daß diesmal entgegen erster Ankündigungen selbst
Christopher Lambert nicht mehr mitmachen wollte und damit ein ungewohntes
Bullshit-Gespür bewies. Wenn man bedenkt, wie oft es den Autoren der TV-Serie gelang, in Zweiteilern (die ja kaum kürzer sind als dieser gut 90-minütige Film) richtig gute und phantasiereiche Geschichten zu erzählen, dann muß man sich wirklich wundern, warum sich das offenbar einfach nicht auf die Fortsetzungen des ersten Films übertragen läßt ...
Fazit: "Highlander – Die Quelle der
Unsterblichkeit" ist der schlechteste Film, den ich je bis zum Ende
gesehen habe, und der letzte Sargnagel für das einst so erfolgreiche Franchise.
Zumindest bis zum unvermeidlichen und tatsächlich bereits in einem frühen
Planungsstadium befindlichen kompletten Reboot.
Wertung: 1 Punkt.
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