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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 20. März 2023

TV-Tips für die Woche 12/2023

Montag, 20. März:

Arte, 20.15 Uhr: "Ein Kind war Zeuge" (1952)

In dem britischen Krimidrama von Charles Crichton ("Ein Fisch namens Wanda") bezeugt der sechsjährige Waisenjunge Robbie (Jon Whiteley) zufällig, wie ein Mann namens Chris Lloyd (Dirk Bogarde, "Tod in Venedig") den Liebhaber seiner Frau im Affekt erschlägt. Kurzerhand nimmt Chris den jungen Zeugen mit auf die Flucht in Richtung Schottland, was diesem angesichts seiner lieblosen Adoptiveltern gar nicht so ungelegen kommt ...

Arte, 21.35 Uhr: "Die Spitzenklöpplerin" (1977)

Das für drei Césars nominierte Drama von Claude Goretta ("Die Einladung") nach einem Roman von Pascal Lainé war einer der ersten Kinoerfolge von Isabelle Huppert. Sie spielt die zurückhaltende angehende Friseurin Beatrice, genannt Pomme, die sich im Urlaub in den schüchternen Philosophiestudenten François (Yves Beneyton, "Die Stunde des Siegers") verliebt und schon bald in seiner kleinen Studentenwohnung einzieht. Doch der Klassenunterschied und François' hartnäckige Versuche, mehr aus Pomme zu machen als sie eigentlich will, bedrohen das junge Glück.

ZDF, 0.20 Uhr: "Esmas Geheimnis" (2006)

Das bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete Nachkriegsdrama von Jasmila Žbanić ("Quo Vadis, Aida?") erzählt von der alleinerziehenden Mutter Esma (Mirjana Karanović, "Zwischen uns das Paradies"), deren Mann im Bosnienkrieg fiel. Esma bringt sich und ihre 12-jährige Tochter Sara (Luna Mijović, "Ewige Jugend") mit Mühe und Not durch, doch als Sara Geld für eine Klassenfahrt benötigt, müßte Esma nachweisen, daß ihr Mann ein Kriegsheld war, um weniger bezahlen zu müssen. Der Nachweis gestaltet sich jedoch schwierig und Sara hat zunehmend das Gefühl, daß ihre Mutter ihr etwas verheimlicht ...

MDR, 0.55 Uhr: "Der Baum" (2010)

Das kindgerechte australisch-französische Trauerdrama von Julie Bertuccelli ("Der Flohmarkt von Madame Claire") nach einem Roman von Judy Pascoe handelt von der in Australien lebenden Dawn (Charlotte Gainsbourg), die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes depressiv wird. Ihre 8-jährige Tochter Simone (Morgan Davies, "Evil Dead Rise") ist derweil davon überzeugt, daß die Seele ihres Vaters in den Baum im Garten aufgegangen ist, an dem er starb - und auch Dawn beginnt das zu glauben. Dummerweise droht der schnell wachsende Baum allerdings bald, das Haus zu beschädigen, weshalb Dawn den Handwerker George (Marton Csokas) engagiert - und sich zum Entsetzen ihrer Tochter in ihn verliebt ...

Außerdem:

World War Z (erzählerisch etwas zu fragmentarischer, aber trotzdem erstaunlich sehenswerter Mainstream-Zombie-Thriller mit Brad Pitt; 22.15 Uhr im ZDF, das wohl die härtere und knapp 7 Minuten längere Unrated-Fassung zeigt)

Ziemlich beste Freunde (französischer Tragikomödien-Hit über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem gelähmten Millionär und seinem vorlauten afrikanischstämmigen Pfleger; 23.10 Uhr im MDR)

Dienstag, 21. März:

Servus TV, 22.10 Uhr: "Little Big Man" (1970)

In dem wunderbaren, für einen OSCAR nominierten tragikomischen Western von Arthur Penn ("Bonnie und Clyde") glänzt Dustin Hoffman in der Rolle des 121-jährigen (!) Jack Crabb. Dieser blickt in den 1970er Jahren für einen Historiker auf sein ereignisreiches Leben zurück: So wurde der Siedlersohn nach dem Tod seiner Eltern von den Cheyenne aufgezogen, zog als Gehilfe eines Quacksalbers durchs Land, lernte den Revolverhelden "Wild Bill" Hickock kennen, heiratete und überlebte die Schlacht am Little Big Horn ...

Außerdem:

John Wick (Keanu Reeves' ebenso geradliniger wie bleihaltiger erster Einsatz als titelgebender Ex-Profikiller und Hundeliebhaber; 22.45 Uhr bei Kabel Eins)

Mittwoch, 22. März:

Tele 5, 22.00 Uhr (um etwa eine Minute gekürzt; ungeschnittene Wiederholung am Donnerstag um 23.55 Uhr): "The Descent" (2005)

Neil Marshalls Höhlen-Horrorfilm ist nicht nur insofern ein ungewöhnlicher Genrevertreter, als er als Protagonisten nicht die üblichen Teenies oder ein Pärchen bzw. eine Familie präsentiert, sondern eine Gruppe erwachsener, starker Frauen – noch wichtiger ist, daß er ein verdammt guter, furchteinflößender Film ist! Die deutlich schwächere Fortsetzung "The Descent 2" folgt direkt im Anschluß um 0.10 Uhr.

Arte, 0.00 Uhr: "Nachbarn" (2021)

Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) der preisgekrönten, autobiographisch gefärbten schweizerischen Tragikomödie von Mano Khalil ("Die Schwalbe") über eine Kindheit im türkisch-syrischen Grenzgebiet zu Beginn der 1980er Jahre.

Donnerstag, 23. März:

Servus TV, 20.15 Uhr: "Lösegeld" (2009)

Vier César-Nominierungen gab es für das auf einem wahren Fall basierende Psychodrama von Lucas Belvaux ("Das ist unser Land!"), in dem der reiche Industrielle Stanislas (Yvan Attal, "Rush Hour 3") entführt wird. Während seine Familie das Lösegeld von stattlichen 50 Millionen Euro zunächst unbedingt zahlen will, sind die hochrangigen Manager des Konzerns, bei dem Stanislas Hauptaktionär ist, uneinig darüber. Gleichzeitig berichten die Medien über diverse Verfehlungen von Stanislas, von denen seine Familie keine Ahnung hatte ...

Außerdem:

Marvel's The Avengers (erstmals tun sich Marvels Superhelden im Kino zusammen, um die Welt vor einer von Loki angeführten Alien-Invasion zu retten - und das ergibt für die Zuschauer einen der unterhaltsamsten Hollywood-Blockbuster der letzten Jahre; 20.15 Uhr bei VOX)

Green Book - Eine besondere Freundschaft (dreifach OSCAR-gekrönte Tragikomödie mit Viggo Mortensen und Mahershala Ali über die Reise eines schwarzen Pianisten und seines weißen Fahrers in den US-Südstaaten der 1960er Jahre; 20.15 Uhr im RBB)

Hellboy - Die goldene Armee (fantastische Fortsetzung, in der es der rothäutige Halbdämon und seine Gefährten mit Elfen-Prinz Nuada zu tun bekommen, der mit Hilfe der mechanischen "goldenen Armee" die Menschheit vernichten will; 23.05 Uhr bei VOX)

Freitag, 24. März:

Arte, 20.15 Uhr: "Je suis Karl" (2021)

Free-TV-Premiere des für vier Deutsche Filmpreise nominierten Thriller-Dramas von Christian Schwochow ("Die Unsichtbare") über die junge Berlinerin Maxi (Luna Wedler, "Das schönste Mädchen der Welt"), die durch einen Terroranschlag ihr Heim und fast ihre ganze Familie verliert - nur sie und ihr Vater Alex (Milan Peschel) sind noch übrig. Beide versuchen auf ihre Weise, mit der traumatischen Situation umzugehen und zurück ins Leben zu finden - für Maxi bedeutet das politisches Engagement, nachdem sie den Studenten Karl (Jannis Niewöhner) kennenlernt und dieser sie zu einigen politischen Veranstaltungen mitnimmt. Doch Maxi ahnt nicht, daß Karl sie nur für seine buchstäblich revolutionären Pläne ausnutzen will ...

RTL II, 1.05 Uhr: "Pig" (2021)

Free-TV-Premiere des vielfach ausgezeichneten Indie-Dramas von Kino-Regiedebütant Michael Sarnoski (demnächst: "A Quiet Place: Day One"), in dem OSCAR-Preisträger Nicolas Cage nach Meinung vieler Kritiker eine der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere abliefert. Cage verkörpert den einst erfolgreichen Koch Rob, der sich nach dem Tod seiner Gattin aus der Welt zurückgezogen hat und seit 15 Jahren alleine mit seinem geliebten Trüffelschwein in einer Hütte im Wald lebt. Als das Schwein entführt wird, muß Rob wohl oder übel zurück in die Gesellschaft und sich auch seiner eigenen Vergangenheit stellen, um seinen treuen Gefährten zurückzubekommen.

Außerdem:

Django Unchained (Quentin Tarantinos kultige Spaghetti-Western-Hommage mit Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio und dem OSCAR-prämierten Christoph Waltz belegt aktuell Platz 55 in den IMDb Top 250; 20.15 Uhr um vier Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 2.05 Uhr)

Sucker Punch (Zack Snyders optisch und akustisch eindrucksvoller, inhaltlich aber unausgereifter Genremix mit Videospiel-Anleihen; 22.20 Uhr bei Tele 5)

Duell in der Sonne (für zwei OSCARs nominierte und elegant inszenierte, dabei aber hoffnungslos übertrieben melodramatische Seifenoper von 1946 mit Gregory Peck, Jennifer Jones und Joseph Cotten; 22.45 Uhr im BR)

12 Years a Slave (Steve McQueens dreifach OSCAR-prämiertes Sklaverei-Drama mit Chiwetel Ejiofor, Lupita Nyong'o und Michael Fassbender liegt in den IMDb Top 250 derzeit auf Rang 181; 23.40 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 25. März:

RBB, 23.30 Uhr: "Ein Herz und eine Krone" (1953)

Audrey Hepburn bezaubert in William Wylers mit drei OSCARs gekrönter romantischer Komödie nach einem Drehbuch von Dalton Trumbo als Kronprinzessin auf Staatsbesuch in Rom, die nach einem Nervenzusammenbruch ausreißt und zufällig auf den US-Reporter Joe (Gregory Peck) trifft, welcher sie zunächst nicht erkennt. Zusammen erkunden die beiden auf einer Vespa die Stadt und beginnen, sich ineinander zu verlieben ...

Außerdem:

Mr. & Mrs. Smith (lange sehr unterhaltsame Actionkomödie mit Angelina Jolie und Brad Pitt, die in der zweiten Hälfte jedoch zunehmend an Inspiration verliert; 20.15 Uhr bei SAT. 1)

Sonntag, 26. März:

Arte, 20.15 Uhr: "Der dritte Mann" (1949)

Zu den ganz großen Klassikern der Kinogeschichte zählt zweifellos Carol Reeds kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Wien spielender Film noir nach einem Drehbuch von Romanautor Graham Greene ("Der stille Amerikaner"). Joseph Cotten ("Citizen Kane") spielt einen amerikanischen Schriftsteller, der herausfinden will, was seinem spurlos verschwundenen Freund Harry Lime (Orson Welles) zustieß. Selbst wer den Film noch nicht kennt, der hat bestimmt schon mal irgendwann Anton Karas' legendäre Zither-Melodien gehört, die den Film unverwechselbar machen. In den IMDb Top 250 belegt "Der dritte Mann" aktuell Platz 190.

Servus TV, 20.15 Uhr: "Vier Wände für zwei" (2020)

Free-TV-Premiere der u.a. für drei spanische Goyas nominierten Tragikomödie von Langfilm-Regiedebütant Bernabé Rico. Die verheiratete Versicherungsagentin Sara (Juana Acosta, "Carlos - Der Schakal") ist überglücklich, als sie ihr Traumappartement findet - und das auch zu einem erstaunlich niedrigen Preis. Der liegt daran, daß die Sache einen Haken hat: Sie kann erst einziehen, wenn die 74-jährige aktuelle Bewohnerin Lola (Kiti Mánver, "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs") stirbt! Als die eher konservative Sara die energetische und freigeistige Lola kennenlernt, freundet sie sich trotz der pikanten Situation und ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten schnell mit ihr an und findet in ihr auch eine hilfreiche Ratgeberin für ihre privaten Sorgen ...

Arte, 21.55 Uhr: "Der schmale Grat" (1998)

Terrence Malicks naturalistischer und mehr als nur philosophisch angehauchter Anti-Kriegsfilm wurde trotz eines Goldenen Bären bei der Berlinale und sieben OSCAR-Nominierungen recht kontrovers diskutiert, was daran liegt, daß er sich den üblichen Genrekonventionen weitgehend entzieht. Eine klassische Story oder sorgfältige Figurenzeichnung gibt es kaum, stattdessen liegt Malicks Fokus voll auf der schmerzhaft realistischen Darstellung der Kriegsgeschehnisse am Pazifik-Schauplatz im Zweiten Weltkrieg, die er konsequent mit der Schönheit der dortigen Natur kontrastiert - was auch bedeutet, daß die Figuren im Akkord sterben und selbst Stars wie George Clooney, Sean Penn, John Travolta oder Woody Harrelson nicht zwangsläufig vor einem sehr schnellen Leinwandtod gefeit sind ...

RTL II, 0.40 Uhr: "U-235 - Abtauchen, um zu überleben" (2019)

Free-TV-Premiere des bis zum eher enttäuschenden Finale soliden, deutlich von "Inglourious Basterds" inspirierten europäischen Abenteuer-Kriegsfilms über eine belgische Widerstandsgruppe im Zweiten Weltkrieg, die mit einem erbeuteten deutschen U-Boot auf ein potentiell kriegsentscheidendes Himmelfahrtskommando geht.

Außerdem:

Stolz und Vorurteil (herrliche Jane Austen-Adaption von Joe Wright mit der OSCAR-nominierten Hauptdarstellerin Keira Knightley; 20.15 Uhr bei Sixx)

Once Upon a Time in ... Hollywood (Tarantinos zweifach OSCAR-prämierter nostalgischer Blick aufs Hollywood-Kino der 1960er Jahre, virtuos kombiniert mit der Story des Serienmörder-Gurus Charles Manson; 22.20 Uhr bei SAT. 1)

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