Montag, 17. Dezember:
Arte, 20.15 Uhr: "Der große Eisenbahnraub" (1979)
Unter der Regie von Bestseller-Autor Michael Crichton ("Jurassic Park") - der die Romanvorlage verfaßte - spielt Sean Connery in diesem historischen Heistfilm den eleganten Gauner Edward, der mit einer kleinen Gruppe (deren Mitglieder u.a. von Donald Sutherland und Lesley-Anne Down verkörpert werden) einen spektakulären Coup plant: Sie wollen eine gewaltige Goldladung von einem fahrenden Postzug rauben! Dummerweise bekommt Scotland Yard allerdings schnell Wind von der geplanten Aktion, was deren Durchführung logischerweise nicht erleichtert ...
Arte, 22.00 Uhr: "Expreß in die Hölle" (1985)
Im zweiten Teil von Artes Zug-Double-Feature geht es wesentlich actionreicher zu, denn hier spielen Jon Voight und Eric Roberts (die für ihren Rolle beide OSCAR-nominiert wurden) zwei entflohene Häftlinge, die auf einem aus vier aneinandergekoppelten Dieselloks bestehenden Zug in die Sicherheit flüchten wollen. Von "Sicherheit" kann allerdings nicht mehr die Rede sein, als der Lokführer während der Fahrt einen tödlichen Herzinfarkt erleidet und der Zug mit steigender Geschwindigkeit führerlos durch die Wildnis Alaskas rast. Gemeinsam mit einer ebenfalls an Bord befindlichen Bahnarbeiterin (Rebecca De Mornay) müssen die Häftlinge versuchen, den Zug irgendwie zu stoppen, ehe er sie alle mit in den Tod reißt. Daß "Expreß in die Hölle" so gut funktioniert und für Actionfilm-Verhältnisse mit gut ausgearbeiteten Figuren überrascht, dürfte neben der Regie von Andrei Konchalovsky ("Tango und Cash") vor allem dem Fakt geschuldet sein, daß die Geschichte vom japanischen Filmgenie Akira Kurosawa ("Die sieben Samurai") ersonnen wurde!
Außerdem:
Das Wunder von Bern (Sönke Wortmanns Verfilmung des sensationellen deutschen Fußball-WM-Titelgewinns von 1954 als Mix aus mitreißendem Sportfilm und intensivem Familiendrama; 20.15 Uhr bei Nitro)
San Andreas (allzu formelhafter, aber visuell voll überzeugender Katastrophenfilm mit Dwayne Johnson; 22.15 Uhr im ZDF)
Dienstag, 18. Dezember:
ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Paddington" (2014)
In Paul Kings aufwendiger Verfilmung des britischen Kinderbuch-Klassikers von Michael Bond kommt ebenjener sprechende Bär zu Besuch nach London, wo er bei einer netten Familie Aufnahme findet, die nicht schlecht staunt über die Fähigkeiten des niedlichen Bären. Jedoch weckt dieser auch das Interesse einer fiesen Tierpräparatorin (Nicole Kidman). Ein charmantes und mehrfach ausgezeichnetes Abenteuer für die ganze Familie!
Außerdem:
Parker (mittelmäßiger Actionfilm mit Jason Statham und Jennifer Lopez; 20.15 Uhr um fünf Minuten geschnitten bei Pro 7 Maxx, ungekürzte Nachtwiederholung um 0.05 Uhr)
Tatsächlich ... Liebe (Richard Curtis' wunderbarer Episodenfilm mit u.a. Liam Neeson, Keira Knightley, Emma Thompson und Colin Firth hat sich längst als moderner Weihnachtsklassiker etabliert; 21.40 Uhr bei ZDF Neo)
Smokin' Aces (hochkarätig besetzte, aber über weite Strecken eher langweilige Möchtegern-Tarantino-Actionkomödie mit Ryan Reynolds; 22.05 Uhr bei Nitro)
Der Tod ritt dienstags (günstig produzierter, aber toller Italo-Western mit Lee Van Cleef und Giuliano Gemma; 23.50 Uhr bei Servus TV)
Little Big Soldier (Jackie Chan spielt in diesem tragikomischen Historienfilm einen einfachen Fußsoldaten, der nach einer Schlacht den gegnerischen Anführer gefangennimmt - hinter dem aber etliche Gruppierungen her sind; 0.35 Uhr bei Tele 5)
Mittwoch, 19. Dezember:
Arte, 22.00 Uhr: "Cyrano de Bergerac" (1990)
In der wohl populärsten Verfilmung von Edmond Rostands Theaterstück aus dem späten 19. Jahrhundert spielt Gérard Depardieu den titelgebenden Pariser Poeten und talentierten Fechter, der sich unsterblich in Roxane (Anne Brochet) verliebt - sich jedoch nicht traut, dieser seine Gefühle zu gestehen, da er sich wegen seiner sehr großen Nase schämt. Als Roxane sich in Cyranos wenig romantischen Freund Christian verliebt, hilft Cyrano diesem beim (von Roxane erwarteten) Liebeswerben, indem er für ihn gefühlvolle Liebesgedichte schreibt, die Christian Roxane vorträgt ... Jean-Paul Rappeneaus prächtig ausgestattete Tragikomödie wurde für fünf OSCARs nominiert und gewann einen (für die Kostüme).
3sat, 22.20 Uhr: "Das Mädchen Irma la Douce" (1963)
Mal wieder einer meiner vielen Lieblingsfilme: In Billy Wilders leicht (für damalige Verhältnisse: sehr) frivoler, auf einem Musical basierender Komödie glänzt Shirley MacLaine als titelgebende, sehr selbstbewußte Pariser Prostituierte im 19. Jahrhundert. Bislang konnten die Prostituierten und ihre Zuhälter in diesem Viertel dank großzüigiger Schmiergelder an die Polizei weitgehend ungestört ihrem Beruf nachgehen - das ändert sich, als der äußerst korrekte, unbestechliche Polizist Nestor (Jack Lemmon) seinen Dienst antritt. Der ist entsetzt von den Verhältnissen und läßt umgehend alle dementsprechend Tätigen und zahlreiche Freier bei einer Razzia verhaften. Pech für Nestor: Zu den verhafteten Freiern zählt auch der Polizeipräsident, der das gar nicht lustig findet und Nestor feuert. Wenig später trifft er Irma wieder, die ihn schon fasziniert hatte, als er auch sie bei der Razzia festnahm - und wie das Leben so spielt, wird Nestor mehr oder weniger zufällig und eher ungewollt zu Irmas neuem Zuhälter ... "Das Mädchen Irma la Douce" begeistert mit dem für Billy Wilder typischen intelligenten Wortwitz und der OSCAR-prämierten Musik von André Previn, aber auch mit zwei Hauptdarstellern auf der Höhe ihres (gewaltigen) komödiantischen Könnens, die zudem eine umwerfende Leinwandchemie offenbaren (MacLaine gewann für die Rolle einen Golden Globe). Ein unbestreitbares Highlight in der Geschichte des Komödienkinos!
Außerdem:
30 Days of Night (blutige und stylishe, aber dramaturgisch enttäuschende Comicverfilmung mit Josh Hartnett und Melissa George über eine Vampirinvasion in einer von der Umwelt komplett abgeschnittenen Kleinstadt in Alaska, in der einen Monat lang die Sonne nicht scheint; 22.05 Uhr um dreieinhalb Minuten geschnitten bei Tele 5, möglicherweise ungekürzte Wiederholung in der Nacht auf Samstag um 3.05 Uhr)
Donnerstag, 20. Dezember:
Arte, 20.15 Uhr und 21.50 Uhr: "Der Fremde im Zug" (1951) und "Eine Dame verschwindet" (1938)
Arte zeigt ein weiteres Zug-Double-Feature, dieses Mal mit zwei der besten frühen Hitchcock-Schwarzweiß-Filme. In "Der Fremde im Zug" wird der unter Eheproblemen leidende Tennisstar Guy (Farley Granger) im Zug von Bruno (Robert Walker) angesprochen, der ihm einen höchst unkonventionellen Vorschlag macht: Er bringt für Guy dessen Frau um, wenn dieser Brunos Vater tötet. Auf diese Weise, so die Idee dahinter, würden sich beide ihrer Probleme entledigen, ohne dafür ins Visier der Polizei zu geraten - denn beide würden sich für den verabredeten Mordzeitpunkt ein wasserdichtes Alibi verschaffen und auf die echten Mörder könnte die Polizei nie kommen, da sie kein Motiv für diese Morde hätten ... In "Eine Dame verschwindet" (einem meiner Lieblings-Hitchcocks) bemerkt die aufmerksame Reisende Iris (Margaret Lockwood) im Zug von Budapest nach Basel, daß eine Mitreisende aus ihrem Abteil spurlos verschwunden ist. Komischerweise will die sonst aber niemand je im Zug gesehen haben und da Iris kurz zuvor bei einem kleinen Unfall einen Schlag gegen den Kopf erhielt, glauben fast alle, daß sie sich die Verschwundene nur einbildet ...
Freitag, 21. Dezember:
BR, 23.30 Uhr: "Der kleine Lord" (1936)
Siehe meine Empfehlung von Weihnachten 2017 für diese sehr gelungene frühe Version des herzerwärmenden Weihnachts-Klassikers, dessen bekannteste Fassung aus dem Jahr 1980 (mit Sir Alec Guinness) ebenfalls heute um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen ist.
Außerdem:
300 - Rise of an Empire (die epische Fortsetzung der antiken Spartaner-Schlachtplatte, in der erneut klar die Devise "style over substance" herrscht, was aber dank grandioser Optik, toller Kampfchoreographien, einer mitreißenden Musik und vor allem der umwerfenden Eva Green sehr verschmerzbar ist; 23.40 Uhr bei Pro 7)
Samstag, 22. Dezember:
SAT. 1 Gold, 20.15 Uhr: "Der Zauberer von Oz" (1939)
"Toto, I've a feeling we're not in Kansas any more ..." Nein, in Kansas sind die junge Dorothy (Judy Garland) und ihr treuer Hund Toto definitiv nicht mehr, als sie in Victor Flemings ("Vom Winde verweht") zauberhaftem und mit zwei OSCARs ausgezeichneten Fantasy-Musical nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum von einem Wirbelsturm aus ihrem einfachen Schwarzweiß-Leben in das farbenfrohe Land von Oz getragen werden. Dort gibt es zahlreiche Wunder, aber auch eine böse Hexe, die hinter Dorothy her ist - und so versucht sie mit der Hilfe merkwürdiger Gefährten, den Weg zurück in die Heimat zu finden, wofür sie den sagenumwobenen Zauberer von Oz aufsuchen muß ...
Außerdem:
Titanic (James Camerons mit elf OSCARs prämierter Mix aus Katastrophen- und Liebesfilm mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio ist immer noch der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten nach "Avatar"; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Wir sind die Neuen (klischeehafte, aber relativ unterhaltsame deutsche Generationenkomödie über einige Alt-68er, die in fortgeschrittenem Alter noch einmal in einer WG zusammenziehen und Ärger mit der spießigen Nachbars-Studenten-WG bekommen; 21.45 Uhr in der ARD)
Sonntag, 23. Dezember:
One, 23.20 Uhr: "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" (1931)
Siehe meinen TV-Tip von Dezember 2015 für den meiner Meinung nach besten deutschen Film aller Zeiten.
Außerdem:
Der Sternwanderer (zauberhafte Neil Gaiman-Adaption mit Claire Danes als gefallenem Stern, Robert De Niro als wunderlichem Luftpirat und Michelle Pfeiffer als böser Hexe; 13.40 Uhr bei ZDF Neo)
Die Eiskönigin (der kommerziell erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten ist ein typisches Disney-Werk mit technischer Brillanz, viel Humor und tollen Songs, aber einer letztlich wenig einfallsreichen Storyentwicklung; 20.15 Uhr bei RTL)
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