Der dystopische SciFi-Film "Captive State" mit John Goodman und Vera Farmiga hat seinen Startplatz Ende März verloren, ansonsten gibt es keine bedeutenden Änderungen im deutschen Startkalender bis Ende April:
Box Office-News:
Nach einem für die Kinobetreiber enttäuschenden Jahresanfang 2019 gibt es nun endlich den ersten echten Mainstream-Hit: Die von Brie Larson verkörperte Superheldin "Captain Marvel" legt mit 600.000 bis 700.000 Zuschauern den mit Abstand besten Start eines MCU-Debütfilms hin (bislang: "Guardians of the Galaxy" mit gut 460.000) und übertrifft damit die sowieso schon hohen Erwartungen deutlich. Natürlich ist die Vorfreude der vielen Fans auf den Ende April die Phase 3 des MCU abschließenden "Avengers: Endgame" beim Erfolg von "Captain Marvel" - die in der allerletzten Szene von "Avengers: Infinity War" von Nick Fury zur Hilfe gerufen wurde - ebenso hilfreich wie die überwiegend positiven Kritiken und natürlich die Tatsache, daß es der überfällige erste Solofilm einer Marvel-Superheldin ist. Dahinter halten sich trotz Blockbuster-Konkurrenz (dem eher herbstlich anmutenden Wetter sei Dank) auch die älteren Filme gut: Mit "Drachenzähmen leicht gemacht 3", OSCAR-Gewinner "Green Book" und "Ostwind 4" werden drei Filme mit jeweils nur geringen Rückgängen auf um die 150.000 Besucher die Plätze 2 bis 4 belegen. Ordentlich aus den Startlöchern kommt zudem die deutsche Beziehungskomödie "Rate Your Date" von David Dietl, die sich mit weit über 50.000 Kinogängern auf Platz 6 oder 7 einfindet. Das US-Biopic "Die Berufung" mit Felicity Jones als Supreme Court-Richterin Ruth Bader Ginsburg verfehlt zwar mit etwa 30.000 Zuschauern die Top 10, macht damit aber in den Arthouse-Kinos eine ziemlich gute Figur. Enttäuschend verläuft der Auftakt hingegen für Doris Dörries' "Kirschblüten & Dämonen", der mit unter 20.000 Interessierten lediglich auf ein Drittel bis Viertel des Startergebnisses (gut 60.000) seines Vorgängers "Kirschblüten - Hanami" aus dem Jahr 2008 abzielt und damit Mühe haben dürfte, auch nur die Top 20 zu erreichen.
Auch in den USA legt "Captain Marvel" sensationell los, voraussichtlich $160 Mio. bedeuten den drittbesten März-Start aller Zeiten (nur hinter "Die Schöne und das Biest" und "Batman v Superman") und eine deutliche Steigerung gegenüber den Erwartungen der Branchenanalysten, die noch vor wenigen Wochen eher mit $100 Mio. gerechnet hätten (was schon stark gewesen wäre!). Die US-Kinos haben diesen Megahit übrigens mindestens so nötig wie die deutschen, denn bislang kam kein Wochenende des Jahres 2019 an die Einspielergebnisse des Vorjahres heran, die prozentualen Verluste lagen häufig sogar im niedrigen zweistelligen Bereich. Auch das ist natürlich ein Punkt, von dem "Captain Marvel" profitiert, denn etliche Zuschauer werden einfach auf einen neuen "Must-See"-Film gewartet haben, egal welchen. So oder so bedeutet der tolle Auftakt auch, daß - und da schäme ich mich meiner Schadenfreue kein bißchen - die Schmutz- und Boykottkampagne etlicher in den USA bekannter Right-Wing-Persönlichkeiten (überwiegend die gleichen, die es letztes Jahr geschafft haben, James Gunn als "Guardians of the Galaxy 3"-Regisseur feuern zu lassen - ein Schritt, den Disney inzwischen mit Sicherheit bereut und das nicht erst, seitdem der große Rivale DC Gunn als "Suicide Squad 2"-Regisseur angeheuert hat) gegen den Film und seine öffentlich gerne unverblümt feministisch auftretende Hauptdarstellerin komplett ins Leere lief - witzigerweise sind die größte Zuschauergruppe des Films in den USA zum Start übrigens weiße Männer über 25 Jahre (die Amis sind mit solchen Statistiken extrem schnell und machen sie anders als die deutsche GfK auch sofort öffentlich verfügbar) ... Alle anderen Filme haben gegen die Macht von "Captain Marvel" natürlich wenig zu melden, aber "Drachenzähmen leicht gemacht 3" hält sich mit etwa $15 Mio. ordentlich, den dritten Rang sichert sich "A Madea Family Funeral" mit gut $10 Mio. am zweiten Wochenende. Die Doku "Apollo 11" könnte mit $1 Mio. gerade noch die Top 10 entern.
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