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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 6. Februar 2023

TV-Tips für die Woche 6/2023

Eine ziemlich magere Woche:

Montag, 6. Februar:

Arte, 20.15 Uhr: "Es geschah am hellichten Tag" (1958)

Gert "Goldfinger" Fröbe brilliert in diesem hervorragenden, klug konstruierten Thriller nach einer Idee von Friedrich Dürrenmatt als Kindermörder in einem kleinen Schweizer Dorf, der von einem erfahrenen Polizisten (Heinz Rühmann) gejagt wird. 2001 brachte Sean Penn eine Neuverfilmung mit Jack Nicholson unter dem Titel "Das Versprechen" in die Kinos, die ich sogar noch besser finde unter anderem, weil sie das von Dürrenmatt gewünschte (und in seinem nach der Filmveröffentlichung geschriebenen Roman verwendete) Ende umsetzt.

Arte, 21.50 Uhr: "Road to Perdition" (2002)

Der in meinen Augen beste US-Gangsterfilm seit der "Der Pate"-Trilogie ist interessanterweise eine Graphic Novel-Verfilmung. Tom Hanks brilliert unter der Regie von Sam Mendes ("Skyfall") als Familienvater und Mafia-Auftragskiller, der zu Beginn der 1930er Jahre durch eine Verkettung unglücklicher Umstände mit seinem kleinen Sohn auf die Flucht vor seinem bisherigen Boß und Mentor, dem irischen Mafia-Paten Rooney (Paul Newman), gehen muß. Die großartige Kameraführung des kurz nach den Dreharbeiten verstorbenen Conrad L. Hall wurde mit einem OSCAR geehrt, dazu gab es fünf weitere Nominierungen - unter anderem für Paul Newman und für die tolle, melancholische Musik von Thomas Newman (keine Verwandtschaft). Eine wichtige Rolle spielt auch Daniel Craig (noch vor seinem James Bond-Ruhm).

ZDF, 22.15 Uhr: "Todesfalle Nordsee" (2021)

Free-TV-Premiere des positiv rezensierten norwegischen Katastrophenfilms von Genrespezialist John Andreas Andersen ("The Quake - Das große Beben"), in dem eine Ölbohrstation nach einer Explosion untergeht. Als Experten geschickt werden, um die vermissten Arbeiter zu retten und die Ursache des Unglücks herauszufinden, stellt sich heraus, daß dies nur der Beginn einer sehr viel weitreichenderen Katastrophe gewesen sein könnte ...

Außerdem:

Batman v Superman: Dawn of Justice (durchwachsenes Superhelden-Aufeinandertreffen, das zwar vielversprechende Ansätze bietet, aber zu stark auf Action und zu wenig auf Handlung setzt; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Dienstag, 7. Februar:

Disney Channel, 20.15 Uhr: "Dem Himmel so nah" (1995)

In Alfonso Araus ("Bittersüße Schokolade") mit einem Golden Globe für die Filmmusik von Maurice Jarre ausgezeichneten romantischen Drama, einem losen Remake des italienischen Filmklassikers "Lüge einer Sommernacht" von 1942, spielt Keanu Reeves den Soldaten Paul, der aus dem Zweiten Weltkrieg in seine kalifornische Heimat zurückkehrt, aber Probleme hat, sich wieder ins zivile Leben einzufinden. Er lernt die schwangere Victoria (Aitana Sánchez-Gijón) kennen, die sich davor fürchtet, ihrem erzkonservativen Vater (Anthony Quinn) ihren Zustand zu enthüllen - weshalb sich Paul kurzerhand anbietet, sich als ihr Ehemann auszugeben. Was kann da schon schiefgehen ... Die Kritiken waren gemischt, beim Publikum kam die Romanze aber recht gut an.

Mittwoch, 8. Februar:

Man of Steel (Henry Cavills wuchtiger erster Einsatz als edler Superheld im Kampf gegen den kryptonischen General Zod; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Donnerstag, 9. Februar:

Der Hobbit - Smaugs Einöde (in Teil 2 von Peter Jacksons "Hobbit"-Trilogie bekommen es Bilbo und die Zwerge zuerst mit den ihnen nicht wohlgesonnenen Elben von Düsterwald zu tun, dann steht die Konfrontation mit Drache Smaug an; 20.15 Uhr bei VOX)

Point Blank - Aus kurzer Distanz (rasanter und sehr unterhaltsamer französischer Actionthriller; 22.10 Uhr bei Servus TV)

Freitag, 10. Februar:

Spider-Man: Homecoming (Tom Hollands spaßiger erster Solofilm als die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, die es mit Ex-Batman Michael Keaton als Antagonist zu tun bekommt; 20.15 Uhr bei RTL II)

Jack Reacher: Kein Weg zurück (enttäuschend mittelmäßiger Actionthriller mit Tom Cruise und Cobie Smulders, der deutlich hinter dem Vorgänger zurückbleibt; 20.15 Uhr um knapp zwei Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.05 Uhr)

The Nice Guys (Shane Blacks zu Unrecht gefloppte Actionkomödie profitiert von amüsanten Dialogen und der umwerfend gut miteinander harmonierenden Hauptdarsteller-Paarung Russell Crowe und Ryan Gosling; 22.45 Uhr bei Pro 7)

Code Ava - Trained to Kill (mit Jessica Chastain, Colin Farrell und John Malkovich hochkarätig besetzter, aber leider nur mittelprächtiger Actionfilm; 22.50 Uhr bei RTL II)

Samstag, 11. Februar:

3sat, 20.15 Uhr: "Herr Bachmann und seine Klasse" (2021)

Free-TV-Premiere des u.a. mit einem Deutschen Filmpreis ausgezeichneten und für den Europäischen Filmpreis nominierten, dreieinhalbstündigen Dokumentarfilms von Maria Speth ("9 Leben") über den Alltag an einer sehr diversen hessischen Gesamtschule aus der Perspektive des engagierten Lehrers Dieter Bachmann.

BR, 0.00 Uhr: "Kehraus" (1983)

Gerade erst hat der inzwischen 80-jährige bayerische Kult-Kabarettist Gerhard Polt in seiner Heimatstadt München ein neues Theaterstück auf die Bühne gebracht, aber in den 1980er und frühen 1990er Jahren feierte er auch im Kino Erfolge. Der erste davon war mit über 700.000 Kinogängern der mit zwei Deutschen Filmpreisen geehrte "Kehraus", eine beißende Satire über das Versicherungswesen, in der Polt selbst den Gabelstaplerfahrer Ferdinand spielt. Dieser wurde von einem eloquenten Versicherungsvertreter übers Ohr gehauen und versucht nun mit zunehmender Verzweiflung, irgendwie wieder aus der seine finanzielle Existenz bedrohenden Police herauszukommen ... In weiteren Rollen agieren bekannte Kabarett-Kollegen Polts wie Dieter Hildebrandt, Gisela Schneeberger, Bruno Jonas oder Jochen Busse.

Außerdem:

Colossal (originelle Mystery-Tragikomödie mit Anne Hathaway als Monster-Lenkerin; 20.15 Uhr bei Servus TV)

Resident Evil: Retribution (Milla Jovovichs fünfter Einsatz als Zombiejägerin beginnt stark, läßt dann aber auch stark nach; 0.05 Uhr bei SAT. 1)

Sonntag, 12. Februar:

Arte, 20.15 Uhr: "Gallipoli" (1981)

Mel Gibson feierte in Peter Weirs ("Der Club der toten Dichter") beklemmendem, für einen Golden Globe nominierten Anti-Kriegsfilm einen seiner ersten internationalen Erfolge. Er verkörpert den australischen Soldaten Frank, der sich im Ersten Weltkrieg gemeinsam mit seinem Freund Archy (Mark Lee) freiwillig zum Kriegsdienst meldet. Direkt nach ihrer kurzen Ausbildung müssen die beiden an der verlustreichen Schlacht von Gallipoli in der Türkei teilnehmen, die nur ein Ablenkungsmanöver zugunsten der verbündeten britischen Truppen ist (wobei die Briten im Film nach Ansicht von Historikern zu negativ wegkommen).

Außerdem:

Inception (Christopher Nolans revolutionärer, mit vier OSCARs ausgezeichneter Traumwelten-Thriller mit Leo DiCaprio, derzeit auf Platz 14 in den IMDb Top 250 geführt; 20.15 Uhr bei RTL II)

Birds of Prey (anarchisches, sehr schräges, aber leider auch arg unausgewogenes DC-Abenteuer mit der von Margot Robbie verkörperten Antiheldin Harley Quinn im Mittelpunkt; 20.15 Uhr um gut zweieinhalb Minuten geschnitten bei Pro 7)

Dallas Buyers Club (mit drei OSCARs prämiertes, trotz der ernsten Thematik unterhaltsames AIDS-Drama mit Matthew McConaughey und Jared Leto; 00.20 Uhr in der ARD)

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