Regie und Drehbuch: Massy Tadjedin, Musik: Clint Mansell
Darsteller: Keira Knightley, Sam Worthington, Eva Mendes,
Guillaume Canet, Griffin Dunne, Stephanie Romanov
Joanna (Keira Knightley, "Anna Karenina") und Michael (Sam Worthington) sind ein Ehepaar. Eigentlich ein relativ glückliches, doch
Joanna neigt zur Eifersucht gegenüber Michaels neuer Arbeitskollegin Laura (Eva
Mendes, "Die etwas anderen Cops"). Als Michael und Laura auf Geschäftsreise in Philadelphia sind, erhält
Joanna Besuch von ihrem Ex Alex (Guillaume Canet, "Merry Christmas", "Kein Sterbenswort"),
der noch immer unsterblich in sie verliebt ist. In der gleichen Nacht werden sowohl Joanna als auch Sam in Versuchung geführt. Können beide widerstehen?
Kritik:
Das große Problem von "Last Night" ist, daß sich dieser Film unheimlich raffiniert vorkommt, in Wirklichkeit aber einfach nur schrecklich banal und prätentiös ist. Dies trifft sowohl inhaltlich als auch formal zu. Inhaltlich findet die Selbstüberschätzung ihren Ausdruck in weitgehend uninteressanten und beliebigen, dabei nicht mal sonderlich sympathischen Hauptfiguren sowie schrecklich unspannenden Dialogen und Handlungsentwicklungen – angefangen bei einer nervigen Eifersuchtsszene gleich zu Beginn, die Joanna gleich mal ziemlich unsympathisch wirken läßt. Zugegebenermaßen gibt es vor allem im Mittelteil des zum Glück nur 90 Minuten langen Films einige ganz nette Szenen, die sogar ansatzweise so etwas wie eine emotionale Bindung zwischen Zuschauer und handelnden Figuren etabliert, aber das rettet ihn nicht wirklich.
Noch nerviger als der inhaltliche ist nämlich der formale Größenwahn der Regiedebütantin Massy Tadjedin. Ein Beispiel: Bei einem wenig aufregenden Telefongespräch zwischen Joanna und Alex, bei dem die Kamera stets auf Joannas Gesicht gerichtet bleibt, setzt sie eine Reihe minimaler Schnitte ein, die keinerlei Zweck erfüllen. Sie schreien "Das ist Kunst!", sind in Wirklichkeit jedoch komplett sinnfrei und damit nervtötend. Ähnliches gilt für einige Überblendungen, bei denen noch das eine (Nicht-)Pärchen zu sehen ist, aber bereits das andere zu hören – und das mit besonders "raffinierten" Pseudo-Erkenntnissen, die natürlich genau zu dem passen, was im Bild zu sehen ist. Eine Inszenierung, so subtil wie ein Dampfhammer ...
Immerhin: Die schauspielerischen Leistungen reißen manches raus, vor allem Keira Knightley darf wieder einmal ihr Können beweisen. Am gespanntesten war ich eigentlich darauf, wie sich der neue Action-Held Worthington ("Avatar", "Zorn der Titanen", "Terminator: Die Erlösung") in einer ernsthaften Rolle schlagen würde, aber aufgrund des viel zu starken Fokus der Handlung auf Joanna und Alex läßt sich das kaum beurteilen. Worthington und Mendes sind letztlich nur Nebendarsteller, Knightley und Canet dominieren die Geschichte. Ein weiterer Pluspunkt, vielleicht der größte, ist die Musik von Clint Mansell ("The Fountain"), die das Geschehen angenehm unaufgeregt und stilvoll untermalt – und damit jene Subtilität vorlebt, die dem gesamten Film gut zu Gesicht gestanden hätte.
Fazit: "Last Night" ist ein Beziehungsdrama, das viel zu viel erreichen will, aber aufgrund zahlreicher Schwächen bereits kurz nach dem Startschuß ins Stolpern gerät. Bei weitem nicht der schlechteste Film der Welt, aber schlicht überflüssig.
Wertung: 4 Punkte.
Kritik:
Das große Problem von "Last Night" ist, daß sich dieser Film unheimlich raffiniert vorkommt, in Wirklichkeit aber einfach nur schrecklich banal und prätentiös ist. Dies trifft sowohl inhaltlich als auch formal zu. Inhaltlich findet die Selbstüberschätzung ihren Ausdruck in weitgehend uninteressanten und beliebigen, dabei nicht mal sonderlich sympathischen Hauptfiguren sowie schrecklich unspannenden Dialogen und Handlungsentwicklungen – angefangen bei einer nervigen Eifersuchtsszene gleich zu Beginn, die Joanna gleich mal ziemlich unsympathisch wirken läßt. Zugegebenermaßen gibt es vor allem im Mittelteil des zum Glück nur 90 Minuten langen Films einige ganz nette Szenen, die sogar ansatzweise so etwas wie eine emotionale Bindung zwischen Zuschauer und handelnden Figuren etabliert, aber das rettet ihn nicht wirklich.
Noch nerviger als der inhaltliche ist nämlich der formale Größenwahn der Regiedebütantin Massy Tadjedin. Ein Beispiel: Bei einem wenig aufregenden Telefongespräch zwischen Joanna und Alex, bei dem die Kamera stets auf Joannas Gesicht gerichtet bleibt, setzt sie eine Reihe minimaler Schnitte ein, die keinerlei Zweck erfüllen. Sie schreien "Das ist Kunst!", sind in Wirklichkeit jedoch komplett sinnfrei und damit nervtötend. Ähnliches gilt für einige Überblendungen, bei denen noch das eine (Nicht-)Pärchen zu sehen ist, aber bereits das andere zu hören – und das mit besonders "raffinierten" Pseudo-Erkenntnissen, die natürlich genau zu dem passen, was im Bild zu sehen ist. Eine Inszenierung, so subtil wie ein Dampfhammer ...
Immerhin: Die schauspielerischen Leistungen reißen manches raus, vor allem Keira Knightley darf wieder einmal ihr Können beweisen. Am gespanntesten war ich eigentlich darauf, wie sich der neue Action-Held Worthington ("Avatar", "Zorn der Titanen", "Terminator: Die Erlösung") in einer ernsthaften Rolle schlagen würde, aber aufgrund des viel zu starken Fokus der Handlung auf Joanna und Alex läßt sich das kaum beurteilen. Worthington und Mendes sind letztlich nur Nebendarsteller, Knightley und Canet dominieren die Geschichte. Ein weiterer Pluspunkt, vielleicht der größte, ist die Musik von Clint Mansell ("The Fountain"), die das Geschehen angenehm unaufgeregt und stilvoll untermalt – und damit jene Subtilität vorlebt, die dem gesamten Film gut zu Gesicht gestanden hätte.
Fazit: "Last Night" ist ein Beziehungsdrama, das viel zu viel erreichen will, aber aufgrund zahlreicher Schwächen bereits kurz nach dem Startschuß ins Stolpern gerät. Bei weitem nicht der schlechteste Film der Welt, aber schlicht überflüssig.
Wertung: 4 Punkte.
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