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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 17. Januar 2022

TV-Tips für die Woche 3/2022

Montag, 17. Januar:

Arte, 22.35 Uhr: "Verliebt in scharfe Kurven" (1962)

Die italienische Schwarzweiß-Tragikomödie von Dino Risi ("Der Duft der Frauen"; und zwar das Original, nicht das Hollywood-Remake mit Al Pacino!) war 1962 der erfolgreichste italienische Film des Jahres und gilt heute mit seiner Darstellung des nach dem Zweiten Weltkrieg in einem tiefen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel befindlichen Italien als einer der wichtigsten italienischen Filme der 1950er und 1960er Jahre. Dabei ist die Prämisse denkbar simpel: Vittorio Gassman ("Sleepers") und Jean-Louis Trintignant ("Leichen pflastern seinen Weg") spielen zwei sehr unterschiedliche Männer - der eine ein großspuriger Playboy, der andere ein scheuer Jurastudent -, die nach einem zufälligen Aufeinandertreffen gemeinsam eine zweitägige Autofahrt durch Italien (inklusive Verwandtschaftsbesuchen) unternehmen.

Außerdem:

Mulholland Drive (David Lynchs kultige Kombination aus erotischem Film noir und Filmbusiness-Satire mit Naomi Watts und Justin Theroux; 20.15 Uhr bei Arte)

Dienstag, 18. Januar:

Ewige Jugend (Paolo Sorrentinos brillant gefilmte Geschichte über das Älterwerden mit Michael Caine, Harvey Keitel, Rachel Weisz und Jane Fonda; 0.05 Uhr im HR)

Mittwoch, 19. Januar:

Arte, 23.20 Uhr: "Under the Tree" (2017)

Free-TV-Premiere der vielfach ausgezeichneten schwarzhumorigen isländischen Komödie, in der sich wegen eines großen, schattenspendenden Baumes im Garten ein rasant eskalierender Nachbarschaftsstreit entwickelt.

Donnerstag, 20. Januar:

Arte, 0.45 Uhr: "Überfall der teuflischen Bestien" (1977)

Späte Free-TV-Premiere des auch unter dem Originaltitel "Rabid" bekannten und in Deutschland bis 2005 indizierten Frühwerks von David Cronenberg ("Die Fliege"). Die hauptberufliche Porno-Darstellerin ("Behind the Green Door") und spätere US-Vizepräsidentschaftskandidatin (2004 für die natürlich chancenlose "Personal Choice Party") Marilyn Chambers spielt die junge Rose, an der nach einem schweren Motorradunfall eine experimentelle Behandlung vorgenommen wird - mit drastischen Folgen. Zwar wird Rose wieder gesund, entwickelt allerdings einen unstillbaren Drang nach Blut - und diejenigen Menschen, von denen sie Blut trinkt, werden daraufhin zu tollwütigen, hochansteckenden Kreaturen ...

Außerdem:

Lucy (Luc Bessons auf einer wissenschaftlich hanebüchenen Prämisse basierender, jedoch grandios inszenierter SciFi-Actionfilm, in dem Scarlett Johansson als etwas andere Superheldin glänzt; 20.15 Uhr bei VOX)

Freitag, 21. Januar:

Kingsman: The Secret Service (herrliche, aber auch ziemlich heftige Agentenfilmparodie mit Colin Firth in seiner wohl coolsten Rolle; 20.15 Uhr um etwa sieben Minuten gekürzt bei Pro 7, ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.10 Uhr)

Hellboy - Die goldene Armee (der bisher beste Film mit dem rothäutigen gehörnten Halbdämon im Dienste des Guten ist ein fabelhafter und bildschöner Fantasyfilm von Guillermo del Toro mit interessanter Story; 20.15 Uhr bei RTL II)

Samstag, 22. Januar:

SAT. 1 , 20.15 Uhr: "Sonic the Hedgehog" (2020)

Free-TV-Premiere der von Kritikern und Fans recht positiv aufgenommenen Adaption der seit Jahrzehnten populären Sega-Videospielreihe, die als familienfreundlicher Mix aus Real- und Animationsfilm umgesetzt wurde - der titelgebende blitzschnelle Igel aus dem Weltall ist naheliegenderweise per Computer animiert. Auf der Flucht vor außerirdischen Jägern landet Sonic auf der Erde, wo es aber der ebenso verrückte wie größenwahnsinnige Wissenschaftler Dr. Robotik (Jim Carrey) auf ihn abgesehen hat. Hilfe erhält Sonic vom netten Kleinstadt-Polizisten Tom (James Marsden). Die bereits abgedrehte Fortsetzung soll Ende März in die Kinos kommen.

RTL II, 20.15 Uhr (um knapp vier Minuten geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 3.25 Uhr): "Sleepers" (1996)

Barry Levinsons intensives, für einen OSCAR (für die Musik von John Williams) nominiertes Justizdrama erzählt von vier Jugendlichen, die im New York der 1960er Jahre nach einem höchst unglücklich eskalierten dummen Streich im Jugendgefängnis landen - das sich als wahre Hölle entpuppt, in der sie auf so ziemlich jede denkbare Art mißhandelt und mißbraucht werden. 13 Jahre später haben zwei der vier als Erwachsene (Brad Pitt und Jason Patric) den Sprung in respektierte Berufe geschafft, während die anderen beiden (Billy Crudup und Ron Eldard) eine Verbrecher-Laufbahn eingeschlagen haben. Als diese auf einen der sadistischen Wärter treffen und ihn töten, übernimmt Staatsanwalt Michael (Pitt) die Anklage, in der Absicht, zu verlieren und alles über die Zustände im Jugendgefängnis öffentlich zu machen ... Weitere wichtige Rollen spielen Robert De Niro, Dustin Hoffman, Minnie Driver und Kevin Bacon.

One, 20.15 Uhr: "Zeit der Zärtlichkeit" (1983)

Fünf OSCARs gewann James L. Brooks' ("Besser geht's nicht") 30 Jahre umspannende Tragikomödie, darunter den Hauptpreis für den besten Film des Jahres. Shirley MacLaine ("Das Mädchen Irma la Douce") spielt die Hauptrolle der früh verwitweten Aurora Greenway, die eine nicht unkomplizierte, aber sehr enge Bindung zu ihrer Tochter Emma (Debra Winger) hat. Als sich Emma schließlich von ihrer Mutter löst, heiratet und in eine andere Stadt zieht, beginnt Aurora eine Affäre mit ihrem Nachbarn Garrett (Jack Nicholson) ... Direkt im Anschluß um 22.20 Uhr folgt die Fortsetzung "Jahre der Zärtlichkeit" (1996), die aber erheblich schwächer aufgenommen wurde.

Außerdem:

Barry Seal - Only in America (in Doug Limans etwas oberflächlicher, aber sehr unterhaltsamer Abenteuer- und Politfarce verkörpert Tom Cruise einen für die CIA arbeitenden Piloten, der mit maßloser Dreistigkeit zu einem der erfolgreichsten Drogendealer im Land aufsteigt; 20.15 Uhr bei VOX)

Scoop - Der Knüller (in Woody Allens schwarzhumoriger, in London gedrehter Krimikomödie versucht Scarlett Johansson als Nachwuchs-Journalistin mit der Hilfe von Bühnenzauberer Allen, den mordverdächtigen Adeligen Hugh Jackman zu überführen; 20.15 Uhr bei Servus TV)

Pompeii (Paul W.S. Andersons visuell eindrucksvoller, inhaltlich aber leider ziemlich läppischer antiker Katastrophenfilm mit Kit Harington, Emily Browning und Kiefer Sutherland; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Brügge sehen ... und sterben? (grandiose, ungemein atmosphärische Tragikomödie von "Three Billboards ..."-Schöpfer Martin McDonagh, mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes in den Hauptrollen; 22.05 Uhr bei Servus TV)

Johnny English - Jetzt erst recht! (der Mittelteil der James Bond-Parodie-Trilogie mit Rowan Atkinson ist klar der witzigste und hat mit Rosamund Pike, Gillian Anderson und Daniel Kaluuya auch eine starke Besetzung zu bieten; 22.20 Uhr bei SAT. 1)

Warcraft: The Beginning (bildgewaltiges Fantasy-Epos mit einigen leider arg klischeehaften und damit vorhersehbaren Handlungssträngen; 2.35 Uhr im ZDF)

Sonntag, 23. Januar:

Arte, 20.15 Uhr: "Die Affäre der Sunny von B." (1990)

Jeremy Irons gewann den OSCAR für seine Hauptrolle des dänischen Adeligen Claus von Bülow in Barbet Schroeders ("Mord nach Plan") Justizdrama nach wahren Geschehnissen. Claus heiratet die reiche Sunny (Glenn Close), doch die Ehe läuft nicht gut und Claus geht schon bald fremd, während Sunny Drogen und Alkohol verfällt. Als man Sunny eines Tages bewußtlos und mit einer Überdosis Insulin auffindet, woraufhin sie im Koma landet, wird Claus des versuchten Mordes angeklagt und verurteilt. Der bekannte Jura-Professor Alan Dershowitz (Ron Silver) bereitet mit seinem Team den Revisionsprozeß vor ... Bemerkung am Rande: Dershowitz (auf dessen Buch über den Fall der Film basiert) war lange Zeit ein in den USA höchst respektierter Anwalt und Professor, der sich seinen Ruf allerdings in den letzten Jahren als Anwalt von u.a. Kinderschänder Jeffrey Epstein und Donald Trump sowie mit reichlich kruden Thesen und öffentlichen Auftritten gründlich ruiniert hat (ähnlich, wenn auch nicht ganz so krass wie bei Rudy Giuliani).

SAT. 1, 22.35 Uhr: "Nur Gott kann mich richten" (2017)

Free-TV-Premiere des trotz einiger Klischees gelungenen deutschen Gangsterfilms von Özgür Yildirim ("Chiko"), in dem Moritz Bleibtreu den frisch aus der Haft entlassenen Ricky verkörpert, der vor Jahren nach einem gescheiterten Überfall die gesamte Schuld auf sich nahm, um seinen Bruder Rafael (Edin Hasanovic) und seinen Kumpel Latif (Kida Khodr Ramadan) vor dem Knast zu bewahren. Nun will sich Latif revanchieren - indem er Ricky für einen neuen, angeblich todsicheren und höchst lukrativen Raubzug an Bord holt. Was soll da schon schiefgehen ...

SAT. 1, 0.30 Uhr: "Asphaltgorillas" (2017)

Free-TV-Premiere von Detlev Bucks Gangsterkomödie über den kleinkriminellen Atris (Samuel Schneider, "Exit Marrakech"), der endlich mehr als nur Handlanger des Gangsterbosses El Keitar (Kida Khodr Ramadan) sein will. Gemeinsam mit Kumpel Frank (Jannis Niewöhner) plant er einen großen Falschgeld-Coup, der aber natürlich nicht wie geplant abläuft.

Außerdem:

Philomena (Stephen Frears' vierfach OSCAR-nominierte Tragikomödie über eine von Judi Dench verkörperte alte irische Dame, die mit der Hilfe eines schnöseligen Journalisten ihren ihr vor Jahrzehnten von der katholischen Kirche weggenommenen Sohn sucht; 20.15 Uhr bei Servus TV)

The Descendants (wunderbare Tragikomödie mit George Clooney und Shailene Woodley als Vater-Tochter-Gespann auf Hawaii; 22.20 Uhr bei RTL II)

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