Originaltitel: Johnny English Reborn
Regie: Oliver Parker, Drehbuch: Hamish McColl, Musik: Ilan
Eshkeri
Darsteller: Rowan Atkinson, Rosamund Pike, Gillian Anderson,
Dominic West, Daniel Kaluuya, Tim McInnerny, Richard Schiff, Burn Gorman, Mark
Ivanir, Pik-Sen Lim, Togo Igawa, Stephen Campbell Moore, Joséphine de La Baume
FSK: 6, Dauer: 101 Minuten.
Nach einem desaströs verlaufenen Einsatz in Mosambik ist MI7-Agent Johnny
English (Rowan Atkinson, "Tatsächlich … Liebe") aus dem britischen
Auslands-Geheimdienst ausgeschieden und versucht, in einem Shaolin-Kloster in
Tibet zu sich selbst zu finden (und Martial Arts zu lernen). Unerwartet wird
er einige Jahre später von der neuen Geheimdienstchefin ("Akte
X"-Star Gillian Anderson) in die Welt der Spionage zurückgerufen, als ein
Informant ausschließlich mit ihm sprechen möchte. Durch den Hinweis des ehemaligen CIA-Agenten Titus Fisher (Richard Schiff, "Man of Steel") findet
English heraus, daß eine Geheimorganisation namens "Vortex" – die
offenbar auch für die gescheiterte Mosambik-Mission verantwortlich ist – einen
Anschlag auf den chinesischen Premierminister während dessen England-Besuchs plant. Gemeinsam mit dem Topagenten Simon Ambrose (Dominic West,
"Centurion"), dem ehrgeizigen Junioragenten Colin Tucker (Daniel Kaluuya,
"Sicario") und der attraktiven MI7-Verhaltenspsychologin Kate Sumner
(Rosamund Pike, "Gone Girl") soll Johnny English das Attentat verhindern und
die Hintergründe aufklären …
Kritik:
Satte acht Jahre nach der mittelmäßigen, aber kommerziell erfolgreichen Spionagefilm-Parodie "Johnny English" kehrt der britische Kultkomiker Rowan Atkinson ("Black Adder", "Mr. Bean") in der Rolle des trotteligen Spions zurück. Doch halt, ist er wirklich so trottelig? Die Antwort darauf lautet dieses Mal: "Nein! (zumindest nicht komplett)" und genau das ist der Grund dafür, daß die Fortsetzung deutlich witziger geraten ist als der erste Teil. Offensichtlich haben sich die Filmemacher die Kritik am zu klamaukigen und arg überkandidelten Vorgänger durchaus zu Herzen genommen, denn durch seinen Aufenthalt im tibetanischen Kloster ist Johnny English tatsächlich gereift. Aus der trotteligen Witzfigur ist ein (halbwegs) ernstzunehmender Agent geworden – wie früh mit einer herrlichen Parodie der berühmten Parkour-Verfolgungsjagd aus dem Prolog von Daniel Craigs erstem Einsatz als James Bond in "Casino Royale" demonstriert wird. Natürlich ist English noch immer tollpatschig und hin und wieder erschreckend naiv – aber insgesamt funktioniert die Figur in dem realitätsnäheren Setting viel besser als im überzogenen ersten Teil.
Mitverantwortlich dafür ist der bis dahin nur aus dem britischen Fernsehen bekannte Newcomer Daniel Kaluuya, der English als unerfahrener, jedoch gewitzter Nachwuchs-Agent Tucker zur Seite steht. Die beiden ergänzen sich wunderbar und geben ein richtig schlagkräftiges Team ab, in dem Kaluuya erstaunlicherweise sogar besser zur Geltung kommt als sein erfahrener Vorgänger Ben Miller im ersten Teil. Das ist natürlich auch dem deutlich stärkeren Drehbuch von Hamish McColl ("Mr. Bean macht Ferien") zu verdanken, denn dessen etwas realistischerer Ansatz stärkt den Film ebenso wie der nun erheblich kompetenter dargestellte English – der Agent und sein Assistent sind einfach ein starkes Team auf Augenhöhe. Überhaupt läßt die Besetzung wenig Wünsche offen. Zwar fehlt ein so charismatischer Oberbösewicht, wie ihn im ersten Teil John Malkovich gespielt hat, aber angesichts der ernsthafteren Story wäre ein solch überzogener Charakter auch eher fehl am Platze. Dafür gibt es nun Gillian Anderson als neue Geheimdienstchefin, Rowan Atkinsons bewährten "Black Adder"-Kollegen Tim McInnerny als amüsante "Q"-Parodie Patch Quartermain und Ex-Bondgirl (in "Stirb an einem anderen Tag") Rosamund Pike als Johnnys obligatorischer Love Interest und damit gewissermaßen Ersatz für Natalie Imbruglia aus dem ersten Teil. Die australische Sängerin machte ihre Sache ja wirklich nicht schlecht, aber schauspielerisch hat OSCAR-Nominee Pike natürlich mehr drauf und hier beweist sie sympathischerweise ein ausgeprägtes Talent zur Komik. Abgerundet wird das im Vergleich zum Vorgänger deutlich stärkere Ensemble durch Dominic West als Topspion, Burn Gorman ("Crimson Peak") als Strippenzieher, Richard Schiff als früherem CIA-Agenten und die gebürtige Malaysierin Pik Sen Lim (TV-Zweiteiler "Arabian Nights"), die als Attentäterin und begnadete Verwandlungskünsterin als Johnnys Nemesis und lebender Running Gag des Films dient.
Satte acht Jahre nach der mittelmäßigen, aber kommerziell erfolgreichen Spionagefilm-Parodie "Johnny English" kehrt der britische Kultkomiker Rowan Atkinson ("Black Adder", "Mr. Bean") in der Rolle des trotteligen Spions zurück. Doch halt, ist er wirklich so trottelig? Die Antwort darauf lautet dieses Mal: "Nein! (zumindest nicht komplett)" und genau das ist der Grund dafür, daß die Fortsetzung deutlich witziger geraten ist als der erste Teil. Offensichtlich haben sich die Filmemacher die Kritik am zu klamaukigen und arg überkandidelten Vorgänger durchaus zu Herzen genommen, denn durch seinen Aufenthalt im tibetanischen Kloster ist Johnny English tatsächlich gereift. Aus der trotteligen Witzfigur ist ein (halbwegs) ernstzunehmender Agent geworden – wie früh mit einer herrlichen Parodie der berühmten Parkour-Verfolgungsjagd aus dem Prolog von Daniel Craigs erstem Einsatz als James Bond in "Casino Royale" demonstriert wird. Natürlich ist English noch immer tollpatschig und hin und wieder erschreckend naiv – aber insgesamt funktioniert die Figur in dem realitätsnäheren Setting viel besser als im überzogenen ersten Teil.
Mitverantwortlich dafür ist der bis dahin nur aus dem britischen Fernsehen bekannte Newcomer Daniel Kaluuya, der English als unerfahrener, jedoch gewitzter Nachwuchs-Agent Tucker zur Seite steht. Die beiden ergänzen sich wunderbar und geben ein richtig schlagkräftiges Team ab, in dem Kaluuya erstaunlicherweise sogar besser zur Geltung kommt als sein erfahrener Vorgänger Ben Miller im ersten Teil. Das ist natürlich auch dem deutlich stärkeren Drehbuch von Hamish McColl ("Mr. Bean macht Ferien") zu verdanken, denn dessen etwas realistischerer Ansatz stärkt den Film ebenso wie der nun erheblich kompetenter dargestellte English – der Agent und sein Assistent sind einfach ein starkes Team auf Augenhöhe. Überhaupt läßt die Besetzung wenig Wünsche offen. Zwar fehlt ein so charismatischer Oberbösewicht, wie ihn im ersten Teil John Malkovich gespielt hat, aber angesichts der ernsthafteren Story wäre ein solch überzogener Charakter auch eher fehl am Platze. Dafür gibt es nun Gillian Anderson als neue Geheimdienstchefin, Rowan Atkinsons bewährten "Black Adder"-Kollegen Tim McInnerny als amüsante "Q"-Parodie Patch Quartermain und Ex-Bondgirl (in "Stirb an einem anderen Tag") Rosamund Pike als Johnnys obligatorischer Love Interest und damit gewissermaßen Ersatz für Natalie Imbruglia aus dem ersten Teil. Die australische Sängerin machte ihre Sache ja wirklich nicht schlecht, aber schauspielerisch hat OSCAR-Nominee Pike natürlich mehr drauf und hier beweist sie sympathischerweise ein ausgeprägtes Talent zur Komik. Abgerundet wird das im Vergleich zum Vorgänger deutlich stärkere Ensemble durch Dominic West als Topspion, Burn Gorman ("Crimson Peak") als Strippenzieher, Richard Schiff als früherem CIA-Agenten und die gebürtige Malaysierin Pik Sen Lim (TV-Zweiteiler "Arabian Nights"), die als Attentäterin und begnadete Verwandlungskünsterin als Johnnys Nemesis und lebender Running Gag des Films dient.
Passend zum Hybridansatz von "Johnny English – Jetzt erst recht!", der irgendwo zwischen echtem Spionagefilm und typischem Atkinson-Klamauk steht, fällt der im Vergleich zu jüngeren Genrekollegen wie "Spy" weiterhin betont familienfreundliche Humor etwas spärlicher und auch weniger slapsticklastig aus, dafür gibt es mehr direkte Bond-Parodien (was insofern ironisch ist, als der erste Teil ja noch von zwei langjährigen 007-Autoren geschrieben wurde) und eine ziemlich klassische Spionage-Story. Die läßt es an Originalität ebenso missen wie an Tiefgang und hätte mit Sicherheit interessanter geschrieben werden können, sie erweist sich aber doch lange Zeit als ausgesprochen zweckmäßig. Bedauerlicherweise wird in der zweiten Filmhälfte viel zu klischeehaft und langatmig der große Showdown vorbereitet, der dafür aber mit einigen der besten Gags des Films aufwartet, unter anderem einer zum Schreien komischen Sequenz zu Cameos 1980er Jahre-Hit "Word Up!". Der Grundstein für einen bereits angedachten dritten Kino-Einsatz von Johnny English ist also gelegt, zumal auch die weltweiten Einspielergebnisse stimmen – konkrete Planungen gibt es im Jahr 2016 aber leider noch nicht.
Fazit: "Johnny English – Jetzt erst recht!"
ist eine in fast jeder Hinsicht bessere Fortsetzung der Spionagefilm-Parodie
mit Rowan Atkinson, die zwar eine geringere Gagdichte, dafür aber eine deutlich
höhere Trefferquote und eine starke, spielfreudige Besetzung vorzuweisen hat.
Wertung: 7,5 Punkte.
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