Diesmal gibt es einige größere Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober: Der Politthriller "The Report" mit Adam Driver verschiebt sich um knapp zwei Monate auf Anfang November, das schwedische Krimidrama "Intrigo: Samaria" um einen Monat auf Mitte Oktober - womit es zeitgleich mit dem Trilogie-Abschluß "Intrigo: In Liebe, Agnes" startet. Neu Anfang Oktober ist zudem der US-Mystery-Thriller "We Have Always Lived in the Castle".
Box Office-News:
Quentin Tarantino beweist, daß er auch mit seinem neunten Film nicht an Zugkraft verloren hat, denn sein Genremix "Once Upon a Time in ... Hollywood" eröffnet mit etwa einer halben Million Zuschauern auf Platz 1 und dürfte den zweiterfolgreichsten Tarantino-Start überhaupt hinlegen (allerdings deutlich hinter "Django Unchained", der mit 750.000 Besuchern anlief). Das reicht locker, um "Der König der Löwen" endlich von der Spitzenposition zu verdrängen, der sich aber mit rund 300.000 Kinogängern ein weiteres Mal sehr stark hält und inzwischen die Marke von vier Millionen Zuschauern überschritten hat. Platz 3 geht an Pixars Neustart "Toy Story 4", der möglicherweise unter der Disney-internen "König der Löwen"-Konkurrenz leidet und jedenfalls mit bis zu 250.000 Besuchern trotz überragender Kritiken den schwächsten Start der Reihe verbuchen muß ("Toy Story 3": 360.000).
In den USA gibt es in dieser Woche etwas, was wir schon länger nicht mehr gesehen haben, genau genommen seit 2016: Eine nicht jugendfreie Komödie auf Platz 1! Daß die Protagonisten des von Seth Rogen produzierten "Good Boys" selbst noch Kinder sind, ist natürlich ironisch, wurde aber sehr amüsant für die einfallsreiche PR-Kampagne verwendet (etwa in einem Spot, in dem sich die Jungs bei Seth Rogen darüber beschweren, den Film nicht sehen zu dürfen), die offensichtlich ihren Zweck erfüllt hat. Zwar ist es angesichts mäßiger Konkurrenz an diesem Wochenende keine Sensation, daß der stark rezensierte "Good Boys" die Spitze erobert, aber mit einem Einspielergebnis von um die $20 Mio. werden die vorherigen Erwartungen beinahe verdoppelt, zudem ist es das beste Original Komödien-Startergebnis des Jahres (jugendfreie miteingerechnet, aber keine Sequels) - was natürlich in erster Linie die aktuelle Misere des Genres illustriert. Platz 2 und 3 machen die Dominatoren der letzten Wochen unter sich aus: Sowohl "Fast & Furious: Hobbs & Shaw" als auch "Der König der Löwen" zielen auf mehr als $10 Mio. ab. Und wo ich Ironie erwähnt hatte: Ironisch ist es auch, daß der überraschend gut besprochene Animationsfilm "Angry Birds 2" mit weniger als $10 Mio. (knapp $15 Mio. seit dem vorgezogenen Start am Dienstag) auf Platz 4 floppt und sich schwer tun dürfte, insgesamt das Startergebnis von $38,1 Mio. seines von der Kritik ziemlich verrissenen Vorgängers zu toppen ... Wohl auf Platz 7 kommt der recht ordentlich besprochene Hai-Thriller "47 Meters Down: Uncaged" ein und bleibt mit $6-7 Mio. deutlich hinter dem Startergebnis von gut $11 Mio. des erfolgreichen ersten Teils zurück. Angesichts eines nicht viel höheren Budgets als beim Vorgänger (der nur etwa $5 Mio. kostete) dürfte der Survival-Thriller trotzdem recht bald die Gewinnschwelle überschreiten. Am unteren Ende der Top 10 landen Richard Linklaters von den Kritikern eher wenig begeistert aufgenommene Romanadaption "Bernadette" mit Cate Blanchett und das britische Feelgood-Movie "Blinded by the Light" (mit vielen Bruce Springsteen-Songs), die jeweils auf etwa $4 Mio. abzielen. In Deutschland starten "Good Boys" und "Blinded by the Light" bereits kommenden Donnerstag, "Angry Birds 2" folgt am 19. September, "47 Meters Down: Uncaged" am 10. Oktober und "Bernadette" am 21. November.
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