Originaltitel: Tower Heist
Regie: Brett Ratner, Drehbuch: Ted Griffin und Jeff
Nathanson, Musik: Christophe Beck
Darsteller: Ben Stiller, Eddie Murphy, Casey Affleck, Alan
Alda, Téa Leoni, Matthew Broderick, Judd Hirsch, Michael Peña, Gabourey Sidibe,
Željko Ivanek, Stephen Henderson, Nina Arianda, Kate Upton, Jessica Szohr,
Dwight "Heavy D" Myers, Robert Downey Sr.
FSK: 12, Dauer: 105 Minuten.
Als der stinkreiche Finanzinvestor Arthur Shaw (Alan Alda aus
"Wanderlust" und der Kultserie "M*A*S*H") vom FBI abgeführt
wird, schauen nicht nur alle, die in seine windigen Projekte investiert haben, dumm aus der
Wäsche, sondern auch fast das gesamte Personal des Luxus-Hochhauses (als
Drehort diente unter anderem der echte Trump Tower in Manhattan), in dem Shaw
seine teure Wohnung samt Swimming Pool besitzt. Denn Josh Kovacs (Ben Stiller,
"Die Royal Tenenbaums"), Manager des Wolkenkratzers, hat Shaw
gutgläubig den Pensionsfonds der Angestellten anvertraut – und natürlich wurde
auch dieses Geld von Shaw veruntreut und ist nicht mehr zu finden. Doch als die
FBI-Agentin Claire (Téa Leoni, "Jurassic Park III") Josh in angetrunkenem
Zustand verrät, daß Shaw irgendwo mindestens 20 Millionen Dollar versteckt
haben muß, glaubt Josh zu wissen, wo sich das Geld befindet. Kurzerhand tut er
sich mit einigen Mitbetroffenen sowie dem Kleinganoven Slide (Eddie Murphy,
"Beverly Hills Cop"), den er noch aus seiner Kindheit kennt, zusammen. Das
Ziel: Shaw – der nun in seiner luxuriösen Hochhaus-Wohnung unter Hausarrest steht –
auszurauben ...
Kritik:
Brett Ratner wird ja vor allem in Internetforen gerne vorgeworfen, ein ziemlich mieser Regisseur zu sein – dafür verantwortlich ist vermutlich "X-Men – Der letzte Widerstand", der beim breiten Publikum zwar gut ankam, Anhänger der Comicvorlage aber bis heute auf die Palme bringt. Dabei ist Ratners Filmographie durchaus sehenswert: Die "Rush Hour"-Reihe mit Jackie Chan und Chris Tucker, die (etwas zu predigende) Familienkomödie "Family Man", das kurzweilige "Das Schweigen der Lämmer"-Prequel "Roter Drache" oder die vor idyllischer Südsee-Kulisse spielende Gaunerkomödie "After the Sunset" mit Pierce Brosnan und Salma Hayek – das sind fast ohne Ausnahme ("Rush Hour 3" kann ich persönlich überhaupt nicht leiden) unterhaltsame, gefällige und handwerklich solide gemachte Filme, wenn auch allesamt relativ anspruchslos. Selbst seine beiden Kurzfilme aus "New York, I Love You" und "Movie 43" zählen jeweils zu den besseren der (nicht wirklich grandiosen) Anthologien. Auch mit "Aushilfsgangster" liefert Ratner mainstreamige, aber doch ziemlich witzige Kost ab.
Brett Ratner wird ja vor allem in Internetforen gerne vorgeworfen, ein ziemlich mieser Regisseur zu sein – dafür verantwortlich ist vermutlich "X-Men – Der letzte Widerstand", der beim breiten Publikum zwar gut ankam, Anhänger der Comicvorlage aber bis heute auf die Palme bringt. Dabei ist Ratners Filmographie durchaus sehenswert: Die "Rush Hour"-Reihe mit Jackie Chan und Chris Tucker, die (etwas zu predigende) Familienkomödie "Family Man", das kurzweilige "Das Schweigen der Lämmer"-Prequel "Roter Drache" oder die vor idyllischer Südsee-Kulisse spielende Gaunerkomödie "After the Sunset" mit Pierce Brosnan und Salma Hayek – das sind fast ohne Ausnahme ("Rush Hour 3" kann ich persönlich überhaupt nicht leiden) unterhaltsame, gefällige und handwerklich solide gemachte Filme, wenn auch allesamt relativ anspruchslos. Selbst seine beiden Kurzfilme aus "New York, I Love You" und "Movie 43" zählen jeweils zu den besseren der (nicht wirklich grandiosen) Anthologien. Auch mit "Aushilfsgangster" liefert Ratner mainstreamige, aber doch ziemlich witzige Kost ab.
"Aushilfsgangster" ist als Mischung aus
klassischen Einbrecherfilmen á la "Ocean's Eleven", "The
Heist" oder "Rififi" und überwiegend harmloser Comedy angelegt,
wie man diese von Ben Stiller und Eddie Murphy (meist) gewohnt ist. Das Ganze wirkt eher
altmodisch, aber das ist ja nicht schlimm, zumal das Tempo relativ hoch gehalten
wird und es so kaum Leerlaufphasen gibt. Alles in allem funktioniert das
Konzept denn auch recht gut – das Drehbuch weist zwar die für Filme dieser Art
fast schon obligatorischen Logikschwächen auf (vor allem bei der Durchführung
des Raubs), die zum Zeitpunkt der Filmproduktion brandaktuelle
Finanzkrisen-Thematik wird weitestgehend verschenkt und die Figuren bleiben bis zum
Schluß flach; aber Ratners gefällige Inszenierung und die
hochkarätige (aber auch entsprechend unterforderte) Darstellerriege sorgen
dafür, daß man sich fast die gesamte Zeit über leidlich gut unterhalten
fühlt.
Neben den Hauptdarstellern Stiller, Murphy und Casey Affleck ("Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford") trägt
vor allem Altstar Alan Alda als aalglatter und zunehmend hassenswerter
Wirtschaftsverbrecher, der unverkennbar an reale Vorbilder wie Bernie Madoff
angelehnt ist, maßgeblich zum Unterhaltungswert bei. Weshalb es schade ist, daß
er eigentlich nur in der Anfangsviertelstunde so richtig zur Geltung kommt.
Übrigens ist es generell ziemlich ironisch, daß mit Alda einer der
engagiertesten Vorzeige-Linken Hollywoods nach seiner legendären "M*A*S*H"-Zeit
fast nur als Bösewicht oder überzeugter Konservativer (wie in der TV-Serie
"The West Wing", in der er in zwei Staffeln einen immerhin gemäßigten
republikanischen Senator spielte) eingesetzt wurde und wird. Aber das sei nur
am Rande bemerkt. Und natürlich läßt es sich Regisseur Ratner auch nicht nehmen, einige
spektakuläre Actionsequenzen zu präsentieren, die zwar wenig glaubwürdig
ausfallen, dabei aber durchaus sehenswert sind.
Fazit: "Aushilfsgangster" ist bei weitem kein Meisterwerk, liefert vor allem dank seiner gut aufgelegten Darsteller aber solides Amüsement nicht nur für Wirtschaftskrisengeschädigte ab.
Fazit: "Aushilfsgangster" ist bei weitem kein Meisterwerk, liefert vor allem dank seiner gut aufgelegten Darsteller aber solides Amüsement nicht nur für Wirtschaftskrisengeschädigte ab.
Wertung: Knapp 7 Punkte.
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