Montag, 10. Juli:
ZDF, 22.15 Uhr: "OSS 117 - Liebesgrüße aus Afrika" (2021)
Zwölf Jahre nach seinem zweiten Einsatz als politisch unkorrekter französischer Geheimagent Hubert Bonisseur de La Bath in den 1950er und 1960er Jahren kehrt Jean Dujardin in seiner Paraderolle zurück - diesmal allerdings ohne seinen "The Artist"-Regisseur Michel Hazanavicius. Und das merkt man leider, denn der von Nicolas Bedos ("Die schönste Zeit unseres Lebens") inszenierte "Liebesgrüße aus Afrika" erreicht nie die humoristische Klasse des ersten Teils. Über weite Strecken wirkt "Liebesgrüße aus Afrika", in dem ein gealterter Hubert im Jahr 1981 gewohnt fettnäpfchenreich in Afrika agiert, generisch und uninspiriert, echte Lacher gibt es eher selten. Ein paar lichte (Slapstick-)Momente existieren allerdings und sehenswert ist "Liebesgrüße aus Afrika" vor allem immer dann, wenn der in der deutschen Synchronfassung erneut von Oliver Kalkofe gesprochene Hubert mit seinem jungen, modernen Kollegen Serge (Pierre Niney, "Frantz") interagiert und zwei Welten amüsant aufeinanderprallen - leider geschieht das zu selten, um den Film über das Mittelmaß hinauszuretten, aber immerhin: Es GIBT ein paar Highlights!
Dienstag, 11. Juli:
RBB, 22.45 Uhr: "Einfach Charlie" (2017)
Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) des vielfach ausgezeichneten britischen Jugenddramas von Langfilm-Regiedebütantin Rebekah Fortune über den fußballerisch begabten 14-Jährigen Charlie (Harry Gilby), der zur Begeisterung seines Vaters die Chance erhält, für die Nachwuchsmannschaft eines Erstligavereins zu spielen und damit den ersten Schritt zu einer Profikarriere zu gehen. Charlie selbst ist davon allerdings weniger begeistert, denn er fühlt sich zeit seines jungen Lebens als Mädchen, das im Körper eines Jungen gefangen ist ...
Außerdem:
The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (der akzeptable, aber letztlich recht enttäuschende letzte Solo-Auftritt von Andrew Garfield als freundliche Spinne aus der Nachbarschaft; 22.00 Uhr bei Nitro)
Inherent Vice (sträflich unterschätzte skurrile Krimikomödie von Meisterregisseur Paul Thomas Anderson, mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle; 22.15 Uhr bei Tele 5)
Mittwoch, 12. Juli:
ZDF Neo, 23.15 Uhr: "Vanilla Sky" (2001)
Cameron Crowes ("Almost Famous") für einen OSCAR nominiertes Remake des spanischen Mysterythrillers "Öffne die Augen" aus dem Jahr 1997 erreicht zwar nicht dessen Klasse, überzeugt aber mit seiner Starbesetzung und bringt das Publikum mit seiner komplexen Story ebenso zum Rätseln wie das Original. Tom Cruise spielt den so reichen wie beliebten David, der sich trotz seines vermeintlich perfekten Lebens innerlich leer fühlt. Das ändert sich, als er bei einer Party auf Sofia (Penélope Cruz spielte die gleiche Rolle bereits im Original) trifft und sich in sie verliebt. Seine Freundin Julie (Cameron Diaz) findet das logischerweise nicht so toll und fühlt sich zu einer Verzweiflungstat gezwungen, die alles verändert ...
Außerdem:
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger (Ang Lees vierfach OSCAR-gekröntes, visuell überragendes Survival-Drama über einen jungen Inder, der sich nach einem Schiffbruch das Rettungsboot mit einem Tiger teilen muß; 20.15 Uhr bei Arte)
Mission: Impossible III (der solide dritte Teil der Actionreihe mit Tom Cruise überzeugt vor allem mit Philip Seymour Hoffman als Bösewicht; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Donnerstag, 13. Juli:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Final Call" (2004)
Inhaltlich wenig origineller, aber durchaus gewitzter und ungemein temporeicher Actionthriller von David R. Ellis ("Final Destination 2") über einen jungen Mann (Chris "Captain America" Evans), der unverhofft ausgerechnet den Anruf einer entführten Mutter (Kim Basinger, "L.A. Confidential") auf sein Handy bekommt und daraufhin alles versucht, um ihr zu helfen. Das klingt reichlich weit hergeholt und ist natürlich auch stark konstruiert, macht aber richtig Spaß.
BR, 23.15 Uhr: "Speed Walking" (2014)
Free-TV-Premiere des für sagenhafte 13 Dänische Filmpreise nominierten (bei allerdings keinem einzigen Sieg) Coming of Age-Dramas von Niels Arden Oplev ("Verblendung", das schwedische Original), in dem der 14-jährige Martin (Villads Bøye) im Jahr 1976 kurz vor seiner Konfirmation steht, als seine Mutter an Krebs stirbt. In der Folge muß sich Martin nicht nur auf die Konfirmation vorbereiten, sondern auch versuchen, die vom Tod der Mutter schwer getroffene Familie zusammenzuhalten - und so ganz nebenbei muß er auch noch mit seiner Pubertät klarkommen, die durch die Legalisierung von Pornos in Dänemark schwer beeinflußt wird ...
Freitag, 14. Juli:
Free-TV-Premiere des mehrfach prämierten chinesischen Animationsfilms über die 16-jährige Chun, die aus einer phantastischen Parallelwelt als Teil eines Übergangsrituals in der Gestalt eines roten Delphins in die Welt der Menschen reist. Dummerweise gerät sie in ein Fischernetz und wird im letzten Moment von einem Menschenjungen gerettet - der dabei aber selbst das Leben verliert. Chun will ihn unbedingt zurück unter die Lebenden holen, doch zunächst ist die Seele des Jungen in einem kleinen, wehrlosen Fisch gefangen!
ZDF Neo, 21.50 Uhr: "High Fidelity" (2000)
John Cusack spielt in Stephen Frears' ("Gefährliche Liebschaften") gelungener Adaption des gleichnamigen Romans von Nick Hornby den Londoner Plattenladen-Besitzer Rob. Als dieser von seiner Freundin ohne Vorwarnung verlassen wird, will er herausfinden, warum seine romantischen Beziehungen nie langfristig funktionieren und läßt dafür noch einmal seine fünf schlimmsten Trennungen Revue passieren ... An Cusacks Seite agieren u.a. Iben Hjejle, Jack Black, Tim Robbins, Catherine Zeta-Jones, Joan Cusack und Lisa Bonet.
Samstag, 15. Juli:
Servus TV, 20.15 Uhr: "The Founder" (2016)
Free-TV-Premiere des positiv rezensierten Unternehmer-Biopics von John Lee Hancock ("Blind Side"), in dem Michael Keaton die Hauptrolle des Geschäftsmannes Ray Kroc spielt. Dieser kauft in den 1950er Jahren die damals auf Südkalifornien begrenzte und für ihren schnellen Zubereitungsprozeß bekannte Burger-Kette der Gebrüder Mac und Dick McDonald. Nach und nach und zum Entsetzen seiner Ehefrau (Laura Dern) mit nicht geringem eigenen finanziellen Risiko baut er sie zu einem global tätigen, höchst profitablen Konzern namens "McDonald's" auf ...
Außerdem:
Jack Reacher (unorigineller, aber spannender Actionthriller mit Tom Cruise als Held und dem deutschen Filmemacher Werner Herzog als Bösewicht; 23.00 Uhr im ZDF)
Ein Gauner & Gentleman (unaufgeregte Gaunerkomödie mit Robert Redford als charmantem Bankräuber aus Leidenschaft; 0.55 Uhr im NDR, auch am Sonntag um 0.30 Uhr im SWR)
Aushilfsgangster (nette Actionkomödie mit Ben Stiller, Eddie Murphy und Casey Affleck; 2.25 Uhr im ZDF)
Sonntag, 16. Juli:
Pro 7, 20.15 Uhr (um etwa eine Minute geschnitten, ungekürzte Wiederholung am Mittwoch um 22.05 Uhr): "Escape Room 2 - No Way Out" (2021)
Free-TV-Premiere der soliden Fortsetzung des kleinen Horror-Hits aus dem Jahr 2019, in der die beiden Überlebenden des ersten Teils (gespielt von Taylor Russell und Logan Miller) gemeinsam mit anderen Überlebenden früherer "Escape Rooms" zur Teilnahme an einem noch perfideren "Turnier der Champions" gezwungen werden.
Außerdem:
Tomb Raider (recht uninspiriertes Reboot der abenteuerlichen Computerspiel-Adaptionen, das vor allem mit seiner engagierten Hauptdarstellerin Alicia Vikander überzeugt; 20.15 Uhr bei RTL)
Mad Max: Fury Road (George Millers sechsfach OSCAR-prämierte, atemberaubende Rückkehr in die postapokalyptische Welt von Mad Max, diesmal mit Tom Hardy in der Titelrolle, dem aber von Charlize Theron die Schau gestohlen wird - aktuell Platz 200 in den IMDb Top 250; 22.00 Uhr bei Pro 7)
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